Eine „Schöne Welt“?
Es stellt sich immer wieder die grundlegende Frage ob, wir, ist die Gesellschaft „zufrieden“ mit dem, was ihr als „Welt“ angeboten wird, als das „Terrain“, auf dem das Dasein zu verbringen ist? Die Antwort wird wohl, bis auf einen kleinen Prozentsatz der Wagemutigen, negativ ausfallen. Das nimmt nicht Wunder, angesichts der Problematik, der wir auf dem Erdenball, in vielfältiger Form, gegenüberstehen. Wobei die privaten Miseren des Individuums noch gar keine Berücksichtigung finden.
Leid kennt keine Zeit
Nun, die tatsächliche Zerstörung unseres Lebensraumes Terra begann erst mit der Industrierevolution, doch „Leid“ im weltenumspannenden Sinne, gab es auch durch die Jahrhunderte, in Form von Naturkatastrophen – und der Krieg – hat sein hämisches Grinsen wohl schon zu Zeiten der ersten Höhlenbewohner aufgesetzt. Das Ego gab es bereits in der Antike.
Nichtwissen
Nun – hier sehen wir den Pfad bereits leicht aufscheinen – „was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“, ist ein adäquates Motto. Dasselbe gilt für das, was ich nicht wissen möchte. Bis zu dem Zeitpunkt, wo es mich dann betrifft. Ganz anders, die Dynamik des persönlichen Leids. Es langt uns immer direkt und unmittelbar an. Beide Leidenswege, das möchten nur wenige wahrhaben, sind aber unmittelbar und ganz direkt miteinander verknüpft. Gerne verstecken wir uns daher hinter den Faktoren Entfernung und Zeit – vollkommen sinnlos.
Unabdingbares Leid
Das Leid, so wird uns vermittelt, ist Grundlage für unser Leben – und so sind wir in dieser Kiste gelandet – unser einziger Lebenssinn, ist es, die Situation unseres Daseins etwas weniger leidvoll zu gestalten. Dazu stehen uns generell etliche Werkzeuge zur Verfügung – Voraussetzung und Wertmaßstab ist dabei die Teilhabe an der Gesellschaftslogik – Instrumente wie Heirat, Beruf, Status – kurz gesagt: Geld.
Trennung von „Gott“
Wer in bestehenden religiösen Institutionen Linderung sucht, wird in deren Inhalt selten probate Mittel zur Linderung des „Leids“ finde, vielleicht gerade einmal den Anspruch, das Ungemach lindern zu können – ansonsten ist die lautstarke Predigt Akzeptanz und Antizipation. Vom Nirwana aber, dem Paradies, der Erleuchtung, von „Gott“ (was auch immer) befinden wir uns jedoch in negativistischer Distanz.
Abgelenkt
Unser Fokus ist eingeengt, auf scheinbare „Offensichtlichkeiten“ gerichtet, deren Brisanz überhaupt keinen Platz für in eine andere, in positive Richtung tendierende, Überlegungen lässt. Das „Überleben“ (welches uns ein unbenennbares “Außen“ zugeschossen hat), fordert uns derart, dass wir uns einen Graben geschaufelt haben, aus dem wir nur selten aufblicken.
Pseudorealistischer Schutzwall
Der Schutzwall, der uns dabei vor Leid bewahren soll, ist allerdings aus den Prämissen und Algorithmen der “Gesellschaft“ der Welt der unbedingten Körper „geboren“ – damit sehr “durchlässig“ für „Angriffe“ jeder Art, lediglich eine „pseudorealistische“ Barrikade. Der Schutz, den sie verspricht, nur Einbildung. Wir vermeinen, uns in wärmende Kleidung gehüllt zu haben, sind jedoch, in erschreckender Wirklichkeit, splitternackt, in einem Hagelsturm.
Leid als Grundprämisse
So ist die generelle Leidenssituation der Menschheit – die ihr keineswegs bewusst ist. Wir haben ein Lebensbild akzeptiert, dass uns ganzheitlich „in Leid verpackt“. Verfügbare Grundinformationen, die Basisgedanken also, das „undurchlässige“ Verpackungsmaterial, sind die Vergänglichkeit, systematische Werturteile, Materialismus. Ein Skelett, ohne das die Egokonstruktion zusammenbrechen würde.
Beeinflussbar!
Positiv. Wie ein Kriminalist haben wir hier.,durch unsere Betrachtung, also einen „Berührungspunkt“ gefunden, eine Möglichkeit zumindest, die „Sache“ zu beeinflussen. Und mehr ist auch gar nicht angedacht – denn die Egoambitionen halten uns in diesem Leben. Das scheint ein wenig schizophren – denn die Wirklichkeit, die heilige Wahrheit ist tatsächlich vollkommen diametral zu dieser Art und Weise unser Leben zu betrachten und in Entsprechung “dahin zu vegetieren“.
Es existiert kein „Außen“
Unser Ziel ist es, in heiligem Bestreben, diese Konstellation von „Leidensgeneratoren“ von Grund auf zu ändern – viel mehr – dadurch, dass wir ihre wahre Natur erkennen, sie in gewisser Weise auflösen. Doch den vorerst letzten Schritt, (den letzten tut die Schöpfungsliebe) der das Ego in Gänze ruhen lässt, können wir nur erfahren, wenn wir erkennen, dass wir der „Gott“ unseres Universum sind und dass es kein, wie auch immer geartetes, „Außen“ gibt.
Unsere Perfektion
Wir tragen absolute Verantwortung, für dieses, unser Universum. Und betrachten Sie sich einmal diese wunderbare, diese phantastische Natur, die aus Ihren Gedanken einsteht! Die unendliche Vielfalt, die atemberaubende Schönheit, die Zärtlichkeit in jeder Linienführung, die Perfektion in der Ausführung. Das erschaffen Sie – ganz alleine Sie – aus Ihren Gedanken. Und so ist jede Angst vor dieser „Verantwortung“ einfach Unsinn.
Unser kosmisches Wissen
Denn dieses Wissen, das ist, dahinter steht, das kosmische Wissen, dass Sie in Wirklichkeit, in heiliger Realität besitzen, (Inneres Kind, Kundalini, Prana) dessen Sie sich aber nicht gewahr sind, weil das scheinbar undurchdringliche Geflecht der „Verpackung“ Sie davor schützt. Ja, dieses kosmische Wissen ist für uns als Teilnehmer der Körperwelt, der „historischen Dimension“, bei Weitem zu gewaltig. Wären wir uns dessen bewusst, würde es uns erschlagen.
Heilige Instrumente
Wir sind jedoch in der Lage, Voraussetzungen zu gestalten, die es uns möglich machen, uns zumindest – und bereits zu unserer vollständigen Befreiung – dieser vollkommen, heiligen Wahrheit und Realität zu nähern. Wir können Nirwana, das Paradies, hier in unserem „irdischen Schöpfungs/Wirkungskreis“ lebendig gestalten. Konzentration, gemeint ist Achtsamkeit gegenüber den richtigen „Dingen“ und ein offenes Herz, sind dabei unsere fragilen Instrumente.
Frei von Gesellschaftsprämissen
Unser Anliegen ist es, Erkenntnis zu finden, Erlösung, Befreiung aus dem, was uns in unserem Leben Ungemach bereitet. Dem Leid. Der Weg der Meditation meint nun den Versuch, an einen Ort der Unabhängigkeit von den Prämissen der Gesellschaft zu gelangen. Denn die „Frequenzen“, die uns hier gefangen halten, sind allzu schrill und durchdringend, lassen nichts anderes, als lediglich sie, diese Frequenzen selbst, zu.
Unser Leben als Mantra
Unser Weg der Versenkung, der Meditation, ist es, unseren Geist (– zu Beginn –) quasi „abzulenken“, ihn in (größtmöglicher) Ausschließlichkeit, sich mit etwas anderem beschäftigen zu lassen. Wir benutzen dazu gewöhnlich ein Mantra – in bildhafter oder in Wortform, auch als Klang. Was aber liegt näher, als den eigenen Lebenspuls als Mantra zu benützen? Schließlich ist es unser „Leben“, um dessen Form es uns geht.
Meditation ist ganzheitlich
Es existieren die unterschiedlichsten Ausformungen der „Meditation“. Wie wir sehen, ist jeder Zustand unseres Geistes, unserer Gedanken, der sich nicht mit den Prämissen seines „Lebens“ beschäftigt, beziehungsweise seine Basis in dieser Gedankengrundkonstruktion findet, bereits „Meditation“. Dies ist in der Beobachtung eines Sonnenunterganges vom Fenster eines Apartments in München Trudering genauso möglich, wie auf einem Gipfel der Himalayas.
Abwesenheit der Gesellschaftsgedanken
Es gilt lediglich, diese Distanz, diese „Abwesenheit der Gesellschaftsgedanken“ zu generieren, Das ist eine Sache, die tatsächlich mit Übung zu tun hat. Wir zähmen unsere Gedanken. Ein Mantra ist ein Hilfskonstrukt. Es hat keine „Bedeutung“ – das ist seine Bedeutung. Doch es hilft uns, wenn wir uns darauf konzentrieren, alles andere zur Seite zu schieben.
Atemeditation
Wenn Buddha in seiner Diamant Sutra von Meditation, dem „sich Versenken“ spricht, meint er den Weg, die Technik der Atemmeditation. Unser Mantra ist dabei unser aller, erster Lebenspuls in der Körperwelt, der Welt der Gedankenformationen – nämlich unser Ein- und Ausatmen. Ein kluger Mann hat einmal formuliert, dass der Atem des Menschen gleichzusetzen sei, mit der unbedingten Liebe, die uns allen, einem jeden zueigen ist.
Eins mit dem Atem
Unser Ziel in dieser Versenkung ist es, zuallererst und unbedingt, Frieden zu finden. Ruhe, Stille, die in keiner Form gestört ist, durch überhaupt irgendwelche Gedanken. Wir versuchen „EINS“ mit unserem Atem zu werden. In vollkommener, ausschließlicher Art und Weise, mit „absoluter“ Konzentration, versuchen wir so auch, „EINS“ mit unserem Körper zu werden.
Der freie Wille zählt
Tatsächlich geht es keineswegs darum, ob uns dieses schwierige Unterfangen nun gelingt oder nicht. Unsere Intention, unser freier Wille, die Tatsache, dass es uns ein Anliegen ist, zu verstehen und diesen Altar der Liebe in der Stille zu errichten (oder auch nicht) – ist von entscheidender, ausschlaggebender Bedeutung. Wenn die Schöpfungsliebe unseren, noch so leisen, Ruf hört – und das tut sie immer – wird sie uns, in allumfassender Hilfe, zur Seite stehen.
Ehrliche Bemühung
Will meinen, es geht lediglich darum, die ehrliche Bemühung aufrecht zu erhalten. Alles andere wäre verschwendete Zeit. Es ist tatsächlich nicht mehr, was uns Meditation bedeutet – all die Rituale, Zeremonien, die Wertigkeiten und Urteile, die wir damit zwangsläufig installieren, sind vollkommen unnötig, wenn nicht gar in die falsche Richtung deutend. Zuallererst finden wir in der Meditation den ruhigen Ort, der wir benötigen, um überhaupt der Schönheit des Leben, des Daseins, gewahr zu werden.
Filter fallen weg
Mit der Häufigkeit der „Versenkung“ „färbt“ diese ab, auf unsere „Wahrnehmung“ – natürlich ändert sich nicht unsere sinnliche „Wahrnehmung“ sondern die Filter, die herkömmlich im Gesellschaftskonstrukt vor Dein Denken geschaltet sind, fallen einfach aus. Du erkennst mit der Zeit ihre Nichtigkeit – sie verschwinden – weil sie keine Existenzberechtigung haben. Das ist der Weg das „Leiden“ verschwinden zu lassen, es aufzulösen. Pures, kosmisches Wissen.
Fazit
Meditation ist immer ganzheitlich. Doch wir erkennen auf unserem Pfad mit zunehmender Klarheit, wie nebensächlich unser Körper letzten Endes ist. Er ist zwar durchaus heiliger Tempel, doch er ist nicht „Du“. Dein wahres „Ich“ ist kein verweslicher Körper. Dieser Körper ist Dein Instrument zur Wahrheitsfindung, dein Werkzeug der Erleuchtung. Und Erkenntnis heißt nichts anderes, als zu verinnerlichen, dass die Liebe die Urquelle ist – wir ihre unbedingten Kinder in Liebe sind. Gottgleich und dieselben Intensität liebend, wie es die absolute Quelle tut.
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