Du bist der Träumer, nicht der Traum!

Traum

Von welchem Traum reden wir? Selbstverständlich vom Traum des Lebens, der Existenz in einem menschlichen Körper, einem Fühlen, einem Denken, einem Handeln, einem Reagieren. Die Gesellschaftsvernunft protestiert nun:
„In der Nacht träume ich, der Tag ist, teilweise schmerzhafte, Realität!“
Tut sich die Frage auf, wo der großartige Unterschied liegt, außer, dass in nächtlichen Traum andere Spielregeln gelten, beziehungsweise etliche Prämissen und Gesetzlichkeiten aufgehoben sind? Um diese Frage beantworten zu können, sehen wir uns einmal an, woraus die Träume entstehen.

Wir werden nun feststellen, dass die Quelle, das Repertoire, der Fundus, beider „Träume“ identisch ist. Identisch sein Muss. Die Bestandteile des Traumes sind gewisse, in Form gebrachte Gedankenbeschreibungen von Dingen, von Aktionen, die wir auf unserem Daseinspfads erlernt haben, die uns beigebracht worden sind. Schlussfolgerungen, aus denen wir geschlussfolgert haben. Was den nächtlichen Träumen fehlt, sind (leider auch nur in gewisser Hinsicht) Begrenzungen.

Per Zufall – ist die oben gestellte Frage nach dem Unterschied zwischen nächtlichen Träumen und dem Leben, im letzten Satz schon erklärt – in einem einzigen Wort – , nämlich: „fehlt“. „Was den nächtlichen Träumen „fehlt.“ Denn: Wer ist es, der statuiert, hier würde etwas fehlen? Wer kann behaupten, dieser oder jener Traum sei der “Wirkliche“? Sie lachen vielleicht. Aber so ist das. Diese Situation entsteht aus der Tatsache, dass unsere komplette sogenannte „Gesellschaftswirklichkeit“ schlicht und einfach eine Erfindung ist. Und wir, ganz persönlich sind der, komplett individuelle, Erfinder.

Also ist der nächtliche Traum lediglich anders gestaltete „Wirklichkeit“. Und wie eine Wirklichkeit sich gibt, ist abhängig von der anderen. Ein Baum im Traum beispielsweise wird die meisten optischen und ebenso die sonstigen (von uns aufgestellten) Voraussetzungen erfüllen, die ein Baum eben zu haben „hat“. Diese individuellen Voraussetzungen, aus persönlichen Erfahrungen geboren, führen dazu, dass jeder von uns, sozusagen, seinen ganz eigenen, absolut persönlichen, individuellen Baum besitzt. Den niemand auf dieser ganzen schönen weiten Welt jemals zu sehen bekommen wird – außer dir selbst. Denn jeder hat seine ganz ureigenen Erfahrungen, Bilder, die diesen seinen „Baum“ ausmachen.

Du bist der Baum, Du füllst ihn zu absoluten Gänze aus. Alles, was Du jemals über Bäume (in einer gigantischen Verzweigung der Bedeutung) erfahren und abgespeichert hast, fließt in diesen Baum hinein. Und – WOOOOOPPPPSSSS – das ist nicht nur mit diesem einsamen Baum so. Das gilt für Dein DASEIN. Verstehst Du was das unverbrüchlich heißt: Du bist der Schöpfer! Du bist der Besitzer des Fundus! Du hast das Drehbuch geschrieben! Du schreibst es jetzt gerade und Du hast den freien Willen von der Schöpfung erhalten, es so zu schreiben, wie Du möchtest.

Wenn Du verstehst und verinnerlicht, dass es sich hier um Träume in den Gesetzlichkeiten der Gesellschaft handelt – wirst Du auch das Chaos schauen. Und verstehen, dass der eine Traum ganz genauso ohne Bedeutung ist, wie der andere. Denn beide entstehen aus dem, was Dir die Gesellschaft „das Leben“ beigebracht hat – aus dem, das Du gezwungen wurdest – und zwar wortwörtlich unter Androhung der Todesstrafe – zu adaptieren, als des Lebens letzte Wahrheit.

Diese letzte Wahrheit ist eben der Tod, ist die Anschauung, die Vergänglichkeit, Gier, Hass, Geiz, Krankheit, Aggression, Verteidigung, Schuld und Sünde .. und vieles mehr enthält. Und es war und ist eine Entscheidung, die Dir „aufgezwungen“ wurde,man ließ Dir keine Wahl. Doch die Entscheidung ist immer zu fällen, jede Sekunde Deines Lebens. Und Du bist in der Lage, Dich anders zu entscheiden. Denn Du bist der Träumer. Nicht der Traum. Und Dein Traum ist luzid.

Zwei Systeme des Daseins gibt es. Es sind dies das Sein in Vergänglichkeit und das komplette Gegenteil – die Ewigkeit in Liebe. An Dir ist es, hinter die Kulissen zu sehen und die Wirklichkeit zu wählen. Diese Entscheidung ist nur scheinbar eine, die Du treffen kannst – denn Deine Erlösung von der Egoidee und den Anhaftungen ist das Ziel der Liebe, der Schöpfung – und die fehlt nie, sie hat diesen, ihren einzigen Wunsch, schon zu Beginn aller Ewigkeit erfüllt – nur Du bist (noch) nicht in der Lage, dies zu erkennen.

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Traum

Träume sind gesellschaftsfähig?

Der Begriff des Traumes, seine Deutung – fast wird mir Angst, darüber zu schreiben. Ich lächele. Denn wir finden uns hier in Argumentation mit einer sehr peniblen, sehr streitbaren Gilde – auch wenn sie von ihrer Definition her postulieren muss, dass alles möglich ist. Den Traum selbst aber in Frage zu stellen – das kann heftige Gegenargumentation, lediglich „böses Blut“ geben. Denn nicht nur für die Traumdeuter steht der Traum sehr real im Leben. Nun, wir stellen den Traum nicht in Abrede.

Jeder Traum ist ganz persönlich?

Wie erleben wir unsere Träume? Natürlich ist jeder Traum ein vollkommen persönlicher. Gewöhnlich „erwachen“ wir des Morgens, erinnern uns in unterschiedlicher Intensität und Präzision an den Traum, wobei die Erinnerung ganzheitlich ist, also auch die Gefühle und Emotionen umfasst. Das tangiert auf jeden Fall (zumindest unterbewusst) den kommenden Tag. Nicht genug, ist da nun auch noch ein gigantischer Spielplatz für spezielle, esoterische, spirituelle, Interpretationen des „Erlebten“.

Das Barometer der Träume

Um in diesem Fall ein Gesamtbild der Angelegenheit deutlich zu machen, strukturieren wir die Sache mit den Träumen. Wir kommen hier, mit unserer Dialektik, dem Barometer nahe. Es gibt, ausgesprochen grob, in einer Übersicht, drei Stufen des Träumens. Dessen, wie man Träume erlebt, dessen, was die Träume auszusagen meinen. Im Folgenden der Versuch einer partitionierten Annäherung.

  1. Der gewöhnliche Traum


Das Repertoire an Traumfilmen, Dialogen, Schauspielern, Nebendarstellern, der Fundus, Drehorten, die technischen Möglichkeiten, sind unbegrenzt. Die Handlung scheint sich sehr willkürlich zu ergeben, offensichtlich aber aktiv beeinflusst vom Geschehen des vergangenen Tages. Von den Geschehnissen, den Beobachtungen, Bildern, Emotionen, die an der „Oberfläche“ abgespeichert sind. Der Background, das ständig wechselnde, meist mehr mehr, als minder chaotische Drehbuch, sind von abgespeicherten Bildern, Erinnerungen, Lerninhalten bestimmt.

Gewöhnliche Träume sind ein Spiegel dessen, was wir als „gelebtes Leben“ als „Realität“, zu der wir jeden Morgen erwachen, betrachten. Das heißt, – auch wenn diese Begrifflichkeit gerade im allgemeinen Diskurs etwas überbelastet erscheint, – sie sind ein Abbild des Chaos des dualistischen Denksystems – mit all seinen Ängsten, die aus dem Urteil stammen. Je tiefer verhaftet wir in den Ängsten, der Schuld, den proklamierten „Sünden“ dieser Struktur sind, desto erfüllter von Ängsten, desto verworrener, zeigen sich auch unsere Traumszenarien.

  1. Der ruhige Traum

Schreiten wir fort, auf unserem Weg ins Verständnis, zur Wahrheit hin, verändern sich diese „gewöhnlichen Träume“. Denn, liebevolle Gedanken, die in zunehmendem Maße unser gesamtes Denksystem durchdringen, gestalten Träume der Vergebung. Und wie auch die schlechten Träume sich in unserem Tagesleben niederschlagen, mit Emotionen, Gedanken, ja, einer Auffassung des Lebensinhaltes – so tut es auch der Traum der Vergebung.

Je mehr wir erkennen, dass wir träumen, dass auch unser nächtlicher Traum lediglich eine andere, wesentlich komplexer gestaltete Illusion, eine weitere Dimension in eben unserem Traum des Lebens darstellt, desto mehr verschwimmen, langsam, die Unterschiede, der ruhige Traum der Nacht gleicht mehr und mehr dem sanften Traum des Lebens. Die Ganzheitlichkeit der Dinge stellt sich auch im Traum ein.

Traum
  1. Der Traum des Lebens

Als letzte Stufe auf dem Barometer der Träume, auf dem Weg des Lebens, zur Erleuchtung hin, existiert lediglich mehr ein einziger Traum: Der des Lebens in einem verweslichen Körper. Und auch dieser wird letztlich überwunden. Der Schlaf der Nacht dient lediglich der Erholung des Körpers, ungestört durch Illusionen, auf welcher Ebene auch immer. Ungestört emfängt der Mensch auf dem Weg der Erleuchtung den nächsten Tage seines von Liebe erfüllten Lebenstraumes, dankt der Sonne für ihre Wiederkehr.

Der Traum des Lebens des Menschen auf dem Weg zur Erkenntnis ist ein luzider Traum. Denn wahrhaftig sind wir Schöpfung, Liebe, sind wir Gott. Wir sind das Absolute, das diesen Traum träumt. So ergeben wir uns nicht in die Kleinheit, wir wissen, in diesem unserem Traum sind wir zu allem, zum Größten, in der Lage. Es gibt keinen Grund Angst zu haben. Die Liebe gestaltet den Traum unserer Realität zusehends durchsichtiger, die Nichtigkeit des Traumes scheint in jedem einzelnem Atom auf, das warme Licht erreicht uns, die alte Melodie wird lauter, wir selber werden zu zartem Klang.

Fazit

Die Träume der Vergebung werden uns durch die absolute, zärtliche und fürsorgliche Schöpfung, die Liebe geschenkt – dann, wenn wir ihr einen Platz bereiten in unserem Herzen – wenn wir mit aller uns verfügbaren Ehrlichkeit nach ihrer Wahrheit, der Erkenntnis über ihr Wesen verlangen. Und der Weg von den Träumen der Vergebung zum einzigen, wundervollen, bezaubernden, Lebenstraum ist nicht weit.

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