Das menschliche „Dasein“ – ein fauler Kompromiss?

Unser Leben gefertigt aus noch dazu scheinbaren Kompromissen?

Wir stehen mit unserem menschlichen Dasein, unserem Begriff von dem, was wir sind, inmitten eines faulen, noch dazu nur scheinbaren Kompromisses. Dass wir diesen Kompromiss „eingegangen und zu finden geworden“ sind, ist uns nicht bewusst. Und doch ist hier der Grund zu finden, für jenen leisen, ab und auch auch brüllenden Lebenszweifel, für die Vergeblichkeit unserer Sinnsuche. Letztlich gibt sich der, doch in der Urteilsidee durchaus positive belegte, Kompromiss vielgestaltig.

Prall voll Subjektivität?

Bevor wir auf die große Frage des Sinns und Unsinns des Lebens hinter dem Kompromiss kommen, sehen wir uns den Begriff noch ein wenig genauer an. Übersetzt: „In Ermangelung einer besseren Alternative mit dem Vorlieb nehmen, was zu beiderseitigen Gewinn unter den gegebenen Umständen möglich erscheint.“ Das strotzt vor Subjektivität, schreit nach unterschiedlichen Standpunkten/Sichtweisen – stinkt erbärmlich, schon im Vorfeld, nach Manipulation – vielmehr noch nach Kapitulation.

Umständehalber zurückstecken?

Umso trauriger, wenn wir uns eingestehen müssen, dass wir unser gesamtes Leben in solche Kompromisse, manche kleiner, manche riesig, abgepackt haben. Wir stecken zurück, weil die (äußeren) Umstände es so vorschreiben. Ein Kampf mit Physik, Biologie und Gesellschaftsordnung? Die Übermacht dieser Gegebenheiten, in denen wir adaptieren, uns ducken, angreifen und verteidigen, übt enormen Druck auf uns, unser Dasein aus.

Wir schließen Kompromisse in bloßen Angeblichkeiten?

Ist es also die Art und Weise, wie wir mit dieser Angelegenheit umgehen, die uns als Mensch definiert? Wer in diese Fragefalle geht, ist nicht allein – ist in dem grossen Verstaendniskerker gelandet, mit der ganzen Menschheit. Denn, um diese Frage zu beantworten, ist es notwendig, die mit ihr vorgegebenen Gesellschaftspraemissen voll und ganz anzunehmen. So wird unser Dasein zu einem grossen Kompromiss.

Aufgezwungene Kompromisse?

Nur zu schnell sind wir gezwungen, den ersten großen Kompromiss anzunehmen. Jenes Statement, das unser Denken ausmacht. Das ist: Die Existenz von Gut und Böse. Der erste, alles umfassende, sich ausdehnende Urteil des Ego. Der Kompromiss des Dualismus. Des urteilenden Denken, das immerzu aufteilt, definiert, Abhängigkeiten schafft. Grenzen. Grenzen, die uns uns selbst klein denken lassen. Ein Kompromiss ist nicht das Ganze – ein Haufen Kompromisse sind noch weniger. Und so entsteht denn auch dieses Gefühl, als fehle etwas in unserem Leben – eben dieser Zweifel ob des Sinns.

Verzehrende Dynamik?

Umso mehr wir versuchen, über diese Kompromisse zu herrschen, sie abzuschaffen – will meinen, also möglichst kompromisslos zu handeln, desto mehr saugt uns die Dynamik ein. Denn unsere Kompromisslosigkeit ergibt sich aus den vorgegegbenen Statuten der Gesellschaft – das heißt unsere vermeintliche Kompromisslosigkeit ist letztlich selbst lediglich Kompromiss. Der Kompromiss spiegelt sich, könnte man sagen.

Kompromisslose Schöpfung?

Das Problem liegt offen: Die Schöpfung, die Liebe, ist vollkommen ohne Kompromiss, kennt kein Gut und Böse, das urteilende Denken der Menschen jedoch hat diesen Gedankenzug zur Grundlage. Was bleibt: Wir müssen uns diesem furchtbaren Kompromiss doppelt entziehen. Zum einen ist Kompromisslosigkeit im Zuge des gesellschaftlichen Verhaltens notwendig, zum anderen ist dies nur möglich, wenn wir erkennen, dass die Grundlagen all der Kompromisse lediglich Illusionen sind.

Kompromiss in Illusionen?

Die Kompromisse, die Statuten des Todes, der Krankheit, der Sünde. Des Angriffs, der Verteidigung. Der Trennung von Gott – durch die irrige Idee, die Schöpfung, die Liebe, könnte, in ihrer Absolutheit des Guten, verwesliche, dem Zorn, der Gier und der Krankheit ausgelieferte Wesen erschaffen. Wie vollständig und ganz, diese Idee. Wie furchtbar, wie grausam. Wie lächerlich.

Gespiegelter Kompromiss?

Es ist, dass wir einen Kompromiss inmitten eines Kompomisses leben. Auch dient uns das Gefühl, im Leben (zumindest() einen Kompromiss (ich mache das Beste draus) in die richtige Richtung getan zu haben, als generelle Entschuldigung, mehr noch sogar Rechtfertigung unseres gelebten Daseinssinnes. Kompromisse verschaffen kurzzeitige Linderung, doch sie hinterlassen immer jenen faden Geschmack. Der Weg nun, weg von diesem unangenehmen Geschmack ,von diesem traurigen Annehmen von Dingen, die man nicht bestimmen kann, den Situationen des Lebens, in denen man zurücksteckt – ein Entfernen von der Existenz in Kompromissen – das ist die Tugend des Annehmens.

Kompromisse existieren nur in unserem Bewusstsein?

Betrachten wir uns einmal grob das Gerüst eines Kompromisses, wird deutlich, wie sinnlos sein Dasein in unserem Bewusstsein eigentlich ist. Denn nur dort ist er zu finden. Wir erschaffen mit unserem Denken immer zumindest zwei Positionen, Situationen. Die eine wäre das Wunschdenken, die andere das, was wir daraus machen,- oder aber eben auch nicht. Beide Positionen ergeben sich (das sind quasi die Koordinaten) aus dem, was wir über unser Leben zu wissen glauben, – Unsere Vorurteile unsere Schlussfolgerungen etc.

Subjektiv flüchtige Basis?

Nun sind diese Positionen, auf die wir uns da festlegen, die wir zur Grundlage für unsere Entscheidungen machen, zum einen ausgesprochen flüchtig – zum anderen vollkommen subjektiv, manipuliert, verzerrt – schlicht als Ausgangsbasis für irgendeine Entscheidung vollkommen untauglich. Wir verbiegen uns in nahezu akrobatischer Qual, um irgendwie „ehrlichen Herzens“ diese unsere Wahrheit wahrzumachen um so denn auch entsprechend Kompromiss eingehen zu können.

Wahrheit aus einem anderen Denksystem?

Ja. Wir verbiegen uns – und das ist schmerzhaft. Wir sprechen hier von unserem Leben. So wird deutlich, dass kompromisslose Wahrheit, wie sie in unserem Denksystem nicht zu finden ist, der einzige Weg heraus aus dem Schmerz ist – der von der Schöpfung der Liebe nie gewollt war, der nur in unsere Denkfehler existiert, der eigentlich Illusion ist.

Sich aus sich selbst manifestierendes Chaos?

Wer die Sinnlosigkeit des Systems erkannt hat, wer letztlich sieht, wie sich das Chaos aus sich selbst heraus manifestiert – um immer neue Zeugen seiner Macht auf die Bühne zu bringen, wer versteht dass der Kompromiss lediglich in einer riesigen Zersplitterung der Nichtexistenz von Beständigkeit existiert – der versteht, dass Kompromisslosigkeit der einzige Ausweg wäre, man aber in einem Dasein der Kompromisse, mit dieser Haltung auf längere Sicht nur scheitern kann, bzw. man sein Leben zu andauernder Qual gestalten würde.

Kompromisslosigkeit ist nicht der Weg?

Wir können also zumindest feststellen, dass Kompromisslosigkeit in diesem Gesellschaftsdenken nicht die Lösung ist, bzw. ganz einfach nicht funktioniert. Da es jedoch ganz klar die Lösung ist, muss es noch eine andere Kompromisslosigkeit geben, die auf einer anderen Ebene funktioniert. Die ausgezeichnete Nachricht ist; Es gibt diesen Pfad und er er ist äußerst einfach zu beschreiten. Er hat auch einen signifikanten Namen: Vertrauen nämlich heißt er – und führt alle Kompromisse ad absurdum.

Kompromissloses Vertrauen ist der Pfad?

Kompromissloses Vertrauen – der Schlüssel zur Erleuchtung, der Weg, der Pfad. Dieses kompromisslose Vertrauen in die Liebe in die Schöpfung zu leben – das ist die Aufgabe in unserem Dasein. Vollkommenes Vertrauen heißt ganze Liebe – die Schöpfung erfüllt sich in Dir und Deinen Taten, Deinem Denken. Kompromisslos und mit aller Kraft aus der Quelle. Du musst es nur erkennen.

Urvertrauen in Angstfreiheit?

Du tust, was Du machst. Du tust es aus Liebe und aus reinem Herzen, in vollkommenem Vertrauen. Du tust, was Dir möglich ist. Was Dir unmöglich erscheint, obwohl es möglich sein könnte, versuchst Du zumindest. Du kannst aus diesem Urvertrauen heraus in vollkommener Angstfreiheit handeln. Nicht binden Dich mehr irdische Gesetzlichkeiten. Du selbst bist nun der Kompromiss – er füllt sich selbst aus und ist damit ausgelöscht.

Kompromisslose Ganzheit?

In der angestrebten Ganzheit, die seit Anbeginn aller Zeit besteht, kann es keinen Kompromiss geben. Seine Bedeutung ist ganz einfach verschwunden, ausgelöscht. Wir leben in dieser kompromisslosen Ganzheit, doch wir fehlen, dies auch nur im Geringsten zu erkennen. Denn wir haben uns von den Beziehungen (den Kompromissen) zwischen und mit anderen Göttern (Konsum, Krankheit, Krieg, Tod, Sünde) bestechen lassen. Ihr kaltes Funkeln ist uns mehr wert als die wunderschöne, bezaubernde Wahrheit.

Fazit

Annehmen und vertrauen – angstfrei und lächelnd den Weg gehen. Da bleibt endlich Zeit, die wunderbaren Blumen am Wegrand zu betrachten, jenen Wasserfall zu besuchen, auf dieser Blumenwiese im warmen Frühlingswind zu verweilen. Nichts hindert uns mehr, die Biene zu sein, die glücklich Blütenstaub sammelt und Pollen verteilt.

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