Glaubensfragen
Eine kurze Bestandsaufnahme mag verdeutlichen, wo die Gesellschaft steht, mit ihren „Glaubensgrundsätzen“. Nach wie vor deutlich übermächtig in Europa und Amerika der christliche Glaube – er findet auf anderen Erdteilen sein Spiegelbild im Glauben an Mohammed bzw. dem Epos der Bhagvaghita. Ein großer Teil der Menschheit findet sich also zufrieden mit herrschsüchtigen, machtbetonten, Macht verschiebenden Dogmen.

Verurteilendes Denksystem
Neben dieser Struktur der Hierarchie, den die „altvorderen“ Religionen deutlich vertreten, beruft sich System und Dynamik der Glaubensschriften auf, nur sehr bruchstückweise authentische Überlieferungen, die ständiger Veränderung unterlagen. Dazu: das „Urteilende“ haftet grundsätzlich allen jenen Bestrebungen an, die Wirklichkeit zu erkennen – gestaltet so jeden Versuch, die Wahrheit zu finden, als sinnlos.
Sünde und Fegefeuer
Die Weltreligionen zeichnen ein simples Bild von Himmel und Hölle, in jeder Beziehung abgestimmt auf die Situation der Menschheit, die wir vom geldwerten System versklavt sehen. Hier, in Koran oder Bibel, findet sich eine Leitschnur, finden sich Moralkodexe, Verhaltensmaßregeln, nach denen man „überleben“ kann. Doch – das Glück dieser Glaubensausrichtungen liegt im Urteil. In dualistischer Begrifflichkeit.

Den „Mensch“ klein halten
Verinnerlichter Glaube und soziales System sind nicht zu trennen – immer wird der Glaube das Gesellschaftssystem bestimmen. Beide, in proklamierter Hierarchie, haben das eine Ziel: Den Menschen an sich „klein“ zu halten. Ihm zu versichern, dass er tatsächlich das unbedeutende Staubkorn sei, von dem er annimmt, dass er es ist. Zu verdeutlichen, der Tod sei unvermeidlich, die Sünde führe in die Hölle, Krankheit sei Teil des Daseins.
Furcht
Solcherart „abgepackt“ ist mit den Menschen leicht umzugehen – denn – ihr Glaube macht Ihnen ANGST. Und Angst ist ein hervorragendes Machtinstrument. Es ist nun am Einzelnen, zu erkennen, dass es sich um eine ganzheitliche Denkstruktur handelt, deren Eigenart es ist, nicht zu erkennen zu sein, unsichtbar – wie ein Fisch im Wasser nie sein Atemmedium in Frage stellen würde. Dieses Gedankensystem nun lebt vom Urteil, von der Einteilung, dem Zerteilen, dem immer kleiner gestalten.

Daseinsfehler
Die Frage nach dem großen Fehler, der uns in dieses, von uns erlebte Desaster unseres „Daseins“ führte, ist die ungeheure Überheblichkeit, die unverschämte Arroganz – die Ignoranz – zu erklären, wir seien grundsätzlich in der Lage, überhaupt irgendein Urteil zu fällen. Brechen wir dies herunter, gelangen wir immer zu der Frage nach Gut und Böse – zu Adam und Eva. Aus deren irriger Ansicht, wir seien in der Lage, dies zu entscheiden, explodierte unser Urteils-Denks-System.
Geburt der Angst
Der Gedanke, der bei dieser „Geburt“ des dualistischen Denksystems Pate stand, war, dass „Gott“, die Schöpfung, eine strafende sein könne , und er gebar die Angst. In dieser Furcht existieren wir bis heute. Das Ungewisse der Welt, dem wir mit unserem Geist gegenüber zu stehen meinen, verdeutlicht unsere Urängste. All dies rührt daher, dass wir verlernt haben, vergessen haben, was wahre, wirkliche Liebe ist.

Urteilende Gesellschaftsliebe
Wir reden explizit von der Liebe der Schöpfung, deren eingeborene Kinder wir sind. Die „Liebe“, die uns bekannt ist, ist jedoch ein trübes, trauriges Zerrbild der Wirklichkeit. Die Liebe, hier in der „historischen Dimension“, sie definiert, sie urteilt, teilt ein, vergleicht, ist geldwert, zeitverfangen, subjektiv und egoistisch. Sie spiegelt lediglich unsere Masken. Wirft unser duales Denken auf unseren Geist zurück. Und so wie ein Spiegelbild Illusion ist, ist es die Liebe der Gesellschaft es ganz genauso.
Absolute Vergebung
Die Liebe der Schöpfung, die wirkliche Liebe – sie kennt keine Unterschiede, kennt weder gut noch böse. Sie ist die vollkommene Verzeihung, das Mitgefühl schlechthin. Wertungsfrei, alles ohne Unterschied inniglich liebend. Die Schöpfung, wir, die Galaxien, stammen, in logischem Denkschluss, aus der absoluten Liebe. Sie ist der Urgrund allen Seins, hat diese Welt, diese Universen aus Liebe, in Liebe zu ihren Kindern, erschaffen. Wahre Liebe ist die einzige Wirklichkeit in diesem Wort-Gedankenkarussell.

Vollkommene Liebesidee
Nur durch die Gläser dieser wahrhaftigen, sich zur Gänze verströmenden und weitergebenden Liebesidee ist es möglich, die aus „Nichts“ entsprungenen, verderblichen Strukturen unserer Urteilsgesellschaft zu erkennen. Zu verstehen, dass sich aus der ersten Überheblichkeit, in freiem Willen entscheiden zu können, was Gut und Böse sein möge, explosionsgleich ein Wortgerüst aus Urteilen, Meinungen, Algorithmen, Grundprinzipien aufgebaut hat – welches pures Chaos ist.
Subjektives Chaos
Dieses für jeden einzelnen singuläre, vollkommen subjektive Chaos aus Urteilen und Wertungen ist unser Dasein. Wie ein dichter, undurchdringlicher Nebel hängt dieser Wust aus Moralismen, Meinungen, vorgeblichen Informationen, „Lebens“- Gesetzen, Benimmregeln, Zielvorgaben, über der wunderschönen Wahrheit der Liebe, macht uns blind. Ein dunkles Tuch über unseren wertenden Augen. Wir sehen Tod und Krankheit und Leid, wo die Liebe nur tiefste, innige Liebe gesät hat.

Schattenspiel
Diese Perspektive ist es, die Platon in seinem Höhlengleichnis beschreibt. Ein vages Schattenspiel nur aus Ahnungen, Annahmen gestaltet – unser Leben. Wir können die Wahrheit der Liebe nicht sehen, weil wir uns auf die Zerteilung eingelassen haben, – die Art und Weise, wie der Dualismus, der urteilende Geist mit den „Dingen“ umgeht. Partitioniert in immer kleinere Teile, so dass jedweder Sinn verloren gehen muss. In diametraler Richtung zur Schöpfungsganzheit.
Zu simpel
Die heilige Wahrheit ist so einfach, dass sie nicht verstanden wird. Wie in der Parabel, in der blinde Menschen einen Elefanten ertasten, sind wir lediglich fähig, winzige Versatzstücke der Wirklichkeit unseres Lebens zu erfahren. Die heilige Wahrheit, die glückliche Wirklichkeit, befindet sich jenseits aller zerteilenden Gedanken – im kosmischen Alleinen der schöpferischen, göttlichen Liebe, tief im Ganzen unseres Selbst.

Abkehr von der Illusion
Diese einzige Realität der Liebe zu erfahren, benötigt es eine diametrale Abkehr von diesem Illusionsgeflecht der Urteile. Von Grunde auf Nichts an diesem System ist uns dienlich – auch nur der geringste Rest, der uns anhaftet, hält uns hier gefangen. Ganz oder gar nicht, es existieren lediglich zwei Entscheidungen. Das Denken der Menschen in Partitionierung generiert unendliches Leid, den Glauben an Tod und Sünde, Groll, Gier, Krieg. Die Liebe dagegen möchte nur sich selbst – in unendlicher Vervielfältigung. Eine Welt aus Tautropfen der Liebe, in jedem einzelnen spiegelt sich alle anderen Tropfen. Indras Netz.
Wunderbare Lösung
Es existiert eine denkbar einfache „Methode“ die negative Dynamik der Gesellschaft und ihrer Versunkenheit in Vorurteilen, Moralismen, Algorithmen und den daraus entstehenden Faktoren wie Groll und Gier, Macht, Agressionen, zu „unterlaufen“ – Sand in das Getriebe dieses ohne hin dem Ende zustrebenden, verurteilenden, Gesellachaftskonstruktes zu kippen. Dieses Instrument ist der liebevolle Gedanke. Liebevolle Gedanken lähmen das Ego – es weiß, da er sie nicht kennt, nicht mit Ihnen umzugehen und steckt zurück. Wir können weiter auf dem Pfad schreiten, der das Egowollen letztlich zur Gänze auflöst.

Fazit
Jeder von uns trägt dieses Licht der unbedingten Liebe tief in sich – liebevolle Gedanken lassen die Flamme heller leuchten, blenden die Negativsmen und leuchten uns auf unserem Weg. Liebevolle Gedanken glätten die tosenden Wortwogen, verscheuchen die Regenschauer des Grolls. Füllen uns die liebevollen Gedanken – in der Zeit – erst zur Gänze, sind wir in das Nirwana des Geistes getaucht und atmen die Fülle der Zärtlichkeit des Alleins.
Der Augenblick und das Intervall der Trennung
Das Mangeldenken – Urgedanke des Leidens