Der Revolutionsgedanke in der Spiritualität

Revolution

Das neue Bewusstsein – eine wirkliche Gefahr für die „Politik“?

Religion, wenn wir uns die Geschichte betrachten, stellte immer Auslöser für kriegerische Aktivitäten dar. Was der augenfällige Grund ist, er besteht in den subtilen Freiheitsgedanken, die von den jeweiligen Glaubensgemeinschaften postuliert werden. Es gelang den diversen Formen staatlicher Souveränität jedoch immer, das Verständnis der Gesellschaft für die Freiheitsgedanken an der Oberfläche zu halten. Die „Freiheit“, die in tieferen Werten derartiger religiöser Schriften verborgen ist, wurde in den Käfig der jeweiligen Staatsform gepackt.

Intellektuelle Versklavung durch die Schöpfungsgeschichten

Die „geistige“ „Unterwerfung“ geschah, weitestgehend unbemerkt, in einer fast unvorstellbaren Perfidität – sie begann mit den diversen Schöpfungsgeschichten, welche uns, den Menschen schlechthin, mit einer (vielfach auch „unausgesprochenen“) Erbschuld belasten. Welche die Wahrnehmung eines unberechenbaren Gottes einführten, der (wie beispielsweise in der Tragödie Adam und Eva) natürliche Neugier, Wissensdurst, mit Ausschluss aus dem Paradies ahndet. Unbedingter Gehorsam ist verlangt. So installiert man faschistische Systeme.

Vorgebliche Sicherheit und Bequemlichkeit werden als Lüge entlarvt

Es ist tatsächlich zu erkennen, dass hier blinde, nahezu fanatische, soldatische Unterwürfigkeit gefordert wird. Für den, der jedoch verinnerlicht, dass die absolute Schöpfungsliebe kein Urteil kennt, keine Sünden, keine Schuld – ein wahres Abstraktum. Nun ist hier ein wesentlicher Faktor zu berücksichtigen. Der Opportunismus – um nicht zu sagen die Habgier – des Menschen. Denn obwohl klipp und deutlich ist, dass tatsächliches Glück, Freude, die Erlösung – also eine wahre Verinnerlichung der heiligen Wahrheiten – gleichzeitig, zwangsläufig – eine vollkommene Ablehnung aller staatlichen, aller konsumorientierten, den Erdball vernichtenden Machtsysteme bedeutet – trotzdem dies offensichtlich ist – halten sich die Menschen an den Konsum, die vorgebliche Sicherheit, die scheinbare Bequemlichkeit.

Neue Freiheit des Bewusstseins

So bot sich bisher die Sachlage an. Nun aber, man kann sagen, über Jahrtausende entstanden, wird von einer mächtigen Institution, die sich bisher gegen diese Einsicht bis auf das Messer wehrte, sich immer als Kontrapunkt zur Religiosität betrachtete, erklärt, dass der Mensch, an sich, Verantwortung zu übernehmen hätte, dass der Geist des Menschen ein Göttlicher sei. Die Institution die Wissenschaft postuliert die bewusste Verantwortung für das eigene Leben. Der Name der wissenschaftlichen „Erkenntnis“: Neuroplastizität. Und nicht lediglich nur Verantwortung – die Gestaltung, die Manifestation eines bewussten, glücklichen Lebens in Freiheit wird letztlich beschrieben. .

Klare Negierung des gesellschaftlichen Konsens

Es existiert da also, von der Wissenschaft bestätigt, die Möglichkeit, sich grundsätzlich zu „verbessern“, das „Leben“ in dem man sich gefangen sieht, zu verändern, – und mehr noch, dieser Wechsel hin zum Positiven, zum Glücklichen, zum vollkommen freiheitlichen, angstfreien, ist klar das ausgesprochene Ziel dieser neuen „Ethik“. Dieser Einsicht. Dieser Erkenntnis. Diese Wissens (Aktions) -grundlage liegt so tief, dass sie die Fundamente jedweder Staatsform ins Wanken bringt. Denn mit diesem Wissen taucht Angstfreiheit auf, libertäre Eigenverantwortung. Ein Mensch mit diesen Informationen ist verloren für das vorherrschende Logiksystem.

Die Machtstrukturen ergehen sich in fassungsloser Angst

Wir dürfen hier sozusagen eine, sich in ihrer Intensität steigernde „Frequenz“, beobachten, die an den Grundfesten jedes politischen Systems nagt. Das bereitet denen Angst, die auf der anderen Seite stehen, diejenigen, die ständig versuchen, durch Angst als Waffe zu manipulieren. Eine solch riesige Furcht, dass sie nahezu nicht in Worte zu fassen ist. Sie (die mächtigen Strukturen) spüren sie intuitiv – und zittern. Werden mehr als nervös. Versuchen offensiv zu unterlaufen, unterdrücken, verfälschen.

Versuch der Verwässerung

Wie in einem anderen Artikel beschrieben, ist eine Gegenmaßnahme ein Überangebot an „Erleuchtung“ – so versucht man die gewaltige, heilige, Bedeutung zu negieren. Ein sinnloses Unterfangen – die Zeit arbeitet für die Liebe – wir sind mit unserem Menschenbewusstsein in einem Stadium, das alle Gedanken zulässt, alles kann und wird freiheitlich ausgesprochen – anders als in vergangenen Jahrhunderten. Diese letzte Wahrheit aber, ist sie erst einmal verlautbart, wird auch erkannt werden – und das meint ein Ende dieser Epoche des Dualismus.

Ende des Kali Juga

Nicht erstaunlich, dass die ältesten heiligen Dokumente der Menschheit genau diesen Übergang exakt ausführen. Die Vedischen Schriften – erstmals nieder geschrieben vor 6000 Jahren – eine unbekannte Zeitspanne davor nur mündlich, geistig überliefert – weil verinnerlicht und gelebt, beschreiben das Ende des „Kali Yuga“ , des Zeitalters der Dunkelheit, in unseren Tagen. Alle Zeichen deuten darauf hin, alle Bilder die wir sehen dürfen, bestätigen dies. Es existiert eine Welle des sich für die einzige Wahrheit der Liebe öffnenden Bewusstseins.

Unterdrückung des Liebesgedankens

Wir erkannten die ersten Ansätze in der „Love and Peace“ Bewegung der 70 ziger, bei der jedoch die Gegensätze wohl zu kontrovers gezeichnet wurden. Zudem kamen gleichzeitig mit dem östlichen „Erleuchtungsansatz“ auch die uns heute geläufigen Drogen offener in die Gesellschaft. Ein Schachzug – eine sichere Gegenmaßnahme der Machthaber, die Kriminalisierung der „Hippies“, der Friedensbewegung, des „Love and Peace-Gedanken“ – damit gleichzeitig eine generelle Unterdrückung jedes tief verinnerlichten Liebes- damit Freiheits -gedankens. Alles verlief sehr oberflächlich.

Quantenmechanik und Glauben

In unseren Tagen, 50 Jahre später, stehen wir auf einer völlig anderen Basis. Das Wissen um die „Neuroplastizität“, den Einfluss des individuellen Bewusstseins auf die „Realität“ – also die Möglichkeit, sein Leben zur Zufriedenheit zu gestalten – vor allem aber die dahin führende, notwendige Geisteshaltung, die tief die eigentlichen Urprinzipien aller Glaubensrichtungen transzendiert – sie ist heute nicht einigen schlecht gekleideten, Haschisch konsumierenden Gammlern vorbehalten.

Herausragend!

Spinoza, Rumi sind Persönlichkeiten, deren Gedanken man ernst nehmen kann. Neville Goddard, Alan Watts, aber auch Thich Nhat Hanh, sie sind Vertreter eines neuen Denkens, das aus seinem tiefsten Grund nicht angegriffen werden kann – weil es der Individualität des Einzelnen vollkommen Rechnung trägt. Du bist das Zentrum des Universums und an Dir ist es auch, es zu erschaffen oder zu verändern! Damit sind alle weltlichen, auf die Gesellschaftslogik bezogenen Fesseln, irrelevant, geradezu absurd.

Abkehr von aller Manipulation

Nun ist der Gedanke der „Erleuchtung“ also die Erkenntnis, dass wir mit unserem Denken, unseren Gedanken, unserer inneren, wahrheitlichen Einstellung „die Welt verändern“ können – nur dann wirklich zu verstehen und anzuwenden, lässt man sich auch darauf in seiner Ganzheit ein. Das meint „automatisch“ eine Abkehr von jedweder Form der Manipulation, von Gesetzen, Reglements, auch aufoktroyierten, anmanipulierten Gewohnheiten im Gesellschaftssystem. Aus reiner, heiliger Vernunft.

Alles überwindender Vernunftgedanke

Dieser Vernunftgedanke – er kann nur aufgehalten werden, indem man von ihm ablenkt. Oder die Menschen, die ihm näher kommen, (wie in den 70 zigern) verunglimpft. Angst und Ablenkung. Zwei wichtige Werkzeuge der Machtstrukturen – so geschehen vielfach. Letztlich mit der Krise um einen vorgeblichen Virus, – dies sind die einzigen Möglichkeiten, die noch bleiben – ansonsten sind die Mächte gezwungen, hilflos zuzusehen, bei der Bewusstwerdung der Menschheit.

Letzte wütende Versuche

Was also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit passieren wird, ist etwas, das die Menschen generell wieder auf Ihren unmittelbaren Alltag sich konzentrieren lässt, auf ein eigentlich nicht existierendes „Außen“, dass Ihnen entsprechend furchtbare Angst bereitet. Ich wage (spöttisch lächelnd) hervorzusagen, dass, nach der Covidkrise, eine Landung von Außerirdischen die Ausrede für weitestgehende Maßnahmen sein wird, die Bewusstwerdung nachhaltig zu verhindern. Doch wäre diese Invasion real – sie würde ebendiese Erkenntnis mitbringen. Wir lächeln leise.

Stimmverlust

Tatsache jedoch bleibt, dass ohnehin jeder „Erwachte“ eine Stimme weniger für Konsum, Politik, den Lebenswandel des Dualismus schlechthin, darstellt. Eine gigantische Horrorvision, für die Mächtigen, die Ihre Gefolgschaft hilflos abbröckeln sehen. Die keinen Zugriff mehr auf das Bewusstsein besitzen, die keinen Angstdruck mehr erzeugen können, weil sie als eine bloße Illusion entlarvt sind, die lediglich, am laufenden Band, angsterfüllte Dramen produziert.

Verzweiflung der Mächtigen

Das ist die reale Auswirkung des entgegengesetzt wirkenden Denksystems, das durch die reine Vernunft, welche zur Erkenntnis der Strukturen der „Körperwelt“ führt, die Schäbigkeit, die Absurdität, die geradezu entsetzlichen Wirkungen des bestehenden Urteilskonstruktion des Gesellschaftslebens aufzeigt. Wer nun wirklich versteht, der wird sich nicht mehr beteiligen, an diesem ausgemachten Unsinn. Das Schlimmste was dem bestehenden Machtkonglomerat passieren kann: Als unbedeutend erkannt zu werden.

Auf dem Weg zu wirklicher Freiheit

So sind wir also unzweifelhaft auf dem Weg zum Frieden, zum Glück, zu einer unbeschreiblichen Freiheit von allen Systemen. Auf dem Pfad zu einer Selbstverwirklichung, wie sie nur Götter ersinnen können. Die Universen sind die unseren, die Galaxien reichen sich die Hände. Eine ganz reale Gefahr für die bestehende Machtkonstruktion. Auch wenn die Abwehrreaktion der so bedrängten durch die aufscheinende Erkenntnis relativiert wird, das installierte System wird sich aggressiv und „handgreiflich“ wehren.

Fazit

Die Zeiten – etliche Jahre wohl -versprechen ein wenig turbulent zu werden – wenn das Alte sich geräuschvoll klagend verabschiedet, um der neuen Erde, der Erkenntnis des Intersein, des Alleins „Platz“ zu schaffen. Es letztlich zu transzendieren, hinüber zu führen, aufzulösen. Die Verwandlung wird trotz aller wütender und geradezu verzweifelter einzelner Aufschreie, in Liebe und Frieden, in Ruhe und Achtsamkeit erfolgen. Denn hinter all dem steht die absolute Liebe.

The cosmic being
The cosmic being

Che Guevara der Liebe

Von Drachen und Schlangen

Richtungsweisende Fehlinformationen

Alles Leiden ist Lebenslogik

Verkannter Begriff

„Alles Leben ist Leiden“. Der bekannteste Satz aus dem buddhistischen Wissensschatz. Leid. Es ist von einer der Großzahl der Menschen falsch verstanden. Was nicht an mangelndem Wissen liegt, sondern an tief verwurzelten Konditionen und Traditionen. „Falsch verstanden“, das meint, ein Annehmen, ohne zu verstehen, ein Urteilen aus Bedingungen, – der Urgrund der Angst scheint auf. Was das Leiden in der buddhistischen Heilslehre darstellt, jedoch, ist wesentlich mehr, multidimensional mehr, könnte man sagen, als das, was uns unsere, brachiale, einordnende Definition der Begrifflichkeit „Leid“ erkennen lässt.

Verkannter Begriff

"Alles Leben ist Leiden". Der bekannteste Satz aus dem buddhistischen Wissensschatz. Leid! Er ist von einer der Großzahl der Menschen falsch verstanden. Was nicht an mangelndem Wissen liegt, sondern an tief verwurzelten Konditionen und Traditionen. „Falsch verstanden“, das meint, ein Annehmen, ohne zu verstehen, ein Urteilen aus Bedingungen, - der Urgrund der Angst scheint auf. Was das Leiden in der buddhistischen Heilslehre darstellt, jedoch, ist wesentlich mehr, multidimensional mehr, könnte man sagen, als das, was uns unsere, brachiale, einordnende Definition der Begrifflichkeit "Leid" erkennen lässt.

Unser Leben in Anhaftung ist Leid

Leid. Es ist gemeint, unser Leben in Anhaftung schlechthin, Das Leben, das wir, in einer Illusionsblase gefangen, zu erleben scheinen. Der Satz „Alles Leben ist Leiden“ hat alle Tiefe, die überhaupt in den Galaxien möglich ist. Um es bildlich zu formulieren, das Leid, das im Buddhismus postuliert wird, hat nichts und alles mit dem Schmerz zu tun, den Sie empfinden, wenn Sie sich mit dem Hammer auf den Daumen hauen. Das Leiden, das gemeint ist, ist vielmehr die Dynamik, welche sich durch unsere Lebenslogik ergibt. Nicht mehr und nicht weniger. Wichtig also, die Aussage über den Grund unseres Leidens. Es ist die Art und Weise, wie wir unsere Gedanken anwenden.

Fragwürdige Kommunikation

Es ist zu sehen, dass, wenn eine „Kommunikation“ stattfindet, unter all den „Ich-Blasen“, sie mehr noch als Illusion, eine Einbildung in einer Einbildung darstellt. Kommunikation in der Körperwelt kann immer nur eine sehr ungefähre Annäherung sein, – selbst die ist bei näherer Betrachtung ausgesprochen fragwürdig, sogar unmöglich. Diese „Nichtkommunikation“ oder der nur ausgesprochen vorgebliche Informationsaustausch, stammt aus der vollkommenen Individualität des jeweiligen, zur Anwendung kommenden „Wissensschatzes“.

Vehemente Verteidigung

Die Wahrheit ist, dass die Dominanz des – nennen wir es „Egowissens“- (dies beinhaltet sowohl das angehäufte, stark gefilterte Wissen – die Schlussfolgerungen daraus und – stark im Vordergrund – dessen vehemente Verteidigung) – … die Wahrheit ist, dass diese Dominanz übermächtig ist, uns die Informationspakete des „Gegenüber“ – selbst wenn wir uns bemühen würden – was nicht der Fall ist – uns nicht verändernd erreichen. Wir benützen diese Pakete lediglich, so, wie wir sie eben verstehen können, um in Angriff zu gehen, um unser „Wissen“, damit unsere Egokonstruktion zu verteidigen.

Nichtwissen anerkennen

Das ist unser Leben in der Körperwelt, eine wirkliche Veränderung findet nicht statt. Das Egowissen stellt eine unüberwindliche Mauer dar, solange wir uns „auf uns selbst“ verlassen. Wir können hinter dieser Mauer unseres Konditionswissens „hervorragend“ existieren, wir können sogar gelegentlich über diese Palisaden spucken oder Schmähworte hinüber rufen. Durch sie hindurch sehen werden wir nicht – bis wir aufgeben und unser „Nichtwissen“ erkennen, anerkennen, uns zu Herz nehmen.

Positionen

Und dieses, unser Weilen in dieser Position des Beharrens, des „Nicht ändern Wollens“, stellt – man kann es tatsächlich so formulieren – dieses „Leiden“ dar, dass der Buddhismus so hervorragend hinterfragt. Vielleicht trifft die Beschreibung „pubertäres Besserwissen“ noch ein wenig genauer? Wobei das „pubertär“ sich auf die „Jugend auf dem Pfad“, die ersten Schritte eines Suchenden, bezieht. Die Angelegenheit ist jedoch weitaus ernster, als es sich her liest.

Abgleich

Das Stehenbleiben eines Suchenden in dieser Art und Weise der Kommunikation – also ein ständiger Abgleich mit bestehendem „(Ego)Wissen“ – entsprechend Nachfrage – (die nie genügend beantwortet werden kann, weil im Verlauf der Antwort – sobald möglich – derselbe Mechanismus erneut und wieder zum Tragen kommt), bewirkt ein derart zähes Fortkommen, das man es mit Stillstand gleichsetzen könnte.

Egowissen

Wer also nicht in der Lage ist, oder einfach nicht willens, sein Egowissen, (sein EGO) seinen „Wissensschatz“ abzulegen, der wird, so traurig (und manchmal völlig unbemerkt) es auch ist, nicht „vorwärts“ kommen. Im gelebten Zen-Buddhismus gibt es eine klare Hierarchie Schüler-Lehrer. Der Schüler akzeptiert aus der Sache heraus, dass er unwissend ist, dass sein Wissen, das offenbar keines ist, ihn an diesen Ort des Lernens geführt hat – und er wird dies auch niemals hinterfragen. Denn er verinnerlicht einige einfache Grundsätze auf dem Pfad. Der wichtigste davon ist, dass es kein “Außen“ gibt – die Antwort auf alle Fragen also bei ihm selber gesucht werden muss. Niemand kann ihn glücklich oder erleuchtet machen – das liegt in ihm selber.

Fingerzeig zum Mond

Dem Schüler bleibt es ganz selbst überlassen, die Fingerzeige eines Wissenden anzunehmen – oder aber sie frech in Frage zu stellen, den Meister und damit die Lehre, die Liebe selber, vom Ego geleitet, anzugreifen. Aus vollkommen natürlich sich ergebenden Prinzipien in der Beziehung „Schüler“ und „Lehrer“ ergibt sich ein Gefälle, das ein, auch nur ein wenig, Verstehender, ein Suchender auf de Pfad, niemals hinterfragen würde. Nicht im Kloster noch im Sangha. Es geht um Respekt vor dem Heiligen. Vielleicht sogar um Ehrfurcht.

So kann man diese Struktur des Lernens erkennen, liest man die folgende Geschichte. Sie heißt „Drei Tage mehr“.

Ein junger Mann kam in ein Zen-Kloster um sich in den Glauben zu begeben, zur Erleuchtung zu finden. Nachdem er einige Zeit in dem Kloster weilte, seine täglichen Meditationsübungen vollzog, rief ihn der Obere der Mönche des Klosters zu sich. Der junge Mann setzte sich und der alte Mönch lächelte.

„Du möchtest also den Pfad der Erleuchtung beschreiten? Dann bitte ich Dich, mir die folgende Frage zu beantworten: Wie ist das Geräusch einer einzelnen klatschenden Hand?“

Der Schüler ging und meditierte drei Jahre über die Frage, jeder der Vorschläge, die er dem Meister in dieser Zeit überbrachte, war nicht der richtige.
Schließlich, im vierten Jahr, trat er verzweifelt vor den alten Mönch und sagte:
„Ich bin nicht würdig, länger hier zu weilen. Ich finde keine Antwort. Ich muss zurück in den Süden und bekennen, dass ich nicht verstehe.“
Der alte Mönch sagte:
„Setze Dich an den See, betrachte seine Oberfläche, gib Dir erneut 3 Monate.“

Auch in diesem Zeitraum fand der junge Mann keine Lösung. Der alte Mönch sagte:
„Probiere es nochmals – 8 Tage lang.“
Die Tage verstrichen und der Suchende fand kein passendes Geräusch.
Schließlich trat er erneut vor den obersten Mönch.
„Ich kann keine Antwort finden.“
Der Alte meinte:
„Drei Tage mehr. Und wenn Du dann nicht erleuchtest wirst, solltest Du fürwahr besser sterben.“
Der junge Mann ging erneut in die Versenkung – und am Vormittag den zweiten Tages wurde ihm die heilige Erkenntnis zuteil. Er wurde später ein berühmter Lehrer.

Hierarchien

Diese Geschichte, sie kann uns viel vermitteln über Geduld. Aber sehr deutlich wird die Beziehung zwischen dem Schüler und dem Meister. „Die Antwort kann nie im Außen gefunden werden!“ Sie liegt immer in Dir selbst. So ist es an dem jungen Mann, die Arbeit zu tun, die Antwort zu finden. Nicht an dem Meister, ihm zu erklären, welche seiner falschen Antworten warum falsch sind – oder sich in Diskussionen darüber zu verlieren. Die Beziehung zwischen Schüler und Meister ist vollkommen natürlich und klar – würde auch niemals irgendwie angezweifelt werden.

Verantwortungsträger

So, wie die Antwort auf die Frage des Mönches nur in der Person des jungen Mannes zu finden war – und auch lediglich für ihn richtig und zutreffend, so ist die Tür zum Pfad der Erkenntnis auch nur in uns selbst, in unserem Inneren, zu finden. Es gibt kein Außen. Wir sind die absoluten Schöpfer –und verantwortlich. Wir können, wollen und dürfen diese Verantwortung nicht auf den Lehrer abschieben. Wie kämen wir dazu, den Botschafter einer Sache, die wir nicht verstehen, anzugreifen? Das geschieht nur aus der Ignoranz des Gesellschaftsgedankens. Des Egowollens.

Legitime Attacke

Das Ego ergeht sich (aus seiner Sicht) vollkommen natürlich und legitim in Angriff – statt in Dankbarkeit. Achtsamkeit bewirkt in dieser Konstellation zunehmend Aggression. Das Ego-Ich verteidigt seinen Standpunkt, das, was er darstellt, mit der kompletten Intelligenz der jeweiligen Person. Perfide, subtil, hinterhältig, rachsüchtig, wütend. Das mag eine Menge heißen – denn all dies will überwunden werden, um auf dem Pfad der Liebe fort zu schreiten.

Stillstand

Die einzige Möglichkeit, nicht bereits auf den ersten Schritten des Pfades „hängen zu bleiben“, im Stillstand zu verharren, so sein Leid weiter zu leben, ist, sein komplettes, ja doch nur vorgebliches, illusorisches Wissen, zumindest stillschweigend in den Hintergrund zu stellen. Es gilt deutlich Anzunehmen und zu vertrauen. So also, die Sätze der alten, ehrwürdigen Lehrer nicht zu beurteilen, sondern bemüht versuchen, sie zu verstehen, anstatt zu hinterfragen und sich in hässlichen Diskussionen über Worte und deren Deutung zu ergehen.

Fazit

Wer dagegen sein überkommenes Denken, welches die Ursache für all das Ungemach letzthin darstellt, in perfider, aggressiver Art und Weise benutzt, um heilige Wahrheiten zu hinterfragen, sich also in körperlichem Denken gefangen, an derart übergeordnete Dinge wagt, wer, noch dazu in Emotionen verhaftet, zu argumentieren beginnt … der sollte es still dem jungen Mann nachtun, der jahrelang über eine einzige Frage nachdachte, deren Antwort schließlich alles erfüllte.

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