Die Deutlichkeit der Illusion

Illusion

Ein desillusioniertes Lächeln?

Es wird deutlich, wenn man den Schlussfolgerungen und Erklärungsversuchen der Verkünder einer “neuen Erde” Gehör schenkt, dass unter diesen Menschen die Ansicht vorherrscht, die Welt, die wir erleben, sei lediglich Illusion. Vom Standpunkt eines „normalen“ Bürgers im Gesellschaftssystem betrachtet, ist diese Idee jedenfalls nur ein müdes Lächeln wert. Sie ist zu abstrakt, um ernsthaft näher betrachtet zu werden.

Wir versuchen, die Zukunft zu leben?

Unser Denksystem teilt sich grob in zwei Bereiche auf. Vergangenheit und Zukunft. Da wir die Vergangenheit als abgeschlossen betrachten, existiert für uns quasi lediglich die Zukunft. All unser Handeln ist nur auf die Zukunft ausgerichtet. Es ist uns nicht möglich, weder in der von uns definierten Vergangenheit, noch in der ebenfalls von uns erklärten Zukunft, geistig eine Dimension zu installieren, in der unsere Welt Illusion ist. Das sieht unser Denksystem einfach nicht vor. Das gebiert Zweifel, Unsicherheit, Angst.

Der Pfad ist ein lehrender?

Wer also diese Vorstellung ganz einfach als zu „blödsinnig“ oder aber furchterregend, also als “andere gelebte Prämissen intensiv in Frage stellend”, empfindet, und deswegen die mentale Flucht ergreift, – der ist keineswegs allein. Der Punkt ist, dass der Daseinsweg tatsächlich ein lehrender ist. Wir müssen lernen und lehren. Wir müssen uns öffnen, um neues zu erfahren. Nur so finden wir die Kraft und die Zuversicht, das Vertrauen und das Wohlbefinden, das sich aus dem Verstehen, aus dem Erkennen ergibt.

Der Gegenwart öffnen?

Zu was hin, müssen wir uns denn nun öffnen? Nun, die Sache ist einfach: Wir fügen unserem Weltbild einfach noch die (bis dahin völlig außer Acht gelassene) Gegenwart hinzu – und konzentrieren uns auf sie. Denn in der absoluten Gegenwart, der hoch aufmerksamen Achtsamkeit, sind alle, auch noch so unverständlichen Fragen beantwortet. Alles, was wir im Licht der wirklichen Gegenwart betrachten, ruft uns die liebevolle Antwort zu, singt den alten Gesang, den wir nie vergessen haben.

Vertrauen ist ursächlich?

Es existiert natürlich ein Weg, diese alte Melodie wieder zu hören, sie wieder zu finden. Selbst dann, wenn wir noch beim besten Willen nicht verstehen, warum die Erde, die Gesellschaft so wie sie ist, nur eine Illusion ist – egal. Der Weg heißt VERTRAUEN. Und hier sitzt ein dicker Punkt. Denn mit Logik lässt sich die Erkenntnis nicht finden. Das hat überhaupt nichts mit der Intelligenz oder dem Verständnis des Einzelnen zu tun, die Sache „ist“ einfach „chaotisch“ und aus Chaos heraus lässt sich bekannterweise schlecht erklären.

Vertrauen als Grundbedingung?

Es ist uns aber ein unbedingtes Anliegen, der Sache näher zu kommen, ihr gar auf den Grund zu gehen. Die Erklärung bewahrheitet sich aus sich selbst heraus. Wir nehmen an – wir vertrauen – sei es drum, in schlichten Gemüt – und unser Vertrauen wird nicht nur belohnt! Sondern, das, was wir aus unserem minimalistischem Point of View uns gerade noch hätten vorstellen können, – wird in solch brillanter Gelassenheit, in solch unerhörter Schönheit, lässig übertrumpft und als der Erklärungsmethodik nicht hinreichend gebrandmarkt – dass alles, – bis auf die ebendiese „unerklärbare“ Wahrheit – verschwindet.

Die Sache ist mir zu gefährlich?

Ganz offensichtlich geht es hier um einen Vertrauensvorschuss, den niemand gewillt ist, zu gewähren. Aus den verschiedensten Gründen. 1. Materielle Sicherheit – kann so nicht gewährleistet werden. 2. Das Erreichen des „Ziels“ kann nicht versprochen werden. 3. Wo die Sache enden wird – kann keiner sagen. Nur drei Angriffspunkte sind das, unter wahrscheinlich Millionen. Um es kurz zu machen – das Ego, in seiner alten Konstellation, bleibt bei der angestrebten Aktion auf der Strecke.

Sprung in den Abgrund?

Und es ist genau jene Situation, die ein Mönch vor vielen hundert Jahren beschrieben hat. Da steht der Mensch auf sturmumtobten nassem Fels, vor ihm, dräuend, schwarzer Abyss, Abgrund, tosende, tödliche See, voll leichenblasser Gischt. Und tut er jenen einen Schritt – hinaus aus seiner Angst – steht er noch im selben Augenblick fest auf goldenem Grund. Feine Düfte wehen und das Gezwitscher von Vögeln streicht durch die laue Luft. Und Frieden erfüllt alle Herzen.

Der Sinn des Daseins ist die Liebe zu lernen?

Und wieder ist zu unterstreichen, dass der Pfad ein lernender als auch ein lehrender ist. Wer genau dies nur in seiner wirklichen, unwirklichen Größe verinnerlicht – nicht nur versteht, sondern fühlt, ergriffen davon ist, durchdrungen, dessen „ABSOLUTES“ erfasst – der versteht den Sinn seines Daseinspfades und läuft ihn federnd, angstfrei, mit Jubel auf den Lippen ob all der Faszination, die ihm zu leben gegeben ist.

Jede Sekunde ein brillantes Lehrstück?

Denn nichts anderes ist jedwede Sekunde unseres Daseins in dieser Welt, unserem Universum – es ist ein brillant arrangiertes Lehrstück, uns daran zu erinnern, dass die Liebe, deren geliebte Kinder wir sind, niemals zulassen könnte, dass uns auch nur die geringste Harm passiert. Wir reden von Krankheit, von Tod, wir reden von Krieg und Seuchen. Irrsinnige Illusionen in einer Welt, die sich aus Urteilen erschafft, die keinerlei Beweiskraft aufzeigen können. Wer dies schaut – und zu lernen beginnt – der hat gewonnen.

Ausserirdisches Vertrauen?

Wir reden hier von einem Vertrauen, das im wahrsten Sinne des Wortes „überirdisch“ ist – sehr einfach „nicht von dieser Welt“. Doch eben – wenn man denn so möchte – mit umgekehrten positiven Vorzeichen. Denn es ist genau “diese Welt“ , die wir verleugnen möchten, die wir für Illusion erklären, von der wir sagen, dass sie, aus den nichtigsten Argumenten überhaupt, herbei fantasiert wurde – dass sie schlicht und einfach inexistent sein MUSS.

Übermächtige Sinnfrage?

Die Situation eines Menschen an einem solchen Punkt, der nach Entscheidung ruft– an einer Gabelung des Weges – ist – wenn auch nicht weiter erstaunlich – zumeist äußerst zerrissen. Die Frage nach dem Sinn wird in allen nur denkbaren Dimensionen übermächtig und überwichtig. Die Sinnfrage wird schlicht und einfach lebensbestimmend. Ob der Tod eines Lieben, materieller Verlust, eine, wie auch immer geartete, Übermacht der „Dinge“ – sie finden sich nahezu immer als überdeutliche Wegzeichen.

Die Entscheidung zu sterben?

Wer nun in der Meinung verharrt, mit diesen Wegzeichen, mit dieser Gabelung, die sich ihm auftut, erschiene da lediglich erneut diese Vielzahl von Möglichkeiten, die mit einem modernen Weltbild einhergehen – also Krankheiten. Folter. Konsum. Lügen. Hass. Urängste. Lieblosigkeit – der verharrt auch in Zukunft ungeliebt. Denn die Entscheidung für diese Schuldgesellschaft zu treffen – das bedeutet, weiter mit diesem, unserem, lieblosen Urteilsgefüge zu leben, – will meinen, zu sterben! Sich hinzu zu gesellen, zu der langen Warteschlange von Menschen, die traurig, ihr ganzes Leben lang, auf ihren Tod warten.

Fazit

Doch – fernab von jeder Denkkonstruktion steht da dieses gleißend strahlende WortGNADE“. Denn die Gnade ist es, die uns passiert, die alle Urteile aufhebt, die uns zur Quelle des uralten Gesanges führt. Und alles, was wir zu tun haben, ist diese Gnade anzunehmen. Uns also mit ganzem, reinen Herzen, für die Liebe zu entscheiden. Das Maß an Gnade, dass Dir – ganz ohne weiteres Zutun – dann passiert – ist unendlich.

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Und da ist sie, die ewige Unbedingtheit. Doch dem Mensch, in Entfaltung des ihm geschenkten freien Willens, ist zugesprochen, eine winzige Illusion der Skepsis zu träumen. Zutiefst erschrocken über diese Freiheit, fürchtet er sich nun vor dem, was er als Allmächtig betrachtet, und an dessen Sosein er gezweifelt hatte. Aus dem winzigen Partikel des Unglaubens schuf er in Potenzierung dieses mikroskopischen Zweifels, dieses Urteils, seine traurige, einsame Welt, in der er sich fortan vor der Unbedingtheit der Schöpfung zu verstecken suchte.

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In dieser Welt des Urteilens, des Zweifelns, des Fragmentierens, hat die wahre Liebe keinen Platz. Jedes einzelne Wort der von Menschen betriebenen, sogenannten „Kommunikation“ führt sie nicht nur ad absurdum, sondern zeichnet sie geradezu als lächerlich. So wird deutlich, dass aber auch überhaupt nichts, was irgendwie abseits dieser Unbedingtheit wahrgenommen zu werden scheint, auch nur den geringsten Sinn ergeben könnte.

Der Glaube, die Unbedingtheit sei der Tod?

Da ist der hüpfende Punkt: Wir sehen uns, in lichten Momenten, einer Unbedingtheit gegenüber, die uns lediglich Angst macht. Mehr noch: Von unserer Warte aus, in der Schuldsprechung gefangen, verknüpfen wir dieses Gefühl, dieses eigentlich nicht beschreibbare Etwas, mit dem Tod, gleichzeitig verknotet mit unserer Begrifflichkeit von was auch immer „Gott“. Das ist pure Angst. Schrecken, Ungewissheit, mag sein, Entsetzen.

Leben in der Furcht des Zweifels?

Worin aber liegt denn unser Entsetzen, unsere Furcht letztlich begründet? Wir haben es gesehen. Es ist der Zweifel, es ist die Fragmentierung. Es ist unsere Ignoranz, die Unfähigkeit unseres Denksystems, das Ganze zu sehen. Wir zweifeln jede Sekunde, anstatt in stiller Dankbarkeit anzunehmen. Und wir weigern uns, auf den Urgrund zu sehen. Wir begnügen uns mit Angeblichkeiten, die sich aus unserem fragmentierenden Illusionen ergeben. Verwandeln diese Oberflächlichkeiten in unserem Denken, indem wir sie wieder und wieder aufteilen, zu gigantischen Konstruktionen.

Die Unbedingtheit ist liebevoll!

Das ist die schwarze Farbe, die auf das leuchtende Bild der Unbedingtheit geschüttet ist! Das ist der stinkende Misthaufen den, jeder einzelne für sich, auf sie gekippt hat! Und es scheint uns so unendlich schwer, zu erkennen, das hinter dem, was wir uns da zusammen träumen, es mit den schrecklichsten Attributen versehen haben, die Unbedingtheit steht – und dass es eine liebende Unbedingtheit ist. Wir können ihr in Allem vertrauen.

Kein Grund zur Furcht mehr?

All unsere Angst ist unbegründet! Doch sie anzusehen, bedeutet, diesen Abgrund zu sehen, der die Trennung, die zwischen dem trügerischen Untergrund unserer Träume und unserer schwarzen Angst vor der Unbedingtheit besteht, ausmacht. Das heißt, – in die von uns selbst erschaffene Dunkelheit hineinzugehen – um zu erkennen, dass sie nie existiert hat. Wir springen von unserem Felsen, tun den Schritt in den schwarzen Schlund, und landen im demselben Augenblick auf goldenen Boden.

Reine, unabänderliche Freude?

Verstehen Sie, was das bedeutet, wenn Sie erkennen, dass diese Unbedingtheit liebevoll ist? Das ist pure Freude. Keine Angst, keine Sorgen sind da übrig. Platzen könnten Sie, vor Dankbarkeit. Es ist diese Erfahrung einer Taufe hin zum Sinn. Eine wahre Wiedergeburt, ein Wiedererkennen, ein Aufwachen. Ein Orgasmus, eine Zeugung, eine Geburt, hinein in unbedingtes Vertrauen, wie es vorher noch niemals erlebt werden konnte.

Vertrauensvolles Wissen um den richtigen Weg?

Vertrauen in die Schöpfung, in den Vater, an dessen Hand wir uns begeben, ohne auch nur den Hauch von Furcht. Gewiss, von ihm auf dem richtigen Pfad geführt zu sein. Möge der Weg auch ab und an steinig erscheinen. Wir wissen, jeder einzelne Kiesel, dem wir begegnen, liegt dort, wo er liegt, an der vollkommen richtigen Stelle. So wie auch wir in unserem Leben genau das richtige tun und sind, das nun so unbedingt, und mehr und mehr, von spürbarer Liebe der Schöpfung durchflutet wird. Hier ist das Sosein.

Fazit

Wenn wir erkennen, dass all die Hierarchien, aus denen wir usner Leben zusammengebastelt haben, von der Unbedingtheit in Liebe schon seit Beginn aller Zeit, seit aller Ewigkeit, der Unendlichkeit, aufgelöst sind, bleibt da nur noch das glückliche Vertrauen des kleinen Kindes. Des grinsenden Dummkopfes. Des meditierenden Buddha. Lasst die Kinder und die Narren zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich.

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