Tantra – Wie kann besserer Sex denn spirituell sein?

Tantra Yoga

Was ist Tantra?

Tantra – von vielen Menschen verständlicherweise – die generelle Information gibt nicht viel anderes her – mit intensiver Sexualität gleichgesetzt – ist ein Yogaweg zur Erleuchtung. Es existieren nahezu ungezählte Pfade, Möglichkeiten zu einer Erlösung zu finden – jeder Weg ist der richtige und Tantra ist einer davon. Tantra ist keine Religion, eher eine, im Sinne des Yoga, „praktische Philosophie.“ Im Gegensatz zu anderen Wegen, fokussiert Tantra dabei die Körperlichkeit.

Was unterscheidet Tantra von anderen Philosophien?

Die Tradition des Tantra nimmt den Weg über die Präsenz des Leibes in dieser Welt. Während andere Glaubensrichtungen, die nichtsdestotrotz eng verwoben mit dem Tantra Yoga bleiben, die stete Loslösung von allen materiellen Dingen, generell den Anhaftungen verkünden, geht die Tantra Methodik den entgegengesetzten Weg. Die Sensorik, der fleischliche Körper selber, mit seinen Nervenbahnen und Muskeln wird zum herausragenden Instrument.

Wer kann Tantra praktizieren?

Die Mystik des Tantra umfasst uraltes, ganz konkretes Wissen um den Aufbau des menschlichen Körpers, der Ursprung der Tantrapraxis liegt auch in den vedischen Schriften. Das Ziel ist, die latent vorhandenen Energien, die in der Sexualität enorm verstärkt werden, zur spirituellen Realisierung des Selbst, dem Erreichen der geistigen Unsterblichkeit hin zu verändern, zugänglich zu machen, Blockaden aufzulösen. Jeder Mensch kann Tantra praktizieren.

The modern tantra path
The modern tantra path

Wie kann ich mit Tantra innerhalb weniger Wochen meinen Sex besser machen?

Die Fragestellung klingt ganz offensichtlich ein wenig naiv. Tatsächlich jedoch ist das Erlernen der Methodik des Tantras mit dem Studium einer der bekannten asiatischen Kampftechniken zu vergleichen. Nur ein hartes, nahezu aufopferndes Training führt zum immer größeren Erfolg. Die gute Nachricht ist, dass es einige Übungsmöglichkeiten gibt, die ausgesprochen praktisch und unmittelbar auf Ihren Sex einwirken – ohne, dass Sie ein Buddha sind.

Beim Tantra geht es um die Einheit aller Dinge?

Der Pfad des Tantra zeigt, wenn auch mit eher diametralem Ansatz, dasselbe Ziel wie es auch in Hinduismus und Buddhismus verdeutlicht wird, – das Ziel jeder Religion, die Erleuchtung, die Vereinigung mit dem Universum. Es stellt einen Versuch dar, einen Weg letzten Endes, den Körper selbst (ganz konkret) zu transzendieren. Die Entfaltung des vorhandenen Liebespotentials voran zu treiben.

Soul
Soul

Was ist mit Kundalini?

Wir finden im Tantra die Symbolik sehr stark vertreten. Die Erklärung des Tantra für das Unvermögen der meisten Menschen, höhere Stufen der Erleuchtung zu erreichen, die Befreiung zu verwirklichen, ist der Mangelfluss der Energien im menschlichen Körper. Das Tantra bezieht sich hier auf die 7 Chakren, durch welche die Schöpferenergie, Kundalini, fließt. Diese Chakren, das ist also der Fehler, den es zu beheben gilt, sind blockiert.

Tantra ist von seiner Natur her eine enzyklopädische Wissenschaft. Es ist auf Praxis ausgerichtet und allen Wortgefechten abhold. Es entzündet die Fackel und zeigt den Weg, Stufe um Stufe, bis der Reisende ans Ziel der Reise gelangt“
John Woodroffe

Ein sehr praktischer Weg zur Erleuchtung?

Es gilt darum also, einen freien Energiefluss durch die Chakren zu erreichen. Dazu kennt der tantrische Glauben, sich begründend in uralten Traditionen und Erfahrungswerten, etliche sehr praktische, auf den Körper bezogene Trainingsmethoden – die sich praktisch auf Orgasmusfähigkeit, Erektion oder auch die Dauer bis zum Samenerguss auswirken. Tantra möchte mit und durch den Körper und die Sinne hindurch zur Erleuchtung führen.

12 Worte hin zum Frieden
12 Worte hin zum Frieden

Tantra-Sex hebt Blockaden auf

Die Natur des Tantra scheint zu sein, auch missverstanden zu werden. Anhänger des Tantra meinen, dass diese Straße zur Erleuchtung sicherlich eine sei, auf der man sehr leicht vom Weg abkommen könne. Der Pfad sei also radikal und gefährlich, würde aber sehr schnell zum Erfolg führen. Was die Weltanschauung der Tantriker von anderen indisch-asiatischen Glaubensrichtungen unterscheidet, ist dass man Samsara (die Welt, die wir erleben) und Nirvana (das Leben vereint in Gott) gleichsetzt.

Radikale Einstellung?

Die Anhänger des Tantra erheben das Experiment über die gewöhnliche Moral. Ziel ist, den Schüler des Tantra-zusehends hin zu der Erfahrung zu leiten, dass Geist und Materie beides Manifestationen des Reich des Göttlich-Absoluten, also einer höheren Realität sind. Tantra ist ein Instrument kontinuierlichen körperlichen und auch geistigen Trainings – ein Webstuhl – das Instrument zur Erkenntnis des Weltengewebes – zur Erweiterung des Bewusstseins. Durch die kontinuierliche tantrische Praxis wird unsere wahre Natur deutlich – sie ist göttlich.

Das tantrische Universum ist ein magisches Universum. Es ist eine Welt des magischen Zugleich, des magischen Ineinander all dessen, was sich vordergründig als getrennt und abgesondert manifestiert. Jede Einheit ist mit allen anderen verbunden, sowohl horizontal, von Zelle zu Zelle, von Menschen zu Menschen, als auch vertikal, wie das Atom zum Molekül.“

Jochen Kirchhoff

Sense of life
Sense of life

Gibt es „das“ Tantra schlechthin überhaupt?

Auch die spirituelle Anschauung des Tantra ist aufgespalten, es gibt diverse Schulen. Da sind beispielsweise die Kaula-, Trika-, oder Karma-Kagyüschule. Grundsätzlich gibt es weiter die zwei Richtungen Dakshinachara – also rechtshändigem Tantra – sowie Vamachara – linkshändigem Tantra. In der Praxis der rechten Hand ist Meditation das Hauptelement zur Befreiung, in der linken Weg das Ritual, welches ebenso spirituell-sexuelle Praktiken beinhaltet.

Was sind die „Tantras“?

Die Tantra Lehren liegen in Form eines Dialoges zwischen Shiva und seiner Geliebten Parvati vor. Er erklärt ihr die geheimen Rituale des Tantra. Die Grundlagen hierzu sind die fünf „M’s“. Dies sind Symbol der fleischlichen, der Liebeslust, der Lebenslust. Denn so könnte man ebenfalls sagen: Tantra ist der spirituelle Weg, durch und mit dem Körper zur Lebensfreude. Die tantrische Idee ist göttlich.

  • Mada – Wein
  • Matsya – Fisch
  • Mansa – Fleisch
  • Mudra – Getreide
  • Maithuna – Geschlechtsverkehr

Wie sieht es aus mit der Reinkarnation im Tantra?

Wie auch in den traditionellen Lehren des Buddhismus, des Hinduismus glauben Tantriker an eine Wiedergeburt, im ständig sich drehenden Rad des Lebens. Beenden kann die Reinkarnationskette nur die Erleuchtung. Im Gegensatz zu den gerade erwähnten Lehren aber, ist der Tantriker der Überzeugung, die Anhaftungen schon in diesem Leben überwinden zu können, so das Karma zu bezwingen.

Jetzt
Jetzt

Ist Tantra gefährlich?

Nicht umsonst sagt der Tantriker, dass der Weg des Tantra ein gefährlicher sei. Leicht verliert man sich in den zahlreichen magisch anmutenden Symboliken, dem Okkulten – dem Unkonventionellen. Tatsächlich tut sich mit dem Tantra Yoga ein Weg zur Erkenntnis der universellen Leere, der Illusion der Gegensätze auf. Die Befreiung, die Erkenntnis kann erreicht werden, ohne dabei das Leben in materiellem Genuss, in Anhaftung gänzlich aufzugeben.

Das Kularnava-Tantra sagt:

“Wenn man wirklich Vollkommenheit durch Weintrinken erreichte, würden alle Säufer Vollkommenheit erreichen. Würden Tugenden vom Fleischessen kommen, wären alle fleischfressenden Tiere dieser Welt tugendhaft. O Göttin, wenn Befreiung durch die Beglückung der Frauen möglich wäre, wurden alle Wesen dieser Welt befreit sein.“

Fazit

Die Lehre des Tantra ist auch eine materielle, körperbetonte, sexuelle Lust generierende, erdverhaftete, nichtsdestotrotz spirituelle Einstellung. Die Praxis, das „Ichsein“ durch den Körper, wie es unser natürliches Verlangen ist, wird in den Vordergrund gestellt. Während andere spirituelle Praktiken sich auf den Geist fokussieren, soll im Tantra die gesuchte höhere Realität über den eigenen Körper und seine Empfindungen – immer jedoch auch eine Distanz zum irdischen Bewusstsein – erreicht werden. So vereinigen sich im Tantra die spirituelle Suche über den Geist mit praktischen Körperübungen – immer zur Ehre einer tieferen Wirklichkeit, die es zu erreichen gilt.

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Den Weg zur Erleuchtung finden – den Sinn des Lebens verstehen. Manch einer hegt diesen Wunsch, andere meinen, den Pfad bereits gefunden zu haben, wieder andere verharren in Angst, weil sie glauben, nichts zu verstehen. Was sind die Pfade? Blicken wir uns um. Da gibt es die großen Religionsbewegungen – den Islam, das Christentum, die Glaubensrichtungen des Hinduismus, des Buddhismus.

Vertrauen

Sind die Glaubensbekenntnisse der Kirchen der richtige Weg?

Ungezählte intelligente Geister, eine unübersehbare Zahl an Religionen haben sich an diesem Pfad versucht. Tatsächlich finden sich in unserem Leben, gegrundet in den Schriften der diversen Religionen, Wegweiser en masse. Die Stifter der großen Religionen, Buddha, Jesus, Mohammed, haben sicherlich die Wahrheit erkannt und versucht, sie weiterzugeben. Doch ist ihr Bemühen für viele Menschen nicht nachvollziehbar.

Das ist darum so, weil der Dualismus des Systems die Bedeutung des weiter gegebenen Wissens alsbald in seinem Sinne verfälscht hatte. Wobei mit Blick auf die Struktur offenbar wird, dass die östlichen Religionen in ihrem Verständnis zumindest Möglichkeiten offen lassen, während das archaische Christentum über Jahrhunderte vollkommen blind und verblendet war. Auch in den Schriften über Jesus sind deutliche Spuren der einstigen Weisheit zu finden. Doch sie sind pervertiert und in Form (!) gebogen.“

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Ist also Zweifel an den Weltreligionen angebracht?

Das ist eine grundlegende Frage – die Antwort lautet schlicht Nein. Das, was in Ihrem persönlichen Denken vorhanden ist – ihre individuelle, ureigene Glaubensansicht – ist Realität. Und Sie befinden sich auf dem absolut richtigen, dem einzig möglichen Weg. „Wie kann das sein?“ werden Sie sich vielleicht fragen. Von sich denken: „Ich bin ein Sünder. Ich bin schuldig. Ich habe gegen nahezu jedes Gebot verstoßen. Wie kann mein Weg denn richtig sein? Ich möchte mich ändern!“

Tausend Vater unser, fünf Stunden im Lotussitz – und keinen Fetzen Erleuchtung?

Reden wir über Arroganz. Über Kuhhandel. Opfer, die bedeuten, dass ich etwas weggebe, das mir lieb ist – was mit Schmerz verbunden ist. Arrogant ist es, zu meinen, man hätte die Fähigkeit, sich auf den Empfang des „Göttlichen“ vorzubereiten. „Ich versenke mich jetzt etliche Stunden im Lotussitz, auch wenn das tierisch wehtut, die Lehre will es so. Außerdem müssen da unbedingt mindestens drei Räucherstäbchen brennen, die ich aber keinesfalls durch Pusten vom Brennen zum Glühen bringen darf.“ Das ist der Kuhhandel.

Wir sind tatsächlich der Meinung, mit dieser Fülle an Illusionen, die uns zur Verfügung stehen, eine „Erleuchtung“ herbei „zwingen“ zu können. Natürlich haben Sie vollkommen Recht! Doch anders, als Sie denken mögen. Denn – Sie sind längst erleuchtet. Es ist nicht nötig, zu opfern. Warum? Gott, die Schöpfung, ist absolute Liebe. Sie verlangt nichts von ihren Kindern, dass diesen Schmerzen zufügen würde. Es ist ferner überheblich, zu meinen, dass es uns, in unserer Blindheit, unserem Unwissenheit, möglich wäre, Vorbereitungen für Gottes Plan, den Plan der Schöpfung, zu treffen.

Jetzt
Jetzt

Erleuchtung – die Blindheit ablegen?

Wir haben also erkannt, dass all die teilweise wirklich schmerzhaften Rituale, die Gedankensituationen des „Opferns“, die der Großteil aller Religionsgemeinschaften sehr zwingend fordert, als Präambel, Gerüst und Waffe verwendet, nichts wert sind, wenn es um die Idee der Schöpfung geht. Es gibt nun, – um die Kontroverse abzukürzen, werden wir diesen Pfad der Erklärung beschreiten – diesen einen Moment, in welchen dem Individuum Entscheidendes klar wird. Wir wollen ihn „Heiligen Augenblick“ nennen.

Was ist der „heilige Augenblick“?

Es ist der Zeitpunkt, zu dem erkannt wird, dass die Welt der Egotäuschung, dieses Universum aus subjektiven Schlussfolgerungen, nichts mit der Wahrheit zu tun hat, die zu finden wir auf die Suche gegangen sind. Es gibt nun eine ganz hervorragende, erlösende Nachricht: Nur ein winziges Bisschen an Bereitwilligkeit ist notwendig – kein Opfer, kein quälendes Ritual – und die Schöpfung wird Sie liebend in die Arme nehmen. Wird jeden Ihrer weiteren Schritte – wie es schon immer gewesen ist – fürsorglich, voller Güte, lenken und überwachen.

Sandspielkasten
Sandspielkasten

Kann ich diesen „heiligen Augenblick“ festhalten, ausdehnen?

Das Wunderschöne ist: Wenn Sie wollen, bleibt er bei Ihnen – er tut das ohnehin – doch wenn Sie das nur ein wenig möchten, sind Sie sich dessen bewusst, können Gnade aus ihm schöpfen. Sie haben einen Brunnen des Vertrauens, mit dem kristallklaren Wasser der Liebe. Sind aus einem Alptraum erwacht, um nun einen wunderschönen Traum zu erleben. Und es nichts notwendig, außer dieser kleinen Bereitwilligkeit, die Wirklichkeit zu erkennen.

Ein Kurs in Wundern
Ein Kurs in Wundern

Die Schöpfung liebt – und wenn Sie sich Ihr nur zuwenden, wird sie alles daran setzen, ihren Geist zu sich zu führen. In Liebe. Wir kommen zu dem Vertrauen, dass alles, was uns, der Welt passiert, auch wenn es noch so unverständlich ist, aus diesem Geist der Liebe der Schöpfung für ihre Kinder passiert. Dass also wirklich alles und jedes noch so unverständliche, ja schreckliche, traurige Geschehen einen Grund hat, der in der Quelle der Liebe zu suchen ist.

Es ist dies ein Vertrauen, gleichermaßen ein Loslassen der chaotischen Gedankenwelt, die unsere Ängste entstehen lässt. Es ist – als ob man sich an die Hand eines weisen, gütigen, allmächtigen Vaters begibt. Er hält dich warm und fest, vertraust du nur. Er zeigt und erzeugt den Pfad, die Straße, die Mittel. Wir dürfen uns geliebt und ohne Angst fühlen. Nichts, was je passierte, war schlecht. Ein Fehler nur, ein Irrtum, der schon lange behoben wurde – keine Sünde, keine quälende Schuld – das sind nur Egogedanken.

Don't be afraid!
Don’t be afraid!

Fazit

Verstehen Sie das Ausmaß dessen, was da gerade offenbar wurde? Nichts, was Sie jemals getan haben, was Ihnen je passiert ist – war auch nur im Ansatz verkehrt. Alles, wirklich alles, passierte und passiert aus der Liebe der Schöpfung zu Ihnen. Darum sind Sie in diesem Text gelandet, darum haben Sie damals jene wegweisende Entscheidung getroffen … es ist Ihr Pfad – und er führt Sie in die Wahrheit, die Liebe. Zeit existiert nicht.

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