Wer knutscht schon gern mit einem Gott?

Knutscht

Problem in 3 D

Sexualität, Liebesbeziehungen, in wirklicher, wahrheitlicher Spiritualität. Eine Problematik, so scheint auf, die denn doch einiges an Verinnerlichung notwendig zu machen scheint, die an inwendigste Strukturen pocht und sie nicht nur in Frage stellt. Das Konzept der unbedingten Liebe, der bedingungslosen Liebe, scheint im Zentrum eines Angriffs zu stehen. Erstaunte Empörung macht sich allenthalben breit.

Ein völlig anderes Wollen

Ein Mann oder eine Frau auf dem heiligen Pfad, gelangt, ganz ohne eigenes Zutun, an einen Punkt, wo sein „Wollen“ sich nicht mehr mit seinem Körper identifiziert, wo die vollkommen unzureichende Körperwahrnehmung, ganz genauso auch die „übliche Haptik“ für ihn keinerlei Bedeutung, kein Bisschen Anlass, nicht irgendetwas Bewegendes mehr darstellen. Der Weg, der bis zu dieser Einstellung zu gehen ist, dauert und er ist ein wenig steinig.

Vor-Sicht

So ist die ablehende Haltung, was Zärtlichkeiten, Berührungen, Streicheln angeht, reiner Selbstschutz des Adepten. Denn der Körper, vom Ego und den Gesellschaftskonditionen geprägt, reagiert – man sagt es gerne – „instinktiv“. „Das Tier im Manne.“ (Gilt auch für Frauen). Ein Staudamm bricht, vollkommenes, zumindest zeitweiliges Chaos ist die Folge, eine Situation tut sich auf, die unangenehme Gefühle generiert.

„Abgehobener“ Blickwinkel

Ganz klar: Diese Perspektive ist diametral, aus einem differenten Standpunkt der Betrachtung geschöpft. Doch, so „wirklich“ das Gegenteil, Sex, die körperliche Vereinigung, in der Denkstruktur der Gesellschaft, die Quintessenz aller sogenannten „Liebe“ ist, so absolut Nichts auf dem Weg zur letzten Schau, hat irgendeine Art von Berührung für den zu bedeuten, der weiter auf dem Pfad fortgeschritten ist. Äußerst überspitzt könnte man formulieren: Berührung manifestiert Illusion.

Nur zwei Entscheidungen im Lebensinhalt

Der auf dem Pfad wandelt, findet sich – ganz individuell – in einer Situation wieder, in der er entscheiden muss, ob er die Liebe der Gesellschaft leben will, oder die der Schöpfung. Wenn wir der Idee der Berührung stringent folgen, führt sie uns schließlich immer in die Gesellschaftsidee der Liebe – dem Gegenteil dessen, was erstrebenswert ist. Schon mit dieser ersten „Berührung“ tun wir den ersten Schritt in den Sumpf des Dualismus.

Haptische Egofalle

Vielleicht ein wenig überspannt, könnte man das Bild einer Falltür zeichnen, oder das eines Wasserfalles, unter den man sich stellt und meint, man würde nicht nass. Was bei dieser „haptischen Egofalle“ reagiert, ist der konditionierte Körper/Geist in 3 D. Wir übermanifestieren unsere verweslichen Körper zum Zwecke der Lustempfindung, des „in Beschlag-nehmens“. Diese – die aus der Berührung in aller Regel folgende Intimität/Sexualität zieht uns, wie Treibsand, in die Körperwelt.

Gegensätze transzendieren

Das Tantra Yoga – vielleicht staunen Sie – hat ganz genau dasselbe letztliche Ziel. Hier wird formuliert, die Gegensätze Männlich/Weiblich zu transzendieren, Körper und Geist zu einer Einheit zusammenzuführen. Der intensivste körperliche Kontakt führt auch hier schließlich zu einer „Nichtberührung“ – ganz einfach weil „Berührung“ nicht mehr notwendig ist, wenn reine Geister ihre allumfassende Liebe wiedererkennen.

Heilige Ebene

Diese „Entsexualisierung“ einer Liebesbeziehung hebt sie auf eine heilige Ebene, lässt aus ihrem Schlamm die Lotosblume des vollkommen, überaus zärtlichen Erwachens in wirklicher Schöpfungsliebe wachsen. Körperliche Liebe ist immer mit Konditionen (Zeit!) verbunden – das ist ihre Natur – zudem führt sie unbedingt auch immer weiter in diesen, ihr zugrunde liegenden Bedingungsurwald hinein. Hier kann es niemals weiter gehen, wir verirren uns, wir drehen uns im Kreis.

Egowerkzeug

In der Körperwelt dient die körperliche Liebe immer als Werkzeug, Waffe, Druckmittel, Bestechungsgeld. Das ist zwangsläufig im gelebten Denksystem, wir haben ihm die Hand gereicht und es wird uns mit aller Macht in seine Prämissen hineinziehen. Wenn auch anfänglich sicherlich in verklärter Romantik. Hier ist die allzu tiefe Verkörperung der Egokonditionen im Menschen deutlich zu erkennen. Zärtliche Berührung, Streicheln … Was kann daran schlecht sein?

Tür zum Chaos

Es sind die Schlüssel zu unserer inneren Gelassenheit, die verloren gehen, die wir einem, immer vollkommen ungewissen, chaotischen „Etwas“ überlassen. Wir steigen als Hauptdarsteller in einen Film ein, der, mit streng festgelegtem Drehbuch, tatsächlich eine Einbahnstraße in Richtung Gesellschaftslogik ist – eben genau dem Denken, dass die Trennung von Gott bewirkt und von dem wir uns, als einziges wirkliches Ziel, los lösen möchten, es transzendieren wollen.

Fanghaken des Egosystems

Wirkliche Liebe hat nichts mit Körpern zu tun, hat nichts mit Berührungen und Sexualität gemein. Die reine, die wahre Liebesbeziehung ist die „Heilige Beziehung“ in der wir konsequent bemüht sind, unsere Körper, die Berührungen, in Liebe zu transzendieren, weil erkannt ist, dass hier lediglich Fanghaken des Egosystems ausgelegt sind.

Körperschatten

Wirkliche Liebe benötigt keine Berührungen, sie ist dermaßen durchdringend, dass sie die Universen berührt, sie weiß um die Nichtigkeit der Körperschatten in unserer zeitverfangenen 3 D Körper-Traum Welt und lebt in unserem wahren Erinnerungsbewusstsein um unser Eins-Sein in Gott. Dort finden wir sie. Nicht in irgendeinem „Außen“. Nein. In unserem geistigen Zentrum, unserem „Herzen“ – welches das Zentrum der Welt ist – nirgend anders. Denn in der Welt des Ego gilt für die Liebe, den Frieden, die Freude immerzu: SUCHE! ABER FINDE NICHT!

Liebe tonnenweise

Die Körperwelt, die wir mit unseren Gedanken in der Logik des Dualismus erschaffen haben, stellt die körperliche Liebe und jedes Fitzelchen, das mit ihr zu tun hat, als quasi „heilig“, am Fließband her. „Zärtlichkeit“ (auch wenn es weh tun mag) ist in (eigentlich immer gegebener) Konstellation, ein durchdringendes Werkzeug des Ego, ein herausragende Falle, deren Konstruktion wir als Teil unseres Daseins wahrnehmen, weshalb es nahezu unmöglich wird, sie zu Identifizieren, ihr zu entkommen.

Nahezu unüberwindbares Hindernis

Zahlreich sind die Argumente – doch wer nur mit Vernunft an die Sache herangeht, der wird unzweideutig erkennen, dass sich – ganz subjektiv und individuell – zahlreiche noch stärkere, wirkliche, wahrheitliche Einlassungen auftun, die Sexualität als nicht nur überbewertet, sondern vielmehr als tatsächliche Barriere vor der „Schau“, als unüberwindliches Hindernis vor der „Erleuchtung“, aufzeigen. Eine „Heilige Beziehung“ findet so ganz klar, also ohne jede Ablenkung, nicht mehr „in“ der „Körperwelt“ statt.

Illusionscharakter der Körperwelt

Es existieren etliche unzweideutige Aussagen – sie sind Basis einer neuen Spiritualität, einer neuen Erde, dem kosmischen Menschen. So bekommen wir mittlerweile von der Quantenforschung bestätigt, dass wir mit unserem Denken die Welten erschaffen, dass es keinen „Tod“ gibt, die „Welt“ aus absoluter Energie entstanden ist, die lediglich Liebe sein kann – viele mehr – und jede dieser Wahrheiten trägt den Illusionscharakter der von uns erdachten Körperwelt in sich. Wirkliche Liebe kann damit nichts zu tun haben.

Rasanter Bedeutungsverlust

Tatsache ist, je weiter man in die letzten Wahrheiten eindringt, desto belangloser, desto weniger dringlich wird dieser Frage- und Antwortkomplex. Er verliert rasant an Bedeutung – diese bisherige Logik des Denkens, die ja, körperlich, mit einer Explosion von Hormonen, Botenstoffen etc. einher ging, um dann zum „Sex“ zu führen, fällt – vernünftigerweise – einfach weg. Ist irrelevant, nicht mehr zielführend, uninteressant, als falscher Wegweiser erkannt.

Langer Weg

Erst wenn wir unseren Geist, (und damit den Körper) in einer wohl sehr schwer zu erreichenden Form, mit dem entsprechenden Wollen gekoppelt, sozusagen „diszipliniert“ haben, scheint eine Vereinigung (gleich Shiva und Shakti) wieder möglich. Doch auch dies würde eine komplette Transzendierung des gelebten, verinnerlichten „Liebeskonzeptes“ notwendig machen – was sehr einfach und regelmäßig also an dem Prinzip des „kognitiven Irrtums“ scheitert.

Fazit

Die Entscheidung, mit Berührungen sehr sparsam zu sein, hat zwar die selben Endauswirkungen wie das Zölibat, nämlich die sexuelle Enthaltung, jedoch führt hier reine, heilige Vernunft zum Entschluss – nicht eine hierarchische, bevormundende Gesetzgebung, mit nur scheinheiligen Argumenten. Der Entsagung der Gesellschaftsliebe liegt die Liebe zur wirklichen, wahrheitlichen Liebe zugrunde – die Schöpfung selbst freut sich.

Leidvolle Erfahrungen in der historischen Dimension

Die Leitern in unserem Dasein

Die Intervention

Das „teuflische“ „Intervall“

Intervall

Verborgen

Immer wieder wird uns zugetragen, das Paradies sei gegenwärtig, Gott sei vorhanden in jedem Atom, nur eine ganze Kleinigkeit würde uns „Trennen“ vom Nirwana, vom endgültigen Verstehen, der Erleuchtung. Nun – es ist eine ganze Kleinigkeit, die uns trennt, von der Schöpfung.. Kann man sie beschreiben? Ihr irgendwie näher kommen? Das Tor zur Ewigkeit würde sich im selben Augenblick öffnen. So sei also dahier der Versuch gewagt, dem verborgenen „Intervall“ eine verständliche „Form“ zu geben.

Zeitgerüst

Die Unsichtbarkeit dieser Verzögerung, die gleichzeitig so minimal als vorstellbar, und ohne jede Grenze ist, liegt unter anderem im vom Menschenkörper- und Geist gelebten Zeitgerüst verankert. Mehr noch aber geht es um, die ihm zugrunde liegende, Urform der vorverurteilenden Betrachtung.Wenn wir unser „Dasein“ betrachten, nach den Zeichen suchen, die uns versprochen sind, so nach der Anwesenheit der Güte der Schöpfungsliebe Ausschau halten, so können wir sie nur sehr schwerfällig, wenn überhaupt, nur in winzigsten Fragmenten finden.

Blind

Das liegt daran, dass wir nicht wirklich glauben. Wir nehmen uns, in der Art und Weise, wie wir betrachten, jede Möglichkeit überhaupt zu sehen. Unser Glaube ist nicht verinnerlicht. Wir sind in Konditionen gefangen. Und innerhalb dieser Konditionen gibt es nur verschwindend wenige Instrumente, „Sehhilfen“, die uns dazu bewegen könnten, über diesen so winzigen Hügel, der sich für als unüberwindbar darstellt, hinwegzusehen.

Historie

Ein kleine Geschichte, die so harmlos anmutet, wie aus Omas Nähkästchen, bringt uns ein ganz klein wenig näher an dieses „Intervall“ heran – doch auch mit dieser Parabel werden wir nicht die Fülle, die Vollkommenheit, die unendliche Erleichterung, diesen „Heiligen Augenblick“ nur annähernd umreißen. Es bleibt eine plumpe Erzählung.

So geschah es in einem fernen Land, dass eine große Trockenheit über Monate anhielt. Die Samen verloren sich in mit dem Wind auf der durstenden Krume, keine Brunnen zeigte auch nur mehr einen Tropfen Nass. In einem kleinen Dorf beschlossen die Ältesten der Katastrophe beizukommen, indem sie alles Volk der Umgebung zu einem großen Bittgebet um das kostbare Wasser zusammenrufen ließ. Jeder, ob alt oder krank oder auch bettlägrig sollte erscheinen.

Da die Not das Innerste der Menschen anrührte, ja, obwohl zum Teil der Tod ihnen Geleit gab, auf dem Gang zu dieser Versammlung, erschienen Jung und Alt, Säugling und Greis, Lahme und Bettlägrige. Inbrünstig, aus dem Tiefen ihrer Seelen, riefen die Menschen Ihren Gott an, jeder für sich – und in einer Intensität, wie sie nur äußerste Not hervorbringen kann. Sie beteten und baten, flehten und zürnten, bettelten und jammerten. Vergebens. Nicht ein Tropfen Regen fiel.

5 Tage lang saßen die Menschen zusammen, Fünf Tage des inbrünstigen Appels – schließlich schleppten sich die Menschen voller Trauer und Bitterkeit wieder nach Hause, wo der grausame Durst, die vertrockneten Felder und die verendeten Tiere warteten. Ein alter, graubärtiger Mann, der da auf einem Stein saß, griff den Kirchenmenschen, der für das Bittgebet verantwortlich zeigte am Ärmel. „Ich kann Dir sagen, Gottesmann, warum kein Regen kam! Nicht einer von Euch hatte einen Regenschirm dabei!“ Kicherte, erhob sich und schlurfte in die Hitze.

Zeitpunkt

„Ganz genauso“ verhalten auch wir uns, wenn wir Gott um Hilfe bitten und sie nicht wahrnehmen können. Wir bitten um Etwas, doch unsere Denkkonzeption sagt uns, dass erst die Bitte kommt um dann in Folge, beantwortet zu werden. Das ist unser Zeitbegriff. Wir legen also eine Distanz, ein Intervall, zwischen unsere Bitte und deren Erfüllung. Dieses Intervall – es ist unser Unglauben. Das ist offensichtlich sehr schwer in Worte zu kleiden – doch wir „stülpen“ uns in einer wahrheitlichen, wirklichen Bitte, die diese Interruption, dieses Intervall nicht kennt, quasi um.

Das Paradies ist hier

Gott, die alles durchdringende , absolute Schöpfungsliebe, sie kennt für den Gottessohn keinen Schmerz und kein Leid, keinen Durst und keinen Hunger, sie kennt keine Zeit zwischen der Bitte und der Erfüllung dieses Zustandes, weil der entsprechende „Nichtzustand“ pure Illusion ist. Unsere Bitte „ohne Regenschirm“ ist darum fade und trocken, kommt nicht von Herzen, wir glauben zu wenig, unser Gottesbild ist nach wie vor im Dualismus angelegt.

Fazit

Notwendig ist hier ein wahrhaft verinnerlichtes Vertrauen, eine grenzenlose Hingabe an den Willen der Schöpfung. Ein unerschütterlicher, kindlicher, idiotischer, Glaube Nicht mein Wille geschehe sondern lediglich der Deine. Wie könnte ich auf die Idee kommen, dass eine Bitte an die Liebe nicht augenblicklich erfüllt wird? So“augenblicklich“ wie es nur ohne jedweden Zeitbegriff möglich ist. Das ist mehr als reines Nichtverstehen, das ist das kognitive Missverständnis und die Auflösung ist der heilige Augenblick, für den ein jeder prädestiniert ist.

Die Intervention

Was kann „Interbeing“ für uns bedeuten?

Dankbarkeit

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