Die Wahrheit gibt es nicht

Die letzte Wahrheit liegt im Tod?

Wahrheitsfindung – die Wahrheit nichts als die Wahrheit. Wir alle sind auf der Suche nach der letzten Wahrheit. Und wenn man dies nun als Mitglied unserer Informationsgesellschaft liest – dann wird diese letzte Wahrheit ganz schnell mit dem Tod gleichgesetzt. Im Tod, beziehungsweise dem, was danach kommt, liegt die Wahrheit. Wow! Wie ausgesprochen bequem. Brauchen wir uns nicht weiter kümmern. Einfach nur bis zum Tod gut überleben.

Wahrheit ist relativ und subjektiv?

Doch lassen wir diese „letzte Wahrheit“, die in der Vergänglichkeit beantwortet scheint, einmal beiseite und sehen uns an, was es mit dem Begriff Wahrheit sonst noch so auf sich hat. Die Wahrheit, die in (einer bestimmten) der Gesellschaft gehandelt wird, ist zum einen relativ und zum Zweiten vollkommen subjektiv. Das heißt, mit dem, was die Menschen gemeinhin als Wahrheit definieren, führen sie die tatsächliche Wahrheit ad absurdum. Ja, sie kann hier gar nicht existieren.

Wahrheit umständehalber?

Relativ ist die Wahrheit immer, denn es kommt auf eine Unmenge an Umständen an, welchen Grades die Wahrheit gerade scheint. Was in der einen Kultur zum Beispiel unbedingt als Wahrheit proklamiert wird, ist in einem anderen Kulturkreis vielleicht nur seltsam oder gar lächerlich. Die Zeit spielt eine Rolle. Das Wissen. Gesetzlichkeiten. Prämissen. Unendlich viele Faktoren. Und es gibt keine Basis, keinen wirklichen Gradmesser für die Wahrheit. Sie bleibt immer lediglich eine traurige Farce.

Nur Annäherung möglich?

Wir können uns also der „Wahrheit“ immer nur in einer gewissen, äußerst unsicheren Art und Weise nähern. Und sind wir an einem Ende angelangt, ist die Wahrheit zum Greifen nahe – zumindest scheint es so – platzt die Seifenblase. Sie entpuppt sich als scheinheilig und gar nicht existent. Simples Beispiel. Ein Bleistift hat herkömmlich eine glatte Oberfläche. Unbestritten? Frage mal jemanden, der ihn gerade durch ein Elektronenmikroskop betrachtet. Das ist mit der Relativität der Wahrheit gemeint.

Unsere ganz persönliche Wahrheit?

Die Wahrheit ist zudem auch vollkommen subjektiv. Denn WIR sind es, die die Wahrheiten betrachten und feststellen, was sie sind. Es ist kompletterweise unsere ureigenene Wahrheit. Sie gehört niemandem anders. Denn nur wir selbst haben uns diese vollkommen individuelle Wissenskonstruktion angeeignet, die nun die Wahrheit als solche formuliert. Sie beschreibt. Mit anderen können wir uns, die Wahrheit betreffend, nur auf einen sehr sehr allgemeinen Konsens über die Wahrheit, oder das, was sie sein sollte, einigen.

Wahrheit muss objektiv sein?

Was ist also Wahrheit? Jedenfalls weder subjektiv noch relativ. Die Wahrheit muss objektiv sein. Doch das funktioniert nicht, in unserer Denkkonstruktion. Die Lösung ist: Die Wahrheit ist – ALLUMFASSEND. Absolut. Alles beinhaltend. Positiv und Negativ, Schwarz und Weiß, Tod und Leben. Gut und böse. Die Schöpfung, in ihrem Glanz, in ihrer unbedingten Herrlichkeit, hat es uns einfach gemacht: Es gibt nur eine Begrifflichkeit, die ohne Grenzen auskommt, die keine Reflektion benötigt. Und das ist die Schöpfung selbst. Die Liebe.

Wir müssen zur Wahrheit streben?

An uns ist es, unsere Wahrheit, dieser wirklichen einzigen Wahrheit, die in der Schöpfung liegt, wieder anzunähern, sie schließlich ganz anzunehmen, mit ihr eines zu werden, zu erkennen, wie es immer schon gewesen ist. Das ist unser einziges Ziel, das ist unsere Bestimmung, das ist unser Weg. Und die Dynamik der Liebe ist die Expansion, genauso wie sie keine Zeit kennt. Wir leben also bereits in der kompletten Wahrheit. Wir können sie bloß nicht erkennen.

Es gibt keine wirklichen Urteile?

Da es keine wirkliche Wahrheit gibt, sind auch alle Urteile nicht wirklich. Ein Urteil (Plus oder Minus) kann niemals auf wirklicher Wahrheit beruhen. Das ist logisch unmöglich. Darum kennt die Liebe, die die Wahrheit ist, keine Urteile. Wenn wir diesen Gedanken nur weiterführen tut sich auch auf, dass die Sünde, die ja auf Urteil beruht – nie existiert hat. Was das heißt? Jubelt und umarmt Euch, Brüdern und Schwestern! Es gibt keine Sünde! Hat sie nie gegeben!

Wir sind frei von Sünde?

Jeder von uns ist vollkommen grundsätzlich frei von Sünde. Ein jeder. So also gibt es keine Sünde und keine Urteile. Es stellt sich heraus, dass das Denksystem, welches mit diesen Begriffen als Grundlage arbeitet – die es ausmachen – nur aufgeblasene Erfindung ist. Ein Bleistift mit glatter Oberfläche. Diese Beobachtung hebt, für den der sie tatsächlich nachvollziehen kann, die bisherige Weltensicht auf. Sie vergeht, wird zum nichtigen Gedanken, der sie immer war.

Fazit

Natürlich ist es nicht einfach, aus diesem Sumpf von „Wahrheiten“, die wir von der Mutterbrust an verinnerlicht haben, herauszukommen. Der feuchte Moder des Egowillens, der als oberstes Ziel bemüht ist, seinen Irrsinn zu verschleiern, zieht uns mit Gewalt und List und Tücke immer wieder in seine zutiefst chaotische Lüge. Und als ob zahllose Spiegelscherben auf unserem Weg lägen, die wir jede einzelne aufheben und uns selbst und die anderen betrachten, sehen wir vor lauter Spiegelfechterei die Wahrheit nicht. Die Liebe.

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