Die Welt der Lüge ist nicht die unsere?
Wir sind belogen worden – zutiefst enttäuscht: Nur allzu oft wenden wir uns in solchen Situationen, nahezu wieder unbewusst, ab, vom Pfad der Dinge zum Guten hin, dem Pfad der Liebe. Ganz einfach, weil das, was da an Vergebung passieren sollte, was uns unsere innere Wahrheit, gestärkt aus allen heiligen Vorschriften uns zu tun geböte – (zu lieben) in zu krassem Gegensatz zu dem steht, was die Sache für uns an Bedeutung hat. Man könnte nun sagen, „Gut. Hat das Ego wieder einmal gewonnen“.
Lüge ist durchaus „realistisch“?
Doch – wir wissen, da steckt mehr dahinter. Entscheidungen in dieser dualistischen Denkstruktur, die wir ja auch leben, sind ebenfalls ganzheitlich (soweit möglich). Sie beeinflussen unser komplettes Leben. Es scheint also nicht der beste Weg, zu resignieren, auf die nächste Gelegenheit zu warten, den Anspruch der Liebe, wie es ihn, unserem Streben nach zu erreichen gilt, zu verwirklichen. Was nun eine konkrete Situation wie die Lüge angeht: Eine Lüge ist, wir haben es oben bereits festgestellt, letztlich auch nur ein Ereignis, das unser Leben beeinflusst.
Lüge greift unsere Realität an?
Die Lüge greift unsere ganz eigene Wirklichkeit an. Das macht auch unsere Entrüstung aus. Unser Vertrauen in die Welt, wie wir sie, für uns, aus diesem Chaos geschaffen haben meinten, erhält plötzlich einen bösen Knick. Wir sind gezwungen, dass so offensichtlich subjektive unseres Lebensbildes, vielleicht nur unseres Bildes der jeweiligen Situation, zumindest anzuschauen. In aller Regel schließen die Menschen jedoch schnell die Augen.
Lüge in einer Lüge in einer Lüge … ?
Wirklich objektiv und aus einer Superposition betrachtet, entpuppt sich die Lüge als eine Gedankenkonstruktion in einer Gedankenkonstruktion, eine Lüge in einer Lüge. Was von den Grundlagen, die zu dieser Lüge führen konnten, hat auch nur das Geringste mit Wahrheit zu tun? Eine Lüge kann lediglich in einer Welt der Lügen existieren. Wenn wir in einer Welt der Lügen verharren, darf es uns nicht wundern, wenn wir ständig Lügen in verschiedensten Dimensionen begegnen.
Die Lüge ist ein Spiegel?
Es ist an uns, die Entrüstung über die Offensichtlichkeit der Fehlbehandlung, die Enttäuschung, (die sich vor allem bei Lügen einstellt) über das Gegenüber, aber auch die Enttäuschung über sich selbst – nämlich, dass man sich in einer selbstverschuldeten Situation befindet, in der man belogen werden kann) genauer anzusehen – diese Entrüstung unter den Prämissen der Liebe zu betrachten. Und dann zu veergeben. Das Leben ist ein Spiegel.
Ziel ist immer die Liebe?
So schmerzhaft es auch ist, es einzusehen. Wir sind die Regisseure in diesem Film. Wir haben diese Situation erschaffen, die Umstände also, die eine Lüge möglich gestalten, in unserem Universum. Wir wissen jedoch weiterhin, dass jede, ausnahmslos jede Situation, in der wir uns zu befinden glauben, vollkommen gleichgültig, zu welcher Ansicht wir, was die Auswirkungen angeht, sind, dass alles nur mit dem einzigen Ziel passiert, die Liebe für uns zur Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Liebe kennt keine Lüge?
Wie alle Situationen in unserem Leben ist auch die Lüge, die uns begegnet, die uns passiert, mit deren Auswirkungen wir fertig werden müssen, ein Instrument, ein Werkzeug der Schöpfung, das uns auf unserem Pfad ein Zeichen setzen will. Es ist an uns, die Schlussfolgerungen aus dem zu ziehen, was für uns eine Lüge bedeutet – immer sind wir die Auslöser für die Lüge – unsere Verortung unserer selbst im Universum. Uns selbst als das Universum des Lebens, das wir selbst erschaffen haben – als Alleinheit in Gott, in der absoluten Liebe, zu erkennen.
Nicht unsere Welt
Eine Lüge lebt in einer Welt, die nicht die unsere sein sollte. Immer wieder kommt hier das alte Prinzip von Angriff und Verteidigung, von Gut und Böse, das dualistische Denksystem, zur chaotischen Ausformung. Wenn wir uns auf dieses Spiel einlassen, verbindet es uns die Augen – wir sind wahrhaftig verloren in einer Welt von Lügen, Unwahrheiten, Falschaussagen, Fehlinformation. Das Vertrauen in die Schöpfung löst all diese Negativismen auf. Sanft und unausweichlich.
Fazit
Je stärker uns eine Lüge trifft, betrifft, desto heftiger sind wir – in aller Offensichtlichkeit – in dem System, das diese Lüge gebären konnte, verhaftet. Nur den, der in Fesseln liegt, schmerzt es, wenn an den Fesseln gezerrt wird, die Eisen ins Blut schneiden. Sind wir weit genug fortgeschritten auf dem Pfad der Erkenntnis, werden uns keine Lügen mehr begegnen, weil wir keinen Grund mehr liefern, weil wir in der Welt der Lüge nicht mehr mehr daheim sind, nicht mehr sichtbar sind. .