Eine schöne neue Welt
Auch wenn wir nicht über Weltuntergangsszenarien reden möchten – eine schöne neue Welt haben wir uns da erschaffen! Doch was – stellen wir diese Frage einmal so in den Raum – sehen wir da in diesem Begriff der „Wirklichkeit“? Gibt es überhaupt etwas anderes, als das, was wir sehen, ertasten, erschmecken, hören, wissen, ahnen, verstehen? Eine andere Wirklichkeit? Nun, jetzt – sind alle die, welche an Magie und eine Geisterwelt denken, sogar die, die sich nach dem Tod die Erlösung und ein Paradies vorstellen, schwer enttäuscht – es gibt sie eben nicht, diese andere Wirklichkeit.
Allgemeiner Protest
Wir hören einen allgemeinen, protestierenden Aufschrei, beobachten Kopfschütteln. Zornesrote Gesichter. Der eine oder andere verlässt den Saal. Keine Geister? Keine Magie? Kein Paradies? Keine andere Wirklichkeit? Wo kämen wir denn dahin? Die Antwort ergibt sich von selbst. Nämlich diese: Wir kämen heraus aus unserem Denksystem. Tatsache ist, es gibt nur eine Wirklichkeit – und die ist wunderschön, voller Glück, Freude und Liebe.
Zwei Bilder
Weiterhin profund ist – es besteht durchaus die Möglichkeit der Wahl – eine Wahl jedoch, die keine ist. Es wäre eine Wahl zwischen zwei Bildern der Welt. Der Welt der Dunkelheit und Vergänglichkeit, der Magie und Geister, an deren Ende der Tod unerbittlich wartet, die sich schon jetzt voll von Leiden und Unbill jeder Art zeigt – oder die reine, unbedarfte Liebe, untrennbar verbunden mit Freude und Glück. An diesem Punkt haben wir die Möglichkeit, uns diese zwei so unterschiedlichen Bilder einmal genauer anzusehen.
Überwältigender Anblick
Da ist das Bild unserer Wirklichkeit. Prunkvoll kommt es daher, in einem prächtigen Rahmen, überbordernd von Diamanten, Smaragden, Rubinen, reich geschnitzt, wahrhaftig eindrucksvoll. Er ist so beeindruckend, dieser Rahmen, dass wir das Bild, um das es eigentlich geht, übersehen. Besser, wir vermeiden es, hinzusehen. Denn dort in diesem Bild, fast nicht zu sehen, unbedeutend und klein wirkend, unter dem üppigen Rahmen, grinst der Tod.
Blut, Schweiß, Tränen
Doch die verlockenden Schmuckstücke dieses Rahmens leuchten nur im Dunklen. Es sind die Tränen, geschliffen gleich Diamanten, das vergossene Blut funkelt wie Rubine, eingewoben sind Träume der Selbstzerstörung, der Selbsterhöhung, Albdrücke des Opfers, der Sünde. Das was sie wirklich sind, wird erst offenbar, wenn sie im Licht betrachtet werden. Und diese Helligkeit entspringt dem anderen Bild.
Bild der Wahrheit
Nahezu ohne Rahmen ist das Bild der Wahrheit. Helligkeit geht vom ihm aus. Und der Blick des Betrachters richtet sich ohne Angst auf dieses Bild, dass keinen Rahmen nötig hat. Deine Bereitwilligkeit, dich ganz auf das Bild einzulassen, lässt dich verstehen, dass es ein Bild der Ewigkeit ist, gefasst in einen nur spinnenfeinen Rahmen der Zeit, so dass du es erkennen kannst. Konzentrierst du dich auf dieses Bild, wird dir gewahr, es war lediglich der Rahmen, der dich denken ließ, es sei ein Bild.
Egobild an das Licht bringen
Betrachtest du das Bild des Ego, siehst es in einer Beziehung zum Bild der Ewigkeit und des Himmels, kannst du das in der Dunkelheit gehaltene Egobild mit seinem Rahmen ins Licht bringen. Angstfrei erkennst du, dass es lediglich ein Bild ist – ein Bild von dem, was du für die Wirklichkeit gehalten hast. Jenseits davon ist nichts. Sieh dir dagegen das Bild des Lichts genau an, und es verwandelt sich. Der Rahmen, die Zeit, verblasst, – und du verstehst – dies ist kein bildliche Darstellung eines Denkkonzepts, dies ist vielmehr die Wirklichkeit.
Im Tausch die gesamte Schöpfung
So wird dir also, im Austausch für das unbedeutende, verschwommene, finstere, düstere Bild des Ego, des Todes, versteckt hinter seinem verhängnisvollen, prunkvollen Rahmen, welches sich doch ganz ohne Bedeutung und Wert zeigt, im Gegenzug die gesamte Schöpfung, Gott, die Liebe und das Glück angeboten. Doch bedenke: Die Wahl ist immer vollkommen. Es wird dir niemals gelingen, das eine Bild in den Rahmen des anderen zu pressen. Schon viele Menschen sind an diesem unmöglichen Unterfangen gescheitert.
Illusionen lösen sich auf
Was zu tun ist, ist der Schöpfung zu vertrauen. Mit jeder Minute unseres Lebens erkennen wir, ganz unweigerlich, deutlicher, dass wir in den Schmucksteinen des übergroßen und unverhältnismäßig großen Egeorahmens nicht die Wertigkeit des Seins finden. Dass das Bild, das wir verehren, das finstere Antlitz der Vergänglichkeit und Dunkelheit ist. Doch die heiligen Augenblicke im Leben jedes Menschen dehnen sich aus, das Bild der Ewigkeit, der Schöpfung, der Liebe, löst irgendwann die Illusion des Egokonzepts, des Rahmens und des enthaltenen Bildes von irdischem Leid und Qual auf.
Fazit
Nicht der Rahmen eines Bildes ist das, was man an einem Bild betrachten sollte. Sehen wir uns das strahlende freudige, von allmächtiger Liebe erfüllte Bild des Lichts nur lange genug an, wird uns klar – sanft verblasst der Rahmen der Zeit – hier ist kein Bildnis, sondern DER Gedanke. Allumfassend, alles beinhaltend, pur und unsere Quelle.
Interessant
Wer sagt, Alles sei in Ordnung – ist strohdumm, verleugnet die Realität!