Trennung – was soll das sein?

Ein einfaches Wort?

Sehr einfach kommt es daher, grundwertig, mager – das Wort Trennung. Harmlos. Trennung – das ist nichts endgültiges, das ist normal, das passiert. Was sich wirklich hinter der Begrifflichkeit der „Trennung von Gott“ verbirgt, ist jedoch gigantisch, ist sozusagen „Weltbewegend“ ist der Schlüssel zur Erkenntnis. Trennen – das meint etwas absondern, aus einem Ganzen zwei Teile zu generieren. Zwei. Duo. Dual. Dualismus. Trennung – das ist der dualistische Grundgedanke.

Die Schöpfung – nur ein weiterer Götze?

„Wir haben Gott auf ein unerreichbares Piedestal gestellt“. Ein weiterer Götze, wenn auch für viele Menschen derjenige, der irgendwie (nahezu zwangsläufig – wie blöd aber auch) an oberster Stelle der Rangliste steht. (In einer ruhigen Minute ob des ultimativen Ende des Lebens erkannt.). Doch ansonsten bleibt in unserem Leben wenig Zeit für Gott. Abgesehen davon – hilft er denn wirklich, in Angelegenheiten des täglichen Lebens? Da gilt es doch wohl, selbst anzupacken!

Viel zu harmlos?

Wir haben oben festgestellt, dass das Wort „Trennung“ viel zu harmlos scheint, für die Gigantomanie, die hinter ihm steht. „Abspaltung“, „Umbruch“ „Verderbnis“ „Urkatastrophe“ kämen der Sache, rein von der Linguistik her, schon näher. Wir haben das Paradies verloren. Dieser Gedanke führt uns zur biblischen Schöpfungsgeschichte – zu Adam und Eva. Hier ist der Moment der Trennung in Worte gefasst.

Entscheidung aus freiem Willem?

Doch lass’ jetzt das Bild der ersten beiden Menschen, – Eva eine Schönheit mit wogenden Brüsten und Adam wie Adonis – einmal weg. Es geht um einen Gedanken. Den Urgedanken der Trennung, der Abspaltung. Der „Vertreibung aus dem Paradies“. Der Gedanke des Urteils nämlich. Der Gedanke der Schuld, der Sünde. Eine Entscheidung, aus dem von der Schöpfung geschenkten freien Willen heraus – die hier gefällt wird, welche sich als Ursache für all das Leid, das Elend, welches wir in unserem Lebenstraum wahrnehmen, entpuppt.

Der Urgedanke des Dualismus?

„Wenn ich von diesem Apfel esse, dann ist das schlecht, eine Sünde, der Strafe wert. Wenn nicht, ist das gut. Eigentlich eine Belohnung wert.“ Der Urgedanke des Dualismus, abgebildet in einer Parabel aus der Bibel. Hier erschafft der Mensch einen strafenden Gott. Er postuliert für sich, dass die absolute Liebe, die Schöpfung, ihm Schaden zufügen wolle. Und dieser Gedanke explodiert, expandiert, ganz wie das Bild des Urknalls, das die Wissenschaft sich gemalt hat.

Ein übel wollender Gott?

In dem Bewusstsein, dass ein strafender Gott „hinter ihm her ist“, verbringt der Mensch nun seine Zeit auf Erden – und ehrlich gesagt – keiner hat eine Ahnung, wie er sich denn nun verhalten soll, um diesen strafenden Gott gnädig zu stimmen. Brav in die Kirche? Opfern? Ignorieren? Resignieren? Durchhalten? Nehmen, was zu bekommen ist? Einfach mitlaufen? Anpassen? Zweifeln? Fanatisieren?

Das Wort Trennung kaschiert einen Abgrund?

Siehst Du, welch Abgrund sich hinter dem Begriff „Trennung“ auftut? Weg von der Einsicht, dass wir unser eigener Gedanke sind, – der Gedanke Gottes – die LIEBE – hin zu einer unverrückbaren Perspektive, die Vergänglichkeit, Leiden, Krankheit und Siechtum, Krieg, Neid, Missgunst, beinhaltet und lebt. Und was das Ego – also dieser sich selbst potenzierende, expandierende Gedanke – da mit uns tut, scheint nicht reparabel zu sein. Der siechende Untergang, das Gefängnis dieser Denkstruktur, dieser Sichtweise, meint, perfekt zu sein. Alle Fenster, all Gucklöcher, sind mit Kino-Leinwänden bestückt.

Da ist Licht im Dunkel?

Welch grausamer Kerker der Sünde, des Schuldgefühls, der Ungewissheit, des Zweifels. Was für eine Last, die wir da durch unser Leben schleppen! Nun wird klar, wie wichtig es ist, dass der Begriff Trennung, in aller Regel, eine nur begrenzte Zeit umschreibt. Da ist Licht, helle, warme, strahlende Helligkeit, in unserem selbstgeschaffenen Dunkel. Dem Dunkel im dem wir uns zu befinden meinen – in der Trennung – der Trennung von der Liebe.

Unsere Liebe ist lediglich Abwägung?

Denn dies – und nur dies – haben wir vollbracht uns in unserem Denken – uns getrennt, uns abseits der Liebe zu sehen, sie aufzuteilen und nochmals zu partitionieren. Bis zur vollkommenen Unkenntlichkeit. Das, was wir in unserem Leben Liebe nennen, ist nur Abwägung. Urteil. Grund zur Schuld. Wir träumen einen Traum, der uns außerhalb des Allumfassenden zu stellen scheint, es zur Angreifbarkeit definiert. Wie vollkommen absurd!

Der Beginn der Auflösung des Egodenkens?

Doch da ist eine Flamme, die immer schon gebrannt hat – da ist unser inneres Kind – da sind die Energien der Schöpfung – der Atem Gottes. Sie zu erkennen, im Vertrauen in Richtung dieser Liebeskräfte, die wir doch selbst sind, zu schreiten – das ist der Beginn der Auflösung der Egostrukturen, die uns in dieser Nachtmahr des Egodenkens gefangen halten. Und es ist uns gegeben, dieses Vertrauen zu leben.

Das Ego ist hilflos?

Diese Aufteilung, in deren sich ständig ausweitender, sich vervielfältigender Struktur wir so gänzlich gefangen scheinen, jedoch, diese Partionierung, die Egoidee, die uns in Beschlag genommen hat, zeigt sich vollkommen hilflos im Angesicht der Liebe – denn die wahre Liebe bedeutet absolute Ganzheit. Und darin kann der Gedanke der Trennung nicht bestehen. Denn hier findet sich jene Unbedingtheit, die doch so zärtlich ist – die das Ego immerzu hinter dunklen Schleiern zu verbergen sucht. Denn sie belegt seine Nichtexistenz.

Fazit

Den Sinn des Lebens in der zärtlichen Unbedingheit erkennen. Das Unabänderliche unseres Lebens, die Unbedingheit, die wir erfahren, die wir uns so über alle Maßen traurig formuliert haben, in diametraler Umkehr als positiv, als fürsorglich, als beschützend, als LIEBEND zu begreifen. Das Leben ist nicht Angriff und Verteidigung, es ist keineswegs Urteil und Schuldsprechung, es ist nicht Buße, Opfer und Sünde, nicht Siechtum, Krankheit und letztlicher Tod. Es ist Liebe, und kennt all diese Begrifflichkeiten überhaupt nicht.

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