Eine Rachegott?
„Wie man von allen hört, ist Gott, die Schöpfung also – die absolute, die vollkommene Liebe. So weit so gut. Warum lässt dieser Gott Kriege, Krankheit und Naturkathasstrophen zu?“

Der Himmel ist auf Erden
Die Antwort ist, die liebende Schöpfungsidee hat ein Paradies für den Menschen erschaffen. Einen wundervollen, friedlichen Platz, an dem es keine Urteile, kein Siechtum und lediglich reines Glück zu leben gibt. Niemals würde die liebende Schöpfung einem ihrer Kinder auch nur das geringste Übel zustoßen lassen, mehr noch, vollkommen abwegig, sie würde einen Klumpen bald verwesendes Fleisch mit Nerven, als seine geliebten Kinder betrachten, noch weniger gar erschaffen.
Wer hat es denn dann erfunden?
Wenn Sie tatsächlich vermeinen, diese Posse wäre eine göttliche – sie haben vollkommen Recht. Und der Erfinder dieser ganzen, traurigen Angelegenheit, über die Sie sich Eingangs beschwerten, – das sind SIE! Gott, die Liebe, die “allmächtige Schöpfung“ hat Ihnen, als Mensch, als größtes Geschenk, den freien Willen gegeben. Ihr freier Wille war und ist es, sich getrennt von ihm zu sehen. So genau diese Umstände zu erschaffen.

Freier Wille des Menschen
Indem sich der Mensch also in freiem Willen entschied, sein Schöpfer sei eine strafende Institution, legte er den, sich potenzierenden, Grundstein, für diese, unsere, eine „strafende“ Welt. Die „üble“ „Entscheidung“, die der Mensch traf, war es nicht, „von dem Apfel zu essen“, sondern vielmehr zu vermuten, dass dahinter „eine essentielle Falle“ der Schöpfung verborgen sei. Aus einem vollkommenen, urteilslosen Dasein in perfekter Liebe, katapultierten wir uns – in Gier, mehr als Alles zu wollen, – in die dualistische Sichtweise von „Gut und Böse.“

Intuition der absoluten Liebe
Wer nun aber schlussfolgert, dieser Weg (immerhin die Vertreibung aus dem Paradies mit allen Konsequenzen) sei doch allemal eine „Strafe Gottes“, der verkennt die absolute Intuition einer wahrheitlichen, tatsächlichen Liebe. In dieser Liebe sind wir, in eben dieser Wahrheit der reinen Liebe und Zuneigung und Zärtlichkeit, jeden Sekundenbruchteil unserer Reise, behütet und beschützt. Und die Schöpfung wartet jeden dieser winzigsten Zeitabschnitte, die für sie gar nicht existieren,dass wir sie als unser wahres Ich wiedererkennen.
Zurück in die göttliche Wirklichkeit
Unser stets behüteter Pfad führt aus dieser großen Illusion des Todes und der Zerstörung hinaus und zurück in die göttliche Wirklichkeit der Freude und Zärtlichkeit, der Liebe und Urteilslosigkeit. Schon jetzt sind wir in der Lage, den Illusioncharakter jeder einzelnen Sache, die nicht aus der wahren, wirklichen Liebe stammt, zu erkennen. Unser „nun“, in der, ebenfalls von uns erdachten Zeit, gelebtes Denksystem, erschöpft sich in Werturteilen. Unser Weg, an der Hand des Vaters, löst sie auf.

Schlüssel sind bei Dir
Wir erkennen deutlich: Diese Wert-Ideen von Tod, Krankheit, Siechtum, – Leid also schlechthin – entstammen lediglich einem vielschichtigen, sich multiplizierenden Urteilsgebahren. Sie sind bloße „Ideen“, die, in ihrer ungestalten, chaotischen Vielfalt der Ebenen, zwischen der Wirklichkeit und dem schlafenden, träumenden Gottessohn, eine undurchdringliche Mauer des Elends erschaffen haben. Eine ganze Unzahl von Türen wurden versperrt. Doch den goldenen Schlüssel – liebevolle Gedanken nämlich – den hält jeder in seiner eigenen Hand.
Liebevolle Gedanken
Ein Leben in liebevolle Gedanken ist Sand in das Getriebe des Egodenkens, der Wertigkeiten, der „Dinge“. Und genau dieses Egodenken ist es, dass uns eine Welt vorspiegelt, in der wahre Liebe existieren soll – und doch Krieg und Leid und Missgunst vorherrschen. Aus reiner Logik, aus purem Vernunftdenken heraus, können wir statuieren, dass eine absolute Liebe einen solchen Zustand niemals zulassen würde. Wir leben ganz offensichtlich in einer Illusion.

Fazit
Wir sind in Gedankenketten des urteilenden, des dualistischen Denkens gefangen. Solange wir uns nicht, aus ehrlichem Geist heraus, um ein „Klick“ bemühen, ja lediglich wagen, um dieses kleine „Klick“, dass uns verstehen lässt, ganz leise zu bitten – solange werden wir weiter in Leid und Krankheit Tod und ewigem Zweifel „sinnlos dahinvegetieren“. Die Schöpfungsliebe aber hört jedes Flüstern, jedes leise Weinen. Und sie kennt keinen Zeitbegriff. Der Schlüssel sind liebevolle Gedanken.
