Die Macht des Nichts
Vollkommen richtig! An dieser Stelle nun ein paar Worte über die Macht des Nichts. Im Übrigen ein wunderbares Wort – auch im allgemeinen Sprachgebrauch. Wo „es“ (mehr oder minder) das Fehlen jedweden „Etwas“ bedeutet. Zwirbeln wir die Geschichte also, sinnigerweise, von hinten auf – stellen wir uns die Frage nach dem „Etwas“. Eine wichtiges Problem zu Beginn: Das Nichts ist relativ absolut – ist es das „Etwas“ ebenso? Im Dualismus wird diese Frage ohne Zweifel mit einem Ja beantwortet.
Ein absolutes Etwas?
Ein klares Nein ist jedoch allzu offensichtlich, denn die Eigenart des „Etwas“ liegt in seiner Begrenzung, seiner vergänglichen Struktur. Womit das Allumfassende des Nichts im Gegenzug strahlend aufscheint. Man kann ja nun sehen, dass das Nichts die Wahrheit sein muss – denn wie kann auch irgendetwas (egal natürlich auch die in eben diesem Moment nicht mehr existierende Unwahrheit) im absoluten Nichts eine falsche (irgendeine) Bedeutung erlangen?
Nichts – die Begrifflichkeit ist in der Liebe enthalten?
Wir kennen diese Beschreibung des Absoluten – alles Beinhaltenden – denn Absolut (nicht nur in relativem Sinne) ist die Liebe. Wie also aufscheint, ist der Begriff des Nichts (der hier im Sprachgebrauch als Gegensatz von Etwas benutzt wird) im Absoluten der Liebe bereits enthalten. Die Liebe ist auch das Nichts. Sie ist ebenso das Alles. So ist diese Beschreibung des Nichts, nichts anderes als eine Beschreibung der Liebe.
Das „Etwas“ muss Unwahrheit sein?
Wenn also das Nichts die Wahrheit ist, muss das „Etwas“ zwangsläufig die Unwahrheit sein – das ist eine Schlussfolgerung. Das zweite, weitaus bedeutendere Resümee aus dieser einfachen Logik ist: Wenn das Nichts absolut und die Wahrheit ist – dann kann das „Etwas“ gar nicht existieren. Es wird also somit logisch bewiesen, dass das „Etwas“ die „Realität“, bloße, pure Illusion ist. Ein Traum. Eine Nachtmaar. Ein Trip. Nicht dieser logische Schluss – sondern vielmehr das, was wir unser Leben nennen.
Die Anhaftung an eine Illusion?
Was also ist „Etwas“? Die Anhaftung an eine Illusion, eine Unwahrheit, ein Irrtum, ein Denkfehler. Und wie ist es möglich, diesen Anhaftungen zu entkommen? Ein Weg ist sicherlich die Struktur des buddhistischen Gedanken, aus dem diese Begrifflichkeit der Anhaftung übernommen ist. Wir sehen uns unzweifelhaft gefangen, in diesem „Etwas“. Was aber ist dieses Etwas im Absoluten, in der Wahrheit, in der Liebe? Es ist ein Traum des Absoluten. Dieses, die Wahrheit, das Nichts, das Absolute, die Liebe, sind auch wir. Wir träumen uns selbst.
Eine Welle über den Planeten?
Doch es gibt ein langsames Erwachen. Ein Ruf, die alte Melodie, geht über den Planeten und die Menschen reißen die stinkenden Fetzen, die sie vor ihren Augen befestigen ließen, herunter. Und die Wahrheit, die absolute Liebe, das Nichts – es ist von dermaßener Umfänglichkeit, dass es in jedem Partikel des „Etwas“ aufscheint. Wenn wir uns beispielsweise ein Blatt nur lange genug ansehen, (die Liebe kennt keine Zeit) – löst es sich zu NICHTS auf.
Liebe ist überall?
Und dieser Atem der Vergänglichkeit, der Weg ins Nichts, in die Liebe, die Wahrheit, scheint in jedem Zweig, in jeder Blüte auf, die wir sich im Winde bewegen sehen. Fast wird die Welt durchsichtig, hin zu dieser Wahrheit, diesem Nichts, diesem warmen Licht, gibt man sich nur Mühe, zu lieben. Das Nichts, die Liebe, gibt uns viele Möglichkeiten, sich ihr zu nähern, mit ihr zu kommunizieren.
Das Ende des Vergänglichen und der Anfang des Ewigen
Nichts – das ist das Ende des Vergänglichen und der Anfang des Ewigen. Wir finden ein wenig Nichts in den wärmenden Strahlen der Sonne, in der Stille, der Meditation, in der Vereinigung unserer Energien. Durch all das vergängliche Etwas scheint das helle Licht des Nichts, der Liebe hindurch, wie das Sonnenlicht durch das Geäst eines Baumes scheint. Zeit ist unwichtig.
Fazit
Wir verstehen, dass es darum geht, sich ganzheitlich, mit allen Energien, in Distanz zum Etwas zu bringen – vielmehr, dies, als Illusion erkannt, aufzulösen. Die ungeheure Macht des Nichts, der absoluten Liebe, die, als Quellenergie, dabei in pulsierender, sich verstärkender Zärtlichkeit den Hintergrund und alles andere auflöst, reicht uns dabei behutsam ihre Hand. Und der Weg, den wir mit unserer Körperlichkeit alle gehen, verwandelt sich in das Schönste, das wir uns nur vorstellen können.
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