Das Prinzip Shiva und Shakti

Shakti

Basis des Schöpfungsgedanken?

Ying und Yang – eine “Dualität” von männlich und weiblich – die Zweiteilung scheint ein grundlegendes Prinzip der Schöpfung zu sein. Angesichts der Tatsache, dass die letzte Erkenntnis die Alleinheit ist, nicht gerade ein simples Lehrstück. Doch – wie wir schon vielfach erfahren durften – sind die offensichtlichsten Dinge – in diesem Fall die Körperlichkeit – auch immer ein Weg zum Wissen. Der gelebten Welt der Beziehung Mann/Frau liegt also ein Lehrstück hin zur Vollendung zugrunde.

Ganesha
Ganesha

Auflösung der Geschlechter?

Es wird vollkommen deutlich, dass unser Ziel wohl ist, diese Dualität der Geschlechter durch sich selbst aufzulösen. Denn – eine andere Möglichkeit existiert nicht – außer fadenscheinigen Ausreden und einer Flucht. Einer Weltflucht. Die Welt scheint in großen Teilen eine Konfrontation des männlichen und weiblichen Prinzips zu sein. Gerade dann, wenn wir versuchen, uns dem Liebesgedanken zu nähern, eine durchaus gewichtige Angelegenheit, die unser “Sein”, unser Verhalten, nachdrücklich beeinflusst.

Vollkommene Einfachheit?

Wir haben schon vielfach festgestellt, tun es hier erneut: Die Schöpfung wird immer die allereinfachsten Mittel und Wege benutzen, um ihr Ziel, nämlich DEINE Erkenntnis der absoluten Liebe, in Fürsorge und Zärtlichkeit zu erreichen. Diese, von der Schöpfung bereitgestellte Konstellation der Dinge, männlich und weiblich, – diese vollkommene Einfachheit – ist es zur selben Zeit, die es verhindert, dass wir die Lösung erkennen könnten. Wir zerteilen die Angelegenheit bis ins Unkenntliche. Das Ziel der absoluten Liebe jedoch, der Schöpfung, kann es immer nur sein, zu expandieren, also die beiden Teile zusammen zu bringen. Darum sind die Dinge, wie sie sind. Und wir sind, von der Idee unserer Körperlichkeit her, des Geschenkes der Schöpfung – wie anders könnte es sein – , dafür prädestiniert.

Liebe ist ganz?

Wir sind die Schöpfung – und unsere Schöpfung, die Liebe, ist so angelegt, dass sie in Körperlichkeit Niederschlag finden kann. Wer nun jedoch versucht, diese Großartigkeit vollständig auf einen körperlichen Akt zu reduzieren – der Fortpflanzung, der Sexualität, der Lust, – der geht zur Gänze an der Idee der Liebe – die immer ganzheitlich ist – vorbei. Sämtliche Bestrebungen des dualistischen Gedankens, der Gesellschaftstraditionen, gehen allerdings dahin, genau diese “Ur-Ganzheit” von vorne herein auszuschließen, zu widerlegen.

Verbogene Konstruktion?

Die von der Schöpfung so wunderbar vorgelegte Konstruktion von Mann und Frau wurde zerteilt, reglementiert, (zer) erklärt, festgelegt, eingerahmt, gefesselt, verbogen. Was wir am Ende des Tages von dieser wunderbaren, eigentlich alles erlösenden Vorgabe noch sehen, sind vollkommen verzerrte, durch und durch im Sinne des Gesellschaftskonsens gechwärzte Momentaufnahmen. (Partikel, Fragmente)

Eingestellter Blickwinkel?

Das hat trotz, oder gerade wegen der vorgenommenen Zerteilung, gigantische Dimensionen. Denn wie gibt sich unser Blick der Liebe? Abschätzend. Berurteilend. Auf Vorteile bedacht. Ausgesprochen – (sogar partiell) auf die Körperlichkeit (in all ihren Bestandteilen) fokussiert. PUBLIZISTISCH. Gesellschaftlich. Abgestellt. Eingestellt. Und das ist eine Haltung, die wir vollkommen verinnerlicht haben. Wir können sie für uns, an uns, nicht erkennen, wir wollen sie für uns nicht wahrhaben, denn das würde schmerzen.

In Belanglosigkeiten die Liebe finden?

So ausgerichtet, versuchen wir nun, (tief im Inneren wissen wir um unser Sein als Kind Gottes) in den Belanglosigkeiten, die das Urteilsdenken anzubieten hat, die “wirkliche, wahre” Liebe zu finden. Ein sinnloses Unterfangen, solange wir uns, mit unserer Zerteilung, selber knebeln und fesseln. Mit diesem Gedanken der Aufteilung, mit dieser verinnerlichten Partionierung, leben wir das Credo des Ego – dessen einziges Ziel es ist, die Alleinheit auf diese Art und Weise zu verheimlichen. Suche – aber finde nicht!

Vollkommen heilige Idee?

Die Idee von Shakti und Shiva, die in der Terminologie des hindustischen Glaubens gleichsam das Urschöpferpaar sind – mitsamt ihrer Sexualität, die dabei nicht in Unterschleif gerät – geht nun weit über die “Körperlichkeit dieser Welt” (mit all den oben beschriebenen Attributen) hinaus. Sie schließt diese (letztlich ja nur falsch betrachtete) Körperlichkeit nicht aus, vielmehr umarmt sie sie zärtlich, implementiert sie in die Ganzheit, die diese Idee vollkommen ausmacht. Will meinen, alles Negative hat seinen Platz verloren.

Ein ganzheitliches Duett?

Übrig bleiben zwei Musikinstrumente, deren Bestimmung es ist, die alte Melodie zu spielen – sie für alle wieder hörbar zu gestalten. Zu diesem Behufe – wir finden die Idee ganzheitlich im Tantra – sind zuerst die Blockaden in dem Klangkörper der Flöte zu beseitigen, so dass Prana, die Lebensenergie, die den Klang erzeugt, wieder zur Völle fließen kann. Dies ist eine Aufgabe, die jeder von uns, in seinem Dasein, früher oder später, lösen wird – vielleicht unter vollständig anderen Vorzeichen – doch sie gehört zum Weg, ist Teil des Pfades.

Unermesslich wertvolles Präsent?

Als allerhöchstes Gut sind wir von der Schöpfung – dem unendlichen Gedanken der Liebe – mit dem Tempel, dem Instrumentarium unseres Körpers, überreich beschenkt worden. Wir sollten dieses Geschenk entsprechend in seiner Gänze würdigen,. Es ist, wenn wir das Ziel der Liebe betrachten, vollkommen logisch, dass uns dieses Geschenk als Präsent gemacht ist, nicht als Bürde. Und weiterhin deutlich ist, dass uns diese Idee gegeben worden ist, um dem Wollen der Liebe nach Vereinigung im Alleins gerecht zu werden.

Durch alle Regulatorien hindurch?

Nicht von Ungefähr ist die Vereinigung in Liebe nicht nur das Ziel der Schöpfung, sondern, in sehr “verkörperlichter”, wenig spiritueller Methodik, auch das Ziel von sich im Konsens der Gesellschaft “liebenden” Individuen .Will meinen, diese Erfahrung, das Erleben der Verwirklichung der Idee der wahren Liebe, ist von dermaßener Größe, dass auch die tausend Prämissen und Regulatorien des “menschlichen” Konsens nicht verhindern können, dass ihre Wahrheit, ihre Wirklichkeit, aufscheint.

Shiva und Shakti sind Eins?

Das, was die Symbolik von Shiva und Shakti beschreibt, ist heilig. Und die Definition von Shakti und Shiva ist EINS. Sie “ergänzen” sich in ihrer Reinheit zum Alles. Das, was wir im Spiegel der Gesellschaftstendenzen als “Geschlechtlichkeit” betrachten, hat nie exsitiert. Was wir, vollkommen zerpflückt und verdreht, unvollständig und grundlegend falsch orientiert, als Liebe und Sexualität betrachten, hat mit dieser Wahrheit, der Einheit, dem Alles, nur wenig zu tun. Auch wenn sich die Wirklichkeit der Liebe nie vollständig negieren lässt.

Auf den billigen Plätzen?

Betrachten wir “Shakti” und “Shiva” im Sinne der modernen Gesellschaft, fällt zunächst das immer noch vollständig patriachalische System auf. Gerade in der “generellen Spiritualität”, also den großen Weltreligionen und ihren Abkömmlingen, ist der Shakti, durchaus repressiv, ein Platz auf den hinteren Rängen zugewiesen worden. Eine winzige Ausnahme macht , wohl aus “logistischen” Gründen, die Marienverehrung der katholischen Kirche.

Den Urteilsgedanken zum Gott erhoben?

Wie deutlich erkennbar ist, klammern sich diese Religionen an das Konzept der Dualität, haben es zu ihrem Gott (mit allen Konsequenzen) erhoben. So wird, alleine wenn man die Art und Weise betrachtet, wie alle Religionen mit der heiligen Symbolik der Geschlechtlichkeit umgehen, (und in diesem Rahmen auch mit der Sexulaität) deren vollkommene Inkompetenz in Bezug auf die Richtung des Pfades zur Erkenntnis, nur allzu deutlich.

Fazit

Der Körper als erstes und unbezahlbares Geschenk der Schöpfung ist heilig – und weil die Schöpfung, die Liebe, nur ein Ziel hat – nämlich das Alleins – muss dieser Körper – in Vereinigung – auch der Schlüssel zum Erwachen sein. Der Weg der Erkenntnis ist sicherlich, das Materielle zu transzendieren. Den Körper als Werkzeug und heiliges Instrument zu sehen, diese Transformation auch zu leben und zu lehren – ist unsere Bestimmung.

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Freude löst die Zeit auf?

Freude

Freude ist Wahrheit?

Freude, reine Freude kommt aus der Wahrhaftigkeit, aus der Wahrheit. Das ist unendlich wichtig in der Betrachtung dieses Begriffes. Solange die Freude sich nämlich noch als etwas definiert, welches Negativsmen enthält (im weitesten Sinne “Schadenfreude”) – ist sie nicht wirklich, ist nicht durchdringend, bezweckt auch vollkommen anderes. So ist Freude, in ihrer Reinheit, am ehesten bei kleinen Kindern zu finden, bei Narren. Auch Buddhas freuen sich gerne.

Verzweifelte Fröhlichkeit?

Doch die wirkliche Freude ist ein gar seltenes Tier. Das liegt an der Umgebung, aus der sie erwachsen soll. Und hier ist ein Ansatzpunkt, die Macht der Freude zu erklären. Ein Prinzip der Evolution – wir finden es als zutreffend – nämlich: aus einer feindlichen Umwelt entstehen widerstandsfähige Arten – je weniger es zu lachen gibt, desto eher flüchten wir uns in eine Fröhlichkeit.

Grenzen sprengen?

Was sich in gewisser Weise heraus kristallisiert, ist, dass die Freude, die Fröhlichkeit, Lachen, Lächeln, Schmunzeln, absolut grundlegende Bestandteile des kompletten Gegenteils des dualistischen Gesellschaftsgedankens sind. Denn wirkliche Freude sprengt alle bestehenden Grenzen. Würde ein Demonstrationszug tatsächlich voller reiner, ehrlicher, aus dem Herzen, der Liebe kommenden Freude losmarschieren – keiner könnte ihn aufhalten. Doch schon die Idee einer “Demonstration” macht das natürlich unmöglich. So bleibt dies nur ein Beispiel.

Wahre Freude ist pur?

Die Stärke der wahren Freude kommt eben aus ihrer Reinheit, aus ihrer Wahrheit. So stellt sie sich, ganz automatisch, ganz ohne dass es Weiteres benötigt, außerhalb des dualistischen Gedanken von Gut und Böse. Die Freude führt diese Gedankenkonstruktion Ad absurbum. Sie ist ihr erklärter, in seiner für eben den Urteilsgedanken zerstörerischen Wirkung bekannter, lächelnder Feind. Und wird darum in jedem System (!) “bekämpft”.

Sich selbst beschränkende Wahrheit?

Je größer die Wahrheit hinter der Freude, desto größer die Freude. Die absolute, letzte Wahrheit/Freude aber beschränkt in sich ihrer Liebe durch sich selbst – denn würden wir sie mit unserem Körper erleben – wir würden schlicht und einfach verrückt werden. Freude, die aus Wahrheit kommt, kennt die Kontrapunkte Weiß und Schwarz nicht. Sie haben in dieser Freude (sehr gut erkennbar!) einfach keine Bedeutung.

Lachend ignorierte, dualistische Gedankenkonstruktion?

Doch es sind nicht nur Einzelteile des dualistischen Denkens, die die Freude für absurd und nichtexistent, für vollkommen unnötig beschreibt – es ist der Dualismus schlechthin, aus dem die Freude mit aller Kraft herausfällt. Und damit sind wir zum Punkt aus der Überschrift gelangt: Die wirkliche Freude transzendiert – mit dem Dualismus – logischerweise, auch das so heilige Konzept der Zeit.

Tolles Geschenk der Schöpfung?

Freude ist ein immens wichtiges Instrument der Schöpfung, der Liebe, uns auf den Weg zu führen. Weiter ist es vielmehr noch eine Begleiterscheinung des gelebten Liebesgedanken – die Liebe und die Freude, in ihrer Wahrheit, sind nicht tatsächlich auseinander zu halten. Womit wir – durchaus deutlich – auch bei der Philosophie des Tantra landen. Womit sich die natürlich zu verneinende Frage auftun könnte, ob Freude eine rein auf den Körper bezogene Angelegenheit ist. Freude ist ganzheitlich.

Wahre Freude ist immer außerhalb des Gesellschaftskonsens?

Wie wir schon festgestellt haben, definiert sich die Freude ganz klar als außerhalb der dualistischen Gedankenkonstruktion präsent – und in ihrer tatsächlichen Wirklichkeit, Wahrheit, auch lediglich dort. Sie, die Freude ist wahrhaftig, ganz, und kann deshalb nicht implementiert sein, im partitionierenden Gesellschaftsdenken. Alles, (wie wir in vielen Niederschriften lernen durften), ALLES außerhalb der dualistischen Verhaftung in eine Illusionswirklichkeit, ist Liebe. So wird klar, dass Freude Liebe ist, dass wahrhaftige Freude der Weg zur Erkenntnis ist.

Eine uralte, vergessene Melodie?

Freude – das ist eine wunderbare, uralte, lang gekannte Melodie – Du erinnerst Dich – und sie wird lauter und lauter, durchdringt in ihrer vollkommen anwesenden Lieblichkeit, ihrem lebenden Wohlklang, Dein Dasein – desto intensiver, je weiter Du auf Deinem Pfad fortschreitest. Der Pfad – das ist das Erlenen der Freude – das ist das Erkennen, dass Freude die Basis, die allumfassende Grundlage des Lebens ist, die sich ganz einfach aus sich selbst ergibt – weil das wahre Leben SO ist. Wer die Wahrheit sucht, der wird darum Freude finden.

Kreative Essenz des Daseins?

Freude ist die schöpferische Essenz des Lebens. Aus Freude entsprießt die Kreativität Deines Wirkens in dieser LebensiIlusion. Denn Gedanken, die aus einem Denken kommen, das von Freude erfüllt ist, sind per Definition ohne Grenzen, setzen sich über die Kleinheit des gesellschaftlichen Konsens mit Leichtigkeit hinweg. Wirkliche Freude begrenzt sich lediglich in unserer Körperlichkeit und der mit dieser Körperlichkeit einher gehenden Gedankenfiguration. Ganz deutlich: Freude ist der Atem der Schöpfung.

Gitternetzkonstruktion der Schuld?

Solange wir jedoch in der sich überlagernden, gefalteten, sich verzerrt spiegelnden Gitternetzkonstruktion der Schuldsprechung unterwegs sind, wird auch unsere so unweigerlich falsch angelegte, unrichtig definierte “Freude” sich überlagernd, gefaltet und voller Schuldgefühl sein. Auch wird im präsenten Dualismus unweigerlich des einen Freude des anderen Verdruss sein. Weil das Prinzip des Gebens und Nehmens omnipotent ist.

Fazit

So scheint auf, dass die kindkliche, naive Freude, die überquellende, Freude eines relativen “Unverständnisses”, (deren Ursache zumeist nicht verstanden wird) die wirkliche, die reine Freude ist. Weil sie sich ganz “bewusst” abhebt, von den Urteilskonventionen der Allgemeinheit – ein Verhalten, das nicht dem Gesellschaftskonsens entspricht – “behandelt” werden muss. Wenn es sich bei demjenigen, der sich so unverständlich übermäßig freut, um einen “Erwachsenen” handelt. Denn zu viel Freude ist nicht angesagt, ein recht strenger Rahmen existiert.

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