Der befreiende Augenblick und die Kleinheit

Der heilige Augenblick schenkt Einsicht?

Der heilige Moment, der Augenblick außerhalb der Zeit, der uns Einblick schenkt, in das, was Wahrheit, was Wirklichkeit, tatsächliche Realität ist. Es dies ein Aufblitzen nur, doch ein vollkommener Durchbruch, wie die Lösung eines Rätsels, dass einen unentwegt beschäftigt hat, Tag und Nacht. Eine Befreiung sondersgleichen. Es könnte beschrieben sein, mit einer Raupe, die gar nicht weiß, dass sie in ihren Anlagen ein wunderschöner Schmetterling ist. Und eines Tages, in einem bestimmten Moment, da begreift sie, da versteht sie, dass das ihr Pfad ist, dass es ihre Bestimmung ist, ein feengleiches Wesen der Luft und der Blumen zu sein.

Wir sind von heiliger Energie durchflossen?

Und so müssen auch wir begreifen, dass wir nicht nur Menschen sind, sondern dass in uns das innere Kind wohnt, die Kundalini Schlange ihr Daheim hat, wir mit jedem Atemzug den Odem Gottes, das Prana fließen lassen. Wir begegnen, erkennen auf unserem Weg, unweigerlich und in zunehmender Zahl Pforten, Türen, die sich für uns öffnen. Und wir haben jede Sekunde unseres Lebens die Möglichkeit, durch sie hindurch zu schreiten. Doch die allzuvielen Götzen, denen wir huldigen, lassen uns die Pforten, die Durchgänge nicht erkennen.

Selbst gewählte Gefangenschaft?

Es sind die Götzen der Kleinheit, der Aufteilung. Es ist das Angebot, statt alles durchdringend zum Besten zu gestalten, nur kleine Stückchen einer Freiheit, von einer selbst gewählten Gefangenschaft zu erhalten. Doch das, das muss man erst einmal sehen, das muss man erkennen. Wir aber freuen uns über jedes kleine Stückchen, denn wir gehen grundlegend von unserer Kleinheit aus, von der Tatsache, dass wir nicht würdig sind. Wir gestalten uns selbst zum nichtigen Gnadenbrotempfänger.

Aufgepackte Angstbegrifflichkeiten?

Das diese Einstellung vorherrscht, ist nicht weiter verwunderlich. Schließlich verstehen wir das System nicht, Gott lässt sich nicht blicken, ständig geschehen irgendwelche Dinge, die uns in Angst versetzen. Wir leben Begrifflichkeiten, die uns aufgepackt werden. Prämissen, Gesetze, Grundlagendenken, Algorithmen. Und wir haben irgendwie nicht den leisesten Schimmer wie diese Dinge zusammenarbeiten – doch wir leben uns hindurch. Die Einsicht, dass diese Art von Dasein bedeutet, in kleinen Dingen, kleinen Vorstellungen verhaftet zu sein, bis auf ein letztes Minimum beschränkt durch Vorgaben – die wird mit allen Mittel verhindert.

Einsame Gedankenuniversen?

Was da entstanden ist, ist eine Welt von kleinen Inseln, – jeder Mensch sein eigenes Gedankenuniversum – die, aufgrund der Konstruktion des Systems – nicht wirklich in der Lage sind, zu kommunizieren. Niemand kann den anderen tatsächlich verstehen. Man einigt sich auf Allgemeingültigkeiten, die auch nur sinnlos im Raum hängen, aber zumindest ein vages Gefühl von Sinn generieren können. Und in diesen Allgemeingültikeiten bleiben wir stecken, sind wir gefangen.

Illusionäre Mauern, die wir für wirklich halten?

Denn sie verkörpern Kleinheit, sie sind Abgrenzungen. Mauern, die uns hindern, unsere wahre Größe, die in Erhabenheit über Begriffe wie Tod oder Sünde aufscheinen würde, zu erkennen, uns diese gewaltige Größe auch nur vorstellen zu können. Die Wahrheit ist so einfach und schön, dass wir, weil wir so trainiert sind, sie übersehen. Sie für uns nicht möglich ist, Unsinn. Die Wahrheit stößt an die Grenzen der Lüge – und sofort stehen alle verfügbaren Waffen des Ego, der Kleinheit zur Verfügung, die Vorstellung dieser Größe ad absurbum zu tun.

Plötzlich passt alles zusammen?

Was nun in diesem befreienden Augenblick, dem „Heiligen Moment“ passiert, ist nichts weiter, als dass diese Wahrheit mit einem Mal offenbar wird. Wie ein Puzzleteil endlich zu allen anderen passt. Auf einmal wird die Wirklichkeit erkannt. Und die Herrlichkeit, die da deutlich wird, die Bedeutung für jeden einzelnen, der weit genug auf seinem Pfad gewandert ist, die ist so herrlich, gnadenvoll und allumfassend, dass „Heilig“, in des Wortes tiefster Bedeutung, wohl die einzige Annäherung an diese gewaltige, absolute Realität ist.

Der heilige Augenblick verändert alles?

Im heiligen Augenblick, dem Ausstieg aus dem Denken in Kleinheit, werden die Illusionen aufgezeigt, die „Schau“ zeigt den Sinnen die Wahrheit. Alles verändert sich sich von diesem Punkt an. Das Leben, Gott, Du selbst wirst erkannt – durch das was Du bist. Größer, umfassender, heiliger geht es nicht. DU BIST GOTT. Und Du du erlöst Dich selbst, weil es der Willen der absoluten Liebe ist, die Du vollkommen bist. Und ob Du es nun willst oder nicht, das ist der Weg, auf dem Du unterwegs ist.

Im Dualismus ist Frieden nicht vorgesehen?

Was hindert uns daran, uns eine wundervolle Welt in Frieden und Alleinheit auch nur vorzustellen? Die Wirklichkeit, dass im Dualismus in furchtbarer Weise prinzipiell, diese Möglichkeit nicht vorgesehen ist. Sie wird vom System sozusagen „automatisch“ für nicht existent, nicht glaubwürdig, verrückt erklärt. Schublade und Punkt. Man lässt uns nicht aus diesem Sack raus. Wer ist man? Man – das ist die Angst, die Konvention, die Regel, das, was wir meinen, das es „Normal“ sei.

Rostige Fesseln der Dinglichkeit?

Es sind zudem die Dinglichkeiten, die wir angehäuft haben, weil man uns beigebracht hat, dies sei der Sinn des Daseins. Jedes Stück Eigentum ist Bestandteil der rostigen Fessel. Weiter: Die Sicht auf unseren Nächsten, als Konkurrent, als Körper, der Dinge tut, die uns schaden könnten, vor dem man sich verteidigen muss. Wir können bis dahin unseren Bruder, unsere Schwester nur im Licht unserer angelernten, aufgepackten, aufoktroyierten (dualistischen) Gedankenkonstruktion sehen.

Fazit

Und so stehen wir also in diesem dichten Dunst der Begrifflichkeiten, Schlussfolgerungen und Vorurteile, Algorithmen und Gesetzlichkeiten und glauben uns selbst, im dem Gedanken, wir seien klein und vergänglich. Das Leben an sich, als Abfolge von Geburt, Leben und Sterben, würde uns behindern. Wir sind wie eine Sektflasche, die vom Leben, von der Liebe geschüttelt wird. Und der heilige Moment ist der Augenblick, wo der innere Druck den Korken endlich aus dem Flaschenhals treibt. Die Liebe kennt keine Zeit. Doch dann: „Das Fest kann beginnen!“

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