Die Scham

Scham

Schamlos und unverschämt

Das Gefühl, bloßgestellt zu werden oder zu sein, Scheu, Verlegenheit

ahd. scama ‘Beschämung, Zerknirschung, Bestürzung, Schande’ (8. Jh.), mittelhochdeustch „schame“, auch ‘Ärgernis’ und (verhüllend, wie noch heute) ‘Geschlechtsteile’“

Fehlendes Seinsverständnis

Ein interessantes Wort mit vielschichtiger Bedeutung – die Scham. Ich schäme mich. Fremdschämen. Unverschämt. Verschämt. Schamlos. ES ist mir peinlich – das meint die Scham in erster Linie. Ich fühle mich mit der Situation (die ich verschuldet habe) nicht wohl. Zwei Dinge werden offenbar: Zum einen – es braucht eine Art von „Spiegel“ um ein Gefühl der Scham zu empfinden. Und wenn es das eigene „Gewissen“ ist. Zum Zweiten – taucht die Ursache für das Schamgefühl auf: Schuld.

Schambad

Es soll dies kein Einstieg in die Psychologie der Scham sein, eine Fragmentierung scheint nicht zielführend. Zu bemerken soll bleiben, dass hier, schon zu Beginn, ganz grundsätzlich unterschieden wird, zwischen internalisierter und externalisierter Scham, destruktiver und konstruktiver Scham, gesunder und pathologischer, sowie moralischer und imagebezogener Scham. Die Aufteilung geht im Diskurs noch weiter. Uns ist es gegeben, mit der Scham ganz generell umzugehen, ihre Nichtigkeit, ihren 0-Wert aufzuzeigen.

Angenehme Umstände

Scham – das stellt sich ganz deutlich dar, schreit geradezu nach Vorbedingungen, in denen sie existieren kann. Wie man in der Medizin sagt, sie benötigt im Vorfeld ein angenehmes Milieu, dann kann sie so recht sprießen. Eine Grundbedingung für das Schamgefühl ist eine Hierarchie. Da muss jemand in einer Position sein, meine Meinung zu der Situation in gewisser Weise zu teilen, sie genauso zu betrachten, einzuordnen, wie ich.

Scham ist auch Gesellschaftsding

Jemand also, eine Person oder eine Gruppe, die von den selben Grundvoraussetzungen ausgeht, dieselben oder ähnliche Informationen zur Lage hat, sich an denselben Regeln orientiert. Womit wir bereits am Quellpunkt der Angelegenheit angelangt sind. Jede „konventionelle Scham“ steht und fällt mit den Regeln der Gesellschaft. Es geht letztenendes um nichts anderes, als um einen großen Spiegel der Gesellschaftsidentität.

Eingefahrene Schamstrukturen

Hier zeigen sich nun gewisse, sozusagen eingefahrene „Schamstrukturen“ in vielfältiger und bizarrer Form. Lassen wir einmal die leistungsbezogenen, das Selbstwertgefühl in Geldscheinen messenden Fälle von Schamhaftigkeit weg, auch die, welche durch mangelndes „Wissen“ hervorgerufen sind, genauso wie solche durch geringes Selbstwertgefühl im Allgemeinen – sie erscheinen zu oberflächlich, um interessant zu sein. Bleibt, im Groben, noch die Scham, (der wohl intensivste Bereich) was unseren Körper angeht.

Beeinträchtigung unseres „Glücks“

Nun ist unser Körper – je nach Intensität und Intuition der Betrachtung – ein durchaus wesentliches Bestandteil unseres Seins. Jede Restriktion, die diesen Körper angeht, hat unmittelbaren und nachdrücklichen Einfluss auf den von der Schöpfung, der Liebe, angedachten Positivismus unseres Daseins – Freiheit. Ein deutliches, ein kräftiges Zeichen für die vielgerühmte „kognitive Dissonanz“ ist dabei ganz klar auch unsere anerzogene Prüderie. Unser Muster der Schamhaftigkeit ergibt sich Eins zu Eins aus den Wertigkeitsoptionen einer auf Urteil/Schuld basierenden Gesellschaftskonstruktion.

Anerzogene Hyperintimität

Die „Hyperintimität“ die an uns herbei manipuliert wurde, eine vollkommen übertriebene Schamhaftigkeit, zeigt ungeheure, alles erfassende und bezwingende Einflussnahme, auf die Art und Weise, wie wir unser Dasein nicht nur definieren, sondern es auch vollziehen. Will meinen, die Prüderie, die ihr zugrunde liegende Morallogik, ist eine der größten Fesseln, die uns in der Körperwelt behindern.

Sexsklaven?

Diese über Genrationen mutierte Schamhaftigkeit, die vollkommen gegen die Natürlichkeit des Menschen ist, zeigt in den Restriktionen rund um die Begriffe „Nacktheit“ – wenig verbrämt geht es natürlich um die Sexualität – eine durchdringende Manipulation der Menschen, die letztlich weitaus mehr, als nur unsere Moralvorstellungen tangiert – nämlich unser komplettes Dasein. Mit der Begrenzung der Natürlichkeit, der Körperlichkeit, einer Freiheit, hat eine oberflächliche, vorgebliche, Spiritualität, es geschafft, die Menschheit zu versklaven.

Verstaubte Talare

Wir tanzen nach der Wertvorstellungspfeife einer ans Ende gelangten, überkommenen Geisteshaltung. Nun ist zur großen Erleichterung der Weltgemeinde der Menschen, die Vorrangstellung der Religionsgemeinschaften der Erde, enorm geschrumpft – eine generelle, erdumspannende Öffnung des Bewusstseins der Humanoiden findet – unzweifelhaft – statt. Die Algorithmen, moralischen Grundbausteine, die über Jahrhunderte hervorragend funktioniert haben – und auch heute noch ganz klar und übermächtig in den Geistern der Welt installiert sind – haben stark an Wertigkeit eingebüßt.

Eine neue Erde

Es kann tatsächlich von einer Welle des Verstehens gesprochen werden, die in den letzten Jahren, vielleicht dem letzten Jahrzehnt über den Planeten rollt. Ganz eng verbunden, diese Entwicklung, mit der Quantenmechanik – auf der anderen Seite die logische Entwicklung in einem mehr oder weniger geschlossenen System (am Ende ist es komplett geschlossen). Denn, wie die wissenschaftliche Logik mit dem Begriff der Entropie darlegt, wird sich eine solche Konstruktion am Ende selber lahmlegen.

Age of Aquarius

Das gilt für die manipulierte Geisteshaltung der Menschheit ganz genauso wie für das Wirtschaftssystem – beides verschmilzt ohnehin. In einem geschlossenen System geht es sozusagen immer nur vorwärts. In einer potenzierenden Art und Weise. Ein Gedanke, einmal gedacht, bleibt bestehen. Neue Gedanken bauen auf den alten auf, die also statisch sind. Ganz egal nun, wie groß das System auch ist – irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem der Platz ausgeht.

Entropie eines geschlossenen Systems

Zuerst wird das System sich verlangsamen – unmerklich für die Beteiligten – am Ende wird es zum Stillstand kommen – nur ein vereinzeltes Flackern hier und dort. Agonie. Im Rückblick lediglich Chaos. Das ist es, was gerade auf dem Planeten Erde mit dem bestehenden Denksystem passiert. In diesem Zustand des sich nähernden Stillstandes – war es immer schon die Art der Menschen, durch Krieg und Zerstörung wieder Platz zu schaffen.

Da Ende ist nahe …

Doch auch hier hat sich das System selbst ausgespielt. Das Ende ist unausweichlich. Aus reiner Logik. Also haben alle diese Comic – und Cartoonfiguren, die mit einem Schild „Das Ende ist da!“ herumstehen, durchaus Grund. Nun – wie dargelegt – für diejenigen, die verstehen, am Ende (man gestatte mir hier ein Lächeln) „für jeden einzelnen Menschen“ ist dies das wunderbarste Geschenk, dass die Schöpfung nur überbringen kann.

Die absolute Schöpfung

Eine andere Art und Weise der Logik, die dasselbe darlegt, nämlich, dass wir unsterblich sind, unsere Wahrnehmung pure Illusion ist und diese Welle tatsächlich existiert und um den Globus spült, ist die vernünftige, logische Nutzung der Definitionsdynamik rund um das Wort absolut. Wir können mit jeder Faser unser dualistischen Logik davon ausgehen, dass die Schöpfung eine absolute, allumfassende, also, alles beinhaltende, ohne Vorbedingungen existierende, ist.

Absolute „Machtfülle“

Der ureinzige Begriff, der die Voraussetzungen für diese Absolutheit erfüllt, ist das, was wahrheitlich das Wort „Liebe“ bedeutet. Nun bedeutet “absolut” eine derartige Machtfülle, dass jeder Wunsch dieser Schöpfung (die die Liebe ist – sein muss) schon vor jedweder Zeit in Erfüllung gegangen sein muss. Wir sind also – es geht nicht anders – jedoch die Schöpfung, die Liebe kennt keine Zeit – bereits mitten drin, in dieser Auflösung, dieser Sühne – nur ein kurzer Augenblick noch, dann ist da Erkenntnis – für jeden, für die Menschheit.

„End“punkt Quantenmechanik

Die Erkenntnisse der Quantenwissenschaft, so könnte man postulieren, sind das Ergebnis dieser ganzen Dynamik – der geistige End- Anfangspunkt. Die Theoreme der Quantenphysik, die hier in neuester Zeit auftauchen, unterstreichen all die philosophischen und panphilosophischen, religiösen und spirituellen, vergeistigten, Annäherungsversuche seit Anbeginn der Zeit. Was also nunmehr auftaucht, ist die Auflösung jeder Basis für ein, wie auch immer geartetes Schamgefühl.

Fazit

Mit der Erkenntnis, dass wir, ein jeder von uns, der Mittelpunkt und Erschaffer der Welt und aller Universen ist, dass wir allesamt unsterblich sind, dass es kein Sünde gibt und das Schuldsystem sich als Illusion erweist – gibt es wahrhaftig – bereits in dieser, noch milden, erdverhafteten Version der Gnade – keinerlei Grund mehr, für irgendein mangelndes Selbstwertgefühl – will meinen, jedwede Scham. Wofür, so stellt sich nämlich die Frage, sollte sich denn ein Gott schämen?

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