Der Weg aus dem Dualismus heraus

Dualismus

Weiß ich?

Manch einer auf dem Weg wird sich fragen, wie es denn nun weiter gehen soll, da er durchaus meint, verstanden zu haben. Da ist er also, dieser Dualismus – auf’s Feinste erklärt und zerpflückt – jetzt wissen wir endlich mit wem wir es zu tun haben. „Und – ich habe es ja schon immer gesagt, die ganze Sache entzieht sich letztlich doch unserem Verständnis. Aber gut, wir wissen, die ganze Angelegenheit ist absolut – so vertrauen wir denn also … in das, was wir nicht verstehen.“

Der Glauben Nicht Verstandenes

Ist das nicht wahrer Glaube? Ist das nicht wahres Vertrauen? Wir setzen unser Ich ein, unser Denken, für etwas, das wir nicht verstehen. Wenn dies also kein Vertrauen, kein Glaube ist? Und nun ja, trotz dieses Vertrauens, dieses Glaubens … es bleibt uns, nach dieser Partitionierung von Dualismus und dem, was er nicht ist, zu unserem großen Bedauern noch immer die Welt des Dualen, in der wir uns befinden, mit allen Konsequenzen – ob als gut oder schlecht betrachtet. Was heißt das? Sehr simpel: Wir haben die Sache mit einem ungeahnten, unbemerkten, grandiosen Mechanismus in eine der dualistischen Schubladen geschoben. Und isch habe fettisch. Das wars.

Mehr als Erkenntnis?

Es gilt also mehr zu erreichen, als die bloße Erkenntnis, wie die Struktur, das Wesen des Ego und sein duales Denksystem zu funktionieren meinen. Denn es ist ungeheuer einfach, sich an diesem Punkt des Weges, im Besitz eines vermeintlichen Wissens um die „letzte Wahrheit“ (die man zwar nicht versteht, an die man aber glauben kann) von den Präsentationen des Egobewusstseins weiterhin als gefangen zu sehen. Die Erkenntnis dieser Fesseln, dieser Restriktionen, ist hedoch unbestreitbar da – wir haben diese Begrifflichkeiten ja definiert.

Eine spirituelle Sackgasse?

Also: „Da muss noch mehr sein!“ Wer in dieser gedanklichen Sackgasse steckt, der sollte innehalten, seine Position überdenken. Wie steht er da, inmitten all dieser Wertigkeiten? Ist er befangen? Was sind die Anhaftungen? Der Punkt ist: Mit schematischen Definitionen kann lediglich ein chaotisches, dualistisches „Wissen“ erworben und dann auch im Sinne des Dualismus weiterverarbeitet werden. Die Erkenntnis der Existenz des Dualismus bedeutet jedoch noch lange nicht sein Ende.

Der Dualismus ist unbedingt singular

Wer nun also ernsthaft damit beschäftigt ist, den Dualismus aus seinem Leben zu streichen, die unselige Dynamik der Gesellschaft, das Milieu des Dualen aufzugeben, der wird, nahezu vollkommen zwanghaft, versuchen, die dualistische Weltsicht auf irgendeine verschrobene Art und Weise mit der Nichtstruktur des Nondualismus zusammen zu bringen. Das kann nur in der Hosen gehen. Das überragende, erhebende, erhabene Sein der Liebe, der Schöpfung, des Lichts, steht diametral zum System des Dualismus. Die beiden sind nicht vereinbar. No way. Das geht nicht.


Unterschwelliger Zweifel immer da?

Jeder Mensch hat insgeheim den Wunsch, diesem Chaos-System zu entkommen, das macht unser stetes leises Unbehagen aus – so gut es uns auch in dem Egouniversum, das uns ausmacht, zu gehen scheint. Betrachten wir das Ganze einmal ein wenig distanziert, tut sich die Lösung auf. Es gilt, eine getrennte Nutzung der Systeme aufzubauen. Das meint – wir nutzen in einem bestimmten Rahmen entweder das Eine – oder aber – gezwungenermaßen – das Andere. Das kann lediglich funktionieren, weil eines der beiden Denksystem absolut ist – nämlich die Schöpfung die Liebe.

Platz außerhalb der Zeit?

So bietet sich also die Partitionierung – eigentlich ja eine Idee des Dualismus – als wunderbarer Ausweg aus einem schier nicht lösbaren Dilemma. Mit einer Reihe von, durchaus dualistisch anmutenden, Hilfsmitteln, ist es möglich, für einen Platz in der Zeit, der Wahrheit nackt und unbedarft des dualistischen Konformes gegenüber zu treten und ihrer Wahrheit in großen Schritten näher zu kommen.


Die große Angst sich zu verlieren?

Die große Angst aller Menschen, nämlich sich zu verlieren in diesem System des Nichtsystems, ist vollkommen unnötig. Das dualistische Gesellschafts-Denk-Gehorsamkeits-Urteils-Schuldes Prinzip ist dermaßen tief in jedem von verankert, dass es uns unweigerlich zurückholt, in seine Fesseln. Doch die Möglichkeit, tatsächlich zu großen Teilen unbehelligt von dualistischen Strukturen zu verweilen, ist wunderbar, vollkommen logisch und von der Schöpfung als Pfad gegeben.

Nichts im dualistischen Leben ruft nach Veränderung?

So bleibt also in dem dualistischen Leben, den Konzeptionen des Dualismus, vorläufig alles beim Alten. Nichts was da wäre, dass danach riefe, verändert zu werden. Wie würde es denn auch Sinn machen, etwas zu ändern zu wollen, dass man als durch und durch verrückt erkannt hat? So treten die Wünsche des Dualismus, je weiter wir auf diesem aktiven Pfad des mentalen und körperlichen Trainings weiterwandern, uns lösen, immer mehr in den Hintergrund, bis sie schließlich zur Gänze verblassen.

Der Weg führt zum Moment des Verständnisses?

Die beste Nachricht: Dieser Schritt, dieses Eingeständnis, dass die Schöpfung, die Liebe und auf der „anderen Seite“ der Dualismus, niemals, wie auch immer, zusammen kommen können, denn sie stehen einander diametral gegenüber, ist der Beginn eines Lernens, dass unweigerlich zum „heiligen“ zum einzigen „Augenblick“ des vollkommenen Verständnisses führt. Kein Moment in der Zeit ist das, nichts, was sich in Worten oder Gedanken ausdrücken ließe.

Fazit

So wird also deutlich, dass es möglich ist, ein Wissenspaket außerhalb des Zeitbegriffes des Dualismus zu verinnerlichen – ohne dass sich dies in irgendeiner Art und Weise auch nur überhaupt auf die Welt des Dualismus, die ja weiterhin die Oberhand behält, auswirkt. Arbeitsverhältnisse bleiben Arbeitsverhältnisse, die Miete bleibt dieselbe, die Beziehung. Das seit der Geburt verinnerlichte Bild hat durchaus Bestand. Doch natürlich wird sich die Egowelt durch unser Wissen letztlich auflösen, sie wird zunehmend von Licht durchstrahlt, diese Dunkelheit des Egos, in der wir gefangen sind. Bis hin zu dem Punkt, wo wir ganz „realistisch“ erfahren dürfen, was es heißt, das Licht selber zu sein.

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Spiritualität und Sprache

Sprache

Lediglich Kommunikationsmittel?

Die Sprache – eine der Kommunikationsmöglichkeiten, die uns gegeben ist. Die Sprache, sie dient dem Ausdruck der Gedanken zu einem spezifischen Etwas. So wollen wir uns nun nicht mit den physischen Auswirkungen der Frequenzen, die wir durch Artikulation erzeugen, befassen, sondern vielmehr gehen wir auf die Sprache als Manipulator, als Trigger ein. Denn hier ist ein wirkliches mächtiges Instrument, das es in der richtigen Art und Weise zu nutzen gilt.

Gedankenabbild?

Die Sprache, die Kommunikation mit Hilfe von Sätzen, Wörtern, einer Grammatik in schriftlicher Form, im Gespräch, in der Formulierung unserer Gedanken. Sie ist durch und durch dualistisch. Sie stellt den kommunikativen Teil des Egos dar. Und mit jedem Wort, das wir denken, sprechen, schreien, rufen, jedem Satz, verheddern wir uns tiefer in diesem multidualen, sich potenzierenden Netzwerk des Egos, des Dualismus.

Die Erfindung des Tonfilms?

Die Sprache gestaltet die Illusion perfekt. Hurra! Wir haben den Tonfilm erfunden! So existieren also ganz einfach drei Dimensionen. Das, was wir (in bereits beeinflusster Form) wahrnehmen, das, was wir gedanklich daraus konstruieren (retroreflektiv wieder unsere Wahrnehmung) und das, was wir, mittels Kommunikation, mehrheitlich eben der Sprache, darüber kommunizieren. Was sich wieder auf die Wahrnehmung auswirkt. Alles zusammen eine grandiose Illusion. Willkommen im Filmpalast!

Schweigen schlecht möglich?

Die perfekte Lösung also wäre, alle drei Dimensionen komplett abzuschalten. Das stellt sich schwierig dar, in unserer Situation als Gefangene der Gesellschaft, der Konventionen, des dualistischen Systems. Betrachtet man sich die Logik, aus der das Chaos entstanden ist, die einfache Konstellation „Gut und Böse“ wird offensichtlich, dass jedes Wort, jeder Gedanke, der nicht von wirklicher Liebe erfüllt ist, lediglich die Zähne der Waffe des Egos ist.

Ein Kampf zwischen Ego und Liebe?

Es scheint als fände ein gigantischer Kampf statt, zwischen dem Ego-Denksystem und der Liebe. Doch dies ist absurd. Die Liebe kennt keinen Krieg, kennt keine Unterscheidungen – sie ist nur Liebe. Als solche zeitlos und allumfassend, ist sie bereits da, der vorgebliche Krieg hat niemals stattgefunden – die Menschen, noch in ihrer Blindheit gefangen, können sich aber in jedem Bruchteil einer Sekunde entscheiden, die wunderbare, die über allem Verständnis stehende Wahrheit zu erkennen. Nur ein ganz wenig an freiem Wille ist nötig.

Abgeschiedenheit das letzte Ziel?

Es kommt also nicht von ungefähr, dass sich Menschen auf der Sinnsuche in das Schweigen begeben, die Abgeschiedenheit. Doch kann dies nicht das Ziel der Liebe sein, die sich ständig ausbreitend, expandierend zeigt. Die wahre Berufung des von Liebe vollkommen durchdrungenen Menschen kann es deshalb nur sein, den Funken der absoluten Liebe weiter zu tragen. Ja, ganze Waldbrände der Liebe zu entfachen.

Sprache als Instrument?

So ist es uns gegeben, die Sprache als Werkzeug, als wunderbares Musikinstrument der Liebe zu benützen. Und doch – wie wenig müssen wir sprechen, um die Liebe zu zeigen! Und wie verletzend können Worte sein! Wir müssen sehr sensibel mit diesem uns zur Verfügung gestellten Kommunikationsmittel sein. Es ist vom Ego durchdrungen und darum ausgesprochen zwiespältig. Es gilt, mithilfe liebevoller Gedanken, die Wahrheit hinter den Sprachschablonen des Egodenkens zu finden.

Liebe ist sprachlos?

Letztlich ist Sprache, sind Worte, unnötig, in einer Nicht-Struktur der absoluten Liebe. Denn sie trennen – aus ihrer Bedeutung für sich selbst, für das Denksystem, heraus. Die tatsächliche Sprache der Liebe ist so umfassend, – sie löst diese komplette Konstruktion auf – hin zum unbeschreiblich Herrlichen, zum vollkommenen Verständnis, zur Einheit mit der Schöpfung, der Wahrheit. Denn noch ist die wirkliche Liebe außerhalb unseres befangenen Denkens.

Kein Kampf, kein Krieg?

Es ist also kein Krieg, kein Kampf, den wir im Leben zu führen haben. Es ist lediglich der Pfad zum Verständnis. Der Weg zur Erinnerung an das, was wir wirklich sind, ohne die Anhaftungen, die durch und durch manipulierten Einordnungen des Egodenkens. Der Krieg, den wir zu kämpfen vermeinen, ist längst gewonnen. Wir sollten uns nicht vom Gekrächze, Geschrei, Gejammer, den verbalen Angriffen des Ego – nur in seiner Sprache geführt – beeindrucken lassen. Diese Sprache ist durch und durch primitiv – und nicht die unsere. Was sie verkündet, ist purer Irrsinn.

Im Strudel der Vergänglichkeit?

So wird klar, dass wir, verhaftet in unserer Sprache, ein Teil der Waffen des Egos sind. Jeder Versuch, unsere Gedanken (die ebenso diesem unsäglichen Urgrund entstammen) zu kommunizieren, reißt uns, unaufhaltsam, weiter in den Strudel der Vergänglichkeit, Schuld, Krankheit, des Zweifels, des Leidens. Eine unerträgliche Situation, möchte man nun meinen. In der Tat. Doch es gibt eine gute, die beste Nachricht überhaupt. Die Liebe durchdringt auch unsere Sprache in vollkommener Weise.

Vergebliches Bemühen?

Unsere Kommunikation, mithilfe der Sprache, dient nichts anderem, als den Gesprächspartner, irgendwie, wirklich zu erreichen. Das geschieht mittels Eingrenzungen, feststehenden Parabeln, eingemauerten Bekenntnissen, auf die man sich geeinigt hat. Wirkliche, wahre Kommunikation ist in dieser Welt einer durch und durch urteilenden, restriktiven, partionierenden Sprache nicht möglich.

Ein Hilferuf?

So wird deutlich, das mit der Benutzung der Sprache lediglich ein verzweifelter Versuch stattfindet, sich mit dem anderen zu verbinden, was aber – aufgrund der Dynamik der Sprache – niemals möglich sein wird. Wir können auch sagen, jede Kommunikation in einer Sprache, dabei ist es letztlich vollkommen egal welchen Inhalt das Gesagte hat, ist ein Hilferuf an die Liebe. Sehen wir dies, erkennen wir, wie grenzenlos bedauernswert unsere Mitbrüder und Mitschwestern, – unsere Geschöpfe in unserem Gedankenuniversum – sind, und großes Mitleid mit ihnen überkommt uns.

Eine alldurchdringende, liebevolle Schöpfung?

Doch, wie bereits postuliert, die Schöpfung, die eine liebevolle ist, und keine, die Tod und Verderben und Krieg und Sünde erschafft, durchdringt auch dieses Medium. Und so ist es durchaus möglich, mit dieser linguistischen Methodik, der Wahrheit sehr nahe zu kommen. Das ist die wunderbare, die göttliche, die heilige Seite der Sprache. Doch, wie ein alter Mönch einst sagte „Man kann dem Schüler immer nur mit ausgestrecktem Zeigefinder den Mond zeigen. Dorthin reisen muss er ganz alleine.“

Ein tolles Werkzeug?

So wird auf dem spirituellen Weg deutlich, dass die Sprache zwar ein durchaus bedeutendes und wichtiges, geradezu imposantes Instrument ist, die Liebe, die den Menschen innewohnt, wieder zum erwachen zu bringen – als auch, dass die Wahrheit in der Stille liegt. Es ist wohl so, dass 100 Prozent aller gesprochenen Worte schlicht und einfach unnötig wären. Denn das Schweigen, die Stille sagt uns unendlich mehr, erklärt uns alles.

Entkommen in die Stille

Wir sind scheinbar gefangen in dieser Welt der Sprache, der Urteile und Schubladen, der Eingrenzungen und Mauern. Doch können wir diesem Chaos sehr einfach in die Stille entkommen. In die Stille der Stimme, der Geräusche, in die Stille der Gedanken, der Meditation. In die Stille der nicht mehr existenten Zeit. Doch nicht ist diese zeitlose Stille schweigend. Erreichen wir sie zur Gänze, löst sie die Welt, die Kommunikation, die Sprache, die Gedanken, wie wir sie kennen, auf. Sie ist brillierender Jubel, Wohlklang und Harmonie, sie ist die Einheit. Und diese jubilierende Stille lässt sich in keiner (sich selbst reglementierenden) Sprache ausdrücken.

Fazit

Wir sollten das Schweigen gegenüber der Sprache vorziehen, in dem Wissen, dass das Ego die Sprache (auch für Dich unbewusst) benutzt, um Schaden zuzufügen, um zu verteidigen, anzugreifen, abzugrenzen. Vor allem aber – um die Wahrheit zu verschleiern. Denn solange wir in der Kommunikation der Sprache die Wahrheit suchen – und oh wie kompliziert können diese Wege sein – werden wir scheitern. Dieses Scheitern ist das Ziel des Egobewusstseins.

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