Bis ins Allerkleinste
Die Zeit – sie ist ein allgegenwärtigen Phänomen. Ihre herausragende Eigenschaft ist die Zerteilung, die Fragmentation. Die Fragmentation nun, ist die absolute Merkmal des Dualismus. Ohne Zeiteinteilung ergäbe die wunderbarste dualistische Gesellschaftsform keinen Sinn. Der Sinn, den der Zeitbegriff für uns, gefangen in diesem Sozialsystem, jetzt ausmacht, ist die Begrenzung. Im Großen wie auch im Allerkleinsten.

Seit wann gibt es die Zeit?
Wie ist die Zeit, schlechthin, denn nun zu definieren? Ist sie ein Nebenprodukt der Schöpfung? Oder existierte sie bereits davor? Die Antwort ist, wie immer, wenn es um Liebe geht – und die Schöpfung ist die reinste Liebe, die überhaupt existiert, – die Antwort ist, wie immer, erschlagend einfach. Nichts von alledem. Die Zeit ist eine Idee der Menschen, des dualistischen Gedankens. Nicht mehr. Pure, belanglose Erfindung.

Gefangen, angekettet in der Zeit
Die Menschheit steckt jedoch zutiefst darinnen, in dieser Begrifflichkeit. Sie kann sie als bloße Idee nicht wahrnehmen. Für sie muss der Zeitbegriff, zwangsläufig, eine nicht zu hinterfragende Realität sein. Und so leben sie denn auch diese Grenzen, die die Zeit ihnen vorschreibt. Sie leben ihre Geburt und den Tod und verfluchen diese natürliche Dynamik des Lebens – anstatt sie einfach zu sehen, zu erkennen. So gehen sie mit allen Dingen um – und hier entsteht das Leiden. Das „Brahman“ dagegen ist die perfekte Definition der Idee der Zeit. Sie geht vollkommen auf im Nichts und Alles. Im Begriff des Interbeing.

Brahman ist im Hinduismus das höchste, unpersönliche kosmische Prinzip und die absolute Realität, die Seele des Universums und der Urgrund allen Seins – unveränderlich, unendlich und formlos, aus dem alles entsteht und in dem alles existiert, vergleichbar mit dem göttlichen Licht oder Bewusstsein selbst. Es ist nicht ein persönlicher Gott, sondern das absolute Eine, das hinter allen Erscheinungen steckt, und wird oft durch Götter wie Brahma, Vishnu und Shiva symbolisiert, die verschiedene Aspekte des Brahman darstellen. (Wiki)
Ganzheitlicher Begriffsumfang
Wir können erkennen, dass es nicht um die Zeit an sich geht – sie existiert und existiert nicht – Ganz nach unseren „ganzheitlichen „Vorstellungen“, es dreht sich darum, wie die Menschen sie interpretieren. Und in dieser Definition haben sie sich Fesseln erschaffen, bis in die Nanoebene und vielleicht noch weiter. Sie haben sich ein Zeitlabyrinth geschaffen, die von ihnen aufgestellten Regeln sind die Schnüre um den Hals, die sich zuziehen.

Die Zeit ist das Ego per se?
Sieht man sich an, was die „Zeit“ mit uns Menschen in dieser Gesellschaftskonstellation, in diesem Denksystem des Konsums, des Kapitalismus, der generellen Investition in Produktivität, anstellt, wie sie uns zutiefst manipuliert, so könnte man durchaus auf die Idee kommen, die Zeit sei das Ego selber. Zumindest ist der Begriff der Zeit, die Einteilung/Fragmentierung bis auf das Minimum, das ihr zugrunde liegt, ein höchst wertvolles Werkzeug des Ego.

Die Zeit transzendieren
Es stellt sich also weiterhin die Frage, ob es nicht unser Pfad ist, den Terminus der Zeit mit allen seinen Konsequenzen zu transzendieren. Deutlich ist wohl, ohne die Stunden, Minuten und Makrosekunden hätte das Ego wenig Gelegenheit, sein zerstörerisches, Dich in der Körperwelt bindendes, Tun, zu entfalten. In der Meditation liegt der Weg zur Auflösung der Zeit.Hier können wir das Ego betrachten, ohne dass es diese Waffe gegen uns einsetzen könnte.

Hier ist der Pfad
Und hier ist auch die gelebte Einsicht zu finden, sein Leben zu entschleunigen, weniger abhängig zu gestalten, vom engen Terminplan des Ego. Die Schöpfung selber, die absolute Liebe – sie kennt keine Zeit. Und da wir als absolute Kinder dieser absoluten Liebe geboren sind – ist auch für uns die Zeit nur ein Begriff, eine Idee, ein Szenarium, das wir in Distanz und mit leisem Lächeln betrachten. Alleine aufgrund des Wissens über unseres ewiges Leben im Intersein.

Fazit
Die Zeiteinteilung, die Zeit schlechthin, ist eine vollkommen grundlegende Idee des Dualismus, sie ist, mehr noch, seine Voraussetzung. Indem wir uns bemühen, der Zeit weniger Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, indem sie uns immer weniger in unserem Leben tangiert, beginnen wir die Transzendierung dieses Zeitbergriffes, bis wir ihn endlich zur Gänze in vollkommener Liebe ablegen. Zu Hause angekommen sind.

tender
unconditionality
Zeit – Das Jetzt ist Vergebung
Wir vergewaltigen die Zeit hin zur Schuld!

