Was bedeutet Spiritualität im gelebten Alltag?

Spiritualität, Alltag

Der Alltag verwandelt sich grundsätzlich?

Haben Sie die Überschrift gelesen? Mit dieser Fragestellung sind wir inmitten der Trennung angelangt. Ganz automatisch tun sich zwei Schubladen auf – die Spiritualität als das besondere, das Gute – der Alltag das gewöhnliche, das Schlechte. Das sind die Spielereien des Egos, die uns auf noch wesentlich verwickelteren Ebenen unser ganzes Leben lang begleiten. Richtig müsste die Frage lauten: „Was bedeutet Spiritualität für den gelebten Alltag?“ Denn beides ist keinesfalls zu trennen.

Aber Spiritualität hat keinen Platz im Alltag?

Es wird da nun Menschen geben, die sagen, „Moment mal! So ist das nicht! Spiritualität, das bedeutet für mich Meditation, eine Auszeit von dem ganzen Trubel. Entspannung. Das lässt sich nicht mit meinem übrigen Leben verbinden. Die kleine Meditation am Computerarbeitsplatz. Ja. Meinetwegen. Aber nicht mehr.“ Andere werden der Ansicht sein: „Genau das ist der Punkt! Diese ganzen, zum Teil doch wirklich verrückten Ideen, lassen sich überhaupt nicht in den Alltag intergrieren oder übertragen! Es bleibt esoterisches Geschwafel!“

Unannehmlichkeiten entstehen aus Verteidigung

Wir alle wissen, -betrachten wir die ganze Angelegenheit mal sehr einfach – dass Unannehmlichkeiten aus Angriff und Verteidigung entstehen, immer auf der Basis von Angst. Das kann man tatsächlich generell so formulieren. Wirklich jedwedes Geschehen, das uns in negativer Weise tangiert, hat seinen Urgrund in der Angst, aus der unweigerlich die Haltung der Verteidigung oder aber die des Angriffs entwachsen.

Der moderne Tantra Pfad
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Ängste als Grundlage

All diese Ängste, die uns hier bewegen, können wir quasi im Supermarkt bekommen. Es herrscht wahres Überangebot. Sei es die ganz tief wurzelnde Furcht um das monetäre Überleben, mag es die Angst vor dem Tod oder einer Krankheit sein, die Schlussfolgerungen, die wir aus diesen Ängsten ziehen, sind die Basis für das, was wir unser Leben nennen, ja Grundlage für die Planung desselben. Und ganz klar und deutlich wird: Je mehr wir uns von diesen Angstzuständen in unserem Leben lösen können, desto wunderbarer muss das Leben sein.

Die größte Angst der Tod

Die wohl größte Angst, die nur zu gut den oben genannten Prämissen entspricht ist die eine Angst, von der wir immer tunlichst vermeiden, sie anzusehen. Die – man könnte sagen, Idee der Gewissheit, was Siechtum und letztlichen Todes anlangt. Eigentlich ein Gedanke, der dazu führen könnte, das Leben gelassener zu sehen – das Ende ist unausweichlich, warum also noch großartig Sorgen machen? Genauso könnte man postulieren, dass jede Anstrengung im Leben sinnlos ist, da sie ja doch mit mir zusammen in der Grube endet.

Ein erheiterendes Spiel

Von einer Superposition aus beobachtet, ist die ganze Angelegenheit tatsächlich mehr als amüsant. Ein winzig kleines Partikel im Universum beschließt für sich, der Mittelpunkt desselben zu sein. Ein Sonnenstrahl, der vermeint, er sei die Sonne, ein kleines Kräuseln einer Welle auf dem Ozean, welches glaubt, das Meer würde es verschlucken. Dieser ach so kleine Punkt meint also zu erkennen, was das Leben ist. Es beginnt mit der Geburt, dauert vom ersten Schrei bis hin zum baldigen Ende in Leiden an. Und bietet reichlich Gelegenheit zur Sünde.

Ein schöner Schöpfer!

Das ist es also, was ein allmächtiger Schöpfer, der keine Unterschiede kennt, der kein Gut und kein Böse kennt, keinen Anfang und kein Ende, der ewig ist und immer war, für seine geliebten Kinder, „die er gleich sich selbst“ erschaffen hat, sich denkt? Ein Leben nur ein Hauch, endend mit dem Tod? Das erscheint nicht nur unlogisch, sondern klingt vielmehr nach einem Gott, mit dem nicht sonderlich gut Kirschen essen ist. Nennt sich dies Liebe?

Angelernte Konditionen

Hier ist ein klares Nein deutlich. Dies, was wir als Leben erleben, kann so, wie es sich für uns darstellt, nicht von Gott, von einer absolut liebenden Entität stammen. Es ist eine Illusion, ein Traum. Und schon die Idee, die die Realität dieses Traumes postuliert, kann nur falsch sein. Abgesehen von allen physischen Beweisen, die es für unsere Unsterblichkeit gibt – ist jedoch die reine Überzeugung, die angelernte Kondition des Todesgedanken, so dermaßen überwältigend, dass wir die andere, noch viel größere Möglichkeit, nämlich die Unsterblichkeit, gar nicht erst ins Auge fassen. Wer möchte denn auch in einer solchen Welt unsterblich sein? Der Tod – mit ihm seltsam verzwirbelt Gott – scheint die wirkliche Erlösung zu sein.

Die Liebe löst auf

Die Wirklichkeit – die Wahrheit die durch die Begrifflichkeit Gott, die Schöpfung, die Liebe beschrieben wird, steht über dieser Gedanken-Seifenblase, die wir da erschaffen haben. So bunt sie auch zu schillern scheint – es sind die Farben des Todes, des Siechtums, der Krankheit und des Zorns die sie tatsächlich ausmacht. Die Realität der liebenden Schöpfung löst diesen traurigen Gedanken, diese absurde Idee, sanft auf.

Liebevolle Gedanken

Alles, was wir als Menschen zu tun haben, um letztlich die Wahrheit der Liebe sehen und vollkommen erkennen zu dürfen, ist es, der Liebe, der Schöpfung, Gott, einen Platz in unseren Gedanken zu schaffen, an dem er einkehren kann. Einen Platz der Liebe für die Liebe. An einem verschmutzten Ort wird sich allerlei Ungeziefer einfinden, ist der Platz aber sorgsam mit wahrer Liebe bereitet, wird die Liebe, die Schöpfung, auf den leisesten Ruf hin kommen. Verzeihung und damit verbunden die liebevollen Gedanken – das ist der Schlüssel.

Das Ego fürchtet die Liebe

Wir alle haben so viele drängende Fragen, die Suche nach dem letztlichen Sinn verschwindet in der Vielfalt dessen, mit dem wir uns, aus unserer angenommenen Rolle heraus, jeden Tag beschäftigen müssen. So ist das Ego zufrieden, sein Ziel erreicht. Wir reihen uns ein, in den Trauerzug vor der unausweichlichen Bahre. Eine im wahrsten Sinne des Wortes todtraurige Idee. Vor allem – in dieser Idee sind keine wirklich liebevollen Gedanken vorgesehen. Das Ego fürchtet sich vor ihnen, denn sie lösen seine obskure Struktur ins Nichts auf.

Fazit

Spiritualität – das heißt liebevolle Gedanken. So viele davon, dass Negatives keinen Platz mehr hat, sich von ganz alleine auflöst. Liebevolle Gedanken, Taten, Werke. Liebe im Überfluss, strömend, sich ausbreitend, reißend, mitreißend, anspornend. Wir sollten Gott, die Schöpfung, uns selbst leben. Liebe und wirkliches Leben – das ist dasselbe. Doch nicht die Liebe ist gemeint, die unsere Gesellschaft definiert.

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Was bedeutet eigentlich Dualismus?

Dualismus

Dualismus – die Grundlage westlichen Denkens?

Steigt man in ein wirklich spirituelles Gespräch ein, weit weg von allen Ritualen und Chantings, von allen Meditations- und Körperübungen die zur Erleuchtung führen sollen, weit entfernt auch von den spirituellen Führern, die das Heil ihrer Jünger mittels einer nahezu diktarorisch anmutenden „Heilsstruktur“ anstreben, – ist man an einem solchen Diskurs beteiligt, wird zwangsläufig sehr schnell das Wort „Dualismus“ auf’s Tapet gelangen.

Wu?

Um die wirkliche Bedeutung dieser Begrifflichkeit des Dualismus zu verstehen, ist es am Besten, zumindest ein adäquater Weg, sich mit den Schriften des Zen-Buddhismus zu befassen. Einen wunderbaren Erklärungsansatz findet man auch in Werken des „Dadaismus“ der frühen 70 ziger. Schauen wir uns doch dieses so wichtige Wort einfach einmal an. Das Duale, die Zweiheit steckt darin. Duo. Dos. Zwei. Die Reduktion eines Etwas auf zwei Betrachtungsweisen.

Analytisches Denken des Westens?

Der Begriff Dualismus umschreibt das analytische Denken des westlich orientierten Menschen. Weit weg von dieser ursprünglichen Begrenzung auf zwei unterschiedliche Standpunkte der Betrachtung, wird weiter partitioniert, bis scheinbar nicht mehr übrig bleibt. Im analytischen Denken stellt der Dualismus eine Kettenreaktion, tatsächlich vergleichbar mit einer nicht enden wollenden nuklearen Explosion, dar. Die erste Unterscheidung zwischen „Gut“ und „Böse“ die Zündung.

Adam und Eva?

Hier stoßen wir, was nicht weiter erstaunlich ist, auch auf ein Erklärungsschema im christlichen Glauben. Einige Wahrheiten haben sich auch in diesen überlieferten Worten und Maßregeln gehalten, welche die Menschen zum großen Teil, vollkommen desorientiert, als Wort Gottes erkennen möchten. In diesem Sammelsurium der Bibel finden sich die Worte zum Paradies, zum Baum der Erkenntnis, der verbotenen Frucht.

Kette der Zerteilung ins Chaotische?

Dort ist der Anfang der oben erwähnten Chaoskette, der Beginn des Menschentraumes, der Anfang des egoverhafteten Denkens, die Trennung von Gott, von der bedingungslosen Liebe, beschrieben. Es ist dieser vage Augenblick als Adam dern Apfel von Eva annimmt. Als sich die „Erkenntnis“ des Dualsimus auftut. Der Augenblick der Entscheidung des freien menschlichen Willens als Kind Gottes, etwas als „Verboten“ anzusehen, also eine Entscheidung zu treffen, zwischen „Gut“ und „Böse“. Sich also von der Alleinheit Gottes, der absolut ist und keine Unterschiede kennt, zu trennen.

Sich ausdehnende Trennung von Gott?

Diese Trennung – eigentlich nur ein Denkfehler – besteht bis heute, sich ausdehnend wie das Universum. Aus dieser „Erkenntnis“ heraus, entschied sich der Geist für ein Leben in eben diesem Dualismus, der nichts anderes meinen will, als Vergänglichkeit, Krankheit, Leiden, Siechtum und Tod, wie sie der Buddhismus als „Anhaftungen“ kennt. Im christlichen Glauben wurde das Ganze in unglaublicher Weise reduziert und reglementiert, bis wir die fabelhafte Begrifflichkeit der „Sünde“ vorfanden.

Dualismus – Urgrund des menschlichen Leidens?

Das so einfach anmutende Wort „“Dualismus“ entpuppt sich als der Urgrund des menschlichen Leidens. Aus ihm entsteht Ungewissheit, zusammen mit ihr zwangsläufig die Angst. Die Angst, die das Leben der Menschheit nicht lediglich tangiert, sondern in regelrechter Weise ausmacht. Die beinahe faszinierende Eigenschaft des dualen Gedankens, in perfider Weise ganz ähnlich der Liebe, er dehnt sich nämlich aus.

Aufspalten bis zum Unverständnis?

Das menschliche Denken dividiert, partitioniert, ausgehend von diesem ersten verhängnisvollen Denkansatz, immer weiter, ohne Ende. Dies ist der Punkt. Das menschliche Denken, die Egostruktur teilt, nimmt weg – die Schöpfung gestaltet das Ganze. Was ganz offensichtlich wird: Wir verlieren uns in der Existenz einer dualistischen Denkstruktur, die immer weiter aufteilt, immer mehr vom Gedanken der Alleinheit abkommt, die Trennung von Gott, Schöpfung, Liebe somit zunehmend manifestiert.

Abseits jeder Hierarchie?

Wahre, wirkliche Spiritualität, – die Abkürzung des Pfades, auf dem wir uns alle unweigerlich befinden – benötigt Disziplin. Doch ist diese Disziplin lediglich dazu aufzuwenden, den Gedanken der Disziplin aufzulösen. Hier liegt eine Offensichtlichkeit, an der viele Menschen scheitern. Denn ein solcher Versuch führt an den Abgrund des bisherigen Ichs. Das Ego suggeriert unheimliche Angst, schon bei der bloßen Betrachtung dieser Möglichkeit. Regeln, Hierarchien – damit Furcht vor Repression, wie auch immer Unterschiede, damit Angst – sichern seine Existenz.

Die Dunkelheit der negativen Gedanken vor unserem Erkennen

Wenn also hier von Disziplin die Rede ist, dann ist damit die praktische Übung an den bestehenden Denkstrukturen gemeint. Es sind genau diese ausgesprochen chaotischen, scheinbar ineinander verwobenen, sich selbst bestätigenden und doch jeden Augenblick sich individuell ändernden Gedankenknäuel, welche die Dunkelheit vor unserem wirklichen Sehen ausmachen. Der Abgrund von dem vorher gesprochen wurde, ist die Entscheidung, die jede Seele einmal treffen wird – doch es ist der Sprung von einem schwarzen, verbrannten Felsen in einen vermeintlichen Abgrund – landen wird man auf „Goldenem Grund“ wie ein Mönch vor vielen Jahrhunderten einmal formulierte.

Was ist dieser Sprung in den „Abgrund“?

Es ist der Augenblick des Verständnisses. Der Moment, an dem man erkennt, wie es um die Wertigkeiten dieses Lebens bestellt ist. In dem man sich entscheidet, diese Struktur der Urteile und Ängste zu verlasssen, um sein Vertrauen in die einzigen Hände zu legen, die es in der Wirklichkeit, der Wahrheit gibt – es sind die des Vaters, die uns umfassen, die wir selbst sind.

Dualismus ist eine egoverhaftete Denkstruktur?

Dualismus ist also die egoverhaftete Denkstruktur, die in zutiefst zwiegespalterner Art und Weise jedwedes Ding zerteilt, zersplittert, und sich diebisch freut, wenn es ihr angeblich gelingt, einzelne Fragmente wieder zusammen zu setzen, so dass sie einen – wie auch immer – Sinn ergeben. Fast beschwört dies das Bild eines gigantischen Stücks Käse herauf, in dem die Menschlein vorgefertigten Gängen folgen, sich in Löchern des Käseleibes verstecken, manche wagen sogar, eigene Tunnel zu graben, doch immer bleiben sie in dem Gewirr der Gänge gefangen. .

Im Dualismus kann es keine Wahrhaftigkeit geben?

Zu versuchen, in diesem Denken einen Sinn zu finden, eine Wahrhaftigkeit, muss immer scheitern. Die Suche nach Gott, nach der Schöpfung, der Liebe, bleibt, so man in diesem Gedanken der Dualität verhaftet ist, vollkommen sinnlos. Es kann sich hier keine Art von Vertrauen in irgendetwas ergeben – alles ist dem Gedanken der Vergänglichkeit, des Unterschiedes, des Urteils, der Sünde und damit der Angst ausgeliefert.

Der moderne Tantra Pfad
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Hinter den Gedankenberg blicken?

Ist man in der Lage, dieses Gedankengebäude des Dualismus zu erkennen, wird deutlich, dass dahinter die Herrlichkeit verborgen liegt. Die wunderbare Nachricht ist, uns allen ist es gegeben, – es ist unser Weg – dies zu erkennen. Die Schöpfung, die Liebe, kennt keine Zeit, unser sehnliches Streben nach dem vertrauensvollen Urgrund ist längst erfüllt – er ist da – nur können wir ihn nicht erkennen, wegen der Lumpen des dualistischen Sehens, der vor unseren Augen klebt.

Staunende Ehrfurcht voller Freude?

Was die Erkenntnis mit sich bringt, das ist ein so gewaltiges und tiefes, von staunender Ehrfurcht erfülltes Gefühl der Freude am Leben, dass ihm nichts gleichkommt. Und doch ist es nur ein milder, sanfter, nahezu vager Abglanz der wahren Herrlichkeit. Es ist letztlich das Wissen um die Ganzheit der Schöpfung – es ist das Leben in einem schönen Traum, mit der Gewissheit des Aufwachens zur Unsterblichkeit. Denn wie könnte die Schöpfung, die Liebe Anfang und Ende kennen?

Sprung auf „Goldenen Grund“?

Es ist dieser Sprung in den Abgrund, um auf „Goldenem Grund“ zu landen, kein Abbruch des Lebens, das bis dahin geführt wurde – keine Abkehr ins Eremitentum, in unerreichbare, mystische, mysteriöse, distanzierte Heiligkeit. Die Schöpfung, Gott die Liebe, ist kein Geheimnis, sie ist nicht nur von Auserwählten zu erreichen. Mit der Erkenntnis ändern sich unsere Wertigkeiten. Wir sind in der Lage das Schöne, die Wirklichkeit anzunehmen und so auch zu sehen.

Fazit

Das einzige Gegenmittel, dass die Menschen aus diesem Denkgefängnis der dualistischen Denkstrukturen des Ego erlöst – ist die wahre Liebe, die Schöpfung selbst – in Form von liebevollen Gedanken, die keine Unterschiede beinhalten, das Negative auflösen, zur Seite schieben, nicht der Beachtung Wert finden. Die Meditation, ein Mantra – kann unser ganzes Denken ausfüllen – hier tun sich nun Chanting als auch alle Arten der Bewegung, beispielsweise des Tanzes – schlicht der Körperlichkeit, als Möglichkeit auf – was uns auch zum Tantra führen kann. Immer geht es um die Wahrheit, die vollständig, also ohne Unterschiede, absolut ist.

„IF YOU MEET BUDDHA ON YOUR WAY – KILL HIM!“

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