Das Zen des Atmens

Atem und Zen

Die Sinnfrage

Die Quintessenz unseres Daseins, so darf man wohl formulieren, ist die Suche nach der Wahrheit. Es gibt natürlich eine Menge an Menschen, die so sehr mit dem „Überleben“ beschäftigt sind, dass sie etwas tiefer gehenden Fragen nicht zugänglich sind – ihr Zeitpunkt kommt noch noch, ihre Suche hat erst begonnen. Für alle anderen ist die Frage nach dem Sinn des Lebens eine schwer philosophische – der Großteil der Menschheit ist in einem Seufzer geeint: „Was ist der Sinn des Lebens?“

Sandkörner

Nun gibt es religiöse, spirituelle Strömungen, Heilswege, Heilsversprechen, wie Sand am Meer. Jede von ihnen verspricht. Dabei ist die generelle Idee des Buddhismus die einzige, deren Bestreben es ist, die Trennung zwischen den Glaubensrichtungen aufzuheben – eine buddhistische Gesinnung, ein buddhistisches Bewusstsein, existiert vollkommen unabhängig von jedweder sogenannten „Religiosität“.

Überwindung

Die Weltformel der Idee Siddhartha Gautama Buddhas kennt keinen Ausschluss, keine Trennung. Wenn wir nun vom Gedanken des Zen.Buddhismus im Atem sprechen – befinden wir uns voll und ganz auf einer den gesellschaftlichen Konsens durchdringend auflösenden Ebene. Hier trifft sich das „schier Unmachbare“ der Forderungen des Zenmeisters an seine Schüler – mit einer in den Atem transzendierten Körperlichkeit. Das Ergebnis – das Ziel – ist Überwindung.

Gemeinsamer Konsens

Es existiert eine heilige Gemeinsamkeit in jeder Wortsammlung der Religionen. Wie ein nahezu unsichtbares Ur-Wurzelgeflecht zieht sich diese Struktur durch jede spirituelle Gottesannäherung. Es geht in letzter Konsequenz um die Transzendierung des Daseins in Liebe – will meinen, was jedes dieser Traktate in sich birgt, zumeist lediglich noch in Fragmenten – dabei jedoch immer in Gänze – denn Liebe ist nicht partionierbar – das ist der Anspruch jedes Kindes der Schöpfung auf vollkommene Göttlichkeit.

Komplettes Glück

Exakt diesen heiligen „Anspruch“ – der letztlich keinen Anspruch sondern eine berechtigte, reale Existenz des Menschen in vollkommenem Frieden und Glück bedeutet, möchte Lord Buddha in seinen Texten zur Atemmeditation verwirklicht sehen. Wenn wir uns diesen Leitweg betrachten, den Buddha in gar nicht vielen Worten umreißt, erklärt und als den Weg zur Erleuchtung vorstellt., finden wir hier tatsächlich, in dieser „Übung“– mehr im BEWUSSTSEIN dieser „Übung“ dieses „Trainings“ – die letzte Wahrheit sehr nahe gebracht.

Der wirkliche Weg

Man muss begreifen, dass der Weg der Atemmeditation, der hier beschrieben wird, in wunderbarer Konsequenz – so einfach wie er aufscheint und von Buddha selbst erklärt wird – wirklich der reale, machbare, mögliche, auszuführende, reale, in dieser „Wirklichkeit“ anzuwendende Pfad ist, in Wahrheit zur Erleuchtung zu gelangen. Ein machbarer, ein in unserer sogenannten Wirklichkeit verörtlichter Weg, der tatsächlich dazu führt, dass wir uns zur Gänze befreien.

Heiliger Atem

Das Anliegen ist, zu verdeutlichen, dass mit dem heiligen bewussten Atmen – der GEISTIGEN REISE MIT DEM ATEM – alle Grenzen, Paradigmen, Wertigkeiten der Menschengesellschaft entlarvt sind, in ihrem Chaos, ihrer Verwirrtheit, ihrem Leid, erkannt werden. Zu exemplifizieren dass es machbar ist, mit dem Atmen einen Ort der Stille zu erschaffen, von dem aus es möglich ist, alle Problemstrukturen zum einen zu erkennen – auch für andere – zum zweiten aufzulösen.

Nichttrenung

Mit diesem „heiligen Atmen“ suchen wir den kosmischen Geist auf, der uns allein ausmacht, wir bewerkstelligen eine Vereinigung von Körper und Geist – Materie und Geist sind nicht mehr getrennt. Ihre „Nichttrennung“ ist erkannt. Das GANZE ist erkannt/verinnerlicht. Wohl bemerkt, geht es hier nicht darum, zu generalisieren – allzu viele Schriften, Strömungen, Lehren gibt es auch im Buddhismus. Nein, wir reden nicht – und reden doch – von „Sammā Sati“ – der trefflichen Achtsamkeit oder „Vipassanā“ – der klaren Sicht – es geht nicht – in Fragmentation -um das, was „Vipassanā-bhāvanā“ – Einsichtsmeditation genannt wird. Namen und Hierarchien sind obsolet.

Der Körper vereint sich mit dem Geist

Ob wir das letzte Ziel – das eigentliche, in Mehrzahl vollkommen verkannte Wollen des Yoga betrachten, ob wir den hinduistischen, den christlichen oder muslimischen Lehrpfad ansehen – immer ist – leider in unseren Tagen (insbesondere in Koran und Bibel) bis zur Unkenntlichkeit verklausuliert – die Transzendierung des Körpers in der Schöpfung, das was erreicht werden soll. Das Atmen ist der direkte Weg dorthin.

Die Erkenntnis atmen

Was uns Lord Buddha mit seinen Schriften zur Meditation gab, ist der direkte Weg zur Erleuchtung – hier in dieser Zeit, in unseren Tagen. Das „Sein“, dass durch die Meditation des Atmens erreicht wird, ermöglicht die Erkenntnis. Prinzipiell könnte man beispielhaft von dem lauten Geräusch, einem Inferno des Lärms der Gesellschaftsmaschinerie gleichermaßen sprechen – das wir mit unserem Weg über den Atem zur Vereinigung von Körper und Geist zum Schweigen bringen.

Kosmische Stille

In dieser von uns generierten Stille nun, ist es dem „kosmischen Menschen“ der sich jetzt im „Ganzen“, im Zentrum eines Nichts, das „Alles„ beinhaltet, befindet, (beziehungsweise den Weg dorthin unwiderruflich eingeschlagen hat – einmal geöffnete Portale schließen sich nicht mehr) – ist es dem kosmischen Menschen, dem er sich in seinem Selbst zunehmend nähert, möglich, die „Lebens“-Problematik, die Strukturen der Urteils/Schuldkonstruktion zu erkennen – und alleine durch diese Schau löst er sie auf.

Urteilsfreies Erkennen

Das Erkennen, das sich hier zeigt, ist frei von jedem Urteil – vor allem aber – ist es befreit von jedem Zeitbegriff. So ist es dem Erweckten möglich, auch die schlechten Energien aus vorherigen Generationen , Großeltern, Vater, Mutter, Geschwister – aufzuarbeiten, will meinen, durch die Erkenntnis zu kompensieren, ihren Einfluss auf das Dasein ungeschehen zu machen. Was passiert, könnte man mit einem gemächlichen, durch Übung stärker aktivierten, „UMSTÜLPEN“ des Denkens beschreiben. Obwohl eigentlich jedes Wort fehlt.

Unbeschreiblich

Es ist ein Phänomen. Es ist die größte Erleichterung, die man in seinem Denken – seinem Dasein erreichen kann. Diesen Punkt zu erreichen – will meinen die absolute Ausdehnung dieses Punktes über die gesamte Timeline zu erkennen – löst alle Lebensängste auf. Wie ein kleines Kind begreift, dass Schatten nur ein Trugbild sind, begreifen wir das LEBEN. Wie ein kleines Kind greifen wir, in vollkommenen Vertrauen, die Hand des Vaters – und wissen – wir müssen nichts tun.

„Unnötige“ Regelwerke

Die stufenweise angelegte Textbegleitung zu buddhistischen „Vipassanā-bhāvanā“ – „Einsichtsmeditation“ möchte uns an diesen Ort leiten – doch die Jahrhunderte haben die Menschen geändert – die geforderte Disziplin erscheint zu aufwendig. Und – diese Art von Disziplin – das sich versenken in Ritualen und Anordnungen, Anleitungen, eigentlich nur machbar in einer Klostergemeinde, ist tatsächlich nicht zwingend notwendig. Es ist ein Weg, – doch die Erkenntnis liegt nicht in historischen Verhaltensformeln. Sie sind obsolet, wie jedes Regelwerk es nur sein kann. .

Bar jeden Ballasts

Die Atemmeditation, die der hoch geehrte Erleuchtete Thich Nhat Hanh beschreibt, ist denn auch vollkommen ledig all dieses Ballastes, der sich als nicht, oder nur sehr beschränkt zielführend, (zeitraubend) offenbart. Tatsächlich ist der Pfad der Atemmeditation für jeden, immer und vollkommen simpel zugänglich. Es ist in keiner Weise so, dass dazu besondere Voraussetzungen irgendeiner Art notwendig wären. Der Ort der Stille – ohne den Lärm der gesellschaftlichen Grundlagen, Paradigmen, Algorithmen – den wir in unserem Geist erschaffen – besser, wiederentdecken – ist das Natürlichste auf dem Globus, in den Universen. So natürlich und wichtig und lebensspendend, wie auch das Atmen ist.

Simpel

So ist das „Einfache“ in der Meditation zielführend – jedweder Hokus Pokus unnötig, störend. Es geht lediglich um Dich, Deinen Atem – Dich mit dem Atem zu verbinden, in ihn hinein zu gehen, eins zu werden, mit dem Lebensstrom der Luft. Der Rhythmus ist vom wahrheitlichen Leben vorgegeben – Atemzug für Atemzug. Das, was Illusion ist, erkennen, sich in Distanz setzen – in das Zentrum allen Geschehens. Du atmest das singuläre Göttliche. Dies ist eine Vereinigung Deiner selbst mit Allem. Du bist der kosmische Mensch – bist alle Universen.

Beseelte Transzendenz

Genauso ist auch zu verstehen, wenn lächelnd fest gestellt wird, dass der Mensch nicht wirklich lebt, nicht wirklich isst, wenn er ist, nicht tatsächlich trinkt, wenn er Flüssigkeit zu sich nimmt. Ja, dass er nicht redet, wenn er spricht, nicht fühlt, wenn er berührt. Das ist der Punkt, genau jener, von dem wir vorher geredet haben, wo sich das geisterfüllte der denkenden Meditation mit dem körperlichen – dem Ein – und Ausatmen vereint. Eine beseelte Transzendenz ist erreicht. Und wir LEBEN, FÜHLEN, TRINKEN, ESSEN, WANDERN, SITZEN, REDEN, HÖREN.

Die Basis der Achtsamkeit

Was deutlich wird, ist von einem anderen Begriff, der in seiner Bedeutung, seiner Funktion der „Meditation“ nichts nachsteht, die Rede. Er hat sich eingeschlichen. Die ACHTSAMKEIT. Das sich Versenken der Meditation, ist nichts anderes, als sublime Achtsamkeit. Dieses Leben in Achtsamkeit, es bedeutet das Wiederkennen der Wirklichkeit, die sich – weitab von dem Getöse des Wasserfalls der Weltenargumentation – in Deine Seele zurückgezogen hat.

Egoängste

Wir haben uns ein bisheriges Dasein lang von den Idealen unseres Egos tragen lassen – dem ein sich versenken zur Quelle hin, eine Achtsamkeit, die den Ursachen begegnet ,zutiefst zuwider sind – vor denen es – mehr noch – Todesangst hat – denn sie meinen tatsächlich seine Auflösung. So kann ein Erkennen, eine Befreiung aus diesem klebrigen, saugenden Gedankensumpf nicht wirklich von heute auf Morgen gelingen. Übung ist notwendig. Doch – einmal geöffnete Tore schließen sich nicht mehr. Der Weg ist nunmehr vollkommen freudig gedeutet.

Fazit

Das, was dann wirklich am Ende dieses Pfades wartet – kann nicht beschrieben werden. Angesichts der schieren Unfassbarkeit in den spirituellen Erfahrungen der Schönheit – denn nichts anderes ist der spirituelle Weg – ein Aufwachen hin zu unbeschreiblicher Schönheit, eine Neugeburt in den Himmel – stellt sich die Frage, wie wir ein Mehr dieser göttlichen Gnade, überhaupt erfassen könnten. Denn wir haben bereits „hier“ /noch in unserem Körper) gespürt, wie wunder-wunder-wunder-schön, wie faszinierend, wie herrlich die Schöpfung, unsere Schöpfung IST. Wie wundervoll, wie einzigartig göttlich WIR sind.

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ZEN

Philosophische Intelligenz

ZEN – Die Begrifflichkeit, diese Strömung der philosophischen Intelligenz – die versucht, den vollkommenen Nullpunkt im Denken – vor allem das Denken, die Linguistik betreffend, zu finden, zu beschreiben, zu definieren. Was passiert, zumindest in der Sprache, – die Verinnerlichung der Kontradiktion, scheint dabei, aber mehr als grotesk, für den Verstand, auf.

Durchdringende Generalidee

Wir finden Ansätze dieses Gedanken in allen möglichen Spielarten der Kunst – der Surrealismus in allen Formen, in deutscher, europäischer Vergangenheit, insbesondere der Dadaismus. Oberflächlich betrachtet, möchte einem die Idee des ZEN wie ein Generalangriff auf das Denken schlechthin erscheinen, doch ist hier nichts weiter versucht, als die semantische Verdeutlichung unserer Illusionsrealität. 

Offensive Attacke

Was Zen und der Dadaismus versuchen, ist die Barriere nieder zu reißen, die das dualistische Denken errichtet hat -von der Methodik her, im Gegensatz zu allen anderen Religionen und Philosophien, die sich letztendlich um dasselbe bemühen. Hier im Zen, passiert dies tatsächlich sehr „brutal“ „offensiv“ , „offensichtlich“ Das Motto des Zen-Buddhismus lautet ganz klar: Verstehe – oder stirb. Vollkommen wörtlich. 

Unlösbare Aufgabenstellung

Es ist, als ob der Zen Meister dem Schüler ein Seil mit einem Knoten vorlegt, der nicht mehr zu lösen ist. Es fällt auf, dass hier im Zen, tatsächlich die Konstellation „Verstehen und Nichtverstehen“ also die Hierarchie „Meister und Schüler“ sehr deutlich wird. Das ist durchaus berechtigt – denn, wenn jemand die Wahrheit erkannt hat – mithilfe der rauen Methodik des Zen – dann wird eben genau dieser Positionswechsel vollzogen.

„Über“ Intellektuell

Eine Aufforderung wie „Klatsch mit einer Hand!“ des Meisters an den Schüler, kann nicht intellektuell, in herkömmlichen Sinne, beantwortet werden, – ihr kann nicht in handelsüblicher Art und Weise Folge geleistet werden. Die Situation entsteht – dass der Schüler nachgerade gezwungen ist, sich in eine andere Ebene seines „Denkseins“zu begeben, denn er hat ja die Sicherheit, dass es eine Lösung durchaus gibt. Ja, dass diese sogar vollkommen offensichtlich ist.

Behutsameres Vorgehen

Der ZEN – Buddhismus nähert sich der Lösung behutsamer, mit den Prinzipien, die Buddha in seinen Sutren niedergelegt hat – Welche denselben Weg – in Worte zu fassen suchen. Egal, wohin wir blicken, ob die Strömung sich Reiki, Yoga, Christentum oder Islam nennt, ob es die Ideen der Jsesuiten oder die der Sufis sind, ob der Verkünder dieser Idee nun Alan Watts, Carlos Castaneda, Rumi oder Milarepa oder Shiva, Meister Eckehart, Thich Nhat Hanh, Erich Fromm oder Taitaro Suzuki oder auch Helen Schuhmacher heißt – es dreht sich immer um dieselbe Aufgabenstellung für den Suchenden.

Wissenschaftlicher Konsens

Die moderne Sprache hat für diesen „Zustand“ diese mentale Blockade, einen netten Namen gefunden – wobei man sehen muss, dass auch die moderne Wissenschaft, vertreten von Größen wie einem Nobelpreisträger Professor Dürr oder auch Albert Einstein, „eigentlich“ allen Wissenschaftlern, die sich mit der Quantentheorie befassen, auf denselben Schluss eines individuellen Universums kommt – die moderne Sprache nennt das Nichtverständis dieser wissenschaftlichen Schlussfolgerung „kognitives Unverständnis“.

Fazit

Was ist die Quintessenz? „ES EXISTIERT KEIN AUSSEN!“. Wer dies wahrhaftig (verstandesmäßig nicht wirklich möglich) verinnerlicht, es „verspürt“ – wem es „aufgeht“ – diese Begrifflichkeit, dieses Satzgefüge, „Nichtexistenz eines wie auch immer gearteten „Außens““ zu verstehen – dem sind alle Fragen vorbehaltlos beantwortet. Der hat es nicht mehr nötig, Fragen zu stellen. Der versteht, was Fragen sind.

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