Thich Om spricht über die Geschlechtlichkeit. “Ist Gott lesbisch?”
Interessant
Th. Om
Thich Om spricht über die Geschlechtlichkeit. “Ist Gott lesbisch?”
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Wie viele Menschen in der Welt gibt es, die einen Platz in Frieden suchen. Einen Platz, an dem sie rasten können, an dem der Lärm ihrer Welt sie nicht mehr erreichen kann. Keine Sekunde der Gelassenheit, ist es ihnen möglich, zu finden, eingebunden in die von ihnen aufgestellten Regeln, den Problemen, die das Leben im Gesellschaftssystem generiert.
Diesen Menschen, und es sind wahrlich Unzählige von ihnen, trinken ihren Tee nicht wirklich, wenn sie Tee trinken, wenn sie gehen, gehen sie nicht wirklich, und wenn sie eine Mahlzeit zu sich nehmen, essen sie nicht wirklich. Was sie wirklich zu sich nehmen, ist die Bewusstheit ihrer Leiden, ihre Achtsamkeit ihnen gegenüber. Sie sind nicht bei sich, nicht wirklich in ihrem Körper, befinden sich in der Fremde.
Was ist es nun, das uns helfen kann, in die Wahrheit zurück zu finden, uns selbst, unser Zuhause wiederzuerkennen, – das ist der Urgund, die Quelle unseres Lebens (vollkommen wörtlich) nämlich unser ATEM. Unser Atem hat das Potenzial, uns eine allumfassende Sinnfindung schenken zu können. Die simple Essenz des Seins.
Alle Universen des Menschseins finden hier Transzendenz, reduziert, ausgeweitet, in sich selbst aufgelöst – hin zu dem was Du im Jetzt bist. Es ist dieses Ein – und Ausatmen in vollständiger Achtsamkeit, in höchster, müheloser Konzentration, die Art der Meditation, die in direkter Überlieferung von dem Buddha selber stammt.
Indem wir uns mit dem Einatmen in allerhöchster Achtsamkeit – wir begleiten unseren Atemzug – „in“ unseren Körper begeben ,- wir werden eins mit dem Atemzug, – vereinigen uns in das, was uns ausmacht – gestalten wir diesen, unseren Körper vollkommen wirklich, hier, ganz rein, ohne den Ballast der Gesellschaftskonstruktion – den wir als Leid erkennen.
Leid in der Welt, in der wir uns befinden, ist vorhanden, und er schmerzt. Er ist Wirklichkeit und wir müssen ihn ansehen. Wir tun das mit dem Einatmen. Wie eine Mutter ihr kleines Kind umarmt und in ihren Armen wiegt, so nehmen wir uns unseres Leids und unserer Sorgen an. Und wie das kleine Kind in den Armen der Mutter still wird, so sind wir in der Lage, weniger zu leiden, weniger schmerzbehaftet mit unserem Leiden umzugehen.
Jede Wut, jeder Zorn, alles Leid ist ein Samenkorn in Deinen Unterbewusstsein. Taucht eine Tat oder ein Wort auf, das ihm Energie zuführt, wird es sich in Deinem Bewusstsein als Form manifestieren. Das achtsame Atmen, das man anwenden kann, manifestiert nun – kulminierend bei entsprechender Praxis – ebenfalls eine Form aus Energie. Diese nun wird die negative Energie einbinden, umarmen, trösten. Und eine Transformation findet statt, wenn das Leid erkannt wird.
So können wir mit dem Ausatmen Freude generieren, loslassen, auflösen. Uns auf das nächste achtsame, vollkommen bewusste Einatmen freuen. Es ist erfrischend zu atmen, wertvoll, „nahrhaft“, erquickend. Wir können in diesem Atem in unser Daheim wandern, Das Negative das Leid zu betrachten, wie eine Gärtnerin mit dem Schlamm tut – er ist Teil des Ganzen – und ermöglicht der Lotosblüte erst, zu ihrer ganzen Pracht heran zu wachsen.
Wir leugnen das Leid nicht, wir schieben es nicht in einen völlig instabilen Kerker. Wir nehmen es an, wir umarmen es tröstend, wir sehen genau hin – und mit unserer Energie der Achtsamkeit können wir dann auch die Ursachen erkennen – können sie transformieren. So wird unser Leiden um ein Vielfaches leichter.
Und wenn wir derart unser eigenes Leiden identifiziert, erkannt, angekommen, transformiert haben, sind wir auch in der Lage, unseren Nächsten, unsere Schwester, unseren Bruder, zu heilen. Selbst die Heilung unseres Vaters, unserer Mutter, unserer Ahnen ist möglich – sie haben uns diese Ängste und das Leid, auch, mitgegeben. Die Gesellschaft, die ganze Welt können wir heilen.
Es ist dies Erkennen und Annehmen des Leids, der Weg es zu transformieren und letztlich als Illusion zu erkennen. Doch die Grundvoraussetzung ist das Abschalten, das willentliche „zur Nichtexistenz erklären der negativistischen Einflüsse. Ein vollständiges, achtsames Einsteigen in das Jetzt. Nur aus dieser „Distanz“ dieser Unberührtheit von Problemillusionen, dem zur Form gewordenen Samen des Leids, kann eine Heilung passieren.
Achtsamkeit. Das bewusste Sein im Jetzt – kompromisslos, erarbeitet in der Praxis des achtsamen Ein – und Ausatmens – führt zur gelebten, realisierten Empfindung einer wunderbaren Schöpfung, die sich zur Gänze in Dir, in der Vereinigung von Körper und Geist zeigt. Hier wird Dir Deine Göttlichkeit offenbart – die Mauern der Trennung von „Gott“ sind gefallen.
Gott vergibt nicht – denn er hat nie geurteilt.