Atmen in die Schöpfung

Atmen

Sich zum Kosmoskörper atmen?

Was der sehr verehrte Thay Thich Nhat Hanh immer wieder formulierte, in wunderschönen Geschichten und Anekdoten, Erinnerungen, Beispielen, seiner atemlosen Zuhörerschaft erklären konnte, das handelte von der Intensität des Atems. Des achtsamen Ein- und Ausatmens. Die Essenz des buddhistischen Gedanken, seiner Botschaft – Über das Atmen – den kosmischen Körper zu erkennen.

Atemmeditation ist vollkommen einfach?

Immer wieder muss darauf hingedeutet werden, dass die Schöpfung in ständiger Bemühung ist, uns an die alte Melodie ihrer Liebe zu erinnern, uns zurückzuholen aus dem Gefängnis des Urteilsgedanken, in den wir uns uns freiem Willen selber „verstrickt“ haben. Die Schöpfung an sich ist einfach. Vollkommene Einfachheit. Dies, in seiner vollen Wahrheit, spiegelt sich in den Meditationsübungen des Lord Buddha.

Vollkommene Antwort?

Die Antwort auf die Sinnsuche im Dasein, ist das Ein- und Ausatmen – genauso einfach, wie uns dieser Vorgang fällt, gibt sich auch die Suche nach dem Sinn in unserer Existenz. Der Fokus des Atmens – des kompletten „Vorgangs“ – der existentiell keiner ist – liegt auf dem Absoluten. Unser achtsames Atmen ist „vollkommenes“ Atmen – ein Atmen, in das wir uns hineinbegeben – wir atmen uns in uns selbst.

Konzentrierte Atembewusstheit?

So könnte man sagen, es ist ein „Nichtatmen“ – denn es geht über das „Gesellschaftsatmen“ weit hinaus, ersetzt es gar – durch andauernde Übung in Achtsamkeit – in konzentrierter Atembewusstheit.Was erreicht werden soll, ist die Einheit von Körper und Geist – wir können das vergegenwärtigen, indem wir unseren Geist im Atemzug mit auf den Weg schicken. Das ist alles, was wir sind – Körper und Geist – das ist alles was existiert – und darum ist dieser Atemzug in höchster Form heilig – WIR ATMEN DIE UNIVERSEN.

Das Leben atmen?

Wir atmen die Universen und wir atmen die Erde, die Welt, die um uns ist. Als Zentrum. In unserer konzentrierten Achtsamkeit atmen wir die Blumenfelder, die Ozeane, die Wüsten, die Schlachtfelder und Friedhöfe, die Altäre zur Ehren der Schöpfung – WIR ATMEN UNS. Und dieses konzentrierte, achtsame Atmen – in dem wir alle anderen Gedanken beiseite lassen – es führt uns in den gegenwärtigen Augenblick – in das wahre Leben.

Kosmoskörper im Jetzt?

Das wirkliche, das wahre Leben, ist nur im momentanen Augenblick, im JETZT daheim. Weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. Das sind die Orte, wo wir unser Leid aufbewahrt haben, unsere Sorgen und Ängste. Wenn wir achtsam einatmen und dabei mit unserem Geist bei unserem Körper sind, zuerst beim Körper, dann bei den Blüten, dem Wind – dann befinden wir uns im Jetzt. In der Blütenzeit, in der Windzeit, der Ozeanzeit – da gibt es kein Gestern und Morgen.

Erkennendes Atmen?

Der kosmische Körper, der Ozeankörper, den wir durch ein Training, im meditativen, konzentrierten, achtsamen Atmen, Gehen, Wandern, Stehen, Liegen, für uns erreichen können, ist ein Ort, der uns auch diese, aus den Zeitbegriffen entstandenen, Sorgen, leidvollen, angstvollen Gedanken, erkennen lässt – und die Liebe, die als Quelle in unserem Ozeankörper wirksam ist – wir selbst sind absolute Liebe – lässt ebenso erkennen – dass diese Sorgen keine Ursache haben. Ihr Illusionscharakter wird erschaut. Mehr noch – er wird transformiert und durch die Liebe aufgelöst.

Übung?

Das PRAKTZIEREN DES ACHTSAMEN Atmens – es liegt hier durchaus ein Fokus auf dem Wort „Praktizieren“ – denn man kann mit Fug und Recht behaupten, dass auch die Übung eine Rolle spielt – bringt uns dem „Platz“ dem „Ist“ dem „Sein“ dem „Verweilen in“, dem „Zustand“eines Dharrma Kaya näher. Wir schauen unser Sein als kosmischer Körper. Der Realität, so wie sie ist. Das So-sein. An diesem Ort gibt es keine Hierarchien, es ist das Alleins. Und dieser Platz ist im Heute, in unserem Leben zu erreichen.. Wir brauchen nicht sterben, um ihn zu sehen .

Ein Teil der Schöpfung?

Wenn wir eine Blume wirklich aufmerksam, mit Konzentration betrachten, uns meditativ in sie versenken, sie verinnerlichen, über sie achtsam meditieren – wer möchte da verneinen, dass sie zum Reich Gottes gehört? Und auch der Schlamm, aus dem die Blume, der Lotus erwächst, ist wunderbarer Teil Gottes. Und unser Körper – er ist ein Wunder! Erkennen können wir ihn, ganz genauso wie die Blume, durch das Achtsame Atmen, die aufmerksame, konzentrierte Meditation. Da ist das Reich Gottes. Es ist immer da. Für Dich, aus Dir.

Generelle Unbewusstheit?

Wir essen nicht wirklich, wir trinken nicht wirklich, nicht wandern wir, nicht sehen wir wirklich. Wir stehen mit unserem „Leben“ weit entfernt von der Wirklichkeit, von der Wahrheit, von der Schönheit. Wie ein dicker Panzer scheint uns dieses „Nichtbewusstsein“ zu umgeben. Und doch ist es möglich, mit einem einzigen bewussten, achtsamen, Atemzug, dies alles zu verändern, zu verstehen, zu schauen. Der heilige Augenblick. Den wir ausdehnen können, der unseren ganzen Tag umfassen kann.

Ein Atemzug ist wunderschön?

Diese Atemübung zu praktizieren, ist nicht schwer, ist nicht anstrengend. Im Gegenteil. Atmen ist wunderschön. Wir atmen die Erde, die Blume den Wind. Die achtsame Meditation des Essens. Wir essen ein Stück Brot – sind uns bewusst über dieses Stückchen Gebäck, wir verinnerlichen die Erde, das Wasser, den Wind und die Sonne – die ganze Welt und die Universen letztlich – die in ihm sind. Wir essen dieses Stück Brot bewusst. Wir trinken eine Tasse Tee bewusst.

Fazit?

Nicht die Schöpfung geht fehl, uns zu kontaktieren, anzusprechen. Wir sind es, die nicht bereit, nicht in der Lage sind. Zu hören. Zu verstehen. Wir leben an einer Kommunikation mit „Gott“ vorbei, obwohl die Leitung 24 Stunden lang offen wäre. Doch eine Offenbarung liegt in der Blume, liegt in dem Schlamm, aus dem sie gewachsen ist. Die Offenbarung – hier und jetzt – dieser Blume ist das Reich der Schöpfung – Nirwana – Dharma Kaya – der Kosmoskörper.

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Was ist denn eigentlich Kundalini?

kundalini

Kundalini und Prana – der göttliche Atem

Die Begrifflichkeit, die das Wort Kundalini beschreibt, finden wir, querbeet, in allen Religionen und jedem spirituellen Denken. Kundalini im Tantra versteht sich als die Schlange, die Kundalinischlange, die, am Ende der Wirbelsäule im Wurzel Chakra ruht, dreifach zusammengerollt – und darauf wartet, geweckt zu werden. Ist sie einmal wach, die Kundalinischlange, die für die göttliche Energie steht, windet sie sich die 7 Chakren empor. Der Weg zur Erleuchtung,

Kein Tier

Es ist ja nun, wir wissen das alle, immer so, dass Menschen Worte allzu wörtlich nehmen. Nein, die Kundalinischlange ist nicht körperlich, kein Kaltblüter, der da in ihren Unterleib wohnt. Vielmehr ist die Symbolik der Schlange hier in Verbindung mit den 7 Chakren, den 7 Energiezentren des Körpers zu sehen. Kundalini – das ist letzten Endes eine Idee zu der Energie, die uns umgibt, die wir sind.

Eine Idee

Und eine Idee bleibt es – bis man sich der Aufgabe, diese Schlange sanft zu wecken, sie zu ihrer Stärke zurückzuführen, mit ganzen Herzen, in Liebe widmet. Dann hat die Kundalinischlange nicht mehr mit Tantra oder Yoga zu tun – vielmehr wird der Begriff erkannt, als das was er bedeutet: Ein Symbol, dass die Alleinheit darstellt, verortet durch die Struktur einer bestimmten spirituellen Richtung, hier das Tantra (Yoga).

Der moderne Tantra Pfad
Der moderne Tantra Pfad

In allen spirituellen Ausformungen

Wie Eingangs erwähnt, findet sich die Schlange im Zusammenhang mit Lebensenergie, mit göttlicher Energie, durch alle Erklärungsmodelle hindurch. So kennen die Aborigines die Regenbogenschlange, die hier, in ungleich größeren Dimensionen und – ein wesentliches Merkmal der Spiritualität der australischen Ureinwohner, dabei keinesfalls in einem Körper verortet, sondern vielmehr alles erfassend, alles bestimmend, alles durchdrngend.

Lediglich Symbol

Prana, Chi, Kundalini, Hrm, – Versuche diverser spiritueller Richtungen, demselben Kind verschiedene Namen zu geben. Um Prana – im oder mit Kundalini, also das Chi, den Lebensatem – verstehen zu können, ist es notwendig, sich tatsächlich und mit ganzen Willen auf die – im übrigen auch nur sehr unzureichende – Erklärungsart in Form von Worten einzulassen. Wir müssen lediglich diesem Bild, dass wir für uns selber von dieser heiligen Sache generieren, Vertrauen schenken.

Wir sind keine Körper

Es ist, gerade wenn wir mit Begriff Kundalini im Tantra umgehen, von enormer Wichtigkeit zu sehen, das das, was die Kundalinischlange verkörpert, nicht durch den Körper verstanden werden kann. Der Körper ist immer nur Instrument, Werkzeug. Doch mit der Quellenergie, dem Kundalini, dem Prana, dem Chi, hat er letztlich nichts zu tun. Erleuchtung entsteht nicht aus körperlichen Übungen. Hier erhält der Satz: „Der Weg ist das Ziel“ ausgesprochen wuchtige Bedeutung.

Erklärungsversuche

Viele Erleuchtete haben nach Wegen, nach Erklärungssystemen gesucht, die das Unerklärliche erklären. Es wurden also, vollkommen außerhalb jedes Kundalini, jedes Chi, Strukturen installiert, die es einfacher gestalten sollten, auf diesen Weg des wirklichen Wissens zu gelangen. Und obwohl das, was wir als Fleisch und Mensch sehen, in seiner Beschränktheit in der Nichterkenntnis, – der Buddhist würde sagen, den Anhaftungen, niemals Erleuchtung erlangen kann, ist er uns und vor allem der Schöpfung doch willkommenes Instrument, die Wahrheit noch ein wenig mehr zu enthüllen.

Nur Fingerzeige

Wenn wir im Tantra davon reden, dass Chakren blockiert sind, von denen wir auch ganz genau wissen, wo sie zu finden sind, dann ist das Symbolik in Vollendung, fast mutet es als Betrug an dem an, der die Wahrheit sucht. Was wir also – das sollte deutlich sein – in jeder Spiritualität finden, sind lediglich Leitersprossen. Die meisten Menschen aber , setzen sich, wenn sie die eine Sprosse einmal erkannt haben, darauf und bleiben, wo sie sind. Im Besitz der heiligen Wahrheit der Sprosse.

„Aha! So ist das. Nun habe ich dies auch verstanden.“ Und ab geht es zurück in den von Dualismen triefenden Alltag.

Wir packen in unsere Schubladen

Das liegt an der Nähe dessen, was über Chi, Prana und so fort zu beschreiben versucht wird, zum Sachlichen, zum Materiellen. Wir kategorisieren, dann ist die Sache nummeriert und wird in eine Gedankenschublade gelegt. Wir vermenschlichen diesen Spirit, legen ihn in intellektuelle Ketten. Sobald unser Denken dies aber getan hat – nämlich eine Sache, die es überhaupt nicht versteht, mit diversen Erklärungsschemata abzuspeichern, haben wir auch schon verloren, die Erkenntnis ist an uns vorbei. Das ist das unerbittliche Egospiel.

Schroedingers Katze

Es mutet ein wenig an, wie das Spiel mit Schroedingers Katze – sobald du es greifen möchtest, ist es schon gar nicht mehr da. Der Sinn ist nicht in unserer Denkstruktur zu finden. Um wirklich ein wenig zu verstehen, ist es notwendig, die Attidüden der Gesellschaft abzulegen, es ist dies eine Transformation des Denkens, die absolut ist. Was sich hinter der Trennung von Gott, die wir Menschen in jedem Augenblick unseres Lebens wahrnehmen, der Trennung von der Schöpfung, der Abspaltung von der wahren Liebe, – das passiert durch den Gesellschaftgedanken der Körperlichkeit – aufzeigt, ist so groß, dass wir es mit unseren Körpersinnen, unserer Wahrnehmung, gar nicht verstehen können.

Es ist notwendig, einen Altar der Liebe zu errichten

Dieser Atem Gottes, die Energien der Kundalinischlange, das Prana, das in unseren Chakren wirksam wird, das Chi – schlichtweg die Energie der Schöpfung – also die Quelle – die Liebe, kann sich nur vorsichtig und schrittweise auftun – und alles, was wir zu tun haben, ist ihm einen Altar zu bereiten. Das ist beispielsweise auch – ganz körperlich – das Tantra. Der Liebe einen Altar bereiten, einen Ort, an dem sie gerne verweilt..

Instrument der Wahrheitsfindung

Unser Körper ist sicherlich ein Tempel – doch noch vielmehr ist er ein Instrument, dass uns gegeben wurde, die Wahrheit zu finden. Ein alter Mönch erkannte vor vielen 1000 Jahren: Ich bin nur das Loch in einer Flöte, durch die Gottes Atem strömt. An uns ist es ganz klar, dieses unbeschreibliche Geschenk, dieses Werkzeug gut zu behüten – doch ist unser Pfad zu Liebe hin unabhängig von ihm. Wenn wir nämlich erkennen, uns nicht mit den Attributen des Körpers, will heißen Krankheit, Siechtum, Leiden, Tod, Vergänglichkeit identifizieren, sind wir in der Lage, die Liebe, die Schöpfung, mehr und mehr zu erkennen. Und wir werden nichts anderes mehr so sehnlich wünschen, als noch mehr zu erkennen.

Fazit

Wie also vollkommen deutlich wird, ist die Begrifflichkeit des „Kundalini“ beziehungsweise noch weiter gehend, seine Materialisierung in die sagenhafte Schlange (die bei den Aborigines die ganze Welt umspannt und letztlich ausmacht) lediglich als ein Behilfsmittel zu sehen. Das Prana ist nicht körperlich, diese Energie, das Chi – es ist die Transzendierung unseres Geistes weg von dualistischen, urteilenden, bewertenden Denkstrukturen.

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