Distanz 

Ein Synonym für unser Leben?

Eine Vokabel, die unser Dasein in sieben Buchstaben packt? Der Trennungen, der Abstände, gibt es ungezählte, auf unserem Lebensweg. Auch unser Ich definiert sich – ein bedauerlicher, tiefgehender Denkfehler – in Trennung. Vielschichtig. Getrennt von Brüdern und Schwestern, von der Natur – ja letztlich getrennt in und von sich selbst, in strikter Verleugnung der eigenen Größe, der Einordnung in die Kleinheit der Hierachiesysteme, die man pflegt. 

Der Apfel

Es würde sicherlich jeden Rahmen sprengen, die diversen Ursachen, Begründungen, Folgen des Trennungsgedanken schlechthin zu erörtern. Es erweist sich letzten Endes auch als unnötig – denn – Eine Idee verlässt ihre Quelle nicht – die Urangst vor einem strafenden Gott – der grausamen Unbedingtheit – ist die Ur – Sache. Wer Gott einen Apfel klaut, der kommt nicht ungestraft weg. Dieser Gedanke führte zu unserem traurigen Dasein in der Vergänglichkeitsidee.

Ursächliches Gefängnis

Wir sind aus der Logik des Denksystems heraus, welches wir angenommen haben, in dieses ursächliche Gefängnis gestürzt. Wir reden hier von der Unterscheidung zwischen Gut und Böse, aus der sich in Potenzierung unser Gedankenuniversum in eine „Realität“ katapultiert hat. Eine ausgesprochen traurige, zur Verzweiflung treibende Wirklichkeit, die wir, aus dieser Urangst vor einer strafenden Schöpfung, zur Wirklichkeit gestaltet haben. 

Die Liebe lügen strafen

Wir greifen so das Absolute an, – verleugnen die Ganzheit der Liebe – stellen uns in Unterteilung außerhalb. Was gedacht wird, ist: „Die unberechenbare Unbedingtheit, also die Schöpfung, respektive Gott, will mir Böses. Mit gutem Grund, denn ich habe mich nicht den Richtlinien entsprechend verhalten.“ Die Frage nach dem Verkünder dieser Einteilung, Unterteilung, ihrem Sinn bzw. Unsinn, wird erst gar nicht gestellt. Wir haben uns dem System, mit all seinen Grenzen und seinem Leid ergeben.

Einfache Frage

Tatsächlich sollten wir uns ganz einfach die einfache und dringliche Fragestellung ansehen: „Würde die Mutterliebe eines Menschenkindes nicht genügen, die Mutter alles in ihrer Macht stehende (und noch viel mehr) zu tun, um jedweden Schaden von Ihrer Leibesfrucht abzuwenden, viel mehr noch, sie immer glücklich zu sehen? Nun, das ist die beschränkte, in ihren Möglichkeiten eingeschränkte, begrenzte Liebe der Körper. Was vielmehr würde die Absolutheit, der Alles möglich ist, denn erst für ihre Kinder in Liebe tun?

Vollkommene Liebe

In dieser allumfassenden Liebe, immer beschützt, zärtlich behütet und geleitet, von unserer Mutter der Liebe, der Schöpfung, leben wir – und sind trotzdem in unserem Geist in schrecklicher Angst vor eben dieser Zärtlichkeit gefangen. Wir identifizieren uns nicht mit dieser gigantischen Liebe, sie hat offensichtlich nichts mit uns zu tun. Nur hohle Worte? Eine Liebe in solchen Dimensionen ist uns nicht begreifbar – und auch die anderen großen Worte, wie „Dasein“ oder „“Schöpfung“, „Vergebung“ – sie erreichen uns nicht wirklich – lassen uns vielleicht gerade einmal, ein wenig Ehrfurcht empfinden.

In Angst gefangen

Doch selbst, wenn uns diese Worte nicht sinnlos und nicht uns betreffend vorkommen– alleine das, was an Größe, an Gigantismus, in ihnen stecken könne, von dem wir ahnen, dass es Wirklichkeit ist, lähmt uns bereits in Furcht. Denn wir betrachten die Moralwertung aus unserem Blickwinkel, unserem Logiksystem – da bleibt wenig Positives übrig, nichts, was uns vielleicht die Wahrheit spüren oder ahnen lassen könnte. . 

Wir leben im Urteil – das die wahre Liebe nicht kennt

Wir leben im Urteil. In einer Körperwelt der Wertung. Das postiert uns (wir können nicht anders) außerhalb der Wahrheit der Liebe, die keine Wertung und keine Hierarchien kennt. Doch ist diese von uns betriebene Lokalisierung, nichts weiter als ein weiteres Urteil – die Katze beißt sich in den Schwanz. Und es ist das Tier von Meister Schroedinger. Wie in der Quantenphysik. Der Beobachter ist die Quelle der Aktion.

Manipulierte Beobachtung

Nun ist es so, dass man uns, dem Beobachter, jede Sekunde unseres Lebens ganz genau erklärt, was wir zu sehen haben – bzw. was wir sehen. Es ist zwar möglich, etliches zu hinterfragen – doch ganz generell fehlt dazu Gelegenheit, Zeit, Willen. Man nimmt einfach als gegeben hin, akzeptiert, erleidet, erträgt. Und darum – weil wir als Beobachter, dem seine Beobachtung vorgegeben wird, die Aktion – unsere Welt – inszenieren – können wir die wahre Liebe, die Wirklichkeit der Schöpfung, nicht sehen. Sie ist nicht Teil des Manipulationsplanes, man lehrt uns nicht, mehr zu sehen, als das ohnehin vorgegebene – das wäre zu gefährlich für die Egostruktur der Menschheit..

Verlorener, uralter Sinn

Wir erkennen die Wahrhaftigkeit, die Größe der Worte, mit denen zu erklären versucht wird, nicht. Ihre Bedeutung, ihre alte heilige Melodie, geht unter, in Milliarden anderer Wörter, vielleicht derselben, in anderem Zusammenhang – wir sind nicht in der Lage zu erkennen, wann Worte wie „Dasein“, „Sühne“, „Auflösung“, „Vergebung“ und andere „heilige“ Wörter, im Zusammenhang, jenes überstrahlende Wissen vermitteln möchten -und wann nicht. Und bestimmt ist nicht wichtig, was auf der Packung über den Inhalt geschrieben ist.

Es „fehlen“ die Worte, die Lücke zu füllen

Es ist nicht so, dass wir zu dumm wären –zudem begleitet uns ein ständiger Zweifel durchs Leben, weil wir denn Lebenssinn nicht wirklich erkennen – es ist vielmehr so, dass uns in unserem Kommunikationssystem die Werkzeuge fehlen, uns sehen zu machen. Uns fehlen die Worte, die Entfernung, die Distanz zu dem anderen Denksystem zu überbrücken – dem anderen „Logik“-System – in dem es keine Werturteile, Hierarchien und damit ebenso wenig Vergänglichkeit und Leiden gibt.

Seltsame Zungen

Es ist, als ob wir diese Worte hören, doch sie, obwohl wir sie kennen, eine andere Bedeutung hätten, fast als wären sie aus einer Fremdsprache – für uns ist das, was bei uns „ankommt“, etwas ungewisses, mit Wertung und Urteil und Vorurteil überladenes „Etwas“. Es wird vollkommen subjektiv, „egoistisch“ gedeutet, seine wahre Bedeutung geht dabei komplett verloren. Und deswegen scheint uns manchmal, die Erleuchteten würden „in seltsamen Zungen sprechen.

Falsche Einschätzung der Universen

Uns fehlen diese Worte zur Überbrückung der Distanz, wir können die Wichtigkeit der Worte wie oben beschrieben nicht einschätzen, weil dieses andere Verständnis der Welt, den Tod des Egos bedeuten würde. Und so ist das Egosystem grundsätzlich in der Art konstruiert, die Existenz des anderen Denk- und Verständnissystems erst gar nicht offenbar werden zu lassen, es in den Dreck zu ziehen oder lächerlich zu machen, sollte doch eine Ahnung davon im Geist der Menschen auftauchen.

Vernunft ist der Weg

Was, so wird man fragen, kann denn dann der Weg sein, wenn uns die Werkzeuge fehlen, zu verstehen? Es ist Vernunft. Wenn es offensichtlich keine Instrumente in unserem Verständnis gibt, die es möglich machen, eine liebende Wirklichkeit hinter eben unserem Verständnis zu entdecken, – dann sind eben einfach (die Schöpfung läuft immer auf das Einfachste hinaus) überhaupt keine Werkzeuge notwendig. Mehr noch – die Suche nach ihnen ist Hindernis.

Unmittelbarer „Jetzt-Konsens“

Und so ist es auch. Der Sinn ist so offensichtlich, so „ehrlich“ so unmittelbar, so geradeaus, strikt, simpel, einfach – das jedes (vorgebliche) Werkzeug der „Verständigung“ nur noch mehr verschleiert. Weniger als ein Augenzwinkern ist notwendig, – eigentlich nur der Blick auf den richtigen „Punkt“ – doch wir sehen nur auf das funkelnde Diamantenlicht der Egolebensgötzen. Wir sind komplett abgelenkt von dem, was wir an Turbulenzen in diesem Dasein der Schuldsprechung erleben. Verlieren uns in diesen Schwingungen.

Das Absolute hat bereits „gewonnen“

Man könnte auch sagen, durch unsere Beschäftigung mit den Schwingungen der Gesellschaftspräambeln, halten wir die Distanz, zu dem, was Schöpfung, wahre Liebe ist, aufrecht. Nun ist zu sehen, dass die Schöpfung, die Liebe, in der einzigen Absolutheit, die es geben kann, gegen diese, unsere „Lebensanschauung“ „kämpft“. In Vollkommenheit, in Absolutheit, „versucht“ sie ihre Kinder zu überzeugen. Das kann, angesichts ihrer alles durchdringenden „Macht“, nur heißen, dass wir in jeder Sekunde, mit allem, was unser Leben ist, allem, was wir sind und tun, beschützt sind, zudem immer nur darauf hingewiesen werden sollen, was die Wirklichkeit der Liebe ist.

Distanz

Fazit

Es schält sich hier ganz deutlich und fordernd ein Lebenssinn heraus. Nämlich: Verstehen, dass Du glücklich sein sollst. Dass es das Paradies gibt, wenn Du die Illusion ablegst. Du sollst die Wahrheit erkennen. Alles ist Liebe. Und Dir ist ein Körper und ein Geist gegeben, ein freier Wille dazu, die Liebe, die Urquelle allen Etwas, als den Sinn des Daseins zu erkennen. Zu erkennen, dass Dir dies, in wirklich „WUNDER-barer“ Art und Weise einfach gemacht wird, wenn du es nur ein ganz klein wenig ehrlich meinst, wenn Du nur nach der Befreiung, die in der bedingungslosen, vollkommenen Liebe auf Erden liegt, ehrlich rufst, einen Seufzer tust, ein bittendes Lächeln an die Schöpfung sendest. Liebevolle Gedanken und liebevolle Taten – das ist die Sprache der Schöpfung. Das ist ihre Art zu kommunizieren. Und jede „Distanz“ abzubauen, aufzulösen.

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