99 Prozent Zukunftsangst?
Unbestritten eine der größten Ängste ist die vor der Zukunft. Was wird morgen sein? Man könnte wohl sagen, das wir einen Gutteil unserer Lebenszeit darauf verwenden, dafür zu sorgen, dass das Morgen ein sicheres, angenehmes, ist. Eine ungeheure, schwierige, aufreibende Beschäftigung im unbestimmten Chaos der Welt. Strategien werden händeringend gesucht.
Vertrag mit den Kerkermeistern?
Wir leben in (un) gewisser Angst vor dem Morgen – wirklich eingestehen wollen wir uns das nicht. Doch die Sicherheit, die der Regenschirm der Gesellschaft bietet – den möchten wir nicht missen. Und sind dazu einen mehr als fragwürdigen Vertrag eingegangen – der uns im Gegenzug für eine ausgesprochen vage Sicherheit, ein lebenslanges Sklaventum in der Vergänglichkeit und Sünde auferlegt. Kommen wir diesem Kontrakt nicht oder nur fehlerhaft nach, droht zudem die Hölle.
Wir erklären uns in Zukunftsangst?
Wir befinden uns also in einer obskuren Erklärungsstruktur der Angst, sind letzten Endes auf uns selbst zurückgeworfen, wirkliche Lösung der Ängste findet sich in keiner der spirituellen Strömungen, Religionen. Die Sorge um das Morgen, die Angst vor der Zukunft, beschreibt trotz aller Anstrengungen unser gelebtes Heute.
Zeitbegriff?
Die große Frage ist also offensichtlich: „Wie gehen wir mit der Zukunft um?“ Ganz generell. Sehen wir uns zur Klärung dieser Frage die Konstruktion der Zeit an. Feststehende Begrifflichkeit im Gesellschaftsding, klare Sache. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Das ist Definition. Was da an neuen Erkenntnissen in der Quantenwissenschaft auftaucht, spielt noch keine Rolle, die alten Muster sind so gut wie unverbrüchlich.
Wir handeln aus der Vergangenheit?
Unser Handeln im Leben bestimmt sich aus den Erfahrungen, die wir machten, gezwungen waren zu tun, den Ratschlüssen, Folgerungen, Vorurteilen, die wir uns anerzogen haben. In der Vergangenheit. Wir handeln aus der Vergangenheit, um die Zukunft zu beeinflussen. Was wir verzweifelt suchen, ist ein Punkt, an dem wir etwas festmachen können, an dem wir unser Dasein aufhängen können. In dieser Gesellschaft ist er nicht zu finden – denn ihr Hauptmerkmal ist die Unbestimmtheit.
Ersatzlösungen en masse?
Die großen Religionen bieten uns einen gewissen Ersatz an. Der sich jedoch als nicht sonderlich tauglich erweist. Das Chaos des Lebens bleibt weiterhin leibhaftig, unkontrolliert, unbeständig, furchterregend, ohne jedwede Stabilität. Tausende von Lösungswegen werden uns angeboten. Immer wieder müssen wir feststellen, dass es „das dann doch nicht war“.
Druck der Vergänglichkeit?
Nun wäre die Sinnsuche an sich ja gar nicht so schlimm – doch über uns schwebt ständig das Damoklesschwert des Todes, der Krankheit, des Unheils – des Schicksals schlechthin. Und was uns nun bei dieser Sinnsuche antreibt, ist, dass wir irgendwo tief in uns drinnen, mit allergrößter Sicherheit wissen, dass es da etwas größeres, schöneres, gibt. Dass das „Reich Gottes“ wie auch immer – für uns existiert. Das generiert – (eine Art von positiven) – Lebenszweifel.
Die Antwort liegt im Liebesvertrauen?
Wir sind in diesem allumfassenden Zweifel gefangen – das ist unsere Lebenssituation. Wie ist es möglich, heraus zu kommen, hin zu dem, was wir an Frieden und Liebe in uns schlummern fühlen? Wie können wir die Voraussetzungen für ein glückliches Leben – eine erfüllende Zukunft schaffen? Die Antwortet findet sich in den beiden Worten „Vertrauen“ und „Vergebung“. Mit diesen Schlüsselwörtern lösen wir jeden Mangel auf.
Der fehlende feste Punkt?
Wir sprachen von der bangen Frage nach der unmittelbaren, mittelbaren Zukunft, mussten feststellen, dass uns für einen ruhigen Platz im chaotischen Gesellschaftsgefüge, hier, der fixe Punkt fehlt, – den schon der berühmte Zeitgenosse Archimedes vermisste, als er postulierte:
„Gebt mir einen festen Punkt und ich hebe die Erde aus den Angeln!
Vertrauen in die Großartigkeit?
Nun – der Punkt, das Ding, die Großartigkeit, in die man unbedingtes Vertrauen haben kann – sie existiert. Und sie ist greifbar. Sie ist hier bei uns. Jetzt. Wir können uns festhalten, wir dürfen uns behütet und geleitet fühlen. Das Chaos tangiert uns nicht länger. Die Epoche der Angst ist vorbei. Wir erkennen die Wahrheit abseits der grausamen Weltenwellen. Diese Wahrheit, die zu einfach ist, für unsere bis zum Irrsinn zerteilenden Denkstruktur.
Der bedingungslos liebevolle Gedanke?
Was uns herausführt aus diesem Wahnsinn – das ist der liebevolle Gedanke. Das ist die immer angebotene starke Hand des Vaters, sich ihm und damit dem Gedanken, dem Leben, der Wahrheit der Liebe – bedingungslos – zu überantworten. BEDINGUNGSLOS. Zur Gänze. Absolut. Mit allem was wir sind und zu sein glauben. Ohne Umschweife und Ausflüchte. Komplett. Das ist der Weg. Und zwar der ureinzige.
Umfassende Vergebung?
Das bedeutet gleichzeitig auch Vergebung. Auflösung jeder Schuld. Keiner Deiner Brüder und Schwestern war jemals schuldig. Genau so wenig wie du. Lass Dich ganz in die Hände der Schöpfung fallen – und sie wird Dich auffangen. Wenn Du allerdings nur mit halbem Herzen versuchst – wirst du ganz traurig scheitern, denn Du bleibst in Deiner alten Gedankenkonstellation gefangen – erst die Zeit wird Dich lehren.
100 Prozent Entscheidung?
Die Bekenntnis zur Liebe, zur Wahrheit ist eine hundertprozentige Entscheidung, die sich auch nicht rückgängig machen lässt. (Eigentlich hast Du sie schon zu Beginn der Ewigkeit getroffen). Dein Weg zur Erlösung ist eindeutig und klar, fehl zu gehen ist vollkommen unmöglich. Es dreht sich lediglich um die Idee der Zeit, die Du da mit Deinen „alten“ Konventionen mit Dir schleppst. Zu Deiner schweren Last.
Auflösung des Schuldgedanken?
So gesehen – ganz klar – ist der Liebesgedanke und seine Umsetzung die geniale Abkürzung. Gestaltet den Lebenspfad angenehm, nimmt die Ängste der Schuldsprechung. Nimmt dir jedwede Schuld. Dir, der Du erkannt hast, dass die Idee des Todes nur eine überwältigend lächerliche Idee des Egos ist. In dem immer wieder eindringlich bewiesenen Vertrauen, dass die Liebe weder Leiden noch Opfer kennt, gehst Du still und leise lächelnd, Deinen Weg.
Sich potenzierendes Vertrauen?
Dieses Vertrauen, das man durchaus als „liebend“ bezeichnen kann, verstärkt sich auf Deinem Weg der Wahrheit. Immer übermächtiger wird es, nicht nur in Deinem Denken, wo es Dir eine wundervolle Leichtigkeit verschafft – sondern auch in den Aktionen, Geschehnissen, Handlungen des „täglichen Lebens“ strahlt dieses warme, helle, auflösende Licht – hindurch durch alle Prämissen und Verträge des Lebens.
Fazit
In diesem Vertrauen in die Zukunft tust Du heute genau das, was Dir Freude macht – Du tust und planst die Dinge, die Du liebst. Und die Sachen, die Du nicht liebst, die lässt Du ganz einfach bleiben. Es gilt, einfach ehrlich zu sein,. Das ist alles. Kann das denn so schwer sein? Sehr einfach die Dinge zu tun, die man liebt. Das ist der Sinn des Lebens – wenn die Liebe richtig definiert und verinnerlicht ist.
Intressant
Weshalb sind wir – nahezu alle – Selbstmörder?
Was macht der Gottesbegriff mit uns?
Eine Antwort auf „Morgen“