Lebensangst der Treibstoff der Gesellschaft?

Angst

Die Angst beherrscht ?

Die grundsätzliche Angst vor dem Leben ist das vollkommen beherrschende Element im Dasein der Menschen. Sehen wir uns die Vielfalt, die durchdringende Anwesenheit, die Allgegenwart der Angst, die Gründe für unsere Furcht ebenso, einmal etwas genauer an. Sei mutig und gehe mit. Was da auftauchen wird, ist nicht angenehm. Doch ist uns der Schlüssel gegeben, diesem allzu großen Unverständnis auf unendlich sanfte und liebevolle Art und Weise zu entkommen.

Angst manipuliert uns?

Die Angst in unserem Leben durchflutet nahezu jedweden Bereich unserer Empfindungsfähigkeit, unseres Lebensverständnisses. Es ist durchaus bedrückend, – wo wir auch hinblicken, definiert die Angst unser Tun. Es ist eine subtile Angst, manchmal greifbar, ganz im Vordergrund, dann wieder, sich hinter irgendwelchen Argumenten verschanzend, nahezu unsichtbar, doch immer wirklich lebensbestimmend.

Ein Hilfeschrei?

Sehen wir uns ein paar Beispiele an. Benützen wir dazu die Hauptantriebskräfte im menschlichen Leben – das sich durch die Gesellschaft bestimmt. So die „Gier“. Auf den ersten Blick scheint „Gier“ nahezu das Gegenteil von Angst zu sein. Denn, um diesem Trieb nachzugehen, ist man doch gewöhnlich recht kaltschnäuzig. Diese, auf Mehrung konzentrierte Art mit dem Leben umzugehen, ist nur ein verzweifelter Hilfeschrei des Unverständnisses.

Vergebliche Sinnsuche?

Hinter der Gier steht die Angst, den Sinn nicht gefunden zu haben. Ein verzweifeltes Wissen, dass auch noch so viele materielle Güter diesen Sinn nicht ergeben können. Dieses Unverständnis, das Nichterkennen einer anderen Bestimmung im Leben als die Dinglichkeit, – sie potenziert die Gier. Die Anhäufung von Dingen scheint die einzige Möglichkeit zu sein, sich zu manifestieren. Und obwohl man sich über das so unweigerliche Ende dieser Geschichte, mit einem sterblichen Körper in einer vergänglichen Welt, vollkommen klar ist, sieht man in den Dingen das Leben. Und mehr ist nicht.

Die Peitsche der Furcht?

Gier ist die Tarndecke, die das Egodenken über die Lebensangst des Nichtverstehens legt. Ein gigantisches Ablenkungsmanöver. Komplex und sich selbst bestätigend, generiert die Gier weitere Ängste. Denn der Besitz will verteidigt werden – hier wächst ganz entsetzliches, grundlegendes Misstrauen. Schwingt sich die Dinglichkeit, mit schwerer Peitsche der Furcht, zum vollkommenen Herrscher auf.

Angst vor Verlust?

Angst ist in seiner Grundform immer Verlustangst. Das ist darum so, weil im dualistischen Denken das Geben immer unweigerlich mit dem Nehmen verbunden ist. Ein weiteres Beispiel für existentielle, nicht erkannte Angstgefühle in lebensbeherrschenden Situationen, ist die sogenannte „Liebe“, wie sie im Denken der Menschen verankert ist. Ein wahrlich zauberhaft inszeniertes Theaterstück, die Schauspieler – alle nur denkbaren Ängste.

Angst, Anforderungen nicht gerecht zu werden?

Versagensängste – die Angst, nicht attraktiv genug zu sein – unattraktiv zu werden – die Angst, dem Partner könne dies passieren. In was habe ich mich verliebt? In das Geld? In die Intelligenz? In dem Körper? In körperliche Fähigkeiten? All das kann verloren gehen – von einer Sekunde auf die andere. Das macht ganz abscheulich grundsätzlich eine Furcht aus, die uns, wie ein grauer Schlauer über Allem, durch unser Leben begleitet.

Angst als dualistisches Lebenskonzept?

Wir machen unsere sogenannte „Liebe“ von bestimmten Dingen abhängig – leben in Furcht davor, diese Dinge könnten verloren gehen. Mehr noch, wir leben in der Furcht der Gewissheit, dass wir sie verlieren werden. Das ist ganz dringlich, und vollkommen abseits vom Bergriff der „Liebe“, das beklemmende Lebenskonzept des dualistischen Denksystems. Seinen unmittelbaren Niederschlag findet es im „Kapitalismus“.

Angst bedeutet immer Lieblosigkeit?

Das dualistische System – und auch der Kapitalismus – der Konsum – funktioniert ausschließlich mit dem Betriebsmittel der Lieblosigkeit. Das dualistische System ist – mehr noch – vollkommen grundsätzlich, von seinem Ursprung her, ein System der Angst und des Verlustes. Mit der ersten Teilung in Gut und Böse entstand auch die ANGST: Adam und Eva sind die Eltern der Angst. Und ganz ursächlich ist diese Angst die sogenannte Trennung – die Furcht vor einem strafenden Gott.

Der Liebesgedanke ist diametral anders?

Doch Gott – die Schöpfung – ist Liebe! Unendlich und absolut, alles erfüllend, allgegenwärtig. Das ist es, was der Mensch nicht erkannt hat, als er in seiner Gier nach dem „Mehr als Alles“ suchte und die Ganzheit zu zerteilen begann. Die Liebe ist das „Mehr als Alles“! Denn sie kennt einfach keine Beschränkungen. Und wer dies nun erkennt – der kann umkehren! Weg von der dualistischen Partitionierung, die Angst, Verzweiflung, Sinnlosigkeit, Vergänglichkeit, Gier und Neid und Krieg und Hölle und Teufel die Türen öffnen. Einfach in die diametral andere Richtung. Zur wahren Liebe.

Liebe erfüllt sich immer?

Und wer nun fragt, was das denn sein soll, die „wahre Liebe“ – nun, dem sei gesagt: „All das, was Du tust, von dem Du denkst, dass Du es aus Liebe tust, passiert auch aus wahrer Liebe.“Und sein Zweck, in Liebe, ist schon mit dem Gedanken in Erfüllung gegangen. Und darum ist der liebevolle Gedanke Sägemehl im Angstgetriebe des Dualismus. Denn Du bist es, der bestimmt, was Liebe ist. An Dir ist es, sie zu verwirklichen – und tust du das aus reinem Herzen, so veränderst Du die ganze Welt. Tatsächlich.


Vertrauen und Liebe sind vollkommen einfach?

Um lieben zu können, wirklich zu lieben, benötigt man Vertrauen. Die Schöpfung, die Liebe, ist immer vollkommen einfach. Was also ist einfacher, als das Vertrauen, welches notwendig ist, um zu lieben, dieses Vertrauen, aus der Liebe selber zu ziehen? Und noch einfacher: Wir selber sind diese Liebe. Machen wir uns ganz einfach bewusst, dass wir expandierende Liebe sind, wenn wir es nur möchten. Wenn wir es nur ein klein wenig wollen, egal, mit all unserer Unzulänglichkeit.

Fazit

Und wenn wir nur beginnen, diesen Gedanken der Liebe zu leben, dann beginnt auch jedwede Angst zu verschwinden. Denn wir entfernen uns damit aus dem dualistischen Wertesystem, an das die Ängste fest gebunden sind. Die Gründe, die für diese Ängste existierten, lösen sich in Nichts auf. Die Lebensangst, die ihren Urgrund im eben dem mangelnden Vertrauen hat, in der Idee eines unbekannten Gottes, der Nichts mit unserem Leben zu tun hat und noch dazu ein rächender, strafender, ist, wandelt sich ins Positive.

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Die Zeit – ein Folterinstrument des Ego?

Zeit, Folter, Ego

Grausame Zeit

Sich die Zeit als ein gefräßiges Tier, ein Monster vorzustellen, das ist eine einfache Übung. Und betrachten wir die Zeit, – ohne uns nun in quantenphysikalischen Erklärungsversuchen zu ergehen – von unserem, uns so final gegebenen, Standpunkt aus, so hat sie etwas durchwegs grausames. Sie nimmt die Schönheit, die Körperkraft, das Augenlicht, den Gehörsinn, die Gesundheit, sie tötet Freunde und die Lieben, sie zerstört Bauwerke, Anhäufungen von Macht. Unangreifbar und unerbittlich.

Zeit
Zeit

Ein Riese namens Zeit

Das kann einem schon Angst bereiten, nicht? Ein Gigantismus, dem wir da gegenüberstehen. Und jedes winzigste Stückchen dieses allzu übermächtigen Gedankens, jeder Bruchteil einer Sekunde also – fassen wir die Zeit in gebräuchliche Begrifflichkeiten – verkörpert die ganze Idee der Zeit, ihren vollkommenen Machtanspruch. Denn – das wissen wir alle – die schrecklichsten Dinge passieren in einem solchen winzigen Zeitraum. In einem solchen fragmentierten Raum der Zeit.

Hier ist die Ursache

Womit wir, lediglich mit dieser obigen Feststellung – in einem vollkommenen, in einem schöpferischen Schritt – die Ursache des Dilemmas erkennen können. Die Fragmentierung nämlich, die unseren Zeitbegriff bestimmt. Die Idee einer Zeit, in der, in der einen Sekunde Abgrund-Böses, in der nächsten, das schönste Bild der Welt, auftaucht. Die Idee der vollkommen Ungewissheit. Des Chaos, wenn man so möchte, zumindest des unentwirrbaren Knäuels. (Denken wir an den Flügelschlag eines Schmetterlings … )

Fragmentation

Indem wir die Zeit in Einzelteile transformieren, (nicht einmal lediglich eine simple Dualität) indem wir sie so also bis zur Unkenntlichkeit aufspalten, entfernen wir uns von ihrer wahren Bedeutung als Eins, in der alles überragenden, beinhaltenden, Idee der Schöpfung. Wir ersetzen die Vollkommenheit und Gänze durch Schnipsel eines durchaus imaginären Zeitbegriffes. Mit diesen kleinen Fetzen, die so winzig sein können, dass wir sie nicht mehr bemerken, doch immer mehr oder minder aus Angst gemacht, sind wir im Leben unterwegs.

Splitter
Splitter

Blind im Sturm der Zeitschnipsel

Nehmen wir dieses Bild: Ein Mensch, gebückt, denn der Rucksack der Sorgen und Bedrängnisse, (das sind seine Wegzeichen, die er als Erfahrung sorgsam aufhebt) den er auf seinem Weg immer weiter auffüllt, ist schwer. Er geht durch einen Sturm von Schnipseln, wie Schneeflocken, Zeitstückchen, die die Sonne verdunkeln, bis hin zur Finsternis. Der Sturm der Zeit weht sie ihm in die Augen, (auch rosa Sonnenbrillen helfen wenig) schwer kleben sie an seiner Kleidung. Jedes Stückchen, jeder Splitter, jede Flocke, in diesem Orkan des Zeitbegriffes, in dem er, nur noch Sturm im Sturm erkennend, dahin wankt, ist ein Fetzen Ersatz für die Wahrheit.

Zu Angst ersetzt

Und begonnen hat dieser entsetzliche Sturm, bestehend aus nicht mehr erkennbaren Fragmenten der Wahrheit, – so in Angst gewandelt – mit dem einem Ur-Irrtum, der für das Egodenken steht: Nämlich, dass da Verschiedenheiten sind, – der Gedanke der Trennung von Gott, der Schöpfung und den Menschen. Dies war das chaotische, zersplitternde Ersetzen der Wahrheit, so sie nicht mehr zu erkennen ist, der Tausch der vollkommenen Ganzheit mit Illusion. Hat also die nie vergangene Wirklichkeit des Unendlichen dem Zeitbegriff überbracht, die kindliche, naive Freude der Angst, das Leben dem Tod.

Wir sehen nur die Ersatzstückchen für die Lieblichkeit

Aus diesem Bild, lieber Wanderer, hast du dir deine Leinwand gebastelt, auf der du dein Leben, kleine Teile deines Pfades, im Orkan der Zeit, zu erkennen meinst. Du meinst, diese scheinbare Realität der Fetzen des Ego Zeitbegriffes, durcheinanderwirbelnd, sich verbindend und verschmelzend, sich trennend, immer neu, in wirren chaotischen Mustern, sinnlose, winzige Förmchen des Ersatzes, ohne Gewicht, gleich Flaum, sei deine Schuld, dein Irrtum, – der in dir ist. Doch ist dieser Wahnsinn, diese Angst, nur außen.

Nur Irrsinn – keine Sünde

Die Wahrheit der Schöpfung, die Liebe, ist keine Angst. Sie hat dich nicht verlassen, sie ist nicht in dieser komplett wahnsinnigen Fetzenwelt des Ersatzes da draußen. Sie ist bei dir geblieben, dich zu erlösen, warm, weich und immer bei dir. Versuche nicht in dem sinn- und planlosen Taumeln der Flocken Bedeutung zu finden, sie sind nicht von Belang. Es gibt auch keine Unterschiede zwischen Ihnen, letztlich sind sie in ihrer Illusion alle gleich. Belege sie nicht mit Namen wie Sünde oder Schuld, denn sie sind lediglich Wahnsinn. Habe keine Angst vor ihnen.

Eine Welt aus durchgeknallten Projektionen

Denn dieser Irrsinn ist außerhalb von dir. In dir dagegen ruht die Wahrheit, das Gegenteil des Wahns, die geistige Gesundheit, die Schuldlosigkeit. Denn der wahre Sinn konnte lediglich still in deinem Inneren bleiben, angesichts des Wahnsinns deiner verrückten Projektionen, aus denen du deine Welt gestaltet hast. Doch eine hervorragende Eigenschaft der Liebe ist es, sich auszudehnen.

An der Hand der Schöpfung

Und so bist auch du, vielleicht ohne es zu ahnen, doch mit völliger, aus der Nichtexistenz des Zeitbegriffes erwachsenen Gewissheit, an der sanften Hand des heiligen Geistes, dessen Aufgabe es ist, deine Ängste, entstanden aus deiner projektierten Sicht der fragmentierten, ersetzenden Zeitfetzen, aufzulösen – hin zu der vollkommen Liebe, der allumfassenden, unendlichen, zeitlosen, absoluten Kommunikation.

Die falsche Sicht der Zeit verinnerlicht

Es gibt hier eine Schwierigkeit im Verständnis. Es ist nämlich tatsächlich so, dass der Mensch diese zerstörerische Betrachtungsweise – nämlich dass Schuld und Wahnsinn in Ihm selbst zu suchen sind – verinnerlicht hat. Der erste Schritt, um beim obigen Bild zu bleiben, muss es nun also sein, zu erkennen, dass es diese Zeitfetzen gibt, dass sie die Ursache der Lebensangst sind. Der weitere Weg, durch immer neue Pforten, die sich auftun, ist der, hin zu einer Welt mit blauem Himmel, in der kein Sturm aus Zeitfragmenten, kein Zerstörungsgedanke des Ego mehr, die Sicht fortnehmen, auf die Wirklichkeit.

Weg zum Licht

Wie immer, wenn wir es mit ganz grundlegenden Begriffen, absoluten Basisalgorithmen des Lebens als Mensch zu tun haben, „Körper“ „Zeit“ „Tod“ als Beispiel, tut sich in einer solchen Begrifflichkeit, natürlich, ein Weg zum Licht auf. So auch in diesem Monster „Zeit“. Denn – wir haben ja unmittelbaren Zugriff auf die Zeit – zumindest auf unsere Zeit. Und das ist – verstehen wir uns richtig, im wahrsten Sinne dieses Wortes, alle Zeit der Welt.

Die persönliche Zeit?

Das ist ganz praktisch gemeint. Es ist möglich, den existierenden Zeitbegriff, DEINE ganz persönliche Zeit, als Hebel zu verwenden, sich selbst aufzulösen. Hört sich paradox an, ist aber so. Wir müssen die Zeit auflösen. Wenn wir das nur im Ansatz (!) probieren, werden unsere Bemühungen, durch eine Potenzierung der angestrebten Erkenntnis ihrer Bedeutungslosigkeit, uns unweigerlich und unendlich (!) sanft aus dem Sturm in den warmen Frühling führen.

Fazit

Der eigentlich offensichtliche Weg heißt also sehr einfach, aus der Zeitgesellschaft auszusteigen. Das kann damit beginnen, die Armbanduhr abzulegen. Sich selbst Raum, außerhalb der Zeit, zu geben. Auf Nachrichtensendungen zu verzichten. Verpflichtungen und Verantwortungen zu transzendieren. Sich auf die Zeit in sich selbst zu fokussieren. Sich von Zeitbegriffen nicht mehr manipulieren zu lassen. Dies sind Anstrengungen, welche die Bereitschaft aufzeigen, die der heilige Geist, als Mittler, benötigt, um alle weiteren Schritte für dich, mit dir zu gehen.

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