Mit verzerrtem Gesicht im Kinosaal?

Kino Leben Licht

Kommen Sie! Ich nehme Sie mit ins Kino!

Draußen vor dem Gebäude, auf der Straße ist es kalt, unfreundliches Wetter, nur der Filmpalast verspricht Gemütlichkeit. Jeder, so scheint uns, scheint hineinzugehen. Der Eintritt, das muss bemerkt werden, ist kostenlos. Die Sitzplätze im Mittelrang sind nicht unbedingt von großem Komfort, etliche weisen ernsthafte Mängel auf. Stimmengewirr hängt in der von unterschiedlichsten menschlichen Ausdünstungen geschwängerten Luft.

Moriti te salutant!

Alle sind sie hier. Im Film ihres Lebens. Es ist ruhiger geworden, jeder hat sich wohl auf seinem Stuhl eingefunden. Lasst das Schauspiel beginnen! Moriti te salutant! Denn nunmehr wird es ausgesprochen bizarr, in unserem Kino. Ich kann das sagen, denn ich bin der Erzähler – und nur aus Zufall in die Story eingebunden. Wir haben da, wie in jedem guten Kinosaal der alten Klasse, einen großen roten Vorhang, auf den nun alle gebannt blicken.

Film auf rotem Vorhang?

Der Vorhang bewegt sich – er öffnet sich nicht, er bewegt sich lediglich in leisen Wellen. Dann – tatsächlich – beginnt der Film. Er wird auf den roten Vorhang projiziert, er ist undeutlich, ob dem Hintergrund – vor allem dunkle, ins schwarze gehende Farben sind deutlich zu erkennen. Die bewegten Wellen des roten Tuches machen die Sache nicht einfacher. Doch niemand in dem Saal beschwert sich über mangelnde Qualität der Darstellung.

Der Ausgang ist der Tod?

Noch während der ersten Minuten des Films ertönt, erst sehr leise, dann ständig langsam an Lautstärke zunehmend, in auch immer kürzeren Zeitabständen sich wiederholend, wie die Ansage in einem Schnellzug, eine tiefe, meditativ eindringliche Stimme über die Quadrophonie des Saales: „Nach Ende Ihres Filmes den Saal bitte durch den mit „Tod“ gekennzeichneten Ausgang verlassen! Verhalten Sie sich während der Vorführung den Regeln entsprechend!“

Ein Höllenspektakel?

Wollte man aber nun meinen, die Menschen würden still und leise und konzentriert, wie es sich in einem Kinosaal gehört, dem Film zusehen – weit gefehlt. Ein Höllenspektakel ist losgebrochen. Niemand der nicht lauthals lästern würde, über das, was er da, ganz für sich, auf seine rote Tuchleinwand aufgespielt bekommt – die wenigsten sind zufrieden, manche lediglich lethargisch. So schreien die Wütenden laut ihren Unmut heraus – den anderen zu. Das ist alles was sie tun können, denn eine seltsame Kraft hält sie auf ihrem Stuhl fest.

Da stimmt doch was nicht?

Ich wende mich Ihnen zu, der Sie da neben mir sitzen, mit hochrotem Kopf, zutiefst empört, über das, was Sie in Ihrem Film sehen. Doch, wie bei manch anderem in dem Saal mittlerweile auch, scheint sich bei Ihnen ein wenig Resignation eingeschlichen zu haben. Hoffnungslosigkeit. Vielleicht sogar Pragmatismus. Sie haben sich zurück gelehnt – mit ein wenig Distanz wird Ihnen nun deutlich – dass der Film ja auf dem Vorhang läuft. Da stimmt doch etwas nicht?

Nur ein Fingerzeig ist möglich?

Sie sehen mich fragend, mit hochgezogenen Brauen an. Ich lächele. Alles, was ich tun kann, ist hin zu deuten, nach dort unten rechts, zum Vorhang. Wenn Sie nämlich ganz genau hinsehen, sich nicht von dem Gebrüll und dem Gestank, den Tränen, ringsum ablenken lassen, dann können Sie ein kleines Funkeln sehen, das von einer größeren Helligkeit zu stammen scheint. Kommen Sie mit mir! Schauen wir uns dieses Licht an! Es scheint so lieblich!

Ein leuchtender Funke?

Können Sie es denn erkennen? Es sind nicht viele, die es wahrhaftig gleißen sehen. Manche mögen vielleicht nur eine leicht andere Farbe des Vorhanges bemerken. Einen winzigen Punkt, wie eine Leuchtdiode, blinzeln sehen. Doch ich weiß, Sie sind in der Lage, es zu vergegenwärtigen. Jeder kann tatsächlich diesen leuchtenden Funken sehen, wenn er möchte. Und so können Sie ebenfalls aufstehen, befreit von dieser unbestimmten Kraft, die Sie so unbedingt in den Film binden möchte. Erheben Sie sich, auch wenn es schwer fällt!

Über die Absperrungsseile?

Nehmen Sie meine Hand, wir gehen hinunter an die Bühne, dort wo der kleine helle Funke zu sehen ist. Der Weg wird nicht leicht, wir müssen durch die Sesselreihen. Manch einer sieht uns nicht, andere gar möchten uns aus unerfindlichen Gründen behindern. Der Besitzer des Kinos hat im Übrigen strengstens verboten, diesen Bereich dort vorne, unten zu betreten. Doch wir beide haben den Mittelgang erreicht. Nichts kann uns mehr halten. Über die Absperrungsseile hinweg. Wir stürmen zu dem lichten Eck des schweren roten Vorhangs.

Der Vorhang löst sich auf?

Wir sind wie zu ihm hinzugezogen, zu dieser lichten Wärme, diesem Schein, der Güte und Frieden in sich trägt. Da ist er! Genau zu unseren Füßen. Der Vorhang hat sich dort aufgelöst. Wir blicken zurück auf den Saal, die Welt vor uns. Die Gesichter aller Menschen. Jedwede Emotionen, alle Grimassen dieser Erde, Verzweiflung, Trauer, Irrsinn, Krankheit, Jubel, Freude, Lachen. Sie geben sich dort ihr Stelldichein. Denn für die, welche hier sitzen, in diesem Kinosaal, gefesselt in ihren Sesseln, ist das, was da projiziert ist (mit unzähligen Werbeeinblendungen), auf den roten Vorhang, vor ihnen, ihre Wirklichkeit. Und ist das Ende des Films erreicht, ist der Ausgang mit „Tod“ oder vielleicht sogar mit „Hölle“ beschriftet. Sie versuchen nicht, den Funken Helligkeit zu finden.

Zweifel – angeeignet durch Wissen?

Wir beide aber, wir hatten Zweifel – die wir uns durch Wissen angeeignet hatten. Im Gegensatz zu den meisten Menschen dieser Welt, die sich ihrem Film, ihrem persönlichen Drama, mit den verschiedensten Ausreden ergeben (Bis hin zu einer sogenannten tiefsten „Religiosität), sind wir, auf unserem Lebenspfad, so weit fortgeschritten, dass wir diesen Funken der Liebe, der schon immer da war, erneut erkannt haben, ihn nochmals gefunden haben. Ist es nun an uns, diesen schweren Vorhang zu lüften, den Funken zum Feuer werden zu lassen?

Ein kleines Bisschen Wollen?

Schreien Sie laut Halleluja, klopfen Sie sich selbst auf die Schulter, tanzen Sie eine Runde, machen Sie eine Flasche Sekt auf! Wir zwei stehen da in diesem Kinosaal, vor dem Eck des roten Tuches, und wir wissen: Gar nichts ist notwendig – eigentlich überhaupt nichts, müssen wir tun, auf dass dieser kleine Funken zu einem hellen Leuchten wird, der das Universum erstrahlen lässt. Nur ein ganz kleines Bisschen Wollen ist von uns verlangt. Nur die Sehnsucht, nach der Geborgenheit, die dieser Schein verspricht.

Die alte Melodie wieder hören?

Das Licht, dass sich in unserem Inneren verbreitet, die wir den Funken lächelnd wiedererkannt, die alte Melodie in Wohlklang erneut hören durften, heißt, heißt uns Vergebung. Und dieses Licht der Vergebung, es löst nicht nur den roten Vorhang auf, sondern vielmehr tatsächlich Alles. Und das, was sich nun hinter diesem auftut – ist so lieblich, wie du es noch in keiner Phantasie sehen konntest.

Das rote Tuch verschwindet?

Nichts, was du irgendwann im Schlafen oder Wachen erlebt hast, besitzt solche herrliche Anmut, nichts wirst du jemals wie dieses schätzen. Und nicht der geringste Teil von dem, was in deiner Erinnerung dein Herz jauchzen ließ, hat dir je auch nur einen winzigen Teil des Glücks gebracht, dass sich auftut, verschwindet der Vorhang, wenn sich dies Tuch auflöst – und mit ihm alles andere an Illusion. Und was du sehen wirst – Bist du selbst! Die Herrlichkeit des Gottesohnes tut sich auf.

Eine Brücke?

Diese Lieblichkeit ist keineswegs eine Phantasie. Sie ist die tatsächliche, wirkliche Welt, die Wahrheit. Wie neu und strahlend, alles glitzert in der angenehmen, warmen Sonne. Nichts ist hier im Geheimen und verborgen – denn allem ist vergeben worden, da sind keine Phantasien übrig, die die wahre Wahrheit in irgendeinem Dunkel halten würden. Die Brücke, die Du sehen möchtest, zwischen jener Welt und dieser – sie ist so klein und dermaßen einfach zu überqueren, dass dir niemals in den Sinn kommen würde, sie könnte die Stätte der Begegnung zweier so grundsätzlich unterschiedlicher Welten sein.

Das Stärkste, was diese Welt berührt?

Doch der Pfeiler dieser Brücke, (es ist dies tatsächlich der kleine Funke, das Stückchen Helligkeit am unteren Ende des Vorhanges in unserem Kino) der in unsere Realität hineinlangt, ist das Stärkste, was diese Welt überhaupt berührt. Dieser Weg, den wir beide taten, von unserem Sitz, in dem wir wie gefesselt saßen, über das Unverständnis der anderen Zuschauer hinweg, hin zu dem kleinen lichten Eck im verbotenen Raum – dieser kleine Schritt, er stellt den gewaltigsten Sprung dar, den du jemals tun wirst – durch die Zeit in die Ewigkeit hinein. Über alle verstörende Hässlichkeit hinaus in vollkommene, bezaubernde Schönheit, die niemals aufhören wird, dich in ehrfürchtiges Staunen zu versetzen.

Ein Scheissfilm?

Was Du also tun musst, ist erkennen, dass Du in einem Kino der Mittelklasse auf durchgesessenen Polstern sitzt und einen ausgesprochen billigen Film, ein mehr oder minder romantisches Drama betrachtest, für das Du selber das beschissene Drehbuch geschrieben hast. Noch dazu ist der Vorhang nicht wirklich aufgegangen, das ganze wird quasi auf eine rote, sich in jedem Luftzug bewegende, Leinwand projiziert. Es herrscht ein Riesenlärm und Gestank, Chaos. Jeder achtet nur auf sich selbst und seine Version des Plots. Scheissfilm! Und dann noch diese nervige Ansage über den Ausgang, den man alsbald benutzen muss.

Fazit

Es gilt, den kleinen hellen Fleck der Liebe, irgendwo auf der Fläche dieses Vorhangs zu erkennen – man könnte sagen – er ist in deinem Film versteckt. Doch ist er immer da. Du musst ihn nur finden. Dann kannst du den Vorhang lüften, er löst sich von ganz alleine auf – dass was dich an Ego-Illusion durch dein Leben, gefangen in diesem Kinosaal, geführt hat, zeigt nunmehr mit aller Macht auf, wie lächerlich unbedeutend – und eigentlich nicht existent es ist. Erkenne das Kino – erkenne den Vorhang – finde das Licht.

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Wissen Unnötig

Die Grundlage des Wissens ist das Verstehen. Alle Schwierigkeiten, die mit dem Wissen entstehen, also fehlendes Wissen, entstehen aus Nichtverständnis. Nichtwissen beziehungsweise Nichtverstehen, Nichterkenntnis, führt zu geradezu furchtbaren Fehlinterpretationen. Trotzdem ist hier ein Pfad zu sehen, der direkt den Gedanken der Schöpfung verinnerlicht. Wissen ist der rote Faden, der letztlich den Punkt aufzeigt, von dem an Erleuchtung möglich ist.

Ist unser Wissen vollkommen unnötig?
Unnötiges Wissen?

Langer Weg durchs Weltenwissen

Der Weg, durch die Ansammlung von Weltenwissen zum Urgrund des Lebens und der Schöpfung vorzudringen, ist sicherlich langwierig. Gefunden wird sie immer, diese Erleuchtung, doch ist dieser Weg über das vorgebliche Know How der Gesellschaft unsicher, führt nicht immer direkt zum Ziel. Doch ohne Zweifel ist auch Weltenwissen, dass sich durch Verstehen oder Lernen aufbaut, dazu geeignet, weiteres Verstehen und damit weiteres Wissen in die positive Richtung zu generieren.

Grenzenloses Wissen wartet

Wer also den langen Weg über das Weltenwissen geht, um zu verstehen (dazu ist doch eigentlich nur notwendig, dies zu wollen, bereit zu sein) dem wird – hat er das Ziel erreicht – in der unbegrenzten Liebe, auch grenzenloses Wissen zuteil. Denn ist das Verstehen vollkommen, so wird sich auch vollkommenes Wissen einstellen. Fallen die Masken dieser Welt der Illusionen mit dem Verständnis, wird das Wissen offenbar. Und es ist das Glück der Liebe, sich an ihm laben zu können.

Aus der Sicht des Allerfassenden

Das Wissen, welches uns durch die Kommunikation – in völliger Unschuld, frei von Sünde und Angst – ereilt, teilt uns Freude mit, macht es uns möglich, die Dinge, die Welt, die Universen aus der Sicht des Allerfassenden zu sehen. Wir sind in der Lage dieses Wissen mit Leichtigkeit zu benützen, um alle Fehlinformationen zu korrigieren. Wie das Wissen aus sich selbst heraus wächst, so tut es auch die Liebe. Wächst die Liebe, wächst das Wissen, wächst das Wissen, wächst die Liebe. Ein unaufhaltsames Geschehen, es führt letztlich immer zur Auflösung des Egos.

Die Tür jetzt bereits geöffnet finden

Doch wie viele Leben wären nötig, das Wissen der Welt zu verstehen? Es gäbe kein Ende. Der Weg aber, der sich über die Interpretation der Liebe auftut, öffnet die Tür ohne Verzögerung. Das Verständnis steht vor dem Wissen, ja das Wissen ist geradezu hinderlich. Eine seltsame Situation. Auf der einen Seite ist die Aneignung von Wissen der Schlüssel zum Verstehen, auf der anderen Seite sind das Wissen und die Erklärungsversuche dieser Welt das aller größte Hindernis.

Verstehen löst Diskrepanzen auf

Diese wunderliche Diskrepanz aber löst sich mit dem Verstehen auf. Denn das Wissen der allumfassenden Liebe macht das denkende Wissen dieser Systemwelt unnötig, gleichzeitig hat der Verstehende unbegrenzten Zugriff auf dieses Verständnis. Es liegt, durch sein Verstehen, entblößt vor ihm, er kann darauf zugreifen, wie ihm beliebt. Denn es ist auch dieses Wissen, das notwendig ist, zu erfahren, wie unwichtig es tatsächlich ist.

Wissen löst Wissen auf

Wir benötigen das Wissen, – um es aufzulösen. Doch ist Auflösung nicht das richtige Wort. Es stellt eher eine Transformation des Weltenwissens in das Wissen der liebevollen, zärtlichen Allerfasstheit der Universen dar. Im Gegensatz zum Wissen dieser Welt, kann das Wissen der Schöpfung lediglich Positives bewirken. Das Wissen der Welt ist vorerst das Wissen des Ego, welches es benützt, dich in vollkommener Dunkelheit zu halten. Die Logik der Welt ist nicht die der Schöpfung. Die Logik der Welt trennt, gnadenlos. Die Schöpfung führt zusammen – voller Gnade. Wissen von dieser Welt ist manchmal Macht in dieser Welt. Also das komplette Gegenteil von Gelassenheit.

Wirkliches Wissen erzeugt Gelassenheit

Eine tiefgreifende Reflektion, die wirkliches Wissen auf das Dasein hat, ist Gelassenheit. Was kann denn in der Form, die Formlosigkeit, die sie erschaffen hat, angreifen? Wie soll das, was aus Liebe erschaffen ist, selbst ein Teil der Liebe ist, gegen die Liebe angehen? Das würde nur ein wahnsinniges Etwas tun. Das Ego.

Wissen kommt aus der Inspiration

Das Wissen, dass aus dem stammt, das uns mit der Inspiration zuteil wird, absorbiert dieses Weltenwissen, wie es ein Urwald mit einem Staubkorn tun würde. Wir erkennen mit Staunen, wie wertlos – und ungeheuer wertvoll zu gleicher Zeit – das dualistische Wissen ist. Dieses getrennte, zwiegespaltene, fragmentierte Wissen, so unwichtig es in der Ewigkeit ist, wird es uns, zusammen mit dem unendlichen Wissensschatz des Allumfassenden, ermöglichen, die relevanten Informationen unter den Brüdern und Schwestern so zu präsentieren, dass sie zu weiterer Erlösung führen. Wir sind befähigt, zu verstehen und werden verstanden.

Esperanto der Schöpfung

Unsere Sprache ist das Esperanto der Schöpfung. Ganz ohne Zweifel ist die Rolle, die unser Weltenwissen, unser angebliches Know-How des Ursprungs und der Weltgeschichte, für unser Sosein spielt, von ganz eminenter Bedeutung. Denn die Prämissen dieser Welt des Denkens sind vollkommen lieblos. Sie stellen, den von nahezu allen Menschen unterschriebenen Vertrag über die Vergänglichkeit, den Tod, die Ängste und das Leiden dar. Aus den Augen der Liebe aber, ist es möglich, mit Fragmenten dieses Weltenwissens, welches ja nur pures Chaos sein kann, das wahre Wissen zu erhellen. Ein Wegweiser zu sein. Nicht mehr.

Wissen wird umgewandelt

Denn das, worauf hingewiesen wird, ist mit dem Wissen dieser Welt (weil pures Durcheinander), nicht zu verstehen. Durch die unweigerliche Inspiration aber, wird dieses hindernde Wissen umgewandelt, es dient fortan nicht mehr der Verneinung der Schöpfung, sondern ist Beweis für seine Reinheit, Schuld- und Sündenlosigkeit, für seine Alleinheit – alle weltlichen Vorstellungen sprengende Liebe. Wissen, wie aus tausend Jahren Dunkelheit, erwacht ins strahlende Licht.

Wissen – stille Herrlichkeit

Wenn wir uns nun vergegenwärtigen, dass dieses Wort „Wissen“ immer in Zusammenhang mit Begrifflichkeiten wie Liebe, Freude, Kreativität, Inspiration, Dankbarkeit, Achtsamkeit, Bewusstheit, Mitgefühl zu sehen ist, wird uns seine Grandezza, seine atemberaubende, doch so stille Herrlichkeit noch deutlicher bewusst. Wahres Wissen ist Stille. Denn es benötigt, im Gegensatz zum Ego, kein Getöse, um auf sich aufmerksam zu machen. Auch das Weilen in der Stille ist ein Weg, das Weltenwissen zu transzendieren.

Die Stille der Schöpfung

Ein weiser Mönch empfiehlt, die Stille der Schöpfung zwischen den beiden Buchstaben des heiligen Wortes „OM“ zu suchen, wenn man sie ausspricht. Eine wirklich wunderbare Idee. Vielleicht wird dir damit deutlich, was mit Transzendenz des Wissens, seiner Transformation, gemeint ist. Die Wandlung ist vollständig. Es ist nicht möglich, zwei Herren zu dienen. Solange du den Tod als deinen Herrn akzeptierst, solange du der Überzeugung bist, Sünde sei möglich, Rache vonnöten, Angriff – also Leid und Angst – sei unausweichlich, solange du also der Überzeugung bist, diese Wasserfarbenbilder aus deinem weltlichen Wissen seien mächtiger als die Einheit des allumfassenden Universums, – wirst du im Wissen der Unwissenheit verbleiben. Wirst in immer neuen Runden die Wahrheit zu ergründen suchen – bis zu dem heiligen Augenblick, an dem dir die Sinnlosigkeit deines Tuns aufgeht.

Kontrakt mit der Vergänglichkeit

Denn das, wonach du die ganze Zeit an den absonderlichsten Orten, mit den verrücktesten Methoden, im Außen gesucht hast, ist immer bei dir gewesen. Du hast den heiligen Wald vor lauter eingebildeten Bäumen nicht gesehen. Entweder du bleibst weiter in dem Kontrakt mit Vergänglichkeit und Tod, Leiden und Schmerz – oder du legst diesen Vertrag einfach vor die Liebe und lässt das ewige Wissen für dich entscheiden. Es wird die richtige Wahl treffen!

Das Ego liebt die Idee der Vergänglichkeit – für dich

Du bist unsterblich, wenn du durch die Liebe die furchterregende Maske des Todes auflösen lässt. Denn der Tod existiert nicht. Er ist Bestandteil des Alpdruckes, von dem dich die Wahrheit so liebend gerne erlösen möchte, wenn du es nur zulassen würdest. Die angebliche Verwesung ist eines der Instrumente, mit denen dich das Ego gefangen hält. Verwesung, Tod, Trauer, Verlust, Sterben, – das sind Worte, die wir uns nicht gerne ansehen. Ganz im Sinne des Ego-Denkens, das uns damit aber in genau dieser Illusion gefangen halten möchte.

Wir sind Teil der Liebe

Die Schöpfung ist die reine, tatsächlich ALLES erfassende Liebe. Wir sind dieser Liebe entsprungen. Wie soll es möglich sein, dass einem Kind aus reiner Liebe, dass von seinem Vater mit genau dieser Liebe geliebt wird, das genau diese Liebe in sich trägt, als Teil des Vaters, irgendein Leid geschieht? Verwesung, Tod, Trauer, Verlust, Sterben? Es ist eben nicht möglich. DAS FUNKTIONIERT NICHT! Dies ist wahres Wissen.

Glück des Wissens

Im Moment des Verstehens, im heiligen Augenblick, der letztenendes sich ausdehnt in die zeitlose Ewigkeit, ist das Wissen um die Dinge reines Glücksgefühl. Tiefstes, aus der Ganzheit stammendes Glück des Wissens. Welche Erfahrung kann schöner, beeindruckender sein? Glück aus der tiefsten Tiefe des Wissens heraus. Wenn das angebliche Erkennen, das vorgebliche Wissen um die Zusammenhänge der Welt zum ersten Mal auf diesen Gedanken trifft, der es ad absurdum führen würde, reagiert es, logischerweise, mit kompletter Negierung, Ablehnung, Lächerlichmachung.

Lösung aus Unabänderlichkeiten

Der Gedanke scheint dem Weltenwissen zu absurd, ihn auch nur näher zu betrachten. Dazu ist Bereitwilligkeit notwendig. Ich muss tatsächlich willens sein, über die Grenzen zu gehen. Manchmal wird ein solcher Drang entstehen, wenn man im wirklichen Leben mit schmerzlichen Unabänderlichkeiten konfrontiert wird. Das kann der Tod eines lieben Menschen sein, eine schwere Krankheit, jeder, im Sinne des Weltsystemverständnisses schwere, unwiederbringliche Verlust. Auf einmal erkennt man das Chaos, sieht die Lösung.

Auch der mühselige Weg führt zum letzten Ziel

Genauso aber ist der mühselige Weg eine Möglichkeit. Ein Leben in Meditation führt sicherlich auch zu einem Ergebnis. Doch, ist das nicht mühselig? Das Wissen über das Wissen ist doch gleich hier. Bei dir. Du bist es. Trenne dich nicht davon, mit deinem angeblichen Verstand, der dir glauben machen möchte, die Schöpfung wäre mit dem Wissen des Systems zu erklären.

Reflektierter Irrsinn

Wollen sie sich lächerlich machen, über das, was die Quelle ist? Alles, was sie wirklich tun, ist, sich selber Leiden zu machen. Ihr Wissen, dass Wissen der Welt, wie sie sie in ihrem Irrsinn reflektieren, lacht. Ja. Doch es ist ein hämisches Lachen. Das Lachen des in unserer Illusion existierenden Bösen, welches, laut Kontrakt mit dem allwissenden Ego, die Welt beherrscht. Womit bewiesen wäre, dass Gott nicht existiert, die Schöpfung letztlich unerklärlich ist.

Schöpfung lediglich unerreichbares Ideal

Der Verstand des Menschen hat die Schöpfung zum bloßen Ideal, das nie, niemals erreicht werden wird, erniedrigt. Dies, die Tatsache, dass er diesem Ideal, aufgrund seiner Schuld, seiner Sünden, niemals nachkommen kann, erfüllt ihn mit Angst und Sorge, die er als Ballast durch sein Leben schleppt. Der Urgrund für dieses Unbehagen, das die Menschen ständig erfüllt, ist das Prinzip des Dualismus. Er teilt, beurteilt, trennt in Gut und Böse, in Richtig und Falsch in Wertvoll und Wertlos.

Dualismus ist die Quelle der Trennung

Der Dualismus, der eine Kettenreaktion hervorruft, fragmentiert das Leben. So kommt die Situation zustande, dass der Mensch sich getrennt von der Schöpfung sieht, ja, sich anmaßt, einbildet, über sie zu herrschen. Das Wissen, welches über diesen Weg des Trennens hinaus geht, das die Situation aus einer Superposition zu sehen vermag, erkennt, mit der Wahrheit, den Wahnsinn der Menschen. Was aber keine Abscheu, vielmehr ein tiefes, umfassendes Mitgefühl hervorruft. Wie könnte man einen Blinden nicht leiten wollen, wie einem Kranken nicht hilfreich zur Seite stehen, in der Liebe der Schöpfung?

Verwandeltes Wissen

Das ist das Wissen, welches anerzogenes, weltliches Wissen nicht negiert, sondern es verwandelt. Von der Mauer wird es zur Brücke über sich selbst, hin zum allmächtigen Wissen des geeinten Universums der Universen, wo keine Wahnbilder des Dualismus je existieren konnten. Wissen ist abstrakt. Zu meinen, der Weg zu einem Verständnis, der über dem weltlichen Wissen liegt, wäre das Wissen der hochtechnologisierten Zivilisationen, ist fehlgeleitet. Denn das erleuchtete Wissen ist dem Primitiven, Naiven, wesentlich näher als dem westlichen Wissenschaftler.

Fazit

„Selig sind die geistig Armen, denn ihrer ist das Himmelreich“ .
Das meint nichts anderes, als dass man den Geist, das Wissen der Welt, überwinden soll, um ohne es, mit einem größeren Geist des Wissens, dem Wissen der Liebe, die Erlösung zu finden. Auch dies eine immer wieder vollkommen falsch interpretierte Weisheit des Propheten Jesus. Es ist also durchaus zu erkennen, dass hier der berühmte Ausspruch Einsteins „Ich weiß, dass ich Nichts weiß“, am Anfang des Verständnisses steht. Denn es ist diese Erkenntnis nicht das Ende, wie es der Wissenschaftler sah. Wir übergeben sie der Schöpfung – und erhalten einen Ozean aus Licht.

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