Saufen wir uns an der Erleuchtung vorbei?

Erleuchtung und Saufen

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Na denn Prost?

Der Alkohol – ein gigantisches, ausgesprochen vielschichtiges, kontroverses „Ding“. Es gilt, ganz ohne Zweifel, die Sache sehr sensibel zu betrachten. Schließlich, das muss uns klar sein, sehen wir, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen, in den Urgrund der Menschen. Eine durchaus illusorische Basis zwar, aber immerhin. Der Alkohol ist fester Bestandteil menschlicher Kultur. So zumindest das Bild, das auf unsere Leinwände projiziert wird.

Alkohol und Erleuchtung

Historische Wirklichkeit

Die historische Wirklichkeit sieht anders aus. Immer hat der Alkohol, seit die ersten Humanoiden auf die Idee kamen, Korn zu vergären, seinen Platz innegehabt. Ganz ohne Frage. Doch keineswegs als das überall erhältliche Genussmittel, als das er heute propagiert wird, das er heute ist. Vielmehr benutzten unsere frühen Vorfahren den Alkohol vornehmlich zu rituellen, religiösen Zwecken, als Brotersatz und Betäubungsmittel zur allgemeinen Verfügbarkeit entwickelte er sich erst.

Trunk der Götter?

Doch … fast scheint Beklemmung auf, wenn betrachtet wird, welch gigantischen Einfluss eben der Genuss von Ethanol mit der chemischen Formel C2H5OH auf die Menschheit, ja die Erde aufzeigt. Und alles wäre wunderbar, wenn es das Soma wäre, das Manna, das Getränk der Erleuchtung aus dem heiligen Gral. So wird es auch gehandelt. Doch leider gibt es die dunkle Seite dieser Molekülverbindung.

99 Prozent Finsternis

Ein ganzer Berg, majestätisch, voller unüberwindbarer Schluchten, vereist noch dazu, faszinierend anzusehen, liegt über diesem finsteren Abgrund, der dunklen Seite. So kann man sie nicht sehen, sie nicht erkennen. Sie ist tatsächlich nur zu entdecken, wenn es beinahe schon zu spät ist. Doch, wollen wir hier nicht über die Gefahr des Alkoholismus sprechen. Ohnehin ist da dieser Blick der Menschheit, getrübt durch Konsummanipulation in unseren Tagen des absolut ausschweifenden Alkoholgenusses, verschwommen in der Kultur manifestiert, immer präsent. Ein schier unüberbrückbares Hindernis.

Dämpfung

Äthylalkohol C2H5OH

Galt Alkohol, zumeist in Form von Bier und Wein, früher als Brotersatz – wir erinnern uns an die Ägypter – so ist es heute lediglich Genussmittel, Rauschmittel. Legale Droge. Ein schneller Blick auf Äthylalkohol C2H5OH? Der chemische Stoff muss vom Körper abgebaut werden. Hierfür wandelt die Leber den Alkohol um in Acetaldehyd. Möglich wird dies durch das Enzym ADH, die Alkoholdehydrogenase. Acetaldehyd ist nun ein äußerst giftiges Zwischenprodukt, das noch weiter abgebaut werden muss, verstoffwechselt werden muss. Nicht immer gelingt das zur Gänze Dann sind Kopfschmerzen, der Kater eben, die Folge.

Riesiger Profit

Um diesen kleinen Diskurs zu vervollständigen, um übergehen zu dem, was uns wirklich interessiert, HIER eine kleine Liste der körperlichen Auswirkungen von Alkohol im Übermaß genossen. Die Empfehlung der Ärzte, der Menge an Alkohol, die man ohne gesundheitliche Schäden befürchten zu müssen, trinken dürfte, liegt im Übrigen bei 0,25 Liter Wein für Männer und bei Frauen noch einmal 10 Prozent weniger – pro Tag. Aus dem Rest, den die Menschen konsumieren, machen die Konzerne und, durch die Steuern, auch die Regierungen der Welt, dreistellige Milliardengewinne.

Irrsinnige Produktionsmengen seit der Industrierevolution

Wie bereits bemerkt, das Bild, dass uns die Konsumindustrie über den Gebrauch des Alkohols als Genussmittel in der Historie vermittelt, ist grundlegend falsch und opportunistisch. Erst seit der industriellen Revolution ist Alkohol zur Massen- und Konsumware degeneriert, werden Milliarden an Gewinnen mit dem Stoff erzielt. Alkohol erfüllt alle Bedingungen einer gefährlichen Suchtdroge. Trotzdem findet sich die Substanz in keinem Betäubungsmittelgesetz. Genau sowenig wie sich überhaupt eine Definition des Begriffes „Droge“ im rechtlichen Sinne finden lässt.

Verführung zum Alkoholkonsum

Doch wollen wir weg von irgendeiner Beurteilung von Kultur und Konsumgewohnheiten, weg von der Manipulation, die den Alkohol propagiert. Uns geht es um die Rolle, die C2H5OH auf dem Pfad zur Erkenntnis spielt. Das alleine hat bereits dermaßen Gewicht, dass andere Blickwinkel in den Hintergrund rücken. Durchaus betrachtenswert ist dabei dennoch die Fragestellung, warum denn wohl diese Droge nicht nur geduldet wird, sondern vielmehr noch, zu ihrem Konsum verführt wird.

Tief verwurzelt

Nun, werden Sie vielleicht einwenden, im Tantra kennen wir Madya – eines der 5 M’s, die sehr grundlegend für die tantrischen Rituale sind – es wird mit Wein übersetzt. In der Liturgie der westlichen Kirchen spielt Wein eine große Rolle, wird in direkte Beziehung mit dem Blut des Schöpfers gebracht. Wir können klar erkennen, wie tief verwurzelt diese Droge in unserem Bewusstsein ist.

Der Superkleber des Egobewusstseins

Alkohol ist der Klebstoff des Egos. Wenn wir unter Alkoholeinfluss stehen, kann sich das Ego bequem in seinem Sessel zurücklehnen, auf seiner Fernbedienung spielen und uns hopsen lassen. Alkohol potenziert die Dualität. POTENZIERT. Das meint, das, was wir ohnehin als Realität, in der wir leben, anerkennen – nämlich die Eindrücke die uns unsere Sinne vermitteln, die wir dann mit alten Bildern verknüpfen – also unser gelebtes dualistisches Weltbild, wird nochmals grundsätzlich von dieser erlebten „Wirklichkeit“ weggerückt, in ein anderes, primitiveres, dennoch von Dualität komplett durchdrungenes Denksystem, das aus sich selbst heraus mutierend, sich vervielfältigt.

Universen aus Egolügen

Das passiert also einmal, weil unsere Sinne beeinträchtigt sind, zum anderen, weil aus dem gefälschten Weltbild, dass wir nun unter Alkoholeinfluss erneut verdrehen, wiederum andere Denkarten, kleine Universen der Egolügen entstehen. Wie diese dann letztlich aussehen, hängt von der Menge des Alkohols und vielen anderen Komponenten ab. Klar ist, sie führen uns gänzlich und komplett weg von dem, was wir als spirituelle Menschen wünschen und ersehnen. Die Alleinheit.

Alkohol löst, dämpft und trennt

Alkohol trennt auf vielfältige Art und Weise. Ganz konkret sind die Sinne unsensibel, das heißt wir empfangen Signale nur noch unvollständig oder verzerrt. Wir stehen sozusagen außerhalb. Auf der Basis dieser verfälschten, verwirbelten Informationen arbeitet unser Gehirn auf Hochtouren, vollkommen gefangen in diesen, durch und durch dualistischen, Turbulenzen. Gleichzeitig lähmen und dämpfen andere Bestandteile und Wirkungen des Äthylalkohol dieses Denken. Eine weitere Diskrepanz, Instanz, die uns gefesselt hält.

Tiefkulturelle Akzeptanz

Es ist vollkommen offensichtlich, dass diese Diskrepanz, das, was über Alkohol in Ihrem Denken verankert ist, seine gesellschaftliche, tiefkulturelle Akzeptanz, und die Einsicht, dass Alkohol ein absoluter Kontrapunkt zur Spiritualität darstellt – diese irrsinnig große Differenz– zum größten Teil schlicht und einfach dem simplen Unverständnis anheim fällt. Der Alkohol ist das ideale Instrument den Menschen in der Unbewusstheit zu halten.

Meditation vollkommen unmöglich

Versuchen Sie einmal, in nur leicht beschwipsten Zustand, mit nur einem Glas, ernsthaft zu meditieren. Sie werden feststellen, das ist vollkommen unmöglich. Ein Schluck vielleicht – könnte unter Umständen belebend wirken, doch der würde den körpereigenen Alkoholspiegel nur sehr gering heben. Nicht mehr. Vielleicht wäre sogar dies schon zu viel. Probieren Sie es aus! Sind Sie ernsthaft, mit Ihrem Pfad, können Sie diese Worte bestätigen.

Jeder Schluck eine rostige Fessel

Es sieht tatsächlich so aus, dass wir uns mit jedem Schluck an Alkohol, den wir zu uns nehmen, eine Fessel der Dualität mehr anlegen. Bis wir aussehen wie ein Schlossgespenst, über und über behängt mit rostigen Ketten. So schlimm es für manche klingen mag: Der Weg zur Erleuchtung, der Spiritualität, die zu der Wahrheit führt, die wir alle suchen, muss ohne Alkohol begangen werden. Wir reden explizit von Ethylalkohol, von C2H5OH.

Lethargisches Leben in Unbewusstheit

Wir müssen, aufgrund der Beobachtung, die sich hier auftut, darauf schließen, dass der Konsum von Alkohol mit einer der wichtigsten Gründe für die existierende Menschheit ist, in Unbewusstheit zu leben, eine Vergewaltigung der Mutter Erde durch Regierungen und Konzerne in einem solch schrecklichen Ausmaß, lethargisch geschehen zu lassen. Darum entfernt sich eine neue Erde, mit bewusst lebenden, liebenden, menschlichen Geschöpfen, seit dem Beginn des Industriezeitalters, also der „Alkoholindoktrination“, immer mehr.

Selbst gebaut

Gigantische Bedeutung, unvorstellbarer Einfluss

Auch wenn der Traum einer bewussten Menschheit vorläufig sicherlich ein solcher bleiben wird – zu tief ist das Denken der Menschen von Ihren simplen körperlichen Wünschen in der Dunkelheit der Dualität gefangen – so ist es doch allemal interessant zu sehen, wie und wo eine, ganz und gar materialistische, in unserer erlebten dualistischen Realität verhaftete Sache, einen solch gigantischen Einfluss auf die spirituelle Beschaffenheit der Menschheit besitzt.

Fazit

Im Glanz dieser Betrachtung bekommt die Floskel „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ eine vollkommen neue, übergeordnete Wirklichkeit. Jedenfalls, so viel ist deutlich, steht die Wirkung dieser Droge den Anliegen der Konzerne und Regierungen nicht im Wege. Oder ist da noch mehr? Warum unternimmt der Staat nichts gegen diese Substanz? Der Grund ist sicherlich nicht nur in der erwirtschafteten Gewinnspanne der Unternehmen zu suchen.

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Die Kirche – Sex als mächtiger Manipulator?

Benutzen die großen Kirchen unsere Sexualität zur Machterhaltung?

Gigantische Katakomben könnte man füllen, mit den Büchern und Abhandlungen, die zum Thema Sexualität alleine in den westlichen Religionen geschrieben sind. Eine ausgesprochen bigotte Einstellung – kulturgeschichtlich, gesellschaftswissenschaftlich von größter Relevanz – beeinflusst sie unser komplettes Lebensbild nachhaltigst. Sie, die Sexualität und der “fachgerechte” Umgang mit ihr, ist ein mächtiges Werkzeug jeder Kirche.

Sexualität als Machtinstrument

Sexualität als Sünde

Über die Jahrhunderte weg haben es die Religionen geschafft, der körperlichen Liebe einen konkreten Bezug zu der von ihnen proklamierten “Sünde” unterzuschieben. Es gibt eine einfache, grundsätzliche Überlegung bei dieser Taktik:

„Wenn die Kirche die Macht über die Sexualität hat, sie als etwas Sündhaftes brandmarken kann, ist sie im Besitz eines immerwährenden Instruments der moralischen Geißelung. Denn wenn der Mensch eines tut – dann miteinander Sex haben. Egal ob Sünde oder nicht.“

Festgemauertes Gesellschaftsdenken

So scheint unweigerlich auf, dass all die Prüderie, die scheinheilige Moral, die ethischen Ansprüche der Religionen in Bezug auf Sexualität, lediglich profane, geistige und materielle Machtgelüste untermauern. Das Bild, das man uns vorstellt, ist rein manipulativ. Doch wir haben es verinnerlicht, es ist Teil des übergeordneten Gesellschaftsdenkens, festgemauert, wie oben schon bemerkt, in zahllosen Schriften und Grundsatzregeln, bis hin zu den 10 Geboten.

Vorurteile

Sex ist etwas Schmutziges

Sex ist etwas Schmutziges. Das ist in unseren Köpfen. Da sind riesige Mauern aufgebaut. Wie Keulen schwingen die Priester die Begrifflichkeiten von Jungfräulichkeit, Altersunterschied, Geschlecht, sexuelle Praktiken, den Stand der Ehe, den Gebrauch von Verhütungsmitteln, die Abtreibung. Eine Moral, die ganz grundsätzlich zu einem latenten Unwohlsein der Menschen in ihrem Einflussbereich, besonders eben der westlichen Hemisphäre, beiträgt.

Eine gedankliche Zwangsjacke

Was kann an solcher Restriktion göttlich sein? Was hat sie nur im Entferntesten mit Liebe zu tun? Was passiert ist, in den letzten Jahrhunderten, ist tatsächlich, dass sich die Kirche, mit eben diesem Bild von Sexualität, eine ungeheure Macht über das Denken der Menschen verschafft hat – ein ausgezeichnetes Mittel, um Sie, ganz konkret, über das was sie sind, nämlich Körper – in eine gedankliche Zwangsjacke zu stecken. Wo benötigt man Zwangsjacken? In der Psychiatrie. Hier nun geht es um das Irrenhaus des Gesellschaftssystems.

Tantra – der Pfad

Anklagende Hyperintimität

Alles, was mit Sexualität zu tun hat, wird im westlichen Glauben, auch im Islam, in eine finstere Ecke gestellt, wo es nur zu bestimmten Gelegenheiten und mit schlechtem Gewissen kurz hervor geholt werden darf. Subtil erschufen die „Führer im Glauben“ eine durch und durch dualistische, tendenziöse, diskriminierende, verurteilende, anklagende Hyperintimintät. Dass diese so proklamierte Trennung, diese Entwürdigung des Natürlichen, generell frauenfeindlich ist, muss nicht betont werden.

Sex deckt komplettes Spektrum menschlicher Beziehungen ab

Sexualität ist eine Komponente, die mehr in unserem Leben bestimmt, als offensichtlich ist. Es geht nicht nur darum, wie wann und wo und mit wem Sex zu haben ist, sondern um eine tiefgehende Strömung, die das komplette Spektrum menschlicher Beziehungen abdeckt. Die postulierten Grenzen, Verbote, aufoktroyierten Weltanschauungen, greifen in die innersten Werte unserer Gesellschaft nicht nur ein. Nein. Sie formulieren Sie.

Your love to share

Die verpönte Körperlichkeit – die Ursache latenten Unwohlseins

Sieht man die Angelegenheit in einem positiven Licht, wie es unser Bestreben ist, entpuppt sich die verpönte Körperlichkeit, die Beschränkung unseres Körpers, die wir durch das angenommene Denksystem erfahren, geradezu als Segen. Denn hier tut sich eine Möglichkeit auf, unser Denken, die verschrobenen Ansichten der Kirche, die unser Leben so nachdrücklich, nahezu entsetzlich manipulieren, ad absurdum zu führen – das latente Unwohlsein los zu werden.

Katalogisierter Verdrängungsprozess

Die großen Religionen sind, in sich, ein einziger Verdrängungsprozess. Anstatt die Dinge anzunehmen, werden sie kategorisiert, be- und verurteilt. Gerade über die Sexualität, die einen so immens großen Teil der Menschlichkeit ausmacht, findet eine ungeheure Manipulation statt. Diametral in schwärzestem Dunkel steht sie jeder schöpferischen Grundsätzlichkeit dessen, was uns geschenkt wurde, nämlich unsere Körperlichkeit, entgegen.

Knoten in der Wahrnehmung der Wirklichkeit

Man könnte, sehr bildlich, auch beschreiben, das von der Kirche gezeichnete Bild der Körperlichkeit, der Sexualität schlechthin, aus der Historie als unbedingt und grundsätzlich in die Gegenwart transformiert, hat einen gigantischen Knoten in unserer Wahrnehmung der Dinge generiert. Es ist, als ob, jedes mal, wenn irgendetwas, auch nur im Entferntesten, mit Geschlechtlichkeit zu tun hat, ein Schalter in unserem Hirn umgelegt würde.

Bigottes Weltbild

Das ist genau das, was die Jugend, ein großer Teil der Bevölkerung in den 70zigern und 80zigern erkannt hatte. Auch, wenn der Kern des Gedanken dieser Bewegung sich bis heute ein Wenig im Benimm der Gesellschaft niederschlägt, die Prüderie, das bigotte Weltbild, das schon vorher herrschte, fand schnell Wege, diese ideelle Befreiung zu boykottieren und wieder verschwinden zu lassen. Verschwörungstheoretiker würden jetzt als Beispiel das Aids Virus nennen, in unseren Tagen vielleicht Corona.

Einbahnstraße des Dualismus

Was hier, betrachtet man sich die Causa ein wenig aus der Distanz, vollkommen offensichtlich wird, ist, dass die Doktrin der großen Religionen eine Einbahnstraße des dualistischen Denkens, des Materialismus, zementieren. Wie vollkommen anders dagegen der Ansatz des Tantra! Eben nicht in den Schmutz ziehend, als Kopulationswerkzeug zur Erzeugung von Nachfahren wertend, wird hier das Geschenk der Schöpfung an uns, unser Körper nämlich, mit all seiner wunderbaren Funktionalität geehrt.

Körperverletzung als Weg zur Seeligkeit?

Auch wenn die Spitzfindigkeit der Theologen letztlich Wahrheit postuliert, wenn sie sagt, die Erleuchtung, das letzte Ziel, sei nicht über den Körper zu erreichen, straft sie sich mit ihrer Opfer- und Geißelungsattidüde, dem verkündeten Weg der Entsagung als Pfad zu Gott, doch nur selber Lügen. Was letztlich beispielhaft deutlich wird in der Art und Weise, wie „Geistliche“ Priester, ihre Sexualität – vielleicht gezwungenermaßen – ausleben.

Der Körper – ein heiliger Tempel

Das Tantra nun sieht den Körper als das göttliche, heilige Instrument, dass uns gegeben worden ist, als ein Weg, die Allheit wieder zu erkennen. Das Tantra erhebt den Körper über diese profane Sicht einer materialistischen, dualistischen, abwertenden Denkart, gestaltet ihn zu einem Schlüssel der Offenbarung. Auch wenn die hierarchische Ordnung der Energien, die das Tantra sieht, proklamiert, jenseits von Nondualismus steht, ist dies hier doch nur ein Pfad, mit vorhandenen Erklärungsmustern, die Ewigkeit darzustellen.

Tantra – der Weg der angstfreien Schuldlosigkeit

Während altherbebrachte Religionen sich also mühen, die Schuld im menschlichen Dasein weiterhin zu porträtieren, zeigt das Tantra den Weg der Schuldlosigkeit auf. Ein so vollkommener Gegensatz zur Doktrin der Kirchen, dass ihn manch einer nicht erkennen kann. Die Schuld, die, im Glauben der altherbrachten Religionen, jedem Gläubigen auferlegt wird, heißt immer Angst. Die These der Kirche ist ein Gott, eine Schöpfung, vor der man Angst haben muss. In alle Ewigkeit. Nicht umsonst die Hölle.

Die sanfte Hand

Die Ursache und Wirkung des tantrischen Weltbildes ist es, genau diesen, so fundierten, vollkommen unlogischen Ansatz, aufzulösen. Möchte man es formulieren, könnte man sagen, das tiefste Wesen des Tantra, dass nur von jenen erfahren werden kann, die sich dem Vertrauen in die Liebe (nicht nur die körperliche), also in die Schöpfung hingeben, ist die sanfte Hand, welche all unsere bis dahin empfundene Körperlichkeit, durch die Erkenntnis der wahren Körperlichkeit, in eine, wahrhaftig nicht beschreibbare, Herrlichkeit transzendiert.

Fazit

Moralismen, ethische Grundsätze, der „Anstand“, angeblich „ungeschriebene Regeln“, anerzogener Ekel, gesetzliche Regelungen, schlichte, gewollte Unwissenheit und Naivität, das alles sind die Grundpfeiler einer Sicht auf die Sexualität, wie sie in der Gesellschaft nahezu weltweit unverbrüchlich festgelegt ist. Das Tantra ist ein Weg, sich über diese Anschauung zu erheben, vielmehr sie aufzulösen. Ein Pfad, der zu der Erkenntnis führt, dass jedes Urteil der Anfang von Angst ist.

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