Das Paradies gewünscht
Es scheint auf, dass viele Menschen die Konstellation „Spiritualität“ und „Leben“ auf eine sehr trennende Art und Weise betrachten. Da ist auf der einen Seite dieses offensichtlich wunderschöne, wünschenswerte Gefühl, von dem in jedem spirituellen Wegweiser die Rede ist – welches man unbedingt erreichen möchte – wie alles was angenehm und als kostbar beschrieben wird – und auf der anderen Seite, – da befindet sich das schnöde Leben in Arbeit, Miete, Krankheit, Leid. Zwei Kontrapunkte.
Die vielgerühmte Brücke gibt es nicht
Das eine, die Spiritualität, hat nichts mit dem anderen, meinem Leben in der Gesellschaftskonstruktion zu tun. Soweit auch richtig – denn, die wahre Erkenntnis hat tatsächlich keine Bezugspunkte mehr, zur Gesellschafts- Urteilsidee. Das vielfach heraufbeschworene Bild einer Brücke aber, über die man geht, um dann im „Erkenntnisparadies“ zu landen, ist ein falsches Bild.
Die Lösung liegt nicht auf irgendeiner „Seite“
Es gibt die Brücke so nicht. Das ist ein falsches, ein trennendes Bild. Die Wahrheit über die Erkenntnis ist, dass sie ganz bei uns liegt, sie ist zu finden, wenn man den Gesellschaftsgedanken transzendiert – das meint also, dass die Erlösung in der Mitte des Gesellschaftsgedankens zu finden ist – nur hier – und nicht an einem anderen Ort, der, wie auch immer, getrennt von uns ist. Es gibt kein Außen, Die Erkenntnis ist im Hier und jetzt – und sie löst den Gesellschaftsgedanken einfach auf.
Keine Polarität
Es ist also nicht so, dass es da irgendeine Polarität gäbe – das genaue Gegenteil trifft zu. Wir können das Erreichen eine Ortes der Stille in uns realisieren, einem Platz, an dem wir in der Lage sind, unsere Leidensprobleme zu erkennen und aufzulösen, so die Urteilsidee der Gesellschaft zu negieren, – wir können das Erreichen dieses Platzes LERNEN. Meditation ist auch ÜBUNG. Das hat nichts mit Anstrengung tun. Doch die notwendige Stille zu generieren, benötigt Übung. Erkenntnis ist das Ziel Deines Pfades. Wir müssen uns also, mitten im Gesellschaftsgeschehen, „auf den Weg“ machen.
Keine Brücke sondern unser Weg
Es ist also ein Pfad, ein Weg, den wir gehen müssen, um zu verstehen. Durch diverse Türen. Wir laufen, unser ganzes Dasein, von einem Tor zur nächsten Pforte. Wir durchschreiten sie, meist, ohne es auch nur zu ahnen. Doch an einem gewissen, einem „heiligen“ Punkt, da wird die Erkenntnis übermächtig – sie wird erinnert – und die kontrapunktuelle Ignoranz ist nicht mehr sichtbar, spürbar, verschwindet, wird, ganz simpel, nicht mehr gelebt. Das ist ein Weg, ein Pfad, eine Distanz.
In den Liebesgedanken investieren
Unser Treibstoff, die Energie für diesen Weg, die kommt aus uns selbst. Wenn wir unsere Kraft nicht mehr in die Gesellschaftsidiotie verschwenden, bleibt die Power für den Pfad. Je mehr wir von uns investieren – in den Liebesgedanken – desto „schneller“, „eher“ (Die Schöpfung kennt keinen Zeitbegriff) wird uns das „endgültige/ewige Verständnis“ näher kommen. Es ist unser heiliges Wollen, das von der Liebe mit aller Macht unterstützt und gefördert wird.
Keine Trennung von Illusion und Wahrheit
Es stellt sich also keineswegs so dar, dass Gesellschaft und heilige Spiritualität getrennt wären – sie sind eines, – bis die Illusion offenbar wird. Es ist das Wissen über und von und durch die Gesellschaft notwendig, zumindest ausgesprochen förderlich, um zu verstehen, wie unnötig und vollkommen überflüssig (in relativer Form) dieses Wissen letztlich tatsächlich ist.
Notwendiges Praktizieren
Alle verzweifelten Versuche, für sich selbst eine Welt der Spiritualität zu errichten, die vorgeblich nichts mit der Gesellschaft zu tun hat, stellt sich dar, wie der Kampf des Don Quichotte. Es ist die PRAXIS DES TRANSZENDIERENS, also ein PRAKTIZIEREN, das Erfolg bringt. Wir sind nach und nach in der Lage zu ERKENNEN – und das löst auf. Die Lösung, der Pfad liegt in Dir, vollständig. Ein Außen gibt es nicht. DU bist Spiritualität UND Gesellschaft. DU bist das Zentrum.
Verinnerlichte, ganzheitliche, Spiritualität
So scheint auf, dass Spiritualität dann wirklich sinnvoll wird, wenn sie bis zur Vollständigkeit (was Auflösung des Kontrapunktes bedeutet) integriert, verinnerlicht ist. Dann hat die Spiritualität, das erforderliche Maß an Erkenntnis erreicht, den Gesellschaftgedanken der Schuld transzendiert, geschluckt, die Kommunikationswege übernommen.
Zauberwelt
Das meint schlicht und einfach – Spiritualität ist ganzheitlich. Eine Zauberwelt der Erkenntnis, so auf einen Schlag – das ist tatsächlich Wunsch. Je stärker man sich dies in der Welt aber wünscht, und es tatsächlich, ganzheitlich zu verwirklichen sucht, desto mehr WUNDERHILFE der Schöpfung wird einem zuteil. Dieses Wünschen – es braucht die Zeit dieser Welt. Es ist der Pfad. Rufe, und die Liebe wird auf den leisesten Laut reagieren.
Fazit
Der Urgrund jeder wirklichen Spiritualität ist die Vereinigung von Körper und Geist. Der Körper ohne Geist, ist lediglich Materie, Fleisch. Ohne Willen und ohne Macht. Erst unser Geist, der sich heute, in diesen Tagen, noch schwer gefangen zeigt, in den Parametern der Gesellschaft, in Vereinigung mit diesem Leidengsgenerator, zu dem wir uns erklärt haben, löst diese Missverständnis in der Zeit auf.
Interessant:
Weshalb können wir nicht erkennen, dass der Tod nicht existiert?