Wir vergewaltigen die Zeit hin zur Schuld!

Zeit Vergewaltigung Schuld

Die Zeit – ein Korsett der Angst?

Zeit in Angst, Angst in Zeit. Die erste Sekunde stellte den, in zeitlichen Begriffen dargestellten, 0-Punkt des Dualismus dar. Indem wir die Ewigkeit gedanklich fragmentierten, legten wir den Grundstein für unsere Ignoranz. Schon oberflächlich betrachtet, zeugt die nur grobe Sicht auf das noch gröbere Muster “Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft” für das Chaos und die furchterregende Potenz, mit der das Ego diese Struktur verteidigt.

Die Zeit vergewaltigt

Schuld bis in die Ewigkeit?

In Zeitbegriffen des Ego gefangen, erleben wir die Vergänglichkeit, den Tod. Das ist sein erklärtes Ziel. Und auch den Begriff der Ewigkeit nimmt es für sich in Anspruch. Denn die Schuld, die wir in der Zeit angehäuft haben, ist ewig, verfolgt uns über unsere körperliche Vergänglichkeit hinaus – zusammen mit dem Ego. So spricht das Ego zwar vom „Himmel“, macht jedoch gleichzeitig deutlich, dass er für uns nicht erreichbar ist.

Die Zeit nur eine Ansammlung von Schuld?

Zeit – das heißt Veränderung. Heiligkeit – die umfassende Liebe der Schöpfung – kennt keine Veränderung. So wird deutlich, dass die Zerteilung eines Zeitbegriffes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft lediglich ein Konstrukt des Egos ist, mit dem Ziel, Schuld und Tod und Sünde und Vergänglichkeit ganz durchdringend zu manifestieren. Die Schuld kommt aus der Vergangenheit und wirkt in die Zukunft. Das, was Gegenwart sein sollte, ist nur eine Ansammlung von Vergangenheit, verschwindet darin.

Sich potenzierende Schuldkonstruktion?

Das, was das Ego tut, ist, aus den Fragmenten der Zeit eine Schuldkonstruktion zu basteln, die sich potenziert und geradewegs in die Hölle führt. Die Begrifflichkeiten von Vergangenheit und Zukunft sind sein Werkzeug. Wie erstaunlich klar, unverbrüchlich und strahlend kommt dagegen die Wahrheit ans Licht. Die reine Gegenwart. Eine Gegenwart, ohne eine Vergangenheit, die sie übertüncht, um die Zukunft zu verdunkeln.

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

Jetzt?

Außerhalb jeder Wertung des Egos gibt es das Jetzt.
Das „Jetzt“ der absolute Augenblick, in dem es weder Vergangenheit noch Zukunft geben kann, ist das Ziel der Schöpfung der Liebe, das schon längst erreicht ist – ohne Zeit, ohne Form, ohne Erinnerung. Dieses „Jetzt“ wird in dir aufsteigen, allmählich, wie eine Kerzenflamme sich wandelt, zur Feuersglut. Dieses Jetzt, welches dich im Glück und vollkommener Schuldlosigkeit umfängt, ist das, was du mit dem, was dir das Egowissen zeigt, niemals erreichen wirst.

Das Jetzt wartet in dir

Doch du kennst es, du wirst es wiedererkennen. Es tut sich vielleicht auf, wenn du den Mikrokosmos einer Blume verinnerlichst, wenn du bei der Geburt deines Kindes anwesend bist. Doch sind diese kurzen Momente schnell vorbei, die Hässlichkeit des Egoangetriebenen Lebens, macht sie vergessen. Und doch ist die Möglichkeit dieses Blickwinkels immer in dir.
Vergegenwärtige: Das „Jetzt“, in dem sich am Ende keine Fragmente einer eingebildeten Vergangenheit, einer aus der Vergangenheit projizierten Zukunft mehr befinden, ist deswegen frei von Tod, Verwesung, Angst, Schuld und Trauer, Gier und Leid, frei von jedem Schmerz – die doch alle nur Illusionen der Vergangenheit sind.

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Die Strategie des Ego

Das Jetzt kennt weder Vergangenheit noch Zukunft

Im Jetzt existiert diese Vergangenheit nicht. Nur das, was liebevoll ist, kann erkannt werden. Hast du dich auf die Liebe eingelassen, auf den Frieden, wird dieses Jetzt dich erfassen, wird es dich tragen. Die einzige Voraussetzung ist, dass du diese Liebe möchtest. So einfach ist das. Sie wird zu dir kommen. Du brauchst nicht leiden und dich nicht anstrengen. Wenn dein Wille der Wille der Schöpfung ist, so wird sie dich nicht alleine lassen, wie sie keines ihrer Kinder je vergessen hat.

Die Liebe wird alle erreichen

Auch denen, welche sich arrogant und verächtlich, ihr Ego gesättigt durch die vorgebliche Macht, aufgeblasen, von ihr abwenden, sie verleugnen, bietet sie die Allmacht der universenumspannenden Liebe an. Doch, blind in ihrer verblendeten Gier, systemgebunden, sind sie nicht in der Lage, sie zu erkennen. So fahren sie fort, in ihrem Zerstörungswerk, bis sie sich, im Augenblick der Auflösung ihrer Form, mit ihrem wirklichen Ich, kurzzeitig befähigt sehen, die übergroße Liebe zu erkennen, die allem Leben zugrunde liegt. Hier scheint für sie der Anfang und das Ende zu sein.

Der Tod ist Illusion

Die Wirklichkeit ist die Ewigkeit. Der Tod existiert nicht. Er ist Illusion. Hinter dem, was wir dort vermuten, wo wir vom Tod reden, scheint eine immerwährende Sonne, die des ewigen Lebens. Und der Tod, wie ihn das Ego verwendet, ist lediglich eine wirkungslose Drohung. Es ist, als ob vor den Menschen eine rote Fahne geschwenkt würde, sie sich, wie eine Herde Rinder, geschlossen dem Pferch zuwenden. Könnten sie doch bloß zu ihrer wahren Natur aufwachen, das Paradies erkennen, das hinter der roten Fahne des weltlichen Wissens in der raumlosen und zeitlosen Ewigkeit, die wir wirklich sind, auf sie wartet. Erwacht aus diesem leidvollem Traum der Macht über die Schöpfung! Erkennt ihre Liebe in Euch.

Zeitlos

Nichts geht verloren

Nie, ist etwas verloren. Jetzt. Ja, dieses Jetzt ist lebendig vorhanden. Es findet sich jenseits des Denkens. Und doch ist es so nah, dass wir es zumeist nicht erkennen. Es versteckt sich im Flügelschlag des Kolibris genau so, wie in der Vernichtung von Milliarden von Quadratkilometern Regenwald. Es ist vielleicht vorhanden, wenn ein Zen-Mönch seine Schüler auffordert, mit einer Hand zu klatschen, wenn ein Buddha, um eine tief bedeutungsvolle Rede zu halten, eine Lotosblume über seinen Kopf hält.

Gottes Atem


„Ich bin lediglich das Loch in einer Flöte,
durch die Gottes Atem strömt.“

Fazit

Diese Weisheit, diese Hingabe in den wundervollen Willen der Liebe, außerhalb der Zeit, mag ein Beginn des Wissens sein. Mag der Beginn einer überirdischen Melodie voller Klarheit, rein und unschuldig, sein. Diese zeitlose Melodie, das ist das Versprechen der Liebe, wird uns in Ewigkeit begleiten. Und deine Brüder werden den Klang vernehmen und sie werden beginnen die Tücher vor ihren Augen eines nach dem anderen zu entfernen. Und das Licht der Wahrheit, welches in der Melodie schwingt, wird ihre traurigen Gemüter erhellen, auch wenn sie es nicht wahrhaben möchten.

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Gelebtes Patriachat?

Mit einem einzigen Blick auf die gelebte Realität der vorherrschenden Religionen wird ohne Weiteres deutlich, dass hier gelebtes Patriarchat zementiert ist. Die Rolle der Frau wird subtil auf die der Mutter reduziert, in Hinduismus beispielsweise, ist ihr der Zugang zu heiligen Schriften verwehrt, – die ist der ausschließlich männlichen Brahmanenschaft überlassen. Hier, ganz wie auch im muslimischen Glauben, fällt der Frau, statt des Gebetes und der Meditation als Weg zur Erleuchtung, zu, die Rolle als Mutter, Behüter der Kinder und der Küche – den Diener des Mannes, ihres Gottes, zu spielen.

Keine tiefliegende Beteiligung

Nicht viel anders sieht die Rolle der Weiblichkeit im katholischen Glauben aus. Eine durchaus männliche Domäne. Auch hier finden sich die männlichen Hierarchieansprüche fest verankert in den religiösen Texten. Den Frauen wird auf ganz grundsätzliche Art und Weise die aktive Beteiligung an katholischer Spiritualität nur ausgesprochen restriktiv gestattet – in Klöstern. Desweiteren bleibt sie auf ihre Rolle in der Familie beschränkt.

Ablenkung von der Erleuchtung?

Die Begründungen, die in diesem Zusammenhang geliefert werden, sind recht grundsätzlich – wie zu erwarten. Die katholische Kirche punktet hier mit der Vision der Frau als Verführerin hin zum Bösen – buchstäblich die schillernde Schlange mit dem süßen Apfel. Doch auch diverse Auslegungen in Richtung tieferer Spiritualität sagen der Frau in ihrer Sexualität nach, vom Pfad der Erleuchtung abzulenken. In erster Linie wohl eine Reflexion der Männerwelt.

Weibliche Unzulänglichkeit?

Als körperliche Unzulänglichkeiten der Weiblichkeit schlechthin betrachtete Natürlichkeiten – die Menstruation, die Geburt – separieren die Frau zusätzlich. Doch – lassen Sie uns hier einen gedanklichen Schlussstrich ziehen. Denn jede weitere Diskussion über Gendering, über Emanzipation und Frauenrechte in den Religionen – die Situation ist uns bekannt – betoniert lediglich die chaotische Dualität, aus der heraus diese Kontroverse überhaupt erst entstanden ist.

The modern tantra path
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Männlein und Weiblein

Und jetzt tut sich der springende Punkt des Diskurses auf. Die Dualität. Schwarz und Weiß. Männlich und Weiblich. Gut und Böse. Das Urteil.
„Moment …!“
werden einige rufen.
„Das geht dann doch zu weit. Es ist doch unbestritten, dass es Mann und Frau als geschlechtlichen und gesellschaftlichen und ökonomischen und auch religiösen, spirituellen Unterschied gibt!“

Allumfassender Gedanke?

Wir balancieren gerade auf einem dünnen Faden. Wenn Sie das erkennen, sind Sie schon ein gutes Stück vorangeschritten. Wenn nicht – die Schöpfung hat es bereits für Sie erledigt, sie ahnen nur noch nichts. Das einzige Ziel, welches der ewige, allumfassende Gedanke der Schöpfung ist, ist die Aufhebung jedes Unterschiedes. Die Wirklichkeit, die Wahrheit kennt keine Hierarchien. Diese Wirklichkeit, das Licht der ganzen, allumfassenden Liebe, brennt in jedem von uns.

Transzendierte Körperlichkeit

Wir erheben uns in der Spiritualität, wie ja der Name schon verdeutlicht, über den Körper hinaus. Das heißt, wir überschreiten Grenzen. Wir versuchen zumindest, die Körperlichkeit zu transzendieren. Indem wir aber vergegenwärtigen, dass Spiritualität über das Körperliche weit hinaus geht, haben wir auch die Mauer des Geschlechtlichkeiten, ganz ohne es wirklich zu bemerken, locker übersprungen.

Problem der Realität

Nun, werden Sie entgegenhalten. Schön und Gut. Aber wenn ich im wirklichen Leben erwache, bin ich wieder eine Frau/ein Mann. Und das war’s dann. Ganz offensichtlich stehen wir also vor einem grundsätzlichen Problem. Wenn man so weiter denken würde, nämlich, Spiritualität hätte nichts dem Körper zu tun, also nichts mit mir, der ich mich doch zumindest auch als Körper definiere, entsprechend männlich oder weiblich – nun dann wäre ich zumindest verwirrt. Der Weg der Lösung aus diesem Dilemma, auch die Antwort auf jede Frage, zumindest der Pfad dorthin, findet sich in der Idee des Tantra.

Rollen

Tantra Yoga – eine vollkommene Lösung

Hier wird das Zusammenschmelzen dieser beiden, so gegensätzlichen, gedanklichen Komponenten angestrebt. Das Tantra verdeutlicht die Wahrheit, dass wir Energiefluss sind, es ist die Idee der göttlichen Energie. Das, was hier letztendlich mit Energie umschrieben ist, steht, (im Versuch die Bedeutung mit Begrifflichkeiten zu veranschaulichen) sogar über, neben, unter, zwischen jedweder Neutralität. So wird eine Geschlechterrolle, auch im körperlichen Sinne, vollkommen obsolet.

Unsichtbare Antwort

Der panphilosophische Ansatz ist wohl, ohne Frage, die Vereinigung dieser männlichen und weiblichen Energien – beziehungsweise – hier kommen wir der Sache sehr Nahe – eine Frage der Erkenntnis über ihre Einheit, – die so primitiv und naiv und einfach und offensichtlich ist, dass wir – in unser dualistisch fragmentierenden Art – Äonen benötigen, um die Antwort zu sehen. Doch – jeder Einzelne von uns ist mit unfassbarem Glück gesegnet.

tantra yoga
tantra yoga

Auflösung von Gedankenbildern

Denn – das ist eine unumstößliche Tatsache, die sich aus der Begrifflichkeit „Schöpfung, Liebe“ schlussfolgert – der Pfad, auf dem wir unser Leben beschreiten, führt durch Tore der Erkenntnis, welche die WUNDERsame Eigenschaft aufweisen, unser chaotisches, dualistisches, urteilendes Denksystem aufzulösen. Zeit existiert für die Liebe, für die Schöpfung nicht. So gelangen wir zwangsläufig an diese Türen, schreiten durch sie hindurch – und verstehen. Finden die Antwort.

Allumfassendes Alleins

Wir sind. Es ist. Das ist das Sosein. Das ist das „Jetzt“. In diesem Verständnis, in dieser Erkenntnis, die uns, ganz ohne unser Zutun, (eher noch ohne unser Zutun) zunehmend erfasst, scheinen zutiefst illusorische Unterschiede nicht mehr auf, sie verschwinden in ihrer Bedeutungslosigkeit. Denn die Quelle ist allumfassend und Ganz. Sie verströmt sich, sich weitet sich aus. Das ist ihre Eigenart als Schöpfung, als Liebe.

Fazit

Es funktioniert, die Sache auf einen Nenner zu bringen, wenn wir uns von der Idee des Ego trennen, das uns erklärt, schmerzhaft beweist, dass wir Körper sind. Solange wir dieser Idee anhängen, sind wir auch in dieser vagen Rolle der Geschlechtlichkeit gefangen. Und das Gendering – ist nur ein verzweifelter, eher unbewusster Versuch, in der Welt der Formen und Urteile, alles zusammenbringen.

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