Eins mit Allem?
Ein Traumfänger dreht sich im sanften Wind, ein Blatt, schon gelb, fällt vom Baum, treibt in die Arme eines immergrünen Busches, der es, zärtlich, eine Zeit lang hält, bis ein anderer Atem des Windes es sanft zur Erde trägt, wo es wieder Eins mit Allem wird. Stelle Dich Dir selbst als Beobachter vor. Du siehst die Schattenspiele auf der moosgrünen Erde, in den Bäumen die lächelnden Sonnenstrahlen.
Duft von Harz und Blüte?
Ein wunderbarer Duft von Humus und neuem Leben, von Harz und Blüte. Schmetterlinge, gelb und rot, in allen Farben, taumeln über fragilen Blumenwesen. Käfer krabbeln geschäftig und tun ihre Pflicht, ein Reh blickt scheu durchs Dickicht aus Zweigen. Die Luft ist erfüllt von der Melodie der Vögel, sanft und weich, doch fröhlich ihr Gesang. Und sieh: Dieses Gefühl, dass Du EINS bist, mit all diesen Dingen, dass Du ursächlich dazu gehörst – es lässt sich nicht verleugnen.
Du bist der Wind?
Nun – stell Dir – nur zum eigenen Wohlgefallen – einmal vor, Du wärest die Ursache für dies bunte Treiben. Du wärst der Wind, der den Traumfänger sich spielend drehen lässt, der das Blatt zur letzten Ruhe geleitet. Stell Dir vor, Du hättest auch die Sonne erschaffen, mit ihr all die Lichtspiele, die Strahlen des Lichts und die Schatten. Stell Dir vor, all die prächtigen Blüten, von herrlichen, fragilen Schmetterlingsfiguren besucht, entstammten Deiner gedanklichen Feder, Du wärst der Schöpfer all dieses Lebens, dieses fröhlichen Treibens.
Du bist die Schöpfung?
Sieh dich als absolutes Zentrum dieser Schöpfung, die Du da mit all Deinen Sinnen und Gedanken erfasst, vor. Das Reh, der Käfer – es sind DEINE Geschöpfe, DEINE Schöpfungen. Jeder Grashalm bewegt sich nur, weil du es so erschaffen hast. Sieh Dich nun weiter um. Tritt aus dem Wald. Du siehst vielleicht Gebäude, Fabrikanlagen. Du weißt, da sind Städte, voller Menschen, Autos, Züge, Schiffe. Da existiert ein Wirtschaftssystem, das sich Kapitalismus nennt. Es gibt Kriege, Hungersnöte, Krankheiten. Nun – stell Dir – nur zum eigenen Wohlgefallen – einmal vor, Du wärest die Ursache für dies bunte Treiben.
Große Dramen werden ausgefochten?
Die Menschen denen Du begegnest lachen, tanzen, schreien, weinen, leben, sterben. Sie fechten wahrhaftig große Dramen untereinander aus – brillante Erzählkunst – und in der Dynamik des Lebensdramas gefangen, hetzen sie durch die von Dir erfundene Zeit, etliche sind Hauptdarsteller in Deinem Drehbuch. Nun – stell Dir – nur zum eigenen Wohlgefallen – einmal vor, Du wärest die Ursache für dies bunte Treiben. Jetzt halt inne, hole tief Atem. Höre die Wahrheit! Es ist so, dass Du der Schöpfer all dieser Dinge bist. DU bist die einzige Ursache!
Dir ist alle Herrlichkeit?
Du bist der schlafende, der träumende Gott. Dir gehört alle Herrlichkeit, wenn du nur wollen würdest. Es geht um Deinen freien Willen, den Du Dir selbst als größtes Geschenk darbrachtest. Warum bist Du Gott? Die Sache stellt sich logisch und einfach dar, wie alles, was die Schöpfung, die absolute Liebe angeht. Die Schöpfung ist die absolute Liebe – weil sie als „absolut“ die einzige Begrifflichkeit, die ohne Gegensätze, ohne Grenzen, ohne Beschränkungen auskommt. So wie sie ist, existiert sie eigentlich nicht, doch ist sie alles.
Logik der absoluten Liebe?
Wenn also die absolute Liebe, die Schöpfung nun ihre Kinder, ihren Menschensohn erschafft, was würde sie, (könnte sie) als die absolute Liebe, denn anderes tun, als alles was sie hat, an Liebe. (sie ist absolut) an ihren Sohn ihr Kind, weiter zu geben? Das heißt ganz deutlich, dass wir absolute Liebe sind. Doch in unserem freien, ebenfalls von der Liebe stammenden freien Willen, verweigern wir uns dieser überaus heiligen Wahrheit.
Alles ist in Liebe?
Nun bedenke, was diese Einsicht für Dich bedeutet! Sieh Dir die Welt an an, die Du geschaffen hast. Es scheint nicht gerade die einer freundlichen Schöpfung zu sein? Warum, so wirst Du dich fragen, erschaffe ich, wenn ich doch der Schöpfer, der Gott bin, soviel Scheiße? Verstehe nun weiter, gesegnetes Kind, dass jedwedes Ding, jedwede Situation, in der Du Dich in Deinem Traum befindest – von der Liebe gestaltet ist – von Dir selbst – um Dich auf den Weg zur Erkenntnis zu führen, gegen den Willen der dualistischen Lebensdynamik. Jedwede Situation, in der Du Dich befindest ist so, weil es aus Liebe (Aus Dir, der Du die Liebe bist) passiert. Absolut. Alles. Es geht gar nicht anders.
Der Lebensweg?
Dies zu erkennen, nämlich, das tatsächlich alles ABSOLUT ALLES Liebe ist, das ist der Lebensweg, an dem so viele verzweifeln. Schon der bloße Gedanke, dass sie die Verantwortung (für ihr Leben) tragen, lässt sie zurückweichen, lässt sie fliehen in die Arme des Konsums, der Götzen der Gesellschaft. Es ist tatsächlich so, dass sie blind sind und die Erkenntnis und die Liebe nur zögerlich erfahren können, denn die Dynamik des Dualismus ist von ungeahnter Größe, einem gigantischen Strudel gleich.
Die Liebe als die einzige Wirklichkeit?
Doch ungeachtet dessen, was die Menschen träumen, existiert die Wirklichkeit der Liebe – und sie langt zu jedem von uns – ganz egal wie tief verstrickt wir auch in die Dämonen der Kräfte des Gesellschaftsdenkens sind. Die Liebe kennt keine Zeit, doch sie benutzt diesen Begriff der Zeit , uns zur Einheit mit unserem Vater zurückfinden zu lassen. Und so – welch ganz erstaunlich zärtlicher Gedanke – ist jeder von uns bestimmt, die Wahrheit über uns selbst, als liebender Gott, staunend zu wiederzuerkennen.
Fazit
Versteht nun endlich! Es gibt kein Außen. Alles ist DU. Es existieren keine Kräfte im Außen, genau sowenig wie ein Außen selber, die bestimmen würden, was Du in Deinem Leben zu tun hast. Du bist der Macher! Du bist der Schriftsteller, der Drehbuchautor, der Hauptdarsteller. Es ist Dein Traum! Gestalte ihn zu einem luziden Traum – das ist Deine Bestimmung. Das ist Dein Weg. Der Weg zu Dir selbst, der Du einzige Ursache bist.
Interessant
Wir haben das Staunen verlernt?
Individuum und Persönlichkeit in der Spiritualität – Sind wir eine Horde Lemminge?