Das Leid findet Auflösung?

Leid

Ein Universum des Leids

Gerade die Philosophie des Buddhismus ist, grundlegend, um den Begriff des „Leides“ herum aufgebaut. Leid – so wird deutlich, ist der Mittelpunkt unseres Lebens – unseres Denkens. Wir „bewegen“ uns nur, um Leid zu vermeiden. Das Ziel, das Erstrebenswerte, im Leben, ist der Ort ohne leidvolles Geschehen, das Paradies. Eine, sehr nachdrückliche, Logik erklärt nun, dass ein Links niemals ohne ein Rechts existieren kann – ergo gibt es kein Glück ohne Leid. Leid ist mithin noch wesentlich mehr, als die Voraussetzung für Glück – sie sind untrennbar.

Erlösung vom Leid

Wer nun vermeint, im Buddhismus eine nondualistische Lehre gefunden zu haben, wird aufgrund dieser, so finalen und durchaus auch fundamentalen Aussage, scheinbar, eines Besseren belehrt. Und tatsächlich fällt es schwer, auf den Grund zu blicken. Denn das hervorragende Streben der Lehre des Buddhismus ist die Erlösung von eben diesem Leid – weswegen sie sehr (zu) tief (oder zu „oberflächlich“ verhaftet?) – oder eben gerade so, wie es sich heraus kristallisiert hat – in dieses Thema einsteigt.

Lebendige Lehre

Nun gilt klar das Argument, dass diese Art der Verdeutlichung der Lehre Buddhas, den Buddhismus sozusagen „lebendig“ gestaltet – er schaltet sich so nämlich direkt in das, was er „historische Dimension“ nennt, hinein – doch – und das ist das zu betrachtende Problem – er scheint darin zu verweilen darin. Wie fortgewischt erscheinen die, doch so wichtigen Aussagen über „Gedankenformationen“ (also den Illusionswert der historischen Dimension).

Relative Wahrheit

So ist auch die Aussage, Leid sei immer vorhanden, weil es die logische Kehrseite der Medaille sei, es gäbe kein Glück ohne Leid zu erfahren – nur ausgesprochen bedingt, in einer gewissen Perspektive, von Gültigkeit. Die Wahrheit ist, dass wir durch das Erkennen der Strukturen des Leids, die vollkommene, in diesem Sinne, durchdringend reale, Nichtbedeutung dieser Begrifflichkeit erfahren

Die Natur des Leids

Wir erkennen die NATUR des Leides, seine Wurzeln – und sind so in der Lage, konkret zu wirken – wir sehen, verstehen, die Möglichkeit, diesem Ungemach nicht mehr Nahrung zu geben. Der Buddhismus hat vollkommen recht, wenn er sagt, das Leid sei „so“ nicht weg zu denken. Und tatsächlich ist es, das Leid, in der „Körperwelt“ der „historischen Dimension“, ganz richtig, vollkommen unerlässlich und notwendig, um zu erkennen, um einen Spiegel zu haben.

Leid transzendieren

Doch, das Fortschreiten auf dem Pfad, das zunehmende Erkennen, in der Übung der Meditation, TRANSZENDIERT das Leiden, bis zu seiner Unsichtbarkeit. Wir wiegen das „Negative“ mit dem „Positiven“auf. Wir sind in der Lage, ein lächelndes Gleichgewicht zu konstruieren, weil wir gelernt haben, die Natur des Leids als solche zu erkennen. Und weil wir erfahren haben, dass WIR der Generator sind, dass es kein „Außen“ gibt, das dieses „Leid“ ,welches wir erfahren, hervorrufen würde.

Es existiert kein Außen

Wir verinnerlichen, dass WIR das „Außen“ sind. Ist dies wahrhaftig erkannt, tut sich die gigantische Verantwortung auf, die uns damit obliegt. Und genau dies ist der Grund, warum sich niemand der Menschengemeinde hier, hin zu blicken traut. Angst. Eine fundamentale Angst, die uns davon abhält, tatsächlich in uns selbst zu sehen. Nun – es spielt keine Rolle, ob wir das akzeptieren oder nicht – es ist unsere Rolle. Wir sind die absoluten Schöpfer unseres Universums. Wir scheinen jedoch, wenn wir die Situation der Erde betrachten, dem großen Wehklagen nachgehen, unserer Verantwortung nicht gewachsen zu sein. Welch gigantischer Irrtum!

In Kleinheit hinein gedacht

Wir haben uns in Kleinheit hinein gedacht. Wir betrachten uns selbst, ganz unverhohlen, (manchmal möchte es einem erscheinen, wir seien stolz darauf) als winzige Partikel in einem unverstandenen Universum – und wir stehen mit allen unseren Belangen zu dieser Machtlosigkeit, zu dieser unserer Winzigkeit – „im Angesicht der Schöpfung“. Dabei verleugnen wir unsere Quelle, unseren vollkommen heiligen Urgrund.

Heiliges Wort

Lediglich die aufmerksame, konzentrierte, achtsame, Betrachtung eines einzigen Wortes, ist notwendig, um das Tor zu unserer wahrheitlichen Größe aufzustoßen. ABSOLUT. Eine Begrifflichkeit, die meint „allumfassend, alles durchdringend, ohne Wertung, alles vereinend“. Ohne jeden Gegensatz. Das Ureinzige „Etwas“, dass diesen Ansprüchen nachkommen kann, ist die „Liebe“. (Die ursprüngliche, die wahre Liebe)

Einzigartige Erkenntnis

Das ist eine einzigartige, eine singuläre Erkenntnis – denn ein „Absolutes“ kann es immer nur EINMAL geben. So stellt sich also heraus, dass die Schöpfung „absolut“ sein muss – und damit – wirklich ausgesprochen zwangsläufig – die Liebe ist. Die Schöpfung, das, was uns erschaffen hat, ist (vollkommen logisch und zwangsläufig) absolute Liebe.

Wir sind Kinder des Absoluten

Eine der hervorragendsten Eigenschaften des Absoluten ist, dass es sich immer nur in Gänze weitergibt – und, dass es sich zudem in ständiger Expansion, in andauernder Ausbreitung befindet. Sich selbst weiter geben möchte. Was bedeutet das für uns? Sehr einfach – wir sind die absoluten Kinder einer absoluten Liebe. Wir sind ein und dasselbe wie die Schöpfung! Wir sind absolute, verkörperte Liebe. Nur können wir dies nicht erkennen, weil wir mit unserer Kleinheit beschäftigt sind.

Altar der Liebe errichten

Der Ort nun, um diese Erkenntnis nicht nur intellektuell zu verstehen – denn das ist ausgesprochen einfach – sondern diese Wahrheit zu verinnerlichen – der liegt in unserem „Herzen“. Hier müssen wir einen Altar bauen, für diese absolute Liebe – auf dass sie einkehren kann, in unseren Geist – denn ein Daheim wird sie in unserem momentanen Denken, welches zur Gänze die Gesellschaft reflektiert, in unserer jetzigen „Daseinsbeschreibung“, keinesfalls finden. Darum hat sie sich in unserem tiefsten Inneren versteckt.

Uralte Wirklichkeit

Diese Wahrheit ist beileibe nicht neu. Diese versteckte Absolutheit der Liebe wird Kundalinischlange genannt, Inneres Kind, Prana, Heiliger Geist … Schon vor vielen Jahrhunderten, in alten, heute ausgestorbenen Kulturen, in Ägypten, Südamerika, Indien, Australien – auf der ganzen Erde war diese heilige Wahrheit den Menschen bekannt. In einer gewaltigen Welle der Bewusstseinswerdung, der mentalen Öffnung, entdecken wir sie heute neu.

Fazit

Es ist möglich, sich aus diesem Gefängnis des Denkens, des Leids, in das wir uns, in freiem Willen, haben einsperren lassen, auszusteigen. Es hinter sich zu lassen – und neu zu beginnen. Das funktioniert in jeder denkbaren Konstellation. Wer davor den Boden des Klosters fegte, mag es auch danach tun. Es geht um eine Transformation des Geistes, der Perspektive, der Ursache. Und die ist jedem möglich. Jeder von uns besitzt diese verborgene Buddhanatur, die mit ihrem kosmischen Wissen auch die Verantwortung für Dein Universum übernimmt. Du musst gar nichts tun. Alles ist vollkommen in Ordnung.

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Leid

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Unzweifelhaft sind die Lehren Buddhas in allen Ebenen von heiliger Wesensart. Tiefste Weisheit ist in ihnen. Es existiert jedoch ein grundlegendes Wesensmerkmal, das wohl ein wenig in die Irre führt, in den von den Meistern postulierten Erklärungen, zu allen Spielarten dieser Philosophie, derer nicht wenige sind. Leider, so muss man sagen, handelt es sich um einen sehr grundlegenden Charakterzug der „Religion“, (die keine ist) der unbedingt in der richtigen Art und Weise transzendiert werden muss.

Leid existiert

Es geht um die Behandlung der Begrifflichkeit des Leides. Wir alle sind des Leides in der Körperwelt gewahr. Ganz ohne irgendwelche Abstriche zu tun, ist zu konstatieren, dass Leid existiert. Doch dieses Leid – es kommt nicht von außerhalb. Sehr einfach weil – wie bereits vielfach definiert – es kein „Außen“ geben kann. Es ist lediglich eine weitere mentale Formation, eine Gedankenformation, die in unserem „Store-Bewusstsein“ gewachsen ist, und im gelebten Bewusstsein eine gute Größe erreicht hat.

Nicht zielführend

Und wenn wir uns nun – wie im buddhistischen Gedanken, vorgeblich offensichtlich und stringent gefordert, – auf diesen Logikstrang einlassen, wässern wir diese Pflanze – diese Gattung von Pflanzen – wir besitzen ein ganzes Sortiment. Es ist nicht zielführend, sich mit dem „Leid“ in der intensiven Art und Weise auseinander zu setzen, wie es, nahezu immer, wortgewaltig, bei erstem und auch zweiten Augenschein, weil die partitionierte Erklärungesituation es so verlangt, in buddhistischen Lehren gefordert wird. Wir haben diese Gedankenformation in jedem einzelnen Fall selber erschaffen, wenn wir uns mit ihr (vorgeblich im „Außen“) auseinandersetzen, manifestieren wir sie lediglich.

Illusorischer Charakter im Daseinsraum

Die Pflanze des Leids durchdringt obzwar unseren Daseinsraum, nichtsdestotrotz ist es eine Gedankenformation mit illusorischem Charakter, die wir umsorgen können – oder ihr auch die Existenzberichtigung absprechen und die Nahrung entziehen. Unser Weg als Lehrer und Bruder oder Schwester, ist weder das Ertragen des Leids, noch die Arbeit, es zu beenden. Wir bieten an, es aufzulösen. Wir sehen die Vorausbedingungen das Leid so zu sehen, wie es unser Bruder tut, unternehmen derart, was uns möglich ist, es zu lindern – und schreiten einfach voran – denn wir wissen, jedes Leid, das uns begegnet, ob für uns oder andere – ist lediglich eine Aktion der Liebe, das Bild , eine Manifestation des Verstandes, lediglich eine solche.

Tiefstes Mitgefühl

Die Art und Weise ,wie in der buddhistischen Lehre mit dem „Leid“ umgegangen wird, zeugt von allertiefsten Mitgefühl, dem hervorragendsten Attribut dieser Lehre. Und sicherlich ist dieser Weg zielführend. Es zeigt sich aber (leider) ein grundlegend irritierender, kontradiktorischer und auch kontraproduktiver Wesenszug in der Betrachtung dieses Punktes, der durchaus wesentlich ist. Es ist wohl zu verdeutlichen, dass jedwede Heilung nur „Ganz“ sein kann – nur von jemandem ausgehen kann, der auch versteht.

Leid ist inexistent

In der absoluten Liebe, die der erwachte Verstand zu verstehen in der Lage ist, existiert kein Leid. Dies zu vermitteln ist die verinnerlichte Quellaufgabe. Das passiert nicht dadurch, dass der Gedanke des Leids beim Rezipienten durch mentale Aktion verstärkt wird. Die Erklärungen des Buddhismus vermischen hier, in gewisser Weise (auf einer bestimmten Verstehensebene – ( es existiert eine Verstehenshierarchie) – Illusion und Wahrheit. Es scheint nahezu ein wenig so, als ob die Egonatur des Lebens hier, mit der eingehenden Beschreibung und dem „sich befassen“ mit dem „Leid“in der Lehre, einen Vorposten erschaffen hätte.

Erkennen heißt Leid überwinden

Von ungemeiner Wichtigkeit aber ist es, zu sehen, dass die anderen existenten Qualitäten, Mitgefühl, Achtsamkeit, Liebe, die Fähigkeit, zuzuhören – und viele andere mehr – das Leid AUFLÖSEN. Sie verdeutlichen, dass es nie existiert hat, so, wie wir es betrachten. Das Leiden ist ein Ergebnis des wertenden, urteilenden Denkens. Unser Ziel ist, unser Denken in das Verständnis der Nichtexistenz des Leids zu transformieren.

„Ich denke also bin ich“ – der große Fehler Descartes

„Leid“ erscheint als eine reale Perspektive der Körperwelt. Was von uns in dieser Weise empfunden wird, ist die Fortsetzung unseres Urteilsgedanken, der unseren Lebensinhalt ausmacht, solange wir nicht die diametral andere Seite sehen und begreifen, verinnerlichen. Um Leid aufzulösen, ist es nicht notwendig, sich mit ihm zu Identifizieren – was also Unsinn ist, weil die subjektive Vielschichtigkeit der Ursachen, die zu diesem KrankheitsBILD im Gegenüber, oder auch in uns selbst geführt haben, für uns keineswegs greifbar ist.

Strukturen erkennen

Erst wenn wir die Umstände aus der Distanz, getrennt von dem ungeheuren, vollends von der Sache ablenkenden Lärm der Gesellschaft (bzw. dessen, was wir an ihr nicht „verstehen“) sehen, erkennen wir die Strukturen, werden uns die Zusammenhänge deutlich. Um den Schlamm zur Düngung meiner Lotosblume zu verwenden, muss ich weder selber zum Schlamm werden, noch muss ich ihn einer wissenschaftlichen Untersuchung unterziehen.

Illusionen nicht verstärken

Die Aufgabe ist es, dem „Kranken“ zu erklären, dass dies auch aus anderer Perspektive betrachtet werden kann, dass das vorgeblich offensichtliche, stetig bewiesene, keineswegs sich in Wahrheit erschöpft. Es ist nicht zielführend, Illusionen (die Krankheits/Leidesidee) irgendwie zu verstärken, anzunehmen, zu erdulden, zu bekämpfen. Damit manifestieren wir sie wesentlich deutlicher, als es ihr herkömmliches Erscheinungsbild wäre – wir wässern diese Pflanze im Garten unseres Bewusstsein.

Raum schaffen

Vielmehr – ein gekonnt agierender Erkennender wird dies geschickt in seiner Gesprächsführung bewerkstelligen – gilt es doch, die durchdringende „Nichtexistenz“ der Leidensidee zu spiegeln. Sie subtil zu ignorieren/adaptieren. Nicht in Resonanz zu gehen. Keinesfalls aber, wird ein Lehrer „Krankheit/Leid“ generalisiert akzeptieren. Es gilt, in der Kommunikation, auf die andere Ebene zu deuten – doch wir wissen, die allfällige Reise zum Mond, muss jeder für sich selbst tun.

Fazit

Das Erkennen der Strukturen, die Basisalgorithmen des Leids, werden abseits der Maschinerie des Gesellschaftssystems in der Stille der Gedankenlosigkeit vice versa Urteilslosigkeit gefunden. Diese „Sicht“ auf die Dinge, das Durchschreiten dieses Tores, bewirkt eine Auflösung dessen, was Dich glauben/wahrnehmen ließ, eine absolute Liebe, das, aus dem Du unmittelbar stammst, was Deine wahre Natur ist, wäre jemals in der Lage, seine eingeborenen Kinder leiden zu lassen.

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