Landschaftspfleger
Autonom, vollkommen in der eigenen Verantwortung – und derjenige der die Pflanzen, die er sieht, auch pflegt – oder aber vernachlässigt. Das ist der Mensch. Vielmehr ist er auch der, der die Samen zu den Pflanzen nicht nur aussetzt und zum Keimen bringt, sondern hat er auch eine riesige Bibliothek verschiedenster Samen , die er wohl bewahrt, in seinem Innersten.

Urform der Emotion
Der Same ist die Urform einer Empfindung, der wir erlauben, sich in unserem Leben zu etablieren. Ob Glück oder Groll – wir sind es, die sie lebendig machen. Wir sind es, die ihnen Gestalt und Form in unserer Realität, sie zu unserer kleinen oder auch gigantischen Wahrheit gestalten – und leben. Wir integrieren sie, sie werden zu einem Teil unseres Selbst. Der Buddhist nennt sie „Gedankenformationen“ – und sie gestalten unser Leben.
Parasitäre Gefühle
Tief verwurzelte, parasitär mit unserem Geist verbundene Emotionsdynamik ist schwer zu bekämpfen, zu entfernen. Es gilt also, schon die Samen gut zu beobachten. Wir sind jedoch durchaus in der Lage, unseren Garten zu pflegen, das Unkraut zu entfernen, es zumindest stark zurückzuschneiden. Es wird uns lediglich entsprechend Anstrengung kosten. Wer jemals, nach der Regenzeit in einem tropischen Land, ein Stück Land von wilden Pflanzen befreit hat, weiß, wovon die Rede ist.

Speicher und Geist-Bewusstsein
In buddhistischer Sichtweise ruhen diese Samen von Ärger, Neid, Groll, Gier, Mangel, Mißgunst, aber auch die der Sanftmut, Dankbarkeit, Freude, dem Ehrfurchtsvollen Staunen, der Liebe, zuerst im „Speicherbewusstsein“. Solange wir uns dieser Quelle unserer Gefühle – Gedanken – damit Aktionen – nicht bewusst sind, werden sie wild, ganz nach „Lust und Laune“ im „Geistbewusstsein“ wuchern. Wir sind jedoch im Besitz der geistig-seelischen Fähigkeit, dieses ungehemmte Wachstum der „Pflanzen“ als die der Wut, des Neids oder der Missgunst wie jedoch leider auch die Sanftmut oder die Freude, zu ersticken,. Unsere, die göttliche Liebe, die Intention und Intuition der Schöpfungsliebe, der freie Wille des Gotteskindes, gibt uns diese Kraft.

Dynamik der Existenz
In den Samen, den Emotionen, den Gedankenformationen, steckt die Dynamik, der Impuls, der uns in unserem gelebten Dasein, in Fesseln legt. In der Körperwelt sind die „äußeren“ Umstände geradezu ideal für das Wachstum unheiliger Pflanzen. Die Gesellschaftskonsistenz ist hier hochwirksames Düngemittel, ist erfolgreich durchgeführte „Genmanipulation“, besitzt ein hochwirksames Bewässerungssystem. Setzt auf chemische Düngung. Verfügt über unzählige Treibhäuser. Verschenkt ihre giftigen „Früchte“.
Samen transzendieren?
Wir spüren, wenn ein Same im „Speicherbewusstsein“ keimt, aufbricht – sich im Geistbewusstsein etabliert. Wir können ihn erkennen, wenn er bereits gewachsen ist. Diese Samen des Neids, der Missgunst, der Machtgier, aber auch die des Glücks, des Friedens, sind die Urform unserer späteren Emotionen. Einundfünfzig der Gedankenformationen zählt eine buddhistische Lehrform auf. Transzendieren wir sie, (mithilfe des 8-fachen Pfades) tut sich die Tür zum Nirwana, zum urteilslosen Paradies, für uns auf.

Unkraut entfernen
Man sagt also, dass die Auflösung all dieser Emotionen, ihre Überführung in die Wahrheit, der letzte Schlüssel seien. Doch zuvorderst finden wir einen Dschungel vor, der notwendigerweise kultiviert werden sollte. Es ist an uns, aus einem mit giftigem Unkraut überwucherten Terrain. ein solches zu gestalten, in dem der Liebesgedanke sich gerne niederlässt und verweilt. Es ist dies der Altar in unserem Inneren.

Mitgeschöpfe heilen
Etwas wunderbares, herrliches, betörendes liegt in diesem Bild. Denn es zeigt uns die Möglichkeit auf, als jemand, der sehend durch seine Welt geht, jeweils die guten Samen unserer Mitmenschen zu wässern. Ein einfaches „Hey! Das hast Du gut gemacht!“ ist manches mal schon genug. Oft tut auch ein Lächeln wahre Wunder. Und wir werden erkennen, dass die Pflege der Samen, die Aufzucht der richtigen Körner, eine ganzheitliche, eine im Intersein ist. Pflegen wir unseren Garten, pflegen wir auch die unserer Geschöpfe.
Wir sind Autor
Es ist uns ein Werkzeug, ist uns Instrumentarium an die Hand gegeben, dem Wuchs unheilvoller Emotionen Einhalt zu gebieten, wir sind die wirklichen Designer unseres Stückchens Leben. So ist denn die Sichel, die den Wildwuchs der bösen Ideen und Gefühle eindämmt, der liebevolle Gedanke. Mit ihm können wir die im Geistbewusstsein bereits in Erscheinung getretenen Auswüchse von Habgier, Hass und Mangelempfinden empfindlich stutzen, ja ausrotten.

Durchatmen
Wahre Achtsamkeit lässt uns auch die kleinsten Samen erkennen – wir empfinden schon ein leises Regen dieser Empfindungen als unangenehm. Unter Umständen hat uns die Emotion schon überrollt – immer können wir einen Blick auf sie werfen – sie erkennen – und nicht gelten lassen. Argumente für dieses „Nicht-Beachten“ finden sich wahrlich genug. Achtsamkeit lässt uns innehalten, durchatmen – und den unnötigen Ärgergedanken fallen lassen.
Hervorragende Chance
Unsere Schwestern und Brüder, die in der liebevollen Sicht der Wahrheit des Interseins ein Einziges Alles sind, mit Dir, tragen gleich Dir, die verschiedensten Gedankenformationen, Samen, in ihrem „Speicherbewusstsein“, immer bereit zu keimen, zu wachsen, sich dann als ausgewachsene Emotion im Geistbewusstsein zu manifestieren. In der zärtlichen Umarmung der Schöpfung, haben wir nun die Chance und Möglichkeit, die guten Samen in unsere Mitgeschöpfen zu wässern. Dadurch lassen wir auch dem positiven Samengut in uns selber, Pflege zukommen.

Klarer Blick
Wir sehen sie, die Emotionen, Gefühle, deutlich und klarer, als es Mit-Personen jemals könnten – und wir können diesen schönen, guten, wertvollen Samen unsere besondere Pflege zukommen lassen – wie wir es auch mit unseren eigenen Samen des Mitgefühls, der Liebe, der Freude, der Verleihung getan haben – und immer tun. In Worten und Taten sind wir fähig das Positive zu erkennen und zu förden. Das gilt ganzheitlich, durchdringend.

Fazit
Es dreht sich um nichts anderes, als bewusst und achtsam als autonomer „Gärtner der Schöpfung“ über die Erde zu wandeln, und alle guten Pflanzen und auch deren Samen, die Dir die Schöpfungsliebe immer aufzeigen wird, zu pflegen, ihnen Wasser und Licht zukommen zu lassen. Und während Du so heilend durch Dein Dasein wandelst, heilst Du auch Dich selbst, gehst den gewissen Pfad an der Seite und der Hand des Vaters.
Die Galaxien in der Lotosblume