Die geistige Gesundheit

Böse, verrückt oder heilig

Sicherlich ist die grundsätzliche Frage, nach dem mentalen Gesundheitsstand einer Person, durchaus gerechtfertigt, wenn er mit seinen Aussagen gegen die bestehenden Präambeln der Gesellschaft spricht: Man kann ihn nicht verstehen, – und was nicht verständlich erscheint – ist entweder böse, verrückt oder heilig. Das kommt sozusagen ganz auf die Situation an.   


Situationsbedingt erkrankt?

„Verrücktheit“ – ein in heutiger Zeit nahezu überholter Begriff -ist relativ und situationsbedingt – sie erklärt sich aus den jeweiligen Umständen heraus. Man sollte also mit diesem Begriff sehr vorsichtig umgehen. Was die Gesellschaft spiegelt, ist: Sie geht mit dieser Beschreibung eher leichtfertig um. Und so werden die, die versuchen, die Wahrheit zu verkünden, sehr schnell in eine Schublade geschoben, aus der heraus ihre Aussagen lediglich noch 0-Wert haben.

Keine allzu große Differenz mehr zwischen den Zuständen?

Nun ist klar festzustellen, dass in der heutigen Welt das Wort „verrückt“ schwer an Schlagkraft eingebüßt hat. Ein allzu großes Gefälle, zwischen „Normal“ und „Verrückt“ wie es noch vor wenigen hundert Jahren existierte, ist nicht mehr zu erkennen. Unser offener Geist hat die Begrifflichkeit ad absurdum geführt – alles ist möglich. 

Hinnehmende Lethargie

Es hat sich also – man könnte meinen, mit der Industrierevolution einen Anfangspunkt zu finden, hier für den, der etwas anderes als das vorgegebene Weltbild verkünden möchte – eine grundlegend andere Situation ergeben, als in all den Jahrhunderten davor. Die Welt des dualistischen Chaos in ihrer Ausdehnung, hat es geschafft, die Menschen in eine alles akzeptierende Lethargie zu treiben, in der sie einfach hinnehmen und weiter machen. 

Mauer des Informationsüberflusses

Hier ist eine Mauer des Informationsüberangebotes aufgebaut, die nur mehr durch das feste Vertrauen in die liebende Schöpfung überwunden werden kann. Und der Weg der Liebe, das, was sich bereits hinter den ersten Türen eines anderen Verständnisses auftut, ist gut geeignet, auch diese Situation der überbordernden Verrücktheit aufzulösen. Es gibt eine kleine Geschichte, eine feine Anekdote. 

Ein armer Tischler …

Es lebte einmal ein armer Tischler, in einem kleinen Dorf irgendwo. Weil dieser Mann nun so gottesfürchtig in seiner Armut lebte, ohne sich jemals zu beklagen, offenbarte ihm ein freundlicher Djinny, dass am nächsten Tag alles,was es an Wasser gäbe, vergiftet würde. Jeder der davon tränke, würde unweigerlich einem bösartigen Wahnsinn anheim anfallen. 

Er solle sich also entsprechend verhalten, nicht von dem vergifteten Wasser aus den öffentlichen Brunnen trinken. Vielmehr möge er sich einen ausreichenden Wasservorrat zulegen. Der Geist legte die Sache so überzeugend dar, dass der arme Tischler sofort los lief, alle Menschen die er kannte und schließlich auch die, die er noch nie gesehen hatte, vor der furchtbaren Gefahr, die ihnen aus dem Trinkwasser drohte, zu warnen. 

In seiner ärmlichen Kleidung nahmen ihn niemand für voll, als er von dem Geist berichtete, lachte man ihn aus. Seine Freunde rieten ihm, sich ein wenig auszuruhen, er arbeite zu viel. Er sah sich nicht in der Lage, das große Unglück zu verhindern. Jeder trank am nächsten Tag das nun vergiftete Wasser – und fiel auf der Stelle einer bösartigen Verrücktheit anheim. Der Tischler verwendete seinen Vorrat und blieb normal und gesund.

Eine lange Zeit lebte er als einziger Normaler unter all den anderen Verrückten – doch er fühlte sich zunehmend einsam. Schließlich hielt er es nicht mehr aus, ging an den Brunnen des Dorfes und trank von dem vergifteten Wasser. Auf der Stelle wurde auch er wahnsinnig. Die Menschen aber erklärten den Brunnen ehrfurchtsvoll zu einer heilenden Quelle, weil sein Wasser den einzige Verrückten geheilt hatte. 

Fazit

Wir haben jede Sekunde unseres Seins, die Möglichkeit, nicht mehr aus dem Wasser jener mit Leid, Vergänglichkeit, Gier, Hass, Krankheit und Machtstreben vergifteten Brunnen zu trinken – auch wenn sie uns als „heilig“ erklärt werden. Wir können die Lieblosigkeit der Gesellschaft, die ihr Grundprinzip ist, ablehnen – uns für ein Leben im vollkommen konträren Gegenteil entscheiden: Der gelebten Liebe der Schöpfung.  

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