Verrückte Welt?
Wenn wir uns die Welt ansehen, beziehungsweise die Informationen, die wir über diese Welt bis dato erhalten haben, zusammentragen und zu einem Bild zusammenfügen – dann könnte das einen, mit Vernunft ausgestatteten Menschen durchaus dazu bringen, die Welt für verrückt zu erklären. Dummerweise gibt es an dieser Einschätzung keinerlei Zweifel. Die Welt als verrückt zu betrachten – und es dabei sein zu lassen – das ist der Weg des Stoikers – der wir wohl alle irgendwo sind. Gezwungenermaßen.
Warum lässt „Gott“ uns leiden?
Die überaus berechtigte Frage nun, die ganz mächtig im Raum steht – immer – ist das Problem warum ein liebender, – ein allmächtiger Gott-was-auch-immer – seine doch von ihm geliebten Kinder derartig leiden lässt. Wir denken dabei an die Kinder in Afrika, die Soldaten in den Kriegen, den unheilbar Kranken – all diese Menschen, denen es nicht gut geht. Für einen allmächtigen, beschützenden Gott wäre es denn nun doch wohl die einfachste Übung – in seiner Eigenschaft noch dazu ein Selbstverständnis – dass er diese, seine Kinder, aus dem Unheil erlöst?
Warum gibt es Hunger und Krankheit und Krieg und Leid – wenn der Gott doch ein liebender ist? Das kann also nicht stimmen. Dieser Gott ist ein strafender. Das beweist er uns jeden Tag.
Klare Sache?
Über den Zustand der Erde und der Gesellschaft im mondialen Kapitalismus der Dinge – über die Informationen, die zu diesem Bild führen, gibt es nichts zu deuteln. Der eine sieht die Sache anders, aus einem anderen Blickwinkel als der Nächste – doch generell kann man eine Welt der Schuld und Vergeltung, des Todes und der Krankheit, der Unwetterkatastrophen, der Gier schlechthin, als Modell gelten lassen.
Könnte die Liebe solches Leid wünschen/erschaffen?
Das ist eine Tatsache. Die zweite Tatsache, mit der selben Gewissheit ausgesprochen und statuiert ist die, dass eine solche Welt nicht der Wunsch der Liebe sein kann. Soweit jeder einverstanden? Gut. Dann bitte tief durchatmen. Die Schöpfung, das, was uns erschaffen hat, die Liebe (die einzige Begrifflichkeit, die die Voraussetzungen für die Eigenschaft „absolut“ erfüllt) ist allmächtig, Sie „kann“ ALLES.
- Da die erste, von uns festgestellte Tatsache in keiner Weise zur zweiten festgestellten Tatsache passt – (und zwar vollkommen grundsätzlich, vollkommen durchdringlich) – MUSS die Welt, die wir sehen, eine Illusion sein.
Warum sollte die Schöpfung die Liebe sein?
Dass dasjenige, was Schöpfung ist, „Gott – was auch immer“ – nur LIEBE sein kann, lässt sich in der Logik des herrschenden Denksystems erklären. Es geht um die Bedeutung des Begriffes „ABSOLUT“. Die Eigenschaften, die feststehen, sind: „Allumfassend, vollkommen durchdringend, alleinexistent, expandierend, ohne Voraussetzungen. Wir werden keinen anderen Bedeutungsinhalt finden, der dies bewahrheitet, außer in dem, was Liebe ist. Würde man hypothetisch formulieren, Hass wäre die Schöpfung – ist der Hass in keiner Weise absolut – weil er immer einen Bezugspunkt benötigt. Das geht also nicht. Hass kann nicht absolut sein. Nur die Liebe erfüllt alle Voraussetzungen.
Schlussfolgerung?
Wenn wir also diese drei sehr einfachen Komponenten, unsere gerade erarbeiteten Tatsachen zusammentun:
- Die Welt ist komplettes leidvolles Chaos
- Das kann niemals die Idee der Schöpfung sein
Dann kommern wir zu Punkt Nummer Drei:
3. Aus den ersten beiden Punkten ergibt sich, dass das, was wir erleben, Illusion sein muss.
Was tun um zu erwachen?
Wenn wir dies zu sehen und zu verstehen in der Lage sind, kommen wir einer wirklichen „Erkenntnis“ unendlich viel näher. Doch, derjenige der zweifelt und sucht, stellt nun die Frage: Was können wir tun, um aus dieser Illusion, diesem Traum zu erwachen? Doch zuerst nochmals die Frage: Warum müssen wir in dieser Illusion leben, wenn wir doch die Kinder einer liebenden Schöpfung sind? Warum lässt uns die Liebe diese Illusion erleben (und leiden? Nun – was „kann“ absolute Liebe denn tun, außer zu lieben?
Absolöute Liebe kann nur zärtlich sein?
Wir haben uns auf diese Art und Weise einen vierten feststehenden Argumentationspunkt gebastelt:
- Die Illusion, die wir erleben, das, was für uns die Realität ist, muss einen liebevollen, einen zärtlichen Sinn haben.
Die Welt ist wunderschön?
Es ist also ein für alle Mal unverbrüchlich festzustellen, dass die Welt eine schöne, liebende ist. Etwas anderes wäre die ABSOLUTE Liebe, die Schöpfung gar nicht zu erschaffen imstande. Und ihr Bestreben kann es, wie aus ihrer Absolutheit deutlich ist, nur sein, uns diese Welt, also die Wirklichkeit zu zeigen. In ihrer Zärtlichkeit und Liebe ist das ihr einziges Wollen. Diese Welt, so leidvoll wir sie auch erleben, muss also ein Weg sein. Die Wahrheit, die wahre Erde, das wirkliche Leben in Liebe zu finden.
Der freie Wille?
Und wenn nun, hartnäckig, die Frage gestellt wird, warum uns die Schöpfung denn in ihrer Liebe diese schreckliche Illusionsrealität antut – so gibt es eine Antwort, die ehrlich ist, und vielleicht nicht jedem schmeckt: Wir haben uns aus freiem Willen für diese Welt entschieden. Wir haben das großartigste Geschenk der Liebe dazu benutzt, uns in freiem Willen eine Welt aus Gut und Böse zusammen zu zimmern. Etwas, wozu die Liebe nie in der Lage wäre. Wir haben uns für den Glauben an einen strafenden Gott entschieden.
Die strafende Schöpfung?
Dieser entscheidende Moment ist in Koran und Bibel beschrieben, der Anfang des dualistischen Denken, der Beginn der Trennung von Mensch und Gott, der Beginn eines menschlichen Daseins in Angst. Der winzige Augenblick als der Mensch sich in freiem Willen entschied, dass es „GUT“ sei, die Frucht nicht zu essen, ihn dagegen STRAFE erwartet, würde er ihn verspeisen. Und Pardauz! Ein strafender, ein Gott, vor dem man Angst haben muss, ist erschaffen. Wie absurd für die Idee der Liebe. Doch der Mensch bekam den freien Willen geschenkt.
Illusion des Leidens?
Fassen wir also zusammen, was sich ergeben hat:
Die Welt des Leidens, Unglücklichseins, der Unzufriedenheit, des Todes und der Vergänglichkeit kann nur Illusion sein -einfach weil die Definition, die Logik, die Liebe als einzige mögliche Ursache der Schöpfung beschreibt, da nur sie die Absolutheit erfüllt. In ihrem absolutem Willen als Liebe ist ihr einziges Bestreben zu expandieren, sich weiter zu geben – und zwar immer zur Gänze. Auch die Illusion, der wir anhängen muss letztenendes liebevoll sein – doch wir haben sie zum Fürchten erfunden. Diese Welt ist Liebe, aber wir können es nicht erkennen.
Die Wirklichkeit möchte nur Glück?
Das (trotzalledem Ungemach) liebevolle an der Illusion, in der wir leben, die uns leiden macht, ist, dass jede Sekunde – logischerweise aus dem Bestreben der absoluten, allumfassenden, komplett durchdringenden Liebe heraus – die wir in dieser Illusion in freiem Willen leben, die Schöpfung bestrebt ist, uns zur Wirklichkeit, zur glücklichen Wahrheit zurückzuführen. Es ist einfach ihre, die WIRKLICHKEIT. Es ist einzig unsere Entscheidung, ihr zu folgen. Niemand, der nicht willens ist aber, sein Denken zu ändern, kann dazu gezwungen werden.
Je größer das Ereignis, desto tiefer die Liebesbemühung?
Doch die Liebe, in ihrer Allmacht, wird alles versuchen, dich in die Erinnerung zurück zu führen. Und sie arbeitet zwangsläufiger in den Begriffen des Denksystems der Vergänglichkeit und der Schuld, dem Du anhängst, – sonst würdest Du sie überhaupt nicht verstehen. Und darum können wir ganz eindeutig und licht feststellen: Jedes Ereignis in Deinem Leben ist ein Versuch der Liebesschöpfung, Dich „zurückzugewinnen“. Und je größer die Bedeutung der „Sache“ in Deinem Dasein ist, desto größer, eindringlicher, verstehen machen wollender, ist auch der Versuch der Liebesschöpfung, Dich, positiv, zu einer Entscheidung für die Liebe zu bewegen.
Der Tod eines Lieben als mächtiger Ruf?
Dass diese letzte „Symbolik“, – die Dein ganzes Leben ausmacht – das einzige Wollen der Schöpfung ist – lässt sich in ausgesprochen plastischer Weise auf unser „Leben“ in den Gesellschaftsgrenzen, unser Leben in den Präambeln der Schuldsprechung abbilden. Die Vergänglichkeitsidee ist ein Beispiel. Das wohl größte „Ereignis“ für die meisten Menschen ist der Tod. Das eigene Sterben – und auch das anderer, nahestehender Menschen, Familienmitgliedern, der Frau, Freundin, Vater, Mutter, Bruder, Schwester. vielleicht.
Gewaltige Argumente?
Eine gewaltige Sache also, der Tod,. Wenn das was man als einziges in dieser Welt geschätzt hat, wenn einem die Lebensgrundlage, der Lebensantrieb genommen wird – wenn jemand, dem man liebende Zuneigung entgegen gebracht hat, diese Welt verlässt.
Und verstehst Du: „Ganz genauso groß wie Deine Trauer, ist die Eindringlichkeit des Versuches der Schöpfung, Dich an die Liebe in Dir, Deine, die Wahrheit, die Wirklichkeit zu erinnern.„
Fazit
Eines von vielen Beispielen, und die allermeisten sind bei Weitem nicht dermaßen drastisch und weltenbewegend. Doch jedes einzelne dieser Ereignisse, aus denen Dein Leben besteht, könnte zu Deiner Erlösung gereichen. Denn alles, was passiert, passiert aus dem Willen der liebenden Schöpfung. Wer dies wirklich verinnerlicht, dem ist völlige Angstfreiheit gewiss, der hat die Grenzen der Gesellschaft überwunden und kann seinen Pfad fortan lächelnd ohne Furcht beschreiten.
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3 Antworten auf „Warum lässt uns Gott so leiden?“