Die Macht der Gier

Gier

Falscher Fokus

Was ist Gier? Ein immens verstärktes „Haben wollen“? Wie kommt es dazu, dass wir uns in Gier verlieren? Wo kommt die Gier her? Ganz grundsätzlich ist wohl zu postulieren, dass dieses „Begehr“ diese ungezügelte Lust auf „mehr“ oder „dieses“, in Unzufriedenheit seine Wurzeln zeigt. Dem zugrunde liegt eine diametral verkehrte Sicht der Dinge. Es geht um Wertschätzung. Wir haben gelernt, den Fokus auf die falschen Dinge zu legen.

Gier als Gesellschaftsenergie

Gier tritt ganzheitlich auf und ist nicht mit der Begriffsfloskel „Materialismus“ abzutun. Wenn man so möchte, ist es die Quintessenz der Körperwelt, sein Kerosin, die Kraft die die Spirale ihrem Ende zu treibt. Stichwort „Entropie in einem geschlossenen System“. Doch noch und traurigerweise, ergehen wir alle in der Körperwelt uns in Gier – weil man es uns so „beigebracht hat. 

Stabilste Fundamente

Eine so mächtige Kraft hat auch kräftigste Fundamente. Die Ursache der Gier ist das System selber – sein Prinzip von Gut und Böse produziert auf komplett direktem Weg die GIER. Aus Gier haben Adam und Eva das Paradies verlassen, haben sich in dem Gedanken der Trennung von Gott verloren, als sie aus freiem Willen mehr als das Ganze wollten – und darum zu partitionieren begannen.

 

Unser Ich in kompletter Kleinheit

In einer Welt der Unterschiede, der Urteile, der Wertungen, ist die Gier eine logische Größe. In der uns anerzogenen Kleinheit ist uns der richtige Blick auf die Dinge vollkommen abhanden gekommen. Unsere Lebensmaßstäbe sind in eben dieser Lebensbetrachtung verzerrt, unklar, eigentlich ob ihres ständigen Verharrens in Änderung gar nicht wirklich existent oder von irgendeiner Permanenz. 

Verdrehte Schau

Die Schau der wirklich wichtigen „Dinge“ ist vergraben unter einer dicken Krume von Arroganz, Selbstmitleid, intensivster Manipulation in Verbindung mit einer vollkommen verdrehten Einschätzung des eigenen Daseins. (Die eben angesprochene für uns selbst ausgerufene „Kleinheit“) Verdrehte Prämissen, Maßstäbe des Egostrebens. Ein Bild so falsch und doch so realistisch, wie es nur sein kann. 100 Prozent Egowerk.

Hierarchien im Ganzkörper-Cyber-Suit

Um Maßstäbe geht es bei der Gier, um Hierarchie, um Einteilung, Wertung, Urteil. Um das Besser, das Höher, Weiter. Man hat uns diese Treppenphilisophie von Babyalter an eingebläut , es ist das Ganzkörper-Suit mit dem wir vor unserer Spielkonsole sitzen. Gewinnen muss man im Leben! Dublonen sammeln! Was dabei passiert, ist, dass der Fokus des Geistes sich ändert. Und diese materialistische Schau der Dinge ist von Adam und Eva arrangiert.

Verkehrtes Gleis

Unsere Lebensanschauung, unser Verhalten, ist auf dem falschen Dampfer gebaut! Furchtbar, tragisch grundsätzlich. Wir wissen dies auch, tief in uns drin. Der Zweifel, der uns ständig, bohrend, begleitet. Wir sind nicht zufrieden, mit dem was wir haben, was wir sind. „Die Gesamtsituation ist nicht zufriedenstellend.“ Das rührt daher, dass uns nicht bewusst ist, welche Unmenge, welch immenser Reichtum der unsere ist. „Man“ verhindert, dass wir ihn sehen.

„Ewiger“ Grundsatz

Im Zuge dieses uns anmanipulierten Blickwinkels, Standpunktes, „ewigen“ Grundsatzes, ist unser Sehen grob geworden, vollkommen plump, einer schweren Behinderung anheim gefallen. Jede Feinheit entgeht uns. Wir sind abgelenkt, unser Blick findet keinen ruhigen Punkt. Selbst wenn wir die Dinge wissenschaftlich, dualistisch, bis in ihr „Innerstes“ zerlegen – die Schönheit ist uns verloren gegangen. Dieses Empfinden tief in unserem Geist, es sagt uns jedoch, dass wir für die Schönheit geboren sind. Eine Diskrepanz, die unser Lebensschmerz ist.

Suche die Liebe – aber finde sie nicht.

Was wir in der Gier versuchen, ist Ersatz zu finden, für die uns nicht mehr sichtbare, nicht mehr spürbare Liebe eines Gottes, den wir auf ein Milliarden Kilometer entferntes Piedestal gewuchtet haben, wo er uns unter Garantie nicht stört. Da wir aber sicher sind, (wir wissen es, tief in uns) dass diese Schönheit, dieses Glück, diese göttliche Erfüllung, nach der wir im Grunde gieren, tatsächlich existent ist, versuchen wir nun, es in der Konstellation des „Gut und Böse“ des urteilenden Denkens zu finden. „Suche die Liebe – aber finde sie nicht.“

Verständlicher Wesenszug

Unsere Gier ist also nur allzu verständlich – doch wir strecken unsere Fühler in die falsche Richtung aus. In unserer Kleinheit können wir nicht akzeptieren, nicht sehen, sind wir nicht gewahr, dass aller Reichtum dieser Erde längst uns gehört – wir haben ihn bloß falsch betrachtet, haben Namen, Bezeichnungen, die Wirklichkeit verwechselt. Wir sehen uns in unserer Egoblase in Konkurrenz – in einer Hierarchie, auf einer Leiter – wir können das „Ganze“ der Schöpfungsliebe weder sehen – noch könnten wir es akzeptieren.

Universen der Liebe

In einem der vorhergehenden Texte wurde einmal die Frage nach der Art und Weise, denn Sinn des Lebens zu finden, mit dem Vorschlag beantwortet, sich ein Stück Moos aus dem Wald mit nach Hause zu nehmen, sich dieses Universum zu betrachten – um diesen Sinn ohne weiteres zu entdecken. Lernen, trainieren Sie, die kleinen Dinge wieder zu sehen! Die Schönheit, sie liegt im Blickwinkel des Betrachters – üben Sie, die Wirklichkeit wieder zu erkennen.

Fazit

Wenn wir das, was wir „haben“ mit Dankbarkeit besitzen, wenn wir unsere Dankbarkeit im Leben schlechthin, ehrlich meinen, dann braucht es nicht mehr, in unserem Geist. Dann ist die Gier besiegt. Wenn wir uns sicher sind, über die Liebe der Schöpfung, wenn wir in das Vertrauen in ihre Zärtlichkeit gefunden haben, dann gibt es keinen Grund mehr, für irgendeine Gier. Wir wissen, dass für uns in einer Art und Weise – vollends – gesorgt ist, die eine solche Regung ganz einfach obsolet macht.

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Gier

Jeder ist käuflich?

Wer ist in seinem Leben nicht schon einmal über diesen Gedankengang gestolpert: Dass des Menschen Gier tatsächlich umwerfend ist, die erstaunlichsten Dinge – und vor allem auch Wesenszüge – ans Tageslicht bringt. Jeder ist käuflich. Obwohl diese Feststellung immer wieder Empörung unter den Denkern hervoruft – bewahrheitet sie sich leider durchaus. Aus Gier werden Morde begangen, Kriege angezettelt, von der Gier lebt unser kapitalistisches Gesellschaftssystem.

Wo ist der Ursprung der Gier?

Woher aber, so wollen wir erforschen, ganz abseits von all der Entrüstung über ihre Allgegenwart, kommt denn diese Gier im Ursprung? Der Beginn des Daseins des Menschen wird in der Bibel ja sehr symbolhaft mit dem sogenannten „Sündenfall“ beschrieben und dargelegt. Weit abseits von der Interpretation der Kirche, geht es hier um den Moment der Entscheidung – aus freiem Willen des Menschen – das, was Gott ist, sei strafend. (Denn, wenn ich den Apfel esse …) Das ist der Beginn des Dualismus, der dualistischen Gedankenkonstruktion, der Aufteilung in Gut und Böse.

Adam und Eva?

Der Gedanke allein, dass es auf der einen Seite gut sei, die Frucht nicht zu essen, auf der anderen Böse (die Folgen kennen wir alle) sie denn doch zu essen – dieser Gedanke allein, ist der Zündfunke für die Kettenreaktion des dualistischen Strudels – der seinen Anfang also in dieser ersten Aufteilung in Gut und Böse findet. Und nun, sind wir doch bereits am Beginn der ganzen Misere angelangt – (dem „Sünden-Fall“ in den Dualismus) können wir doch noch einen kleinen Schritt weiter im Verständnis tun.

Die Gier: Mehr als Alles?

Denn was führt den Menschen, der doch von Gott, von der Schöpfung, von der Liebe, mit allem ausgestattet ist, dass die Absolutheit für ihre geliebten Kinder möchte (also alles – in Liebe) was führt diesen Menschen aus seinem unbeschreiblichen Glück hin zum dualistischen Gedanken? Ihn, dem schon ALLES gegeben ist? Nun – hier taucht sie also zum ersten Mal auf, noch vor der Entscheidung, dass es Gut und Böse und damit einen bestrafenden Gott gibt, einen Schöpfer vor dem man Angst haben muss. Hier erscheint Sie, in Ihrer ganzen Ungeheuerlichkeit: Die GIER.

Entsetzliche Waffe des Egos?

Denn, was möchte der Mensch, der ALLES hat, in seiner Gier? MEHR als ALLES. Er wollte in seinem freien Willen, mit seinem freien Denken, mehr als dieses Alles, das ihm die Liebe gab – (das funktioniert nicht) darum begann er es zu zerteilen, um sich dann vorzustellen, er hätte tatsächlich mehr. Das ist der Grund, warum er – mit der Unterscheidung zwischen Gut und Böse – mit der Aufteilung begann, der Partitionierung, die, in ihrer unheilvollen Dynamik, bis jetzt andauert. „Mehr als Alles“. So ist die Gier also der wahre, durchdringende Ur-Grund für unser Verhaftet-Sein in dieser Welt, so wie es der Buddhist beschreibt, ist die entsetzliche Waffe des Egos, die uns in Fesseln hält.

Unser Leben von Gier durchsetzt?

Das heißt im Folgeschluss, dass unser Leben komplett vom Gedanken der Gier durchsetzt ist, dass die Grundbausteine unseres Denkens hier zu finden sind, sich über, mit, durch, die Begrifflichkeit der Gier definieren lassen. Die Gier ist also einer der wesentlichen Begriffe im Dasein. Und wie bei allen grundlegend wichtigen Begriffen – als Beispiel mögen dienen „Zeit“ „Körper“ oder auch „Sprache“ so ist auch über den Begriff der „Gier“ ein Weg zur „Erleuchtung“ aufgezeigt.

Gier ist erkennbar?

Gier ist ein Verhalten, dass wir festmachen können, zumindest begrenzt. Will meinen, es ist uns möglich, Gier zu erkennen, und – was uns selbst angeht – diese Gier zu überwinden oder zumindest in Grenzen zu halten. Da die Begrifflichkeit grundlegend ist, – wie wir anhand des Apfels verdeutlicht sahen, – führt ihre Demontage auch zu grundlegenden Ergebnissen. Wir lösen uns mit der Auflösung der Gier vom kompletten Ego-Dasein. Verlassen wir also den Bedeutungsraum der Gier, haben wir das Ego endgültig überwunden.

Gier ist das Skelett des Ego?

So stellt sich die Begrifflichkeit der Gier als eine, nachgerade wunderbare, Hilfe dar, ein nicht falsch zu interpretierendes Erkennungszeichen, das uns den richtigen Weg weisen kann. Wo Gier im Spiel ist, ganz egal in welcher Form und ob offensichtlich oder vollkommen untergründig – ist der Weg nicht der Richtige, muss die Option der „Gier“ ausgeschaltet werden, sonst ist das Projekt für den Weg untauglich. Nun ist das, was die Gier darstellt jedoch so umfassend, so durchdringend, dass wir keinesfalls von einem Tag auf den anderen, nicht in einem absehbaren Zeitraum, von ihr lassen könnten. Sie ist das Skelett des Egos. Und haben wir das Ego, damit die Gier überwunden, haben wir auch diese Realität der Vergänglichkeit überwunden.

Gier – erkennbare, zu ändernde, negative Dynamik?

Es ist tatsächlich ein wenig so, als ob die negativen Tendenzen, die uns auf unserem Weg begegnen, die uns selbst zu großen Teilen in der Zeit verkörpern, mit dem Begriff der „Gier“ eine Art Signalfarbe erhalten hätten. Gier ist einfach zu erkennen – und es ist möglich, eben weil sie einfach zu sehen ist, gegen sie vorzugehen. Ein wunderbares, ein ausgesprochen hilfreiches Wort also, dass uns das Ego in seiner Überheblichkeit da an die Hand gegeben hat. Wir können ganz nach dem simplen Motto: „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ unseren Weg zur letzten Wahrheit voranschreiten.

Fazit

Es ist also nicht so, als ob die Schöpfung uns ziel- und planlos durch unser irdisches Dasein taumeln lassen würde. Es sind uns ganz deutliche Signalpfosten für unseren Weg gesetzt. Zeichen, die wir nicht verkennen können, von denen wir, uns selbst gegenüber, nicht behaupten können, wir wären nicht in der Lage gewesen, sie zu sehen und entsprechend zu handeln. Und die Gier hat eine so bestechende Farbe, einen so besonderen Geruch, einen so nachhaltigen Geschmack, dass wirklich jeder von uns sie entlarven kann.

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