Die Zeit – ein Folterinstrument des Ego?

Zeit, Folter, Ego

Grausame Zeit

Sich die Zeit als ein gefräßiges Tier, ein Monster vorzustellen, das ist eine einfache Übung. Und betrachten wir die Zeit, – ohne uns nun in quantenphysikalischen Erklärungsversuchen zu ergehen – von unserem, uns so final gegebenen, Standpunkt aus, so hat sie etwas durchwegs grausames. Sie nimmt die Schönheit, die Körperkraft, das Augenlicht, den Gehörsinn, die Gesundheit, sie tötet Freunde und die Lieben, sie zerstört Bauwerke, Anhäufungen von Macht. Unangreifbar und unerbittlich.

Zeit
Zeit

Ein Riese namens Zeit

Das kann einem schon Angst bereiten, nicht? Ein Gigantismus, dem wir da gegenüberstehen. Und jedes winzigste Stückchen dieses allzu übermächtigen Gedankens, jeder Bruchteil einer Sekunde also – fassen wir die Zeit in gebräuchliche Begrifflichkeiten – verkörpert die ganze Idee der Zeit, ihren vollkommenen Machtanspruch. Denn – das wissen wir alle – die schrecklichsten Dinge passieren in einem solchen winzigen Zeitraum. In einem solchen fragmentierten Raum der Zeit.

Hier ist die Ursache

Womit wir, lediglich mit dieser obigen Feststellung – in einem vollkommenen, in einem schöpferischen Schritt – die Ursache des Dilemmas erkennen können. Die Fragmentierung nämlich, die unseren Zeitbegriff bestimmt. Die Idee einer Zeit, in der, in der einen Sekunde Abgrund-Böses, in der nächsten, das schönste Bild der Welt, auftaucht. Die Idee der vollkommen Ungewissheit. Des Chaos, wenn man so möchte, zumindest des unentwirrbaren Knäuels. (Denken wir an den Flügelschlag eines Schmetterlings … )

Fragmentation

Indem wir die Zeit in Einzelteile transformieren, (nicht einmal lediglich eine simple Dualität) indem wir sie so also bis zur Unkenntlichkeit aufspalten, entfernen wir uns von ihrer wahren Bedeutung als Eins, in der alles überragenden, beinhaltenden, Idee der Schöpfung. Wir ersetzen die Vollkommenheit und Gänze durch Schnipsel eines durchaus imaginären Zeitbegriffes. Mit diesen kleinen Fetzen, die so winzig sein können, dass wir sie nicht mehr bemerken, doch immer mehr oder minder aus Angst gemacht, sind wir im Leben unterwegs.

Splitter
Splitter

Blind im Sturm der Zeitschnipsel

Nehmen wir dieses Bild: Ein Mensch, gebückt, denn der Rucksack der Sorgen und Bedrängnisse, (das sind seine Wegzeichen, die er als Erfahrung sorgsam aufhebt) den er auf seinem Weg immer weiter auffüllt, ist schwer. Er geht durch einen Sturm von Schnipseln, wie Schneeflocken, Zeitstückchen, die die Sonne verdunkeln, bis hin zur Finsternis. Der Sturm der Zeit weht sie ihm in die Augen, (auch rosa Sonnenbrillen helfen wenig) schwer kleben sie an seiner Kleidung. Jedes Stückchen, jeder Splitter, jede Flocke, in diesem Orkan des Zeitbegriffes, in dem er, nur noch Sturm im Sturm erkennend, dahin wankt, ist ein Fetzen Ersatz für die Wahrheit.

Zu Angst ersetzt

Und begonnen hat dieser entsetzliche Sturm, bestehend aus nicht mehr erkennbaren Fragmenten der Wahrheit, – so in Angst gewandelt – mit dem einem Ur-Irrtum, der für das Egodenken steht: Nämlich, dass da Verschiedenheiten sind, – der Gedanke der Trennung von Gott, der Schöpfung und den Menschen. Dies war das chaotische, zersplitternde Ersetzen der Wahrheit, so sie nicht mehr zu erkennen ist, der Tausch der vollkommenen Ganzheit mit Illusion. Hat also die nie vergangene Wirklichkeit des Unendlichen dem Zeitbegriff überbracht, die kindliche, naive Freude der Angst, das Leben dem Tod.

Wir sehen nur die Ersatzstückchen für die Lieblichkeit

Aus diesem Bild, lieber Wanderer, hast du dir deine Leinwand gebastelt, auf der du dein Leben, kleine Teile deines Pfades, im Orkan der Zeit, zu erkennen meinst. Du meinst, diese scheinbare Realität der Fetzen des Ego Zeitbegriffes, durcheinanderwirbelnd, sich verbindend und verschmelzend, sich trennend, immer neu, in wirren chaotischen Mustern, sinnlose, winzige Förmchen des Ersatzes, ohne Gewicht, gleich Flaum, sei deine Schuld, dein Irrtum, – der in dir ist. Doch ist dieser Wahnsinn, diese Angst, nur außen.

Nur Irrsinn – keine Sünde

Die Wahrheit der Schöpfung, die Liebe, ist keine Angst. Sie hat dich nicht verlassen, sie ist nicht in dieser komplett wahnsinnigen Fetzenwelt des Ersatzes da draußen. Sie ist bei dir geblieben, dich zu erlösen, warm, weich und immer bei dir. Versuche nicht in dem sinn- und planlosen Taumeln der Flocken Bedeutung zu finden, sie sind nicht von Belang. Es gibt auch keine Unterschiede zwischen Ihnen, letztlich sind sie in ihrer Illusion alle gleich. Belege sie nicht mit Namen wie Sünde oder Schuld, denn sie sind lediglich Wahnsinn. Habe keine Angst vor ihnen.

Eine Welt aus durchgeknallten Projektionen

Denn dieser Irrsinn ist außerhalb von dir. In dir dagegen ruht die Wahrheit, das Gegenteil des Wahns, die geistige Gesundheit, die Schuldlosigkeit. Denn der wahre Sinn konnte lediglich still in deinem Inneren bleiben, angesichts des Wahnsinns deiner verrückten Projektionen, aus denen du deine Welt gestaltet hast. Doch eine hervorragende Eigenschaft der Liebe ist es, sich auszudehnen.

An der Hand der Schöpfung

Und so bist auch du, vielleicht ohne es zu ahnen, doch mit völliger, aus der Nichtexistenz des Zeitbegriffes erwachsenen Gewissheit, an der sanften Hand des heiligen Geistes, dessen Aufgabe es ist, deine Ängste, entstanden aus deiner projektierten Sicht der fragmentierten, ersetzenden Zeitfetzen, aufzulösen – hin zu der vollkommen Liebe, der allumfassenden, unendlichen, zeitlosen, absoluten Kommunikation.

Die falsche Sicht der Zeit verinnerlicht

Es gibt hier eine Schwierigkeit im Verständnis. Es ist nämlich tatsächlich so, dass der Mensch diese zerstörerische Betrachtungsweise – nämlich dass Schuld und Wahnsinn in Ihm selbst zu suchen sind – verinnerlicht hat. Der erste Schritt, um beim obigen Bild zu bleiben, muss es nun also sein, zu erkennen, dass es diese Zeitfetzen gibt, dass sie die Ursache der Lebensangst sind. Der weitere Weg, durch immer neue Pforten, die sich auftun, ist der, hin zu einer Welt mit blauem Himmel, in der kein Sturm aus Zeitfragmenten, kein Zerstörungsgedanke des Ego mehr, die Sicht fortnehmen, auf die Wirklichkeit.

Weg zum Licht

Wie immer, wenn wir es mit ganz grundlegenden Begriffen, absoluten Basisalgorithmen des Lebens als Mensch zu tun haben, „Körper“ „Zeit“ „Tod“ als Beispiel, tut sich in einer solchen Begrifflichkeit, natürlich, ein Weg zum Licht auf. So auch in diesem Monster „Zeit“. Denn – wir haben ja unmittelbaren Zugriff auf die Zeit – zumindest auf unsere Zeit. Und das ist – verstehen wir uns richtig, im wahrsten Sinne dieses Wortes, alle Zeit der Welt.

Die persönliche Zeit?

Das ist ganz praktisch gemeint. Es ist möglich, den existierenden Zeitbegriff, DEINE ganz persönliche Zeit, als Hebel zu verwenden, sich selbst aufzulösen. Hört sich paradox an, ist aber so. Wir müssen die Zeit auflösen. Wenn wir das nur im Ansatz (!) probieren, werden unsere Bemühungen, durch eine Potenzierung der angestrebten Erkenntnis ihrer Bedeutungslosigkeit, uns unweigerlich und unendlich (!) sanft aus dem Sturm in den warmen Frühling führen.

Fazit

Der eigentlich offensichtliche Weg heißt also sehr einfach, aus der Zeitgesellschaft auszusteigen. Das kann damit beginnen, die Armbanduhr abzulegen. Sich selbst Raum, außerhalb der Zeit, zu geben. Auf Nachrichtensendungen zu verzichten. Verpflichtungen und Verantwortungen zu transzendieren. Sich auf die Zeit in sich selbst zu fokussieren. Sich von Zeitbegriffen nicht mehr manipulieren zu lassen. Dies sind Anstrengungen, welche die Bereitschaft aufzeigen, die der heilige Geist, als Mittler, benötigt, um alle weiteren Schritte für dich, mit dir zu gehen.

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Wir vergewaltigen die Zeit hin zur Schuld!

Zeit Vergewaltigung Schuld

Die Zeit – ein Korsett der Angst?

Zeit in Angst, Angst in Zeit. Die erste Sekunde stellte den, in zeitlichen Begriffen dargestellten, 0-Punkt des Dualismus dar. Indem wir die Ewigkeit gedanklich fragmentierten, legten wir den Grundstein für unsere Ignoranz. Schon oberflächlich betrachtet, zeugt die nur grobe Sicht auf das noch gröbere Muster “Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft” für das Chaos und die furchterregende Potenz, mit der das Ego diese Struktur verteidigt.

Die Zeit vergewaltigt

Schuld bis in die Ewigkeit?

In Zeitbegriffen des Ego gefangen, erleben wir die Vergänglichkeit, den Tod. Das ist sein erklärtes Ziel. Und auch den Begriff der Ewigkeit nimmt es für sich in Anspruch. Denn die Schuld, die wir in der Zeit angehäuft haben, ist ewig, verfolgt uns über unsere körperliche Vergänglichkeit hinaus – zusammen mit dem Ego. So spricht das Ego zwar vom „Himmel“, macht jedoch gleichzeitig deutlich, dass er für uns nicht erreichbar ist.

Die Zeit nur eine Ansammlung von Schuld?

Zeit – das heißt Veränderung. Heiligkeit – die umfassende Liebe der Schöpfung – kennt keine Veränderung. So wird deutlich, dass die Zerteilung eines Zeitbegriffes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft lediglich ein Konstrukt des Egos ist, mit dem Ziel, Schuld und Tod und Sünde und Vergänglichkeit ganz durchdringend zu manifestieren. Die Schuld kommt aus der Vergangenheit und wirkt in die Zukunft. Das, was Gegenwart sein sollte, ist nur eine Ansammlung von Vergangenheit, verschwindet darin.

Sich potenzierende Schuldkonstruktion?

Das, was das Ego tut, ist, aus den Fragmenten der Zeit eine Schuldkonstruktion zu basteln, die sich potenziert und geradewegs in die Hölle führt. Die Begrifflichkeiten von Vergangenheit und Zukunft sind sein Werkzeug. Wie erstaunlich klar, unverbrüchlich und strahlend kommt dagegen die Wahrheit ans Licht. Die reine Gegenwart. Eine Gegenwart, ohne eine Vergangenheit, die sie übertüncht, um die Zukunft zu verdunkeln.

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

Jetzt?

Außerhalb jeder Wertung des Egos gibt es das Jetzt.
Das „Jetzt“ der absolute Augenblick, in dem es weder Vergangenheit noch Zukunft geben kann, ist das Ziel der Schöpfung der Liebe, das schon längst erreicht ist – ohne Zeit, ohne Form, ohne Erinnerung. Dieses „Jetzt“ wird in dir aufsteigen, allmählich, wie eine Kerzenflamme sich wandelt, zur Feuersglut. Dieses Jetzt, welches dich im Glück und vollkommener Schuldlosigkeit umfängt, ist das, was du mit dem, was dir das Egowissen zeigt, niemals erreichen wirst.

Das Jetzt wartet in dir

Doch du kennst es, du wirst es wiedererkennen. Es tut sich vielleicht auf, wenn du den Mikrokosmos einer Blume verinnerlichst, wenn du bei der Geburt deines Kindes anwesend bist. Doch sind diese kurzen Momente schnell vorbei, die Hässlichkeit des Egoangetriebenen Lebens, macht sie vergessen. Und doch ist die Möglichkeit dieses Blickwinkels immer in dir.
Vergegenwärtige: Das „Jetzt“, in dem sich am Ende keine Fragmente einer eingebildeten Vergangenheit, einer aus der Vergangenheit projizierten Zukunft mehr befinden, ist deswegen frei von Tod, Verwesung, Angst, Schuld und Trauer, Gier und Leid, frei von jedem Schmerz – die doch alle nur Illusionen der Vergangenheit sind.

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Die Strategie des Ego

Das Jetzt kennt weder Vergangenheit noch Zukunft

Im Jetzt existiert diese Vergangenheit nicht. Nur das, was liebevoll ist, kann erkannt werden. Hast du dich auf die Liebe eingelassen, auf den Frieden, wird dieses Jetzt dich erfassen, wird es dich tragen. Die einzige Voraussetzung ist, dass du diese Liebe möchtest. So einfach ist das. Sie wird zu dir kommen. Du brauchst nicht leiden und dich nicht anstrengen. Wenn dein Wille der Wille der Schöpfung ist, so wird sie dich nicht alleine lassen, wie sie keines ihrer Kinder je vergessen hat.

Die Liebe wird alle erreichen

Auch denen, welche sich arrogant und verächtlich, ihr Ego gesättigt durch die vorgebliche Macht, aufgeblasen, von ihr abwenden, sie verleugnen, bietet sie die Allmacht der universenumspannenden Liebe an. Doch, blind in ihrer verblendeten Gier, systemgebunden, sind sie nicht in der Lage, sie zu erkennen. So fahren sie fort, in ihrem Zerstörungswerk, bis sie sich, im Augenblick der Auflösung ihrer Form, mit ihrem wirklichen Ich, kurzzeitig befähigt sehen, die übergroße Liebe zu erkennen, die allem Leben zugrunde liegt. Hier scheint für sie der Anfang und das Ende zu sein.

Der Tod ist Illusion

Die Wirklichkeit ist die Ewigkeit. Der Tod existiert nicht. Er ist Illusion. Hinter dem, was wir dort vermuten, wo wir vom Tod reden, scheint eine immerwährende Sonne, die des ewigen Lebens. Und der Tod, wie ihn das Ego verwendet, ist lediglich eine wirkungslose Drohung. Es ist, als ob vor den Menschen eine rote Fahne geschwenkt würde, sie sich, wie eine Herde Rinder, geschlossen dem Pferch zuwenden. Könnten sie doch bloß zu ihrer wahren Natur aufwachen, das Paradies erkennen, das hinter der roten Fahne des weltlichen Wissens in der raumlosen und zeitlosen Ewigkeit, die wir wirklich sind, auf sie wartet. Erwacht aus diesem leidvollem Traum der Macht über die Schöpfung! Erkennt ihre Liebe in Euch.

Zeitlos

Nichts geht verloren

Nie, ist etwas verloren. Jetzt. Ja, dieses Jetzt ist lebendig vorhanden. Es findet sich jenseits des Denkens. Und doch ist es so nah, dass wir es zumeist nicht erkennen. Es versteckt sich im Flügelschlag des Kolibris genau so, wie in der Vernichtung von Milliarden von Quadratkilometern Regenwald. Es ist vielleicht vorhanden, wenn ein Zen-Mönch seine Schüler auffordert, mit einer Hand zu klatschen, wenn ein Buddha, um eine tief bedeutungsvolle Rede zu halten, eine Lotosblume über seinen Kopf hält.

Gottes Atem


„Ich bin lediglich das Loch in einer Flöte,
durch die Gottes Atem strömt.“

Fazit

Diese Weisheit, diese Hingabe in den wundervollen Willen der Liebe, außerhalb der Zeit, mag ein Beginn des Wissens sein. Mag der Beginn einer überirdischen Melodie voller Klarheit, rein und unschuldig, sein. Diese zeitlose Melodie, das ist das Versprechen der Liebe, wird uns in Ewigkeit begleiten. Und deine Brüder werden den Klang vernehmen und sie werden beginnen die Tücher vor ihren Augen eines nach dem anderen zu entfernen. Und das Licht der Wahrheit, welches in der Melodie schwingt, wird ihre traurigen Gemüter erhellen, auch wenn sie es nicht wahrhaben möchten.

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