Zeitfenster?
Wissen Sie, dass Sie alle Zeit der Welt haben? Nein. Sie ahnen es nicht einmal. Denn, Sie sind der festen Überzeugung, sie leben dieses Statement, an die Zeit gebunden, gefesselt zu sein. Die Zeit – Sie werden geboren, haben eine kurze Frist das Beste aus diesem allzu beengten Zeitfenster, dass Ihnen geschenkt worden ist, zu gestalten. Immer bedrängt von dieser Zeit, die Sie altern und erkranken lässt, die Sie unerbittlich nach vorne treibt. Wohin? In den unausweichlichen Tod.
Arme Sünder?
Geboren um zu sterben – so ist all die Mühe des Lebens, Dinge anzuhäufen, Macht zu erlangen, doch nur sinnlos. Noch dazu – ein gnädiger Gott erbarme sich uns armen Sündern, haben wir in dieser Zeitspanne genügend Gelegenheit, Schuld und Sünde auf uns zu laden. So lässt uns unser Ego klar erkennen: Es gibt den Himmel zwar, doch ganz bestimmt nicht für uns. Es wartet also die Hölle. Was für eine angsteinflößende Vision, die uns da durch unser Leben begleitet!
Projektionen auf vorher unbefleckte Leinwand?
Gehen wir der Sache ein wenig auf den Grund. Zeit. – Wir (unser Ego) greifen uns Bilder aus der Vergangenheit, projizieren Sie in die Zukunft. Das ist dann unser Leben. All die Schuld, die wir in unserem Leben anhäufen, (immer mehr) wird dabei selbstredend mit transportiert. Deformiert, beeinflusst, verzerrt, gestaltet diese Schuld jedes Gemälde, das wir entwerfen. Denn aus wahrer Schuld gibt es kein Entrinnen. Angsteinflößend, das. Zeit besteht aus Angst. In der Zeit entsteht die Schuld. Und mitten drin, scheinen wir zu wirbeln.
Sich potenzierende Schuld?
Die Bilder aus Vergangenheit und Zukunft, mit Schuld beladen, die ständig noch zunimmt, scheinen also unser Dasein zu sein. Was das Ego dabei hinterlistig, verschlagen, wie sein Wollen ist, unterschlägt, ist die Gegenwart. Sie, als denkender Mensch, sind in der Lage, die Vergangenheit getrennt zu sehen. Sie können eindeutig sagen, was Zukunft ist. Was ist die Gegenwart? Ohne, dass sie von Bildern aus der Vergangenheit oder Zukunft verzerrt wäre?
Augenblick ohne Urteil?
Die Gegenwart, ohne Schuld und Angst aus der Vergangenheit, ohne irgendeine Beeinflussung, das ist die Wahrheit. Und darum reden wir vom heiligen Augenblick. In diesem Moment, ohne irgendeine Beurteilung, ohne die Fragmente von Illusionen aus Vergangenheit oder Zukunft, ist die Schöpfung in ihrer Reinheit und Klarheit beheimatet. Doch unser Zeitbegriff treibt uns fort, von dieser Einsicht.
Gnade?
Die Schöpfung ist die absolute Liebe. Absolutes muss sich ausdehnen. So können wir die Liebe im Augenblick finden, im heiligen Augenblick – und diesen Moment ausdehnen, in die Zukunft hinein. Können so die Zukunft, frei von Angst durch Illusionen aus der Vergangenheit, erkennen. Sie haben Ihr ganzes Leben damit zugebracht, der Zeit, als Vergangenheit und Zukunft, zu frönen. Suchen Sie diesen wunderbaren, wahrlich seligen, heiligen Moment, diesen Augenblick der Gnade, in dem Ihnen offenbart wird, dass die Gegenwart – ist.
Folgen unausweichlich?
Vielleicht trifft es Sie wie ein Schlag, vielleicht dämmert es langsam in Ihrem Verstand herauf. Die Folgen dieses Gedankenganges jedoch sind unausweichlich. Denn Sie, ganz egal, sind ein Kind der Gegenwart. Ihre Illusionen von Angst, in Vergangenheit und Zukunft, waren schon immer einfach „Nichts“. Rauch, der sich spurlos auflöst. Das absolute Jetzt, dass ist es, was Sie ausmacht. Und dieses Jetzt – es transzendiert den Zeitbegriff.
Zeit ist nicht – ist Jetzt?
Es transzendiert den Begriff der Zeit. Das meint, es gibt nur nicht irgendeinen Anlass, Angst zu haben. Es gibt keinen Tod. Es kann keine Hölle geben. Nichts von dem, was Ihr Ego formt, hat irgendeine Berechtigung. Sehen Sie das und seien Sie frei. Die Liebe ruft Ihnen zu, sie streckt ihre Arme aus, Sie zu umfangen. Da ist sie! Schuldlos, rein, klar, allumfassend, im heiligen Augenblick des Erkennens.
Leben ohne Angst?
Zeit heißt immer Veränderung. Gott, die Schöpfung, die Liebe, ändert sich nicht. Sie ist da, ewig, im Jetzt. Diese Wahrheit, einmal erkannt, ermöglicht ein Leben ohne Furcht. Denn die Erkenntnis löst die alten Muster, werden sie einem erst deutlich, einfach auf. Was wir sind, ist heilig, unveränderbar, im Jetzt. Es hat nichts mit diesen Illusionen, Bildern, Urteilen des Egos zu tun. Nicht mit unserem Körper, dem Werkzeug, das in der Zeit verhaftet zu sein scheint. Die Zeit ist eine Erfindung des Egos. „Euch zu knechten …“
Fazit
Verstehen Sie, dass es im „Jetzt“ keine Angst geben kann. Und das „Jetzt“ ist immer. Denn die Liebe, Gott, die Schöpfung, ist über jeden Zeitbegriff erhaben. Sehen Sie das, staunen Sie, begreifen Sie. Wir entstammen dieser Liebe. Sie kann sich nicht verändern, so sind wir, was sie ist. Nichts anderes als pure Liebe. Und um das zu erhalten, dieses, was schon immer unser war, weil wir es sind, ist es nur notwendig, das reine „Jetzt“ zu erkennen. Im heiligen Augenblick – der jedem gegeben wird.
Interessant
Nur zwei Möglichkeiten der Entscheidung in unserem Leben?