Übungen Atemmeditation

Die acht Glockenschläge zur Atemmeditation

Erster Glockenschlag
„Ich bin mir meines Einatmens vollkommen bewusst“ (I am aware of my inbreath)

Wir sind grundsätzlich kein Körper sondern viel mehr

Unser Körper ist uns insofern fremd geworden, als das wir ihn als unser „Ich“ betrachten. Ein fragiles Gebäude, dass allen möglichen Erdeben des Lebens ausgesetzt ist, die hilflos und hinter dicken Mauern überlebt werden wollen. Alles Böse kommt von Außen, wir sind kleinste Staubkörner in den unendlichen Universen, so winzig und unbedeutend … Diese vollkommen verdrehte, falsche Sicht der „Dinge“ transzendiert die ausgeübte Atemmeditation. Wir kehren zu uns zurück. Zum schlafenden Gott, der in seinem Traum, die Welt erschafft.

Honig der Schöpfung

Unser Atem ist vollkommen essentiell für unser Überleben – vergegenwärtigen wir uns die Schönheit, das Wunderbare der Welt, in der wir diese Atemzüge tun dürfen. Wir machen das Einatmen zum Zentrum unseres Denkers. Da ist nichts mehr als dieser Luftstrom, den wir mit all unseren Gedanken intensivst begleiten. Unser Atem und unser Geist sind eins.

Zweiter Glockenschlag
„Ich folge dem Einatmen mit meinem Geist „ (I follow my inbreath)

Das Einatmen vollkommen konzentriert begleiten

Diese erste Übung des Einatmens und der Bewusstheit des Strömens der Luft in meinen Körper – ich begleite diesen Atemzug jeden Sekundenbruchteil seiner Wanderung von meinem Mund bis hinein in die Lunge und weiter in denn Unterbauch … Ich identifiziere mich mit meinem Einatmen, begleite diesen Atemzug mit meinem Geist. Es existiert nichts mehr, als „Ich“, ein Körper der den Atemzug tut und das Denken, das ihn dabei begleitet.

Der Atem durchströmt den ganzen Körper

Der Weg des Atmens ist mit dem Erreichen des Luftstroms in der Lunge nicht vorbei. Wir folgen dem Atem, dem Sauerstoff mit unserem Geist, unserem Denken, unseren Gedanken weiter, fühlen, wie er Energie in alle unsere Zellen transportiert. Wie er heilsame Energie und Wärme generiert, ein Wohlgefühl des „Hierseins“. Wir können das sehr erquickend und erfrischend empfinden.


Dritter Glockenschlag
Sei Dir Deines Körpers vollkommen bewusst“ (Be Aware of your Body)

Größtes Geschenk der Schöpfung

Unser Körper ist das Geschenk der Schöpfung an uns, der Tempel der Liebe, das Instrument und Werkzeug, das uns gegeben ist, die Wahrheit zu entdecken. Mit Hilfe des Atems, der wir „sind“ gelangen wir auch in den letzten Winkel, dieses wunderbaren Utensils. Wir wissen, dass der Körper aus der Welt stammt, die um uns ist, dass er vollkommen und unbedingt EINS ist, mit ihr. Er ist in unbegrenzter LIEBE. Vor allem aber sind alle anderen Dinge ausgeblendet. Wir sind lediglich dieser Körper mit diesem Geist – EINS.

Vierter Glockenschlag
Beruhige und entspanne deinen Körper“ (Calm Body)

Vakuum der Geräuschlosigkeit


In diesem Bewusstsein der Einheit von Körper und Geist – in einem Vakuum der Stille – einer Gedankenlosigkeit, dem Schweigen des Lärms, den das „Außen“ der Körperwelt sonst produziert, können wir unseren Körper beruhigen, entspannen. Es ist da Nichts außer der ruhige Atem. Keine Termine, keine Projekte, keine Zeit. Keine Grenzen und keine geschlossenen Türen.

Fünfter Glockenschlag
„Erschaffe die Freude“ (Generate joy)

Nur „Jetzt“ ist die Wirklichkeit

Was dabei passiert, ist, wir kommen im „Hier und Jetzt“ an. Dem Ort, wo alles seinen Ausgleich hat, ohne irgendwelche Wertigkeiten. Wenn wir dieses „Jetzt“ spüren, ist es uns ein leichtes, aus der Gesamtsituation Freude zu erklären. Wir atmen Freude. In dem Bewusstsein, wie der Atem, das Gefühl, das damit verbunden ist, uns, lebensspendend, fürsorglich, mit aller Liebe umarmt, sind wir Teil der „großen, alldurchdringenden Freude“, die die Wahrheit, die Wirklichkeit ausmacht.

Sechster Glockenschlag
„Erschaffe ein Gefühl des Glücks“ (Generate happiness)

Glücksgefühl in Sinnhaftigkeit

Wir sind in der Lage, in dieser Vereinigung von Körper und Geist, das uns mit dem Fluidum der Sinnhaftigkeit durchströmt, Glücksgefühl zu generieren. Die Frequenzen, die wir so erschaffen, gehen ins Ganze, vereinigen sich mit dem kosmischen Alleins, wir selber werden zum glücklichen, kosmischen Menschen, einer „Glücksgefühlsquelle“. Das verändert. Positiv. „Innen“ und im vorgeblichen „Außen“.

Beobachteter Beobachter

Und so erschaffen wir jenen kristallinen, reinen Raum, fernab von allen Gedankenformationen, an dem wir zutiefst ruhig und entspannt, lediglich lächelnd, beobachten. Es ist dies ein Ort der Gedankenstille, der keine Urteile, keine Wertigkeiten, keine Hierarchien, Leitern, Stufen, kennt. Er ist GANZ, so wie er „INTER-IST“ Hier erfahren alle Gegensätze Auflösung, sind transzendiert. Wir sind alles und sein Teil, kein Blickwinkel hat noch irgendeine Bedeutung.

Siebter Glockenschlag
„Wir sind uns bewusst, dass Leid existiert“ (Being aware of pain/anger/dispair/greed etc.)

Kein Rechts ohne Links

Die Körperwelt, die historische Dimension, erhebt Ansprüche auf Gegensätze – sie sind ihr wahres Innerstes. Mit ihrer Hilfe ist hier die Welt zum Ort des Zorns und der leidvollen Erfahrungen erklärt. Doch die Lotosblume ersteht aus Schlamm – das Alleins transzendiert die Differenz zwischen Leid und Freude. Auch hier bedingt das eine das andere. Es kann kein Rechts ohne Links geben. Wir erkennen dies in ruhiger Geisteshaltung. Mehr noch wir verinnerlichen es gänzlich.

Achter Glockenschlag
„Wir umarmen unser Leid tröstend“ (Emrbrace your pain)

Das Leid in den Arm nehmen

Wir sehen, dass da Leid in Form von Gedankenformationen vorherrscht. Gier, Zorn, Eifersucht, Habgier und viele mehr. Wir sehen, dass dies uns „krank“ macht. Wie eine Mutter ihr kleines Kind umarmt, tröstet, umarmen und beschwichtigen wir unser Leid: „Liebe, kleine Sorge! Ich umarme Dich! Ich weiß Du bist hier, und ich nehme dich nehme meine Arme.“ Wir müssen diese Sorgen vorerst nicht beim Namen nennen, auch sie nicht tiefer betrachten. Wir wissen, sie sind da, und wir berühren sie wohlwollend.

Fazit

Mit diesen acht Übungen des Lord Buddha schaffen wir eine Grundlage für all unser weiteres Streben. Die Leiden der Welt wiegen schwer, sie sind von großer Kraft – wir müssen uns sehen, wie einen Baum – in unserer transzendierenden Meditationsandacht sind wir nicht der sich im Sturm wild bewegende Wipfel, sondern vielmehr der in sich ruhende, fest im Vertrauen verwurzelte, starke Stamm. So ist es also durchaus angebracht, behutsam vorzugehen. Sich eine Basis zu schaffen.

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