Vollkommen ist nicht makellos?

Eine scheinbare Vollkommenheit setzt sich selbst Grenzen?

Mag dies ein weiterer Versuch sein, durch Semantik einen Zipfel der Wirklichkeit zu erhaschen. Der Begriff der Vollkommenheit wird sehr gerne in romantischem Sinn verwendet – wenn wir unsere besondere Hochachtung für eine erschaffene Dinglichkeit ausdrücken möchten. Vollkommen – das meint die Perfektion schlechthin – etwas, das nicht weiter zum Besseren zu vollenden wäre. Ein wenig schräg betrachtet, meint das einen Null-Punkt. Eine nicht zu überwindende Grenze.

Wahre Vollkommenheit ist absolut?

Wie offensichtlich wird, findet die Vollkommenheit im dualistischen Denken ihre Mauer. Wie könnte es auch anders sein? Wahre Vollkommenheit aber kann keine Begrenzungen kennen. Wahre Vollkommenheit ist absolut – und es gibt nur eines, das, außerhalb und inmitten in jeder Denke, wahr und absolut ist: Und das ist die Liebe. Die Quelle. Und die hervorragende Eigenschaft des Absoluten ist es, alles zu beinhalten. Auch den Makel.

Die vollkommene, heilige Schau?

Diese Art und Weise auf die Dinge zu sehen, mit dem Blick der Vollkommenheit in Liebe – das ist heilig. Und ob der unvorstellbaren Macht und Größe der Liebe, wird jeder winzige Versuch, der auch nur ein klein wenig dieser Vollkommenheit aufscheinen lässt, zu einer großartigen Tat, welche die Vollkommenheit, die Liebe selbst, in ihrer zeitlosen Ewigkeit bereits vollendet hat. Selbst der winzigste liebevolle Gedanke besitzt mehr Macht, als alle Illusionen dieser Welt.


Keine Vollkommenheit in unserem Denksystem?

So scheint also auf, dass es vergeblich ist, in diesem Denksystem nach Vollkommenheit zu suchen, es kann sie nicht geben, in unseren Begrifflichkeiten. Immer werden wir an unsere selbstgeschaffenen Mauern stoßen. Und die erscheinen, ob des Chaos der zugrundeliegenden Bausteine, in solch wahnsinniger Vielfalt, dass wir bei dem Versuch, ihnen mit Vollkommenheit gerecht zu werden, der Verrücktheit anheim fallen würden.


Die andere Richtung einschlagen?

So wird also überdeutlich, dass der Weg, der Pfad, hinweg aus dieser Straße in die Verrücktheit, die wir alle entlang zu laufen scheinen, (immer auf der vagen Suche nach dem, was uns in Vollkommenheit sein lassen würde,) dass diese andere Richtung, sehr einfach die Liebe, der liebevolle Gedanke, die liebevolle Tat ist. Und dies ist eine sehr lebendige, beinahe körperliche Erfahrung. Tore, Türen tun sich auf.

Vollkommenheit ist jenseits der Ideen?

Wir, deren Lebensziel und Zweck und Inhalt es zu sein scheint, die Vollkommenheit zu finden, sollten wahrhaftig innehalten, in unserem Zerstörungswerk. Indem wir die Wirklichkeit in unseren Träumen der Realität partitionieren, immer auf der Suche, manifestieren wir unsere Unvollkommenheit. Wir sollten in unsäglicher Freude und übergroßer Dankbarkeit einfach lediglich annehmen. Die Schöpfung, die Liebe ist perfekt. Sie ist vollkommen. Wir sind Kinder dieser Schöpfung. Wir sind vollkommen.

Fazit

Vollkommenheit ist in dieser, unserer Traumwelt der Illusionen nicht erreichbar. Die Vollkommenheit steht weit jenseits der Ideen der Menschen über ihr Leben, den Tod, die Krankheit, das Leiden, die Leidenschaften, über Urteilen und Schuldsprechungen. Sie ist da, wo die Liebe sich niederlassen kann, an Plätzen, die nicht mit Gedanken der Kleinheit belegt sind. Sie kennt keine Grenzen, und wer Grenzen sieht, kann nicht die Vollkommenheit erkennen.

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