Ganz nah

Leid betrachten

Von Zeit zu Zeit, immer dann, wenn die Geschehnisse, die von Menschenhand- und Geist inszeniert werden, einmal mehr dem Unglaublichen sich nähern, in ihrer wahnsinnigen Ignoranz wiederum sich selbst übertreffen, will sich da ein Funken an Verzweiflung auch beim friedlichsten Schüler der Schöpfung regen. Lebend, in der Körperform gebunden, ist auch er nicht gefeit, vor diesen überwältigenden Auswüchsen der Gedankenformationen.

Mentale Kraftanstrengung

Es ist mentale Willensanstrengung damit verbunden, (zu Beginn in erstaunlicher Menge) sich aus diesen Gedankenkonstellation, diesen Befindlichkeiten, zu lösen. Das heißt, ganz konkret, dass sie, auch als „Erkennende“, als jemand, der die Wahrheit verinnerlicht hat, nicht vollkommen vor der Dunkelheit gefeit sind. Wir müssen, um unseren Pfad zu gehen, weiterhin in Aktion bleiben. Das liegt an der einfachen Tatsache der umfassenden, nahezu irrationalen Stärke und „Verschlagenheit“ des alles durchdringenden, wertenden Gedankens, welcher der Gesellschaft „der historischen Dimension“, zueigen ist.

Ein Weg aus rohen Eiern

Eine Pluralität von bewegenden Ereignissen – immer aus den Prämissen einer urteilenden Welt erstanden – versucht uns zu tangieren, tangiert uns. Und solange wir reagieren, uns verteidigen, in welcher Art und Weise auch immer, selbst, wenn wir auch nur Beobachtung antizipieren – (Quantenphysik!) sind wir, nach wie vor, in dieser Konstellation „gefangen“. So sehr wir uns als Erkennende auch dagegen wehren mögen, hier zeigt sich eine Hierarchie des „Verstehens“.

Jetzt-Realität beinhaltet Leiden

Und wir werden, bis zur Transformation unseres Körpers, unweigerlich „anfällig“ sein, für die Attacken des vorgeblichen „Außen“. Wir werden in unserem Dasein dahier immer unterhalb der „magischen „Grenze“ in dieser Verstehenshierarchie bleiben – denn, die letzte Antwort auf die Sinnfrage, liegt in der Schöpfung selber. Doch trotzdem (!)- auch ohne diesen letzten Schritt, ist das Nirwana im Hier und Jetzt zu finden.

Meditative Gedankenlosigkeit

Um aber in den Zustand, in die Ruhe und den Frieden zu gelangen, der notwendig ist, um den Weg des Verstehens erst einmal zu beginnen, ist unbedingt erforderlich, zu verinnerlichen, dass dies DICH angeht, ganz nahe bei Dir ist, nicht irgendeinen gerade beschriebenen Umstand darstellt. Es gilt die Dualität des Verstehens zu überwinden. Es ist also notwendig, einzusehen, dass es kein „Vor dem Verstehen“ und genauso wenig ein „Nach dem Verstehen“ geben kann. (Die Begrifflichkeit „Fließen“ wäre unter Umständen eine vage Annäherung – jedoch lediglich zum besseren Verständnis).

Lächelndes Beobachten ist nicht das letzte Ziel

Die Position, die derjenige, der auf dem Pfad des Verstehens wandelt, (und dabei schon eine gute Strecke hinter sich gebracht hat), einnehmen wird, ist die eines lächelnden Beobachters. Doch ist dies durchaus nicht der Sinn des Daseins im Heiligen Verstehen. Die Einzige, vom Erkennen akzeptierte Prämisse, ist die der absoluten Natur der Liebe. Das bedeutet quell klar Expansion. Der Lebensuntergrund der Lotosblüte ist der Schlamm. Der Erkennende ist ein Gärtner der Liebe.

Leid ist der Nährboden der Liebe

Wir verstehen, dass das Leid, das uns in der historischen Dimension, der Körperwelt, begegnet, der Nährboden der Liebe ist. Was sich unserem Verstehen auftut, ist, dass diese Liebe sich als das „Inter-Sein“ erklärt. Diese einzige, absolute Liebe „IST“ im „Inter-Eins“. Sie steht über, unter, in, inmitten, hindurch, „Alles“. Sie ist das, was alles, zur Vollständigkeit durchdringend , kommuniziert – so komplett, dass keine Differenz mehr bleibt.

Bitte nicht mehr flüchten!

Es gilt also für den „Lehrer des Verstehens“, lediglich Begreifen zu machen. Die Verstehensmauer – in der ERKENNTNIS ihrer Nichtexistenz – nieder zu reißen. Das ist ein durchdringend „anderer“ „diametraler“ Gesichtspunkt, der vor allen Dingen etwas beschreibt, (sichtbar macht!) erklärt (!), vor dem wir, bis zu einem gewissen Punkt auf unserer Zeitschiene, immer tunlichst, voll übergroßer Furcht, die Augen geschlossen hatten – uns auf einen Gesellschaftskonsens flüchteten, den wir zwar weder wirklich verstehen, noch wirklich überhaupt sehen, dabei das, was wir so weit begreifen, auch keineswegs gutheißen – ihn aber in vollkommener Zwangsläufigkeit ertragen.

Zweifelhafter Ort

So leben die Menschen also jeder für sich – einer Insel gleich – an diesem Ort ihrer Flucht – der sich, mit zunehmenden Fragen, als immer zweifelhafter in seiner Konstruktion erweist. Auch die Unannehmlichkeiten dieses Konzepts, – nämlich Vergänglichkeit, Krankheit, Krieg, Gier, – kurz Leiden – werden, im (vorgeblich) zeitverhafteten, Laufe des Daseins, immer vordringlicher, in ihrer Präsenz. Und, so sehr wir auch suchen, in dieser Logik – so begreifen wir schließlich zuerst, als befreiendes Initial für alles Weitere – ist irgendein Sinn, ein fester Punkt, überhaupt nicht möglich.

Der feste Punkt sind WIR

Der Pfad, der uns zu diesem Konsens führt, das begreifen wir – sind wir selbst. Und zwar in einer vollkommen durchdringenden, alles niederreißenden, alles umarmenden, alles positiverend und im selben Moment negierenden, alles im Ausatmen einatmenden, Art und Weise. Wir sind der Dreh- und Angelpunkt. Wir sind der feste Punkt. Der einzig wirkliche feste Punkt, den es in allen Universen gibt. Und dieses „ICH“ – das ist eben dieses „INTER-EINS“.

Wir sind Lotosblüte und Schlamm

So finden wir uns in der Wolke, im Berg – in diesem Blatt Papier, jener Flamme. Wir selbst sind Lotosblüte und Schlamm. Wir sind alle Universen. Staubkorn und Lichtstrahl. Verstehen Sie das ABSOLUTE in dieser Aussage? Hier gewinnen die Dinge wieder Konturen. Der Nebel der Unverständnis lichtet sich. Was sich auftut, ist die Leere, die hier „verkörpert“ ist – die Leere des Nirwana.

Geleert von allen Prämissen und Algorithmen

Von was, so ist die wichtige Frage, ist das Nirwana leer? Es ist leer von Konzeptionen, von Prämissen, von Urteil und Wertigkeit. Es ist, darum zum Bersten gefüllt mit Wahrheit. Das meint unbedingt, dass es die vollständige Liebe, ungebunden, absolut, vollkommen frei, darstellt. Zeitlos. Der Weg in dieses Paradies ist, das Erlangen der Reife ist, für den „Einzelnen“ (gepulst von der Intensität seines freien Willens) ein Lehrstück.

Ort der wertfreien, urteilslosen Stille

Wie wir erkennen, ist, um in die Wirklichkeit einzudringen, um ihr näher zu kommen, ein entsprechender Untergrund unseres Bewusstsein notwendig. Wir benötigen diesen Ort der Stille, von dem aus wir die „Welt“ mit ihren „Schwingungen“ betrachten können – und wir finden ihn in der Praxis der Meditation. Dies ist ein UNBEDINGT – wobei „Meditation“ ein ausgesprochen relativer Begriff ist, der sich gerne an den Schüler anschmiegt, kuschelt – darum niemals Probleme bereiten wird.

Unbedingtheit der Gedankenleere

Doch wie wir es auch nennen mögen .- diese Befindlichkeit der Gedankenleere ist eine Voraussetzung, die für unseren Pfad genauso wichtig ist, wie der Atem oder der Herzschlag für das Überleben unseres verweslichen Körpers. Es gilt, man darf dies ohne irgendwelche Abstriche postulieren, die Meditation zu praktizieren. Vorzugsweise in der Gesellschaft Gleichgesinnter. Wir sind jedoch in der Lage zu sagen, dass wir, – ob dieses Zustandes – ÜBERHAUPT nichts zu tun genötigt werden. Die „Erkenntnis“ ist unausweichlich. Wir können lediglich die Zeitspanne – durchaus wesentlich – beeinflussen.

Fazit

Das heißt, im erweiterten Sinne, auf die gelebte Welt, (die Körperwelt, die historische Dimension), bezugnehmend, dass jedwede (!!!) „Aktion“, mit dem Ziel, zu verstehen, mehr zu verstehen, einen positiven Wert und Effekt zeigt. Je mehr wir die Frage nach dem Weg zum Sinn, in den Fokus unseres Denkens setzen, desto mehr an durchaus „heiliger“ zielführender Information, Energie, Intuition, Innovation, Inspiration, wird uns geschenkt, gestaltet unseren Pfad zu einem, den man gerne läuft.

Interessant

Hingabe

Gänsehaut

Vergänglichkeit

Shortstories von Thom Delissen
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