Das Anrecht

Anrecht

Tun und Lassen

Als „Anspruch“ bezeichnet die Rechtswissenschaft das Recht, „von einem anderen ein Tun, ein Dulden oder ein Unterlassen zu verlangen.“ So ein Anspruch hat Ansprüche – um einen solchen also zu erlangen, muss man gewisse Wertigkeiten vorweisen können. So hatte ein Weißer in den Südstaaten des vorherigen Jahrhunderts das „Anrecht“ den „Anspruch“, aus einem Trinkbrunnen zu trinken, von dem keine Menschen mit anderer Hautfarbe Wasser entnehmen durften. Der Anspruchsgrund: seine weiße Haut. Gesellschaftskondition.

Gesellschaftsmoral?

Ein Adeliger im Mittelalter hatte, unter anderem, den Anspruch, das Anrecht, sich von Leibeigenen die Stiefel küssen zu lassen. Die Frage nun, worin diese Ansprüche jeweils begründet sind, wo ihre Ursache zu finden ist, drängt sich unmittelbar auf. In den obigen Beispielen ist es eindeutig ein „gesellschaftspolitischer“ Anspruch. Will meinen, die Anspruchsbegründung ist in gesellschaftlicher Klasseneinteilung zu finden.

Ausgerufene Differenz

Immer bedeutet ein „Anspruch“ klares Werturteil, welches sich aus postulierten Unterschieden ergibt. Die große Frage, die sich nun unzweifelhaft stellt, ist die nach dem Ausrufer dieser Wertigkeiten. Wer legt die Ansprüche des Einzelnen, einer Allgemeinheit, einer Gruppe fest? Wer stellt fest, wer weniger Wert auf einer unbestimmten Skala hat, wer mehr davon? Es sind die Gesellschaftswerte, Hierarchien – solange wir uns mit ihnen messen lassen.

Anspruch auf Erlösung?

Besonders subtil und geradezu seltsam wird die Sache, wenn wir das Wort „Anspruch“ auf der spirituellen Ebene finden. Gibt es Menschen, die mehr Anrecht auf Erlösung, auf Erleuchtung, auf Frieden und Glück haben, als andere? Wir können sehen, dass das, was „Anrecht“ oder „Anspruch“ meint, sich in Gegenwart der Liebe rasant auflöst. „Liebe“ ist von gesellschaftlichem, dinglichem „Anspruch“ so weit entfernt, wie es nur irgend geht.

Dualistisches Geben und Nehmen

Jeder Anspruch des Einen, bedeutet einen „Verlust“ des anderen. Das dualistische Bild von „Geben“ und „Nehmen“ in Perfektion. Mit dem Geltend machen eines „Anspruches“ ziehen wir eine Trennungslinie. Wenn der Anspruch eine Gunst ist – also ein Anrecht, das gewährt wird, weil eine wirkliche Notwendigkeit, die Vernunft, die Liebe, sie „befiehlt“ so kann man sie nicht mehr einen Anspruch nennen.

Klassenunterschied

Der einfache, rohe Anspruch dagegen beruht auf einer Art von generell postuliertem „Klassen“-unterschied. Das gefährliche an dieser Begrifflichkeit ist, sie benötigt nahezu keinerlei Belege – der „Grund“ für den sogenannten „Anspruch“ mag aus der Luft gegriffen sein. Doch immer beruft er sich auf die Konditionen des Gesellschaftsdenksystems. „Der Anspruch“ per se ist ein Geltendmachen der dualistischen Gesetze – es gilt ihn zu durchschauen, aufzulösen, zu vergessen.

Vereinter Anspruch

Es gibt jedoch einen gemeinsamen Anspruch aller Menschen – und dieses Anrecht steht „über“ allen Gesetzen und Regeln und Moralismen und Algorithmen, Mechanismen und jedem Urteilsgehabe – und das ist die unbedingte, die absolute Liebe. Dies ist der Einzige, mit vollkommenem, durchdringendem Recht geforderte Anspruch, das einzig wirksame und gültige Anrecht der Menschheit: Die Liebe der Schöpfung.

Fazit

Es ist offene Tatsache, dass wir dieses Anrecht auf Erfüllung nicht einmal fordern müssen – es ist uns bereits in jedem Sekundenbruchteil gegeben. Dieses Anrecht auf vollkommnene Liebe entsteht aus uns selbst, die wir Kinder der absoluten Liebe – und somit durch und durch Fleisch gewordene Liebe sind. Das einzige, was uns also noch zu tun bleibt, ist, diese wunderbare, allumfassende Liebe auch zu leben – springen wir erst einmal über den dunklen Schatten der Gesellschaft – hüllt sie uns in strahlendes Licht.

Mit Blindheit verprügelt

Das Wollknäuel – oder die zerstörerischen Kräfte der Wissenschaft

Unser „Wollen“

The cosmic being
The cosmic being

Zeitqualität

Zeitqualität

Gute Zeiten – schlechte Zeiten

Eine Begrifflichkeit, die uns zu vermitteln sucht, es gäbe diverse Zeiten im Dasein, die von unterschiedlichem Wert seien. Man verleiht einem Zeitabschnitt ein Prüfsiegel. In dieser Dynamik wird zum einen die Vergangenheit manifestiert, als auch eine Zukunft indirekt beurteilt. Der Begriff der Qualität einer „Zeit“ zeigt sich jedoch nur aus dualistischer Sichtweise irgendwie beweisen zu können, im vollkommenen „Jetzt“,fehlt ihm jede Bedeutung.

Vorverurteilung

Indem wir einem Abschnitt der Zeit einem Urteil unterwerfen, vorverurteilen wir das Ganze. Wir meinen, mit den Informationen, die uns zur Verfügung stehen, wären wir in der Lage zu beurteilen, was in „der Zeit“ eine positive oder aber eine durchaus negative Tendenz aufweist. Das ist derselbe Fehler, wie er in der Geschichte von Adam und Eva und dem Apfel auftaucht. Das ist der große Fehler der Menschheit: Die arrogante Überheblichkeit, zu erklären, was Gut und was Böse ist.

Bedingungslose Akzeptanz

Es ist hier nun durchaus ins Feld zu führen, dass dieses, wie sich heraus stellt „Vorurteil“ in der Körperwelt, in der Welt unseres „gelebten Daseins“ in der „Matrix“ von den Menschen, die in diesem System, in dieser Denkkonstruktion verhaftet sind, bedingungslos akzeptiert wird. Wir errichten hier äußerst stabile Grenzanlagen, die uns vor der Wirklichkeit fernhalten. Einer wunderbaren Wirklichkeit, die wir im Keim ersticken, ihr in unserem Denken erst gar keine Möglichkeit geben, sich zu bewahrheiten.

Das Jetzt kennt keinen Wert

Warum, so könnte man fragen, kann es im „Jetzt“, – also in einer auf den Nullpunkt „herunter gebrochenen Zeit“ – kein Urteil geben? Es zeigt sich einfach: Es existiert innerhalb des postulierten Zeitgefüges hier immer ein „Vor“ und ein „Nach“ der Werteeinteilung. Jedoch im „Jetzt“ – gibt es keinerlei Zeitbegriffe mehr. Darum auch kein Werturteil. Hier zeigt sich die dualistische Idee in ihrer ganzen „Bosheit“. Denn was anderes, als die, diesem System zugrunde liegende, Frage nach „Gut“ und „Böse“ ist das?

Reflexiv

Es scheint also die Struktur der sich potenzierenden gesellschaftlichen „Inkognivität“ auf, das vollkommen beschnittene, abgegrenzte, eingepferchte Denken, das aus eben sich selbst erwächst, legt man ihr das Konzept von Gut und Böse zugrunde. Ein sich selbst bestätigendes Lügenkonstrukt, in dem die Werkzeug fehlen, den Komplex als Lüge zu entlarven. Es geht immer um den einen Fehler, das eine Problem. Und das ist die Frage nach Gut und Böse.

Zuversichtliches Vertrauen

Der Weg aus dieser verschrobenen Ansicht der Dinge, der die Menschheit anhängt, ist sehr einfach Vertrauen. Zuversicht in die Handlung des heiligen Geistes, der Schöpfungsliebe. In diesem Vertrauen benötigen wir keinerlei Einteilung mehr. Polaritäten spielen einfach keine Rolle mehr, sind belanglos. Vollkommenes Vertrauen in die Liebe der Schöpfung das ist perfektes Axiom, Wirklichkeit, Liebe.

Leise Bitte an die Liebe

Zuerst gilt es jedoch, sich einzugestehen, dass Du nichts verstehst – nichts letztlich beeinflussen musst. Du schmiegst dich ganz selbstverständlich, wie ein junges Kätzchen an diese Idee der absoluten Liebe – sie ist die letzte Wahrheit, sie behütet Dich jeden Sekundenbruchteil, sorgt für Dich auf allen Ebenen Deines Lebens – wenn Du Dich nur „auf sie einlässt“. Tatsächlich ist nicht mehr als ein ein wenig „Wollen“ notwendig. Eine leise Bitte.

Fazit

Dieses „sich einlassen“, dieses nähere, intensive Kennenlernen einer tiefen Ehrlichkeit der Worte in den alten Schriften, in den Sätzen eines Lehrers, in den eigenen Gedanken – es findet niemals auch nur irgendwie im „Außen“ statt. Diese Kommunikation wird tatsächlich tief in Dir angestoßen, dort, wo Du noch nicht hin gesehen hast. Und sie wächst und führt Dich in zarter Unbedingtheit weiter auf dem Pfad. Wie ein Licht in Dir, dass immer heller strahlt, immer deutlicher die Konturen der liebevollen Grundwahrheit verschärft, die Schatten der Illusionkörperwelt sich auflösen lässt.

Zeit – unsere große Fehleinschätzung?

Die Zeit als Erbsünde?

Die Zeit – ein Folterinstrument des Ego?

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