Angtsfreies Vertrauen
Wie ein kleines Kind an der Hand der Eltern, so dürfen wir uns in größter Sicherheit wiegen. Nicht das auch nur allergeringste kann uns passieren. Wer dieses Vertrauen in die Schöpfung wahrhaft verinnerlicht hat, (das passiert aus wirklicher Erkenntnis heraus) der hat in seinem Leben keine Angst mehr. Lächelnd kann er, unbesorgt, seinen Weg gehen.
Unverständliches Verlangen?
Diese unverbrüchliche Wahrheit ist für jeden Menschen dieselbe. Wie aber ist es möglich, dass eine, solch bestürzend wunderbare Information, von der Menschheit nicht gelebt wird? Warum beharren wir stattdessen darauf, in unseren Ängsten zu vegetieren, uns dem Gedanken eines unweigerlichen Todes, der Krankheit, des Siechtums und der Kriege hinzugeben?
Es bleibt nichts übrig …?
Es scheint, mehr noch, als würden wir dieses Dasein im Gesellschaftssystem für gut befinden, zumindest verteidigen wir es. Das findet eine Ursache in der einfachen Tatsache, dass uns keine andere Möglichkeit, die auch nur irgendwie umsetzbar wäre, bekannt gemacht wird. Das System denkt sich selbst als absolut. Es ist in Begrenzung definiert.
Festgenagelt?
Ohne also das scheinbar so offensichtliche zu hinterfragen, ohne Zweifel zu hegen, an der mit Hunderttausenden von Zeugen, jeden Augenblick aufs neue, für wirklich befundenen „Realität“, – wie man sie uns definiert -, werden wir auf diesem Karussell sitzen bleiben. Um zu erkennen, ist es notwendig, Distanz zu erlangen, von dem Denksystem des Urteils.
Ort des Nichtgeräusches
Dieses Schauen werden wir nur erlangen, wenn wir einen ruhigen Ort finden, an der uns all die Restriktionen, die Grenzen, Regeln, Prämissen und Algorithmen nicht mehr manipulieren. Einen Ort, an dem Alles, was wir als „Außen“ definieren, still schweigt. In diesem Frieden sind wir in der Lage, zu sehen.
Ein heiliges Schweigen
Der sehr verehrte Thich Nhat Hanh wusste die Geschichte der Natur rund um die Niagarafälle zu erzählen, wo er in einem Kloster wohnte, als die Regierung den Wasserfall trocken legte. Welch wunderbare Metapher! Und welch bewegendes Erlebnis für die Pflanzen, die Bäume, Steine – die Hunderte von Jahren mit dem Rauschen des Wassers lebten.
Wirklichkeit des Kosmos
So kann uns in der Meditation, will also meinen, dem Aufsuchen ebendieses friedvollen Ortes in unserem Inneren, die Wirklichkeit der Welt aufgehen. Der Weg zur Erkenntnis ist ein Lehrpfad. Und die Zeit, die wir, ohne dass die Welt uns stört, ganz in die Einheit sinken, gibt uns nicht nur Kraft, sondern auch zunehmende Weisheit.
Das Atmen des Buddha …
In der Herz Sutra beschreibt Buddha, wie es möglich ist, mit der Atmung, dem einfachen Ein – und Ausatmen, den Kosmos zu erreichen, in ihm aufzugehen, kosmischer Mensch zu werden. Das Leben, die Schöpfung zu atmen. Dich selbst als vollkommenes, absolutes Zentrum aller Universen zu atmen. Die Wahrheit zu vergegenwärtigen.
Steiniger Weg?
Und die Steine, die sich zu ganzen Gebirgen auftun, auf unserem Lebensweg, zu schier unüberwindbaren Problemkomplexen, die uns zu zerstören scheinen, sind lediglich Anhaftungen, die uns weiter unsere falschen Götter anbeten lasen, uns, fort von der heiligen Idee der Alleinheit, in die Angst zu führen suchen.
Fazit
Wir stolpern lediglich über aufoktroyierte Gedankenkonstruktionen. Doch auf dem Pfad wird uns deutlich, dass wir diesen Gedanken und damit unserem Leben, die Form der Liebe geben können. Und damit all die Ängste auflösen. Denn Erkenntnis – das ist nichts anderes, als Anerkennung der Liebe – als Urquelle. Und wir sind eingeborene Kinder dieser absoluten Urquelle. Kinder des Lichts und der Liebe.
Interessant:
Die Verschiebung des Erlebnishorizonts durch die Spiritualität